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Die Luft ist raus: Chancen für Intel-Ansiedlung in Magdeburg sinken weiter.

Die Hoffnungen auf eine Ansiedlung von Intel in Magdeburg sind erneut gedämpft. Nachdem der US-Konzern bekanntgab, ein milliardenschweres Bauprojekt in Ohio zu verschieben, wächst die Skepsis unter den Abgeordneten im Landtag von Sachsen-Anhalt. Besonders kritisch wird der Fortgang der Intel-Ansiedlung in Magdeburg gesehen, die ursprünglich mit einer Investition von rund 30 Milliarden Euro und 3.000 Arbeitsplätzen verbunden war.

Für die Landesregierung, die bereits 400 Hektar Land an Intel verkauft hat, stellen sich nun immer mehr Fragen zur Zukunft des Projekts. Wulf Gallert, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linkspartei, fordert sogar den Rückkauf des Geländes und eine Entwicklungsstrategie ohne Intel. Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Eulenberg, könnte laut Gallert in eine andere Richtung gehen, falls Intel sich endgültig zurückzieht.

Trotz dieser Bedenken bleibt die CDU optimistisch. Ulrich Thomas, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU, betont, dass Magdeburg weiterhin ein strategischer Standort für Intel sei, und verweist darauf, dass Verzögerungen in der Industrie nichts Ungewöhnliches seien. Dennoch wächst die Unsicherheit, ob sich die Pläne von Intel, im Sommer 2026 eine Entscheidung zu treffen, tatsächlich umsetzen lassen.

Während die CDU weiterhin an Intel als Investor glaubt, plädieren auch andere Parteien wie die FDP für eine breitere Vorbereitung auf alternative Szenarien. Die Entwicklung des High-Tech-Parks am Eulenberg, der auch andere hochwertige Unternehmen anziehen soll, wird als positiv angesehen, unabhängig von Intel. Der Eulenberg soll mit 200 Millionen Euro jährlich durch die HTP ST GmbH weiter erschlossen werden.

Gegner einer Intel-Ansiedlung, wie die AfD, kritisieren die geplanten Ausgaben und warnen vor einer weiteren Verschwendung von Steuergeldern, falls sich Intel endgültig zurückziehen sollte. Auch Olaf Meister von den Grünen sieht die wirtschaftliche Entwicklung in Magdeburg gefährdet, fordert jedoch weiterhin enge Kooperationen mit Intel, um den High-Tech-Park voranzutreiben.

Zusammenfassend steht die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt nun vor einer kritischen Phase: Die Verzögerungen im Intel-Projekt, gepaart mit politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten in den USA, haben die Chancen auf eine erfolgreiche Ansiedlung in Magdeburg stark gesenkt. Das Land muss nun flexibel auf alle Eventualitäten reagieren, um die wirtschaftliche Entwicklung in der Region nicht zu gefährden.

Quelle: MDR Sachsen-Anhalt, 5. März 2025

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