In den kommenden Wochen verhandelt das Landgericht Halle eine Reihe schwerwiegender Strafsachen, die unter anderem umfangreichen Drogenhandel, bewaffnete Raubüberfälle und den Besitz verbotener Waffen betreffen. Drei Verfahren werfen dabei besonders dramatische Einblicke in die organisierte Rauschgiftszene und gewalttätige Kriminalität in der Region.
Drogenhandel unter Waffenbesitz: Hauptverhandlung ab dem 17. April
Ab dem 17. April (Raum 90) steht ein im Januar 1985 geborener Mann wegen bewaffneten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln vor Gericht. Dem Angeklagten W. wird vorgeworfen, spätestens seit 2024 in Halle in großem Stil mit Methamphetamin, Cannabis und anderen Drogen gehandelt zu haben. Besonders brisant: Er soll sich dabei mit Schusswaffen, Messern und anderen Waffen abgesichert haben – trotz eines gegen ihn bestehenden Waffenverbots.
Bei einer Durchsuchung im Oktober 2024 fanden Ermittler bei W. unter anderem über ein Kilogramm Methamphetamin sowie ein Samurai-Schwert, eine CO₂-Waffe und Munition. Auch im Haus des Mitangeklagten H. (geb. 1981) wurden große Mengen Drogen und mehrere Waffen sichergestellt. H. soll dem Hauptangeklagten seine Garage und sein Wohnhaus als Depot zur Verfügung gestellt und im Gegenzug Drogen zum Eigenkonsum erhalten haben.
Wird W. verurteilt, droht ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren. Auch H. muss mit mindestens einem Jahr Haft rechnen.
Raubüberfall und Diebstahl: Angeklagtes Duo vor Gericht
Ein weiterer aufsehenerregender Fall beginnt am 24. April in Raum 123. Angeklagt sind ein Mann (geb. 1993) und eine Frau (geb. 1989), denen ein besonders schwerer Raub sowie Einbrüche und Betrug zur Last gelegt werden. Der Mann W. soll zwischen Juni und August 2024 wiederholt ohne Fahrerlaubnis und teils unter Drogeneinfluss im Raum Weißenfels unterwegs gewesen sein – einmal mit einem Unfall mit Personenschaden als Folge.
Besonders schwer wiegt der Raubvorwurf: Die Mitangeklagte L. soll ein Opfer unter einem Vorwand in ihre Wohnung gelockt haben, wo es von W. mit Faustschlägen und einem Messer bedroht wurde. Gemeinsam erbeuteten die Angeklagten unter anderem zwei E-Bikes und andere Wertgegenstände. Später sollen sie gemeinsam in eine Pizzeria eingebrochen sein und Waren im Wert von über 9.000 Euro gestohlen haben.
Auch in diesem Fall droht bei einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren.
Junger Angeklagter wegen umfangreichen Drogenhandels vor Gericht
Ab dem 25. April wird ein 22-jähriger Mann wegen insgesamt acht Drogendelikten im Sitzungssaal 187 angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, im Jahr 2024 über zwei Kilogramm Cannabis sowie verschiedene harte Drogen wie Kokain, MDMA und Tilidin gewinnbringend verkauft zu haben. Bei einer Durchsuchung fanden die Ermittler in seiner Depotwohnung knapp drei Kilogramm Cannabis. Zudem soll der junge Mann zur Absicherung eine geladene Schreckschusswaffe griffbereit bei sich getragen haben.
Der Angeklagte hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ihm droht im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von mindestens zwei Jahren.