Online-Veranstaltung am 26. November 2024 von 17.00 bis 18.00 Uhr
„Einer der besten Auslandsgeheimdienste“ – so ist seit vielen Jahren die gängige Meinung über die Spionageabteilung des Ministeriums für Staatssicherheit. Nach der Friedlichen Revolution pflegten deren früheren Leiter Markus Wolf und Werner Großmann sehr medienwirksam diesen Mythos. Überprüfen ließ sich diese Er-zählung kaum, denn der überwiegende Teil der Akten der „Hauptverwaltung Aufklärung“ (HVA) wurde 1989/90 von ihnen selbst vernichtet. Und die Gegenüberlieferung der westlichen Geheimdienste war bisher verschlossen. Doch 2023 erschien eine vieldiskutierte Studie auf der Basis westlicher Geheimdienstakten: Trotz einiger spektakulärer Erfolge war die Stasi-Auslandsspionage in der Breite gar nicht so erfolgreich wie immer behauptet.
„Die DDR-Auslandspionage und der deutsch-deutsche Geheimdienstkrieg“ ist der Titel der Online-Veranstaltung am Dienstag, den 26. November 2024 von 17.00 bis 18.00 Uhr. Den Vortrag hält der Bochumer Historiker Prof. Dr. Michael Wala. Er hat zu dieser Thematik das Buch „Der Stasi-Mythos. DDR-Auslandsspionage und der Verfassungsschutz“ veröffentlicht, das 2023 im Chr. Links-Verlag erschie-nen ist.
Die Veranstaltung ist Teil der Online-Reihe „Aufarbeitung von SED-Unrecht kompakt“ des Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Herbst/Winter 2024/2025. Die letzte Veranstaltung in diesem Jahr findet dann am 10. De-zember mit einem Vortrag von Prof. Dr. Marcus Böick (University of Cambridge) zum Thema „Die Geschichte der Treuhandanstalt: Vorgeschichte, Privatisierung und die Folgen“ statt. Im neuen Jahr wird die Reihe am 14. Januar 2025 mit einem Vortrag von Johannes Mühle zur Militarisierung in der späten DDR fortgesetzt.
Interessierte können sich zu der Veranstaltung entweder per E-Mail unter veran-staltung@lza.lt.sachsen-anhalt.de oder telefonisch unter 0391 – 560 1519 anmel-den. Der Zugangangslink oder die Rufnummer für eine telefonische Teilnahme wird dann kurz vor der Veranstaltung zugesandt.