In der Debatte um die Sicherheit von Radfahrern in Halle (Saale) hat der Planungsausschuss einen Antrag der Fraktion „Hauptsache Halle“ zur verbindlichen Einführung von fahrradsicheren Gleisen abgelehnt. Das kontroverse Thema beschäftigt die Stadt seit Jahren, und trotz mehrerer Prüfanträge und Anfragen von verschiedenen Stadtratsfraktionen bleibt die Umsetzung bislang aus.
Die Fraktion Hauptsache Halle hatte sich für die verbindliche Einführung von fahrradsicheren Gleisen stark gemacht, insbesondere an Unfallschwerpunkten wie der Großen Ulrichstraße/Höhe Schulstraße, der Großen Steinstraße/Höhe Barfüßerstraße und der Geiststraße. Allerdings lehnte der Planungsausschuss den Antrag mit einer klaren Mehrheit ab, wobei nur eine Ja-Stimme abgegeben wurde. Die Ablehnung erfolgte nicht aus grundsätzlicher Ablehnung solcher Gleise, sondern weil es bisher noch keine funktionierenden Systeme gibt.
Jan Wagner von der Fraktion Die LINKE betonte, dass die Sicherheit der Radfahrer oberste Priorität habe und das Thema bereits mehrmals beim Runden Tisch Nahverkehr diskutiert worden sei. Er wies jedoch darauf hin, dass bisher keine Technologie existiere, die sicherstellen könne, dass Radfahrer nicht in den Gleisen stecken bleiben. Dr. Martin Ernst von Hauptsache Halle verwies auf laufende Tests in Düsseldorf mit einem ähnlichen System, während Thomas Schied von Die PARTEI darauf hinwies, dass in anderen Städten ähnliche Tests aufgrund von auftretenden Problemen vorzeitig abgebrochen wurden.
Ein zentrales Problem, so Schied, bestehe nicht nur darin, dass Fahrräder in den Gleisen stecken bleiben könnten, sondern auch darin, dass bei Nässe auf Weichenbereichen das Rutschen ein erhebliches Risiko darstelle. Annette Kreutzfeldt von den Grünen erklärte, dass sie einem Prüfauftrag zustimmen würde, aber nicht einer konkreten Umsetzung, solange keine dauerhaft wirksamen Systeme existieren.
Die Diskussion verdeutlicht, dass die Sicherheit von Radfahrern in Halle ein drängendes Problem ist, das jedoch weiterhin nach effektiven Lösungen sucht. Während die Fraktion Hauptsache Halle eine klare Regelung fordert, betonen andere Ratsmitglieder die Notwendigkeit von umfassenden Tests und dauerhaft wirksamen Systemen, bevor verbindliche Maßnahmen ergriffen werden können. Die Debatte wird voraussichtlich weitergehen, während die Stadt nach angemessenen Lösungen sucht, um „Schienenfallen“ für Radfahrer zu verhindern.
15 comments on “Diskussion um fahrradsichere Gleise: Halle (Saale) ringt um Lösungen”
Radfahren nur für Michelin Männchen erlaubt – Problem gelöst.
Die Diskussion zusammenfassend: schön, dass man mal darüber geredet hat, und jeder seinen Senf dazu gegeben hat.
Dreht sich jetzt alles um Radfahrer?
Es dreht sich nicht alles nur um Autofahrer und die HAVAG. Daran müssen sich manche Zeitgenossen noch gewöhnen.
„Es dreht sich nicht alles nur um Autofahrer und die HAVAG. Daran müssen sich manche Zeitgenossen noch gewöhnen.“
Irgendwie schon, jedes mal sollen die anderer Leiden weil Radfahrer nicht mal die Basics im Straßenverkehr beherrschen. Einfach Räder in der Stadt verbieten, viel weniger Probleme und es „trifft“ weitgehend den unproduktiven Teil der Bevölkerung.
Die Fahrrad freie Stadt. Grandioser Vorschlag.
„Die Fahrrad freie Stadt. Grandioser Vorschlag.“
Als Alternative zu heulenden Radfahrern definitiv.
In Halle konnte man immer ziemlich gut Radfahren und trotzdem heult dieses Klientel nur herum.
Naja, fahr mal durch Giebichenstein, das Paulusviertel, die nördliche Innenstadt. Für Fahrradfahrer ist es nicht einfach in Halle. Das merkt man aber nur, wenn man selber ab und an mal fährt. Wenn man den ganzen Tag im Internet rumpöbelt, verliert man freilich den Bezug zur Realität.
Etwa ein Drittel des Personnverkehrs auf den Straßen sind Radfahrer. Ihrem Anteil entsprechend wird auf sie in der Verkehrsplanung wenig Rücksicht genommen.
Für die Generation Schneeflocke mag das stimmen. Ich war vermutlich in jeder Ecke von Halle mit dem Rad, alles kein Hexenwerk, auch nasse Schienen und Kopfsteinpflaster sind kein Thema wenn man nicht völlig unfähig ist. Aber wenn man auf den Kaffee Vorsicht heiß schreiben muss und bei Waschmittel groß drauf schreibt bitte nicht essen, ja dann ist auch Radfahren gaaanz kompliziert.
Da hast Du Recht hei-wu, stattdessen haben diese Leistungslosen Priorität, da der Autofahrer den ganzen Puff und ein vielfaches bezahlt, sollte man sich einfach mal auf den konzentrieren, stattdessen baut man in Halle seit grob 34 Jahren die KFZ Infrastruktur zurück.
Der Verkehr findet meistens im Bett und immer seltener auf dem Parkplatz statt.
Korrektur: Die Personenverkehrsleistung von Auto und Moped beträgt 87%, Radverkehr 3%.
Gerne auch mit Fakten:
https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/fahrleistungen-verkehrsaufwand-modal-split#undefined
Wobei hei-wu das sicher bewusst schwammig formuliert hat.
Wie groß wäre denn das Geschrei wenn Parkgebühren für, zum Beispiel, an Laternen angeschlossene Fahrräder erhoben würde?
Übrigens, der „Ausbau“ des Fahrradweges in der LuWu ist ein Witz, aber keiner lacht.
Nix Idee schrieb:
„stattdessen haben diese Leistungslosen Priorität“
Wen meinst Du mit „Leistungslosen“ ?