Sachsen-Anhalt – Auch im Jahr 2024 wurden Einsatzkräfte aus Polizei, Rettungsdiensten und Feuerwehr in Sachsen-Anhalt wiederholt Opfer von verbalen und körperlichen Angriffen. Zwar verzeichnet die Statistik im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Übergriffe, doch bleibt die Zahl der Vorfälle weiterhin auf einem besorgniserregend hohen Niveau.
Innenministerin verurteilt Angriffe
„Wer für unsere Sicherheit sorgt und in Notsituationen für andere da ist, verdient Respekt, Wertschätzung und Anerkennung. Jegliche Form von Gewalt gegen Menschen, die jeden Tag für uns einstehen, ist völlig inakzeptabel und zeugt von größter Respektlosigkeit. Deshalb werden alle Straftaten konsequent verfolgt, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen“, betonte die Innenministerin von Sachsen-Anhalt, Dr. Tamara Zieschang. Die Ministerin bekräftigte ihr Engagement für die Sicherheit der Einsatzkräfte und kündigte an, weiterhin auf eine konsequente Strafverfolgung hinzuwirken.
Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte
Die Zahl der Widerstandsdelikte gegen Polizeivollzugsbeamte ist im vergangenen Jahr auf 951 Fälle gesunken – ein Rückgang von 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2023: 1.113 Fälle). Insgesamt waren 1.957 Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte Opfer dieser Straftaten, was ebenfalls einen Rückgang von 171 Opfern im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Gesamtzahl der Straftaten gegen Polizeivollzugsbeamte sank von 1.338 auf 1.106, was einem Rückgang von 17,3 Prozent entspricht.
Im Detail wurden 306 tätliche Angriffe (2023: 444), 123 Bedrohungen (2023: 171), 17 einfache Körperverletzungsdelikte (2023: 27) sowie 15 gefährliche Körperverletzungsdelikte (2023: 27) registriert. Trotz des Rückgangs bleibt die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamte ein ernstzunehmendes Problem.
Rückgang bei Straftaten gegen Rettungskräfte
Ähnlich wie bei der Polizei gab es auch bei den Straftaten gegen Rettungskräfte einen Rückgang. Insgesamt wurden im Jahr 2024 78 Straftaten gegen Rettungsdienste registriert – ein Rückgang von 17 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (2023: 95). Besonders die tätlichen Angriffe gingen zurück: 26 Fälle (2023: 32), sowie 18 Bedrohungen (2023: 23), 19 einfache Körperverletzungen (2023: 19) und drei gefährliche Körperverletzungen (2023: 4) wurden gemeldet. Insgesamt wurden 50 Rettungskräfte als Opfer registriert, im Vergleich zu 67 im Jahr 2023.
Anstieg bei Straftaten gegen Feuerwehrangehörige
Bei den Straftaten gegen Feuerwehrangehörige gab es hingegen eine leichte Zunahme. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 16 Straftaten registriert, im Vorjahr waren es 15. Besonders auffällig war die Zunahme an Bedrohungen, die von zwei Fällen im Jahr 2023 auf vier Fälle im Jahr 2024 stiegen. Auch die Fälle von gefährlicher Körperverletzung nahmen zu: zwei Fälle im Jahr 2024, im Jahr 2023 war noch keiner dieser Straftaten verzeichnet worden. Insgesamt stieg die Zahl der Opfer von 18 im Jahr 2023 auf 27 im Jahr 2024.
Fazit: Nach wie vor hohe Zahlen und große Belastung für Einsatzkräfte
Die Bilanz 2024 zeigt, dass die Einsatzkräfte in Sachsen-Anhalt weiterhin einem hohen Risiko ausgesetzt sind, Opfer von Straftaten zu werden. Die Rückgänge bei den Straftaten gegen Polizei und Rettungsdienste geben zwar Anlass zur Hoffnung, doch bleibt die Situation insgesamt besorgniserregend. Der Anstieg der Angriffe auf Feuerwehrkräfte zeigt, dass auch diese Berufsgruppen zunehmend mit Respektlosigkeit und Gewalt konfrontiert sind.
2 comments on “Bilanz 2024: Angriffe auf Einsatzkräfte in Sachsen-Anhalt weiterhin auf hohem Niveau”
Wie blöd muss Mensch sein um Helfer und Helferinnen anzugreifen. Eine sehr spezielle Art von Menschenfeindlichkeit.
Noch bescheuerter ist es, wenn Feuerwehrleute den Briefkasten der eigenen Feuerwache mit Polenböllern sprengen und sich von Nachbarn filmen lassen.