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Einbahnstraße Hallorenring? – CDU kritisiert Pläne

 

Mit den Stimmen von Grünen, Linken und Mitbürgern hatte sich der Ausschuss für Planungsangelegenheiten der Stadt Halle (Saale) am Dienstag für den Umbau des Hallorenrings in eine Einbahnstraße ausgesprochen. (HalleSpektrum berichtete).

Nun erklärte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stadtrat, Andreas Scholtyssek diesbezüglich, diese Forderung von Grünen, Linken und Mitbürger gefährde eine positive Entwicklung der Innenstadt, schwäche zugleich den Einzelhandel. Außerdem sei sie ein Schlag ins Gesicht aller Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt; denn schließlich hätten diese mit dem Bürgerentscheid „Innenstadt für alle“ im Juni klar und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass Experimente wie etwa Einbahnstraßen auf dem Altstadtring von ihnen abgelehnt würden.

„Hier treten Grüne, Linke und Mitbürger die Bürgerbeteiligung mit Füßen. Den Versuch, Fußgänger, Radfahrer und den Autoverkehr gegeneinander auszuspielen werden wir im Stadtrat so nicht durchgehen lassen. Derartige Pläne sind Gift für die Wirtschaft.“, so Scholtyssek wörtlich.

In einer hierzu veröffentlichten Pressemitteilung der CDU-Stadtratsfraktion heißt es weiter: Leider ist dieser ideologische Politikansatz bei den treibenden Kräften solcher Beschlüsse immer wieder zu beobachten. Die maßgeblichen Akteure hinter diesem Beschluss müssen sich als Innenstadtbewohner die Frage gefallen lassen, ob sie wirklich die Interessen aller Einwohner unserer Stadt vertreten oder nur die eigene Agenda umsetzen wollen? Die Mobilitätsbedürfnisse der Mehrheit der Einwohnerschaft werden von Grünen, Linken und Mitbürgern mit Füßen getreten, ja nicht einmal zur Kenntnis genommen.

Auch CDU-Stadtrat Johannes Streckenbach, der sich im Planungsausschuss gegen die Einbahnstraße ausgesprochen hatte, machte auf die Konsequenzen aufmerksam und erklärte: „Mit derartigen Schnellschüssen wird eine zielführende und innovative Stadtentwicklung verhindert. Eine dauerhafte Verlagerung des Verkehrs in angrenzende Wohnviertel senkt die Wohnqualität und führt zu einer erhöhten Umweltbelastung. Eine Einbahnstraße erschwert zudem die Zufahrt zum Parkhaus am Händelhaus-Karree. Auch Handwerker, Pflegedienste und Therapeuten dürfen auf ihrem Weg zum Kunden und Patienten nicht zusätzlich belastet werden. Die Einfahrt in die Salzgrafenstraße auch aus Richtung Mansfelder Straße muss ebenso für den Lieferverkehr erhalten bleiben. Der Stadtrat ist gut beraten, den Kurzschluss im Planungsausschuss in zwei Wochen zu korrigieren.“

18 comments on “Einbahnstraße Hallorenring? – CDU kritisiert Pläne”

  1. Ein Schlag ins Gesicht ist bspw. der vollsanierte Robert-Franz-Ring: Radweg oder Radstreifen? Fehlanzeige.

  2. Der sanierte Robert-Franz-Ring ohne Radweg ist wirklich ein Affront gegenüber allen aufgeschlossenen Menschen in Halle. Wie lange will die CDU (FDP und AFD sind freilich nicht besser) diese Blockade-Haltung noch durchziehen? Solange sich das nicht ändert, ist es eine Schande für Halle. Wir sind mitten im Klimawandel und der Robert-Franz-Ring ist leider nur ein Beispiel.

  3. @Halle voran, was sind „aufgeschlossene Menschen“ können sie das näher ausführen wen sie damit meinen? Oder wollen sie einfach nur spalten in Radfahrer und Autofahrer. Gibt es nicht eine gesammtheit der Verkehrsteilnehmer. Die schließt dann alle mit ein. Für Radstreifen muss auch Platz sein, dass ist in einer Altstadt mit engen Gassen und wenig Platz eher nicht zu realisieren, dafür ist einfach zu wenig Platz zwischen Bebauung und Saale, gut wenn wir die Vorgärten im Bereich Ankerstrasse bis Moritzburgring weg nehmen haben wir nochmal 3 Meter mehr Platz und können Radstreifen anlegen.

  4. Salamitaktik, ick hör dir trapsen. Da wird sicher gewartet, bis man auch dort die Einbahnstraße still und undemokratisch einführt. Herr Rebenstorf hat sicher schon den Farbeimer hinter dem Schreibtisch stehen.

  5. Mc Poldy schrieb: „Für Radstreifen muss auch Platz sein, dass ist in einer Altstadt mit engen Gassen und wenig Platz eher nicht zu realisieren, dafür ist einfach zu wenig Platz zwischen Bebauung und Saale,“ Wahrscheinlich merken sie überhaupt nicht, wie sie spalten. In ihrer Weltsicht haben in „engen Gassen“ natürlich Autos Vorrang. Genau das ist aber der Denkfehler. Es geht doch um eine Verbesserung der Lebensqualität für alle, nicht nur für Autofahrer, eben Verkehrsgerechtigkeit, und zwar nachhaltig.

  6. Jeder definiert für sich die eigenen Kriterien für gute Lebensqualität. Es gibt nicht eine Lebensqualität für alle. Es wird immer ein Kompromiss sein, bei dem alle Abstriche machen müssen. Verkehrsgerechtigkeit ist deshalb kein absoluter Wert, sondern nur die Empfindung der einzelnen Interessengruppen, ob sie sich gerecht behandelt fühlen.

  7. Ja, es ist immer schwer Privilegien wieder herzugeben. Bis dato hatten immer Autos den Vorrang, um den Verkehr flüssig zu halten und Stau zu vermeiden. Jetzt wollen Fußgänger, die übrigends die mit der größten A…karte sind und Radfahrer auch Platz.

  8. Jeden Tag Stau auf dem Radweg entlang der Magistrale, die sich langsam voran schiebenden Menschenmassen auf dem Boulevard – Fußgänger und Radler brauchen viel mehr Platz. Die 3% Verkehrsleistung sind mit der vorhandenen Infrastruktur einfach nicht mehr zu leisten.

  9. @B2B Du polemisierst, aber hast keine Ahnung. Zur Hauptverkehrszeit ist es auf dürren Redwegstreifchen so voll, dass man tatsächlich nur im Schneckentempo vorwärts kommt.

  10. @geraldo, sollte es wirklich mal vorkommen, dass mehr als 2 Radler hintereinander fahren müssen und sich dem langsamsten anpassen? Die Rad-Lobby wirft doch immer mit Bildern um sich, habe noch keines gesehen. Vielleicht können Sie vom Staugeschehen auf den Radwegen von Halle mit Bildern berichten?

  11. @B2B: Fällt es dir so schwer, mir einfach zu glauben? Ich werd auch den Teufel tun, während der Fahrt mit dem Handy zu hantieren und dann später auch noch alle Passanten zu verpixeln.
    Glaub mir, es sind mehr als 2.

  12. “ Zur Hauptverkehrszeit ist es auf dürren Redwegstreifchen so voll, dass man tatsächlich nur im Schneckentempo vorwärts kommt.“
    Stell dir vor, das passiert Autofahrern in der Rushhour auch.

  13. Nein, @farbspektrum, und das erklär ich dir nicht zum ersten Mal: Unter den Radfahrern sind die gefahrenen Geschwindigkeiten sehr breit verteilt. Als Autofahrer musst du dir das so vorstellen, dass jedes dritte Auto ein 25er ist, 4 von 5 sind Mopeds mit 45 max, und es gibt keine zweite Spur.

  14. „…Wo gibt es denn außer auf ein paar Straßen zwei Spuren für Autos?…“
    Typisch „farbspektrum“, immer nur den Teil herauspicken, der dir in den Kram passt.

    Auf welcher Straße in Halle fahren haufenweise Mopeds und rollende Rasenmäher und halten die PKWs aus?

  15. @ Halle voran
    Das stimmt, der Radweg sollte am Robert-Franz-Ring weg. Da 73,1% der Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt per Auto zur Arbeit fahren, wissen wir auch was Du so unter aufgeschlossenen Menschen verstehst.

    Übrigens ist das keine Blockade der CDU, die überwältigende Mehrheit der (wählenden) Bürger sieht es genauso. Der Bürgerentscheid war sehr eindeutig. Also bitte bei den Fakten bleiben, eine kleine wirre undemokratische Minderheit will etwas anders. Übrigens sind diese Einbahnstraßen deutlich schlechter für die Umwelt, falls Du dich für Fakten interessieren würdest.

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