Stadtrat Dr. med. Detlef Wend hat in einem Schreiben mit Datum vom 18.06.2019 seinen Austritt aus der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale) erklärt. Aus der SPD ist er offenbar nicht ausgetreten – jedenfalls gibt es hierüber keine Nachricht.
Eric Eigendorf, neuer Vorsitzender der SPD-Fraktion des Stadtrates, versucht die Situation zu rechtfertigen. Die nach dem Wahlergebnis stark dezimierte Fraktion habe nach der Wahl „schnellstmöglich versucht, ihre Arbeit aufzunehmen“.
Dazu gehörte auch die Wahl zu Fraktionsvorsitz am 03.06.2019, auf der Wend durchgefallen ist, obwohl er bei der Stadtratswahl mit Abstand die meisten Stimmen erhalten hatte. Nicht nur im Vergleich zu seinen SPD-Genossen, auch unter den Stadträten insgesamt stand er nahezu an der an der Spitze der für ihn abgegebenen Stimmen. Eigendorf findet jedoch, dass Wend, nachdem er unter seinen Ratsgenossen abgeblitzt war, sich weiterhin hätte in der Fraktion einbringen können. Wend sah das offenbar anders und zog die Reißleine.
„Wir haben den Gesprächsfaden zu ihm aber nicht abreißen lassen“, sagt Eigendorf. Empört ist er darüber, dass der Konflikt nun in die Öffentlichkeit geraten ist: „Mit Detlef Wend haben wir uns darauf verständigt, Gesprächsinhalte aus Sitzungen auch genau dort zu belassen. Deshalb ist es ärgerlich, dass Sitzungsinhalte zwischenzeitlich in die Öffentlichkeit getragen wurden“.
9 comments on “Detlef Wend tritt aus SPD-Ratsfraktion aus – nicht aber aus der Partei”
Ich sehe es so, dass er tief gekränkt ist, dass er nicht als Fraktionsvorsitzender gewählt worden ist und möchte sich deshalb von seinen NICHTWÄHLERN abgrenzen, von Eigendorf an erster Stelle.
Irgendwie kann ich das sogar verstehen.
Dass err als Arzt überhaupt soviel Zeit aufbringt für die Probleme unserer Stadt, verwundert mich ohnehin.
Jeder, der sich für etwas überdurchschnittlich engagiert, wird am Ende einsehen (müssen), dass es
seiner Gesundheit und der Familie geschadet hat. Aber diese Einsicht kommt erst später- im Alter. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen.
Richtig, Elfriede, ich habe es auch einsehen müssen.
Die Ränkeschmiede kommen in der Politik eher nach oben, als die fleißigen Arbeiter.
Es sieht so aus, als ob die SPD ihre besten Zeiten gehabt hat.
Schwierig bei 6 Wahlberechtigten von „Wahl“ zu sprechen. Da kann man sich schon vorher einigen, wie es ausgehen soll. Er ist empört über die Öffentlichkeit? Weshalb sollte Wend nicht Fragen der Medien beantworten? Was hat er zu verlieren? Es gibt allerdings keinen generativen Anspruch auf den Vorsitz.
Die Verbliebenen sind doch im Kern die alte Fraktion mit ein paar Aussortierungen und einer Neuen.
Fraglich auch, weshalb er so extremen Wert auf diesen Vorsitz legte? Was für Vorteile hat dieser, wenn man nicht die Karrierleiteer weiter hochrutschen will? Mit mitte 50 eine sinnlose Aktion!
Vorab, das ist ein Scheißbild von Detlef Wend, finde ich. Aber offensichtlich ist es so, dass ihn keiner nicht braucht. Dann würde ich auch gehen.
Oder man bildet sich ein, dass man ihn nicht braucht.
Das Herr Wend die SPD verlässt, aber sein Parteibuch behält, kann ich nachvollziehen.
Etwas anderes ist es aber, wenn das SPD Mitglied zu einer konkurrierende Stadtratsfraktion wechselt. Abgesehen vom Verlust an Einfluss für die SPD-Stadtratsfraktion in den verschiedenen Ausschüssen, von denen seine neue Politische Heimat profitiert.
„Die Ränkeschmiede kommen in der Politik eher nach oben, als die fleißigen Arbeiter.“
Ich kann mich noch erinnern, das der Ränkeschmieder immer wieder versuchte, Oberbürgermeister zu werden, erfolgreich war er nur beim Stadtratsvorsitzenden.
Ich kann mich nicht erinnern, dass Detlef Wend Stadtratvorsitzender war.
@Redhall
von wem ist die Rede hier?
OB Kandidat und Wend? Stadtratsvorsitzender?