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Energiewende international: Deutschland und Südkorea bündeln Kräfte

Im globalen Wettlauf um eine klimaneutrale Zukunft bündeln Deutschland und Südkorea ihre Kräfte. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Korean Academy of Science and Technology (KAST) haben gemeinsam Handlungsempfehlungen erarbeitet, um den technologischen Herausforderungen der Energiewende zu begegnen. Das Ergebnispapier „Navigating the Energy Transition in Korea and Germany“, das am 11. März 2025 veröffentlicht wurde, stellt konkrete Lösungsansätze in den Bereichen Solartechnologien, Wasserstoff, Batterien, Netzmanagement und Zukunftstechnologien vor.

Strategien für die Energiezukunft

Die Energiewende ist für beide Länder eine immense Herausforderung – sowohl technologisch als auch wirtschaftlich. Auf dem Symposium „Perspectives on Energy Transition“, das am 14. und 15. Januar 2025 in Seoul stattfand, erörterten führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Länder zentrale Fragestellungen. Koordiniert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Wolfgang Marquardt (Leopoldina) und Prof. Dr. Nam-Gyu Park (KAST).

„Die Energiewende erfordert bahnbrechende Innovationen und internationale Kooperationen“, betonte Marquardt. Park ergänzte: „Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern und nachhaltige Lösungen entwickeln.“

Fünf zentrale Technologiebereiche im Fokus

Das Ergebnispapier beleuchtet die folgenden Schwerpunkte:

1. Solartechnologien: Trotz der niedrigen Stromerzeugungskosten stoßen heutige Solarzellen an die Grenzen ihres Wirkungsgrades. Daher wird empfohlen, verstärkt in die Forschung zur nächsten Generation von Photovoltaik-Technologien zu investieren.

2. Wasserstoff: Als Hoffnungsträger in schwer elektrifizierbaren Sektoren benötigt Wasserstoff effizientere Produktionsmethoden und verbesserte Transportlösungen. Die Forschung zur grünen Wasserstoffproduktion soll intensiviert werden.

3. Batterietechnologien: Angesichts des steigenden Rohstoffbedarfs empfiehlt das Papier eine Optimierung des Batterierecyclings sowie die Entwicklung saisonaler Speichertechnologien.

4. Netzmanagement: Um die volatilen erneuerbaren Energien ins Stromnetz zu integrieren, soll Künstliche Intelligenz (KI) zur Prognose und Steuerung genutzt werden. Flexiblere Energiemärkte könnten die Schwankungen von Angebot und Nachfrage besser ausgleichen.

5. Zukunftstechnologien: Langfristig könnten Fusionsenergie und kleine modulare Reaktoren (Small Modular Reactors, SMR) einen Beitrag leisten. Allerdings bestehen weiterhin hohe technische und finanzielle Herausforderungen.

Wissenschaft und Ausbildung im Fokus

Neben den technologischen Innovationen legen die Akademien auch großen Wert auf die Ausbildung der nächsten Generation von Fachkräften. Langfristige Finanzierungsmodelle und der wissenschaftliche Austausch, insbesondere unter jungen Forschenden, werden als essenziell erachtet.

Perspektiven der Kooperation

Die Kooperation zwischen der Leopoldina und der KAST besteht seit 2012 und hat sich als wertvolle Plattform für den Austausch bewährt. Das achte gemeinsame Symposium unterstrich die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit angesichts globaler Klimaziele.

Das vollständige Ergebnispapier kann auf der Website der Leopoldina in englischer und deutscher Fassung abgerufen werden: Leopoldina Website

Mit ihrem ambitionierten Fahrplan für die Energiezukunft setzen Deutschland und Südkorea ein starkes Zeichen für eine globale Energiewende.

2 comments on “Energiewende international: Deutschland und Südkorea bündeln Kräfte”

  1. Auf dem Papier ist noch lange keine Realität. Zusammen denken ist gut, danach muss zusammen handeln kommen.

  2. Das ist eine gute Idee . allein mir fehlt der Glaube das die politische Kaste offene Ohren für die Wissenschaft hat oder je gehabt hat ausser es hat ihr genützt. Dieses Papier birgt Konfliktstoff, dass ist nicht populär.

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