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Bildungsprotest in Halle: 95 Thesen für eine bessere Zukunft

Halle (Saale) – Am 6. September ruft die Initiative Bildungsprotest.LSA gemeinsam mit Schülervertretungen, Lehrkräften, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Unterstützern zu einer Kundgebung mit Demonstrationszug in Halle auf. Anlass ist die anhaltende Krise des Bildungssystems in Sachsen-Anhalt, das seit Jahren bundesweit auf hinteren Plätzen rangiert.

Die Initiative kritisiert ungleiche Chancen, unzureichende Integration und fehlende Perspektiven für Kinder und Jugendliche. Auch die Arbeitsbedingungen in Kitas und Schulen seien problematisch: Fehlendes Personal, Überlastung und mangelhafte Ausstattung prägten den Alltag von Erzieherinnen und Lehrkräften. Bildung beginne bereits in der frühen Kindheit, daher müssten gute Rahmenbedingungen in allen Bereichen geschaffen werden.

Mit dem Bildungsprotest soll ein klares Signal an die Politik gesendet werden: Ein Jahr vor der Landtagswahl dürfe Bildung nicht länger Nebenthema sein. „Bildung ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Sie entscheidet über gesellschaftliche Teilhabe und die Innovationskraft von morgen“, so Catalina Möwes, Mitorganisatorin des Protests.

Alarmierend seien laut der Initiative unter anderem die hohe Schulabbrecherquote, Unterrichtsausfall und die vergleichsweise geringe Finanzierung. 2022 wurden pro Schüler:in 8.800 Euro ausgegeben, während der bundesweite Durchschnitt bei 9.500 Euro lag. Auch im INSM-Bildungsmonitor 2024 belegte Sachsen-Anhalt lediglich Platz 11 von 16.

Symbolisch knüpft Bildungsprotest.LSA an die Geschichte des Landes an: Vor über 500 Jahren stießen hier 95 Thesen grundlegende Veränderungen an – nun wollen die 95 Forderungen der Initiative eine Bildungsreformation in Sachsen-Anhalt anstoßen. Am 6. September sind ab 14:00 Uhr eine Infomeile auf dem Marktplatz, ein Demonstrationszug durch die Stadt von 14:00 bis 16:00 Uhr sowie eine Kundgebung mit Redebeiträgen und Präsentation der 95 Thesen von 16:00 bis 18:00 Uhr geplant.

Alle Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Erzieher:innen, Sozialarbeiter und Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Aktion teilzunehmen und die politische Debatte über Bildung im Land zu stärken.

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