Elternvertreter der Grundschule August Herrmann Francke positionieren sich gegen die geplante Festlegung von Schulbezirken
Mit der Eröffnung der Grundschule Glaucha zum Schuljahr 2017/18 muss für diese Grundschule ein Schulbezirk, bestehend aus der Klausvorstadt und dem Glauchaviertel, definiert werden. Laut der Beigeordneten Katharina Brederlow ist es erforderlich, die Schulbezirke der Grundschulen „Johannesschule“, „August Herrmann Francke“ und der Grundschule „Am Ludwigsfeld“ zu verändern, um diese Schulen in der Kapazität zu entlasten. Mit den Veränderungen soll nach dem Grundsatz „“kurze Beine kurze Wege“ ein wohnungsnahes Schulangebot gesichert werden. Die Familienverträglichkeit der Beschlussvorlage wurde geprüft und für gegeben befunden. Dies sieht Antje Dahlmann als Schulelternratsvorsitzende der Grundschule „August Herrmann Francke“ anders. In ihrer Rede an den Bildungsausschuss erläutert sie, wie die Grundschule mit 50 verschiedenen Nationen, 50 Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und 100 Kindern mit Migrationshintergrund von insgesamt 270 Kindern einer großen Vielfalt gerecht wird. Diese Vielfalt gelingt ihrer Meinung nach nur, weil es an der Grundschule bis dato eine soziale Ausgewogenheit gibt. Durch die Neuordnung der Schulbezirke fällt für die Grundschule „August Herrmann Francke“ die nördliche Innenstadt weg. Dadurch sehen die Eltern die soziale Ausgewogenheit gefährdet und bitten den Bildungsausschuss diesen Aspekt in der Neuordnung der Schulbezirke zu berücksichtigen. „Soziale Aspekte spielen bei der Festlegung laut Schulgesetz keine Rolle. Seitens der Verwaltung wird es keinen Änderungsvorschlag geben“, erwiderte Brederlow. Ausnahmen wie bei Geschwisterkindern werden über das Landesschulamt geregelt. Andreas Slowig als Sachkundiger Einwohner und Schulleiter des Christian-Wolf-Gymnasiums kann sich der Argumentation der Eltern nicht anschließen. Auch Hendrik Lange (Die LINKE), hält die Neuordnung der Schulbezirke nicht für problematisch. Die Positionen der zwei anderen Schulen zur Neuordnung der Schulbezirke sind nicht bekannt. Eine Beschlussfassung soll in der Sitzung im November erfolgen. Dies gilt ebenso für die Veränderung der Schulbezirke der Sekundarschulen „Johann Christian Reil“ und der Sekundarschule „Am Fliederweg“. Hier soll eine bessere Erreichbarkeit geschaffen werden. Spannend klingt hierzu der Vorschlag des sachkundigen Einwohners Thomas Senger. Er schlägt vor, die Einzugsbereiche der vier verbleibenden Sekundarschulen in Halle aufzuheben. Bei den weiteren 19 Schulen haben die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern auch das Wahlrecht. Der Verwaltung ist der Vorschlag (Brederlow) sympathisch. Hendrik Lange (Die LINKE) gibt hier zu bedenken, dass dann bestimmte Sekundarschulen nicht angewählt würden. Er plädiert vor einer Entscheidung für ein umfangreiches Beteiligungsverfahren der Schulen.
3 comments on “Elternvertreter der Grundschule August Herrmann Francke gegen die geplante Festlegung von Schulbezirken”
Kurze Frage: Ist das die Glauchaschule- früher Taubenschule???
Wieso wurde die auch A.H. Francke zugeschlagen, der hat doch schon genug Territorium??? 🙂 ts, s, ts
Hallo, die Aussage, dass soziale Belange keine Rolle spielen bei den Festlegungen der Schulbezirke mag zwar rechtlich richtig sein ich finde sie aber trotzdem befremdlich. Es kann doch nicht das Ziel sein, Brennpunktschulen zu schaffen.
Das Einzugsgebiet der Francke Grundschule ist sehr schwierig. Eine soziale Ausgewogenheit ist immer von Vorteil. Meines Wissens nach sind viele der Nachwuchsknaben des Stadtsingechors an der Francke-Schule per Sondergenehmigung, da sich dort die Termine des Chores, der Schule und des Hortes besser verbinden lassen. Ob die Eltern dann aber Ihre Kinder noch an die Francke-Grundschule freiwillig anmelden wollen, wenn es dort eine soziale Schieflage gibt, wage ich zu bezweifeln.
Die Meinung von Herrn Slowig kann ich nicht nachvollziehen. An seiner Schule bringt die Schulform schon eine soziale Ausgewogenheit mit sich. Vielleicht sollte er sich mal mit den Kolleginnen der Grundschule unterhalten, um zu erfahren, mit welchen Mühen dort gekämpft wird, bevor er eine solche Aussage in der Öffentlichkeit trifft.
@Elfiede Glauchaschule wird neu eröfnet! Die Einzugsbezirke für GS ändern sich. Die Francke „rutscht“ nach Nordost im Einzugsgebiet. Das ist der Kern.
Richtig ist, dass eine soziale Durchmischung immer förderlich ist. Aber pauschal zu behaupten, dass für die Schule zwingend ein gravierender Nachteil entsteht, ist auch dünnes Eis. Die sozialen Strukturen verschieben sich im Laufe der Zeit. Dort entsteht ja auch das Königsviertel, mit attraktiven Wohnungen. Glauchaviertel, über jahrzehnte als das „Elendsviertel“ von Halle beschrieben, ist aktuell ein attraktiver Wohnbezirk.
Konkret geht es nur um eines, das Gebiet östlich der Merseburger Str. Stadtentwicklunggemäß gibt es da noch Luft nach oben, dieses Gebiet möchte die Schule nicht, dafür ein paar Straßen südlich der W.-Brandt – Str.
Mehr Spielraum ist im Plan nicht!
Die Francke ist eine kleine GS und hätte mehr Individualität parat mit Unterstützung. Der Chor kann nun nicht DAS Kriterium zur einteilung von Bezirken sein.
Ein Hauptkriterium sind vor allem Wegebeziehungen, da gab es in der Darstellung zur Francke (2 Plätze überqueren) ist eben nicht korrekt, da ein Kind aus dem Bereich R.-E.-Weise die Straße an der Pfännerhöhe kreuzt. Allerdings ist der Weg zur Johannesschule ähnlich.