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Die spannende Geschichte des „Mosaik“

Die Comic-Zeitschrift „Mosaik“ von Hannes Hegen (eigentlich Johannes Hegenbarth) war zu DDR-Zeiten eine der beliebtesten Bilderzeitschriften, ja eine Legende, die man meist nur bekam, wenn man die Verkäuferin am Zeitungskiosk gut kannte. Wenige Glückliche hatten ein Abonnement. Heute muss man für Originalhefte schon teilweise tief ins Portemonnaie greifen. Bis 1989 war das „Mosaik“ das einzige Comic-Magazin in der DDR.

Wie interessant und gefragt die Geschichte des farbigen Periodikums immer noch ist, zeigt die Publikation von Matthias Fricke, die nun schon in der vierten, nochmals erweiterten und aktualisierten Auflage im Lukas Verlag (seit 2024 unter dem Dach des Mitteldeutscher Verlags) erscheint. Die erste Auflage erschien 2008. Die Neuauflage wurde vor allem um viele Abbildungen erweitert. Bereits im Dezember 1955 erschien das erste Heft mit den drei Haupthelden Dig, Dag und Digedag unter dem Titel „Dig, Dag, Digedag auf der Jagd nach dem Golde“.

Bis 1975 erlebten die Digedags in 223 Heften viele spannende Abenteuer in verschiedenen historischen Epochen und an exotischen Orten. Sie führten die meist jungen Leser durch die Antike, das Mittelalter, die Zeit der Entdecker und die amerikanische Geschichte. So boten die Bildgeschichten neben Unterhaltung auch Bildung. 1975 kam es zum Bruch zwischen dem Schöpfer Hannes Hegen und dem Verlag Neues Leben, der immer mehr politische Einflussnahme ausübte. Daraufhin wurden die Digedags „eingestellt“. Der Verlag setzte die Reihe ohne Hannes Hegen fort und führte mit den Abrafaxen (Abrax, Brabrax und Califax) neue Comic-Figuren ein.

Matthias Friske hat die Geschichte des „Mosaik“ ausführlich recherchiert und dabei interessante Informationen und vielfältige Facetten des legendären Comics entdeckt. Immerhin war das „Mosaik“ eine Ausnahme in der streng reglementierten Presselandschaft der DDR. So ist die Neuerscheinung gleichzeitig eine Geschichte des DDR-Alltags.

Matthias Friske: „Die Geschichte des ‚Mosaik‘ von Hannes Hegen“, Lukas Verlag, Berlin 2025, 4., nochmals erweiterte u. aktualisierte Aufl., 19,80 €, 181 S., ISBN 978-3-86732-462-5

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