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Die nächste Panne um die Peißnitzbrücke: Schifffahrtsamt untersagt Ersatzfährbetrieb zu Pfingsten. Keine Abnahme erfolgt.

 


Die Pannenserie um die Erneuerung der Peißnitzbrücke und den von der Stadt organisierten Ersatzfährbetrieb reißt nicht ab. Zunächst hatte die die Stadt – entgegen anderslautenden Ankündigungen – die Peißnitzbrücke plötzlich gesperrt. Fußgänger und Radfahrer müssen seit dem fast vier Kilometer Umweg zurück legen, um auf die Peißnitzinsel oder zur Arbeit auf die andere Saaleseite zu gelangen. Nach Protesten hatte die Stadt wenigstens für die Wochenenden einen barrierefreien Fährbetrieb organisiert. Nur: aus der angekündigten Barrierefreiheit wurde nichts, der provisorische Anleger hat mehrere Treppenstufen.  Nun, am Freitag vor Pfingsten, müssen die Besucher der Peißnitz wieder auf die Fähre komplett verzichten. Stadt und das Schiffahrtsamt streiten sich: Es „hat dem Betreiber der Fähre den Betrieb an den Pfingsttagen am heutigen Freitag, 3. Juni 2022, kurzfristig untersagt“, erklärte die Stadt heute. Das Amt fordert vom Fährbetrieb aktuell noch die Gewährleistung einer Vor-Ort-Abnahme des eingesetzten Wasserfahrzeuges durch die Berufsgenossenschaft Schifffahrt und Verkehr.

Um den Betrieb auch am Pfingstwochenende zu ermöglichen, hatten sich Stadt und Fährbetrieb um eine kurzfristige Ausnahmegenehmigung beim WSA bemüht. Diese wurde vom WSA jedoch abgelehnt. Die Vor-Ort-Abnahme müsse stattfinden und soll in der kommenden Woche durchgeführt werden. Norbert Schültke, Fachbereichsleiter Mobilität der Stadt Halle (Saale): „Die Stadt hat leider keinen Einfluss auf diese Entscheidung des WSA und bedauert dies angesichts des anstehenden Pfingstwochenendes außerordentlich.“

Die Fähre hatte am 13. Mai den Betrieb aufgenommen. Der Betreiber der Fähre hatte dafür die vorläufige Genehmigung des WSA erhalten.
Die Fähre soll voraussichtlich am kommenden Wochenende wieder im Einsatz sein.
Es handelt sich um ein zusätzliches Angebot der Stadt als Reaktion auf die nicht vorhersehbare, kurzfristig zwingend erforderliche Vollsperrung der Peißnitzbrücke. Sie ist ein Querungsangebot vor allem für Fußgänger; nachgeordnet für Radfahrer.

Ziel sei es, die Arbeiten an der Brücke schnellstmöglich soweit abzuschließen, dass bis zum Beginn der Konzertsaison auf der Peißnitzinsel und für die Veranstaltungen im Rahmen der „Kinderstadt“ wieder eine Erreichbarkeit über die Peißnitzbrücke möglich ist.

Pfingsten ist Ausflugszeit: Stadt empfielt Fußgängern vier Kilometer langen Umweg

Die Stadt habe das Peißnitzhaus über die kurzfristige Absage umgehend informiert. „Beide Partner bitten um Verständnis und empfehlen Besuchern, die am Wochenende das Peißnitzhaus mit seinen Angeboten erreichen wollen, folgende Routen“, heißt es in der Mitteilung der Stadt:

„Zu Fuß oder mit dem Fahrrad von der Alt- oder der Neustadt: über Elisabethbrücke, dann zum Sandanger, am Gut Gimritz vorbei zum Peißnitzhaus; von der Giebichensteinbrücke kommend über die Talstraße (für Radfahrer).

Mit der Straßenbahn: Linien 2, 4, 5, 5E, 9, 10, 16 bis zum Rennbahnkreuz, dann über das Gut Gimritz laufen bis zum Peißnitzhaus; bis zum Weinbergcampus mit den Linien 4, 5 & 94 fahren, dann über die Schwanenbrücke zum Peißnitzhaus laufen“.

Was die Stadt nicht sagt: die empfohlenen Umwege für Fußgänger und Radfahrer haben es in sich: beide sind je 4 Kilometer lang.

Update: in der vorhergegangenen Version des Artikels hatten wir geschrieben, die Umwegstrecke für einen Weg betrage zwei Kilometer. Das ist falsch. In Wahrheit sind es fast vier Kilometer für einen Weg. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (Red )

 

 

21 comments on “Die nächste Panne um die Peißnitzbrücke: Schifffahrtsamt untersagt Ersatzfährbetrieb zu Pfingsten. Keine Abnahme erfolgt.”

  1. So kommt das, wenn man als Stadtverwaltung Leistungen nicht ordentlich vergibt, oder Leistungen eben einfach outsourced.
    es wäre ja auch ein Leichtes gewesen, in der feiertäglichen Baupause den Übergang wieder zu ermöglichen. Geht nicht, gibt’s nicht. Sollte man in Riesenlettern an die Wände der Verwaltungshochburg malen.

  2. PS. mit der 9€-Karte kann man die Kilometer auch umweltbewußt und schuhschonend hinter sich bringen… ÖPNV sei Dank

  3. Der Berufsgenossenschaft Schifffahrt und Verkehr ist es auch nicht zuzumuten kurzfristig am Freitag vor Pfingsten diese Vor-Ort-Prüfung vorzunehmen, da haben die Berufsgenossenschafter nämlich Mittag oder noch eher Feierabend und sind schon auf ihrern Wasserdatschen.

  4. Schulze schrieb:“So kommt das, wenn man als Stadtverwaltung Leistungen nicht ordentlich vergibt, oder Leistungen eben einfach outsourced“

    Das trifft es auf den Punkt.

  5. Weiß der Geyer, warum es trotz Entmachtung des „böswilligen OB“ immernoch zu derartigen Rechtsverstößen kommt?

  6. @schulze“ PS. mit der 9€-Karte kann man die Kilometer auch umweltbewußt und schuhschonend hinter sich bringen… ÖPNV sei Dank“
    Putin sei Dank, so ehrlich sollten wir schon sein.

  7. Wolli, die Welt dreht sich nicht um Halle oder Menschen die ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben. Die Vor-Ort-Abnahme wird ja nichts Halle exklusives sein. Da muss man tatsächlich nicht dem Amt den schwarzen Peter zuschieben, die scheinen ja schon relativ kurzfristig nächste Woche diese Abnahme durchzuführen.

    Die Stadt bekommt was sie bezahlt hat und ich befürchte sie zahlt auch für dieses Wochenende.

  8. Stimm, Ideenlos, wer bestellt, der bezahlt, die Stadt ist ja nicht die Ukraine!

  9. Also die Ukraine zahlt bitter aber das verstehst Du nicht. Aber die Stadt bezahlt ja eigentlich für eine Leistung. Wenn jetzt gerade Pfingsten dicht ist, ist es halt schon dumm gelaufen.

  10. Das schrieb ich schon beim ersten Aufruf. Dann haben Seilkopf & Co einfach gemacht und dies war nicht rechtens.

    Es ist alles geregelt und ein Unterschied, ob man aus touristischen Gründen auf der Saale schippert oder eine Personfähre betreibt!

  11. @redhall der allmächtige OB hätte auch keine Lösung gehabt. Aber der kommt eh nie wieder zurück!
    Halle sei Dank!

  12. Das Problem dürfte eher in der Kommunikationsfähihkeit Genialität des zuständigen Dezernenten begründet sein.

  13. @kenia allmächtig, wo habe ich den was vom OB geschrieben.
    Laß uns an Deinem Wissen bitte teilhaben.
    Sitzt Du im Vorzimmer der Bemme?

  14. 4.6.

    „Weiß der Geyer, warum es trotz Entmachtung des „böswilligen OB“ immernoch zu derartigen Rechtsverstößen kommt?“

  15. Ja, Gott, dann wär man halt mal die drei Tage ohne irgendein Papier gefahren. Vorher ging es doch auch; es wird sich ja nicht stantepete was am Kahn geändert haben…

  16. PS. So kleinlich im Denken kann man doch wohl gar nicht sein. Offenbar gehts aber immer noch dümmer… Wie sind wir nur all die Jahre ohne dieses seltsam dumme Schifffahrtsamt groß geworden?

  17. Als es nach Wasserschifffahrt auf der Saale gegeben hat, war das Amt sicher mal wichtig. Heute dürfte es die Rolle eines Forstamtes in der Sahara einnehmen. Da kannst du auch nicht ohne Genehmigung auf eine Palme klettern.

  18. Der Bürgermeister hatte ja erklärt Mitte Juni geht es wieder über die Brücke, es scheint als hätte er wohl nicht mit den Beteiligten geredet. Wie man hört geht man Stand jetzt von Ende Juni aus.

  19. Jedenfalls wird noch fleißig gestrahlt und geblasen, nicht gepinselt oder gespritzt.
    Vor Mitte Juli wird das nix mit Rebenstorfs Lügenbrücke, wer schlägt ein in die Wette?

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