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CDU fordert nachhaltige Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen in Halle

Halle (Saale), im Mai 2025 – Wo Lichterketten funkeln, Musik erklingt und der Duft von Bratwurst und gebrannten Mandeln durch die Gassen zieht, da schlägt das Herz der Stadt. Ob Laternenfest, Weihnachtsmarkt oder Silvesterprogramm auf dem Marktplatz – Halle versteht es seit jeher, Feste zu feiern. Doch der sorglose Frohsinn steht zunehmend unter dem Schatten gewandelter Sicherheitslagen. In einer Anfrage an die Stadtverwaltung hat die CDU-Stadtratsfraktion nun umfassende Informationen zur Absicherung dieser Veranstaltungen eingefordert.

„Unsere Feste sind mehr als bloße Veranstaltungen“, betont Christoph Bernstiel, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat. „Sie sind Ausdruck eines lebendigen Gemeinwesens, kultureller Vielfalt und nicht zuletzt ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor.“ Doch mit Blick auf die wachsenden Bedrohungslagen – besonders nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg im Dezember 2024 – sei es unumgänglich, die Sicherheitsarchitektur auf den Prüfstand zu stellen.

In zehn präzise formulierten Fragen will die CDU-Fraktion Auskunft darüber, wie die Stadt Halle künftig mit steigenden Anforderungen umzugehen gedenkt. Im Zentrum steht die Suche nach tragfähigen, langfristigen Lösungen, die Sicherheit gewährleisten, ohne Feste und Feierstimmung zu erdrücken.

So erkundigt sich die Fraktion unter anderem nach aktuellen Planungen und Diskussionen innerhalb der Verwaltung sowie in den zuständigen Ausschüssen. Von besonderem Interesse ist, auf welchen Flächen regelmäßig mobile Fahrzeugsperren – etwa durch Betonbarrieren – erforderlich sind. Vorbild könnte Magdeburg sein, wo über versenkbare Poller auf dem Alten Markt nachgedacht wird. Auch für Halle sei zu prüfen, inwiefern solche baulich-technischen Lösungen – etwa an den Zugängen zum Marktplatz – sinnvoll und realisierbar seien.

Die CDU will zudem erfahren, wie viele Demonstrationen und Kundgebungen im vergangenen Jahr auf dem Marktplatz stattfanden, wie sich die Sicherheitskosten für verschiedene Veranstaltungsformate in den letzten fünf Jahren entwickelt haben und ob alternative Maßnahmen wie große bepflanzte Kübel oder Schranken langfristig zur Kostensenkung beitragen könnten.

Auch die Rolle externer Fördermittel wird thematisiert: Wurden Mittel von Bund oder Land bislang in Anspruch genommen? Gibt es Programme zur Finanzierung sicherheitsrelevanter Infrastruktur, die künftig nutzbar wären? Und nicht zuletzt fragt die CDU nach den Pflichten der Veranstalter selbst: Welche Standards sind verbindlich, welche Kosten müssen sie tragen?

Bernstiel unterstreicht: „Wir dürfen den öffentlichen Raum nicht zur Festung machen, aber wir müssen ihn so schützen, dass Veranstaltungen für alle sicher bleiben. Das ist eine Herausforderung, die kluge Planung, technische Innovation und politische Verantwortung vereint.“

Die Beantwortung der Anfrage durch die Stadtverwaltung steht noch aus. Klar ist jedoch: Die Zeit, in der Sicherheit eine bloße Randnotiz im Veranstaltungskalender war, ist vorbei. Die Debatte über Schutzkonzepte für Feste, Märkte und Versammlungen wird Halle nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich fordern.

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