München. Inmitten der Koalitionsverhandlungen mit CDU und SPD fordert die CSU die Rücknahme der Cannabis-Legalisierung – ein Vorstoß, der auf scharfe Kritik von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen-Anhalt stößt.
„Das ist absurd! Selbst die Gewerkschaft der Polizei fordert Verbesserungen statt eines Verbots“, erklärt Madeleine Linke, Landesvorsitzende der Grünen in Sachsen-Anhalt.
Besonders für Ostdeutschland hätte eine Rückabwicklung drastische Folgen, so Linke weiter. Die meisten deutschen Produzenten von medizinischem Cannabis haben sich aufgrund erneuerbarer Energien und innovativer Hochschulen in der Region angesiedelt. In Erfurt wurden kürzlich neue Hanfanbau-Module entwickelt, und die Hochschule Merseburg forscht seit Jahren an der Pflanze.
„Hanf bietet enormes Potenzial für die Bioökonomie, Landwirtschaft und Wirtschaft. Doch die CSU will diese Entwicklung ausbremsen“, kritisiert Linke.
Statt eines Rückschritts fordern die Grünen praxistaugliche Regelungen für Cannabis-Clubs, den Erhalt des Eigenanbaus und eine Erweiterung legaler Verkaufsstellen, beispielsweise durch lizenzierte Shops oder Apotheken. Zudem sollten europarechtliche Möglichkeiten für eine stabile Regulierung geprüft werden.
„Ein Verbot treibt Konsum und Handel in die Illegalität. Wir brauchen bessere Gesetze, aber sicher kein Zurück zum Schwarzmarkt!“, fasst Linke zusammen.