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Ausverkauf der DDR? Die Privatisierungen im Chemie-Dreieck Halle in den 1990er-Jahren.

Online-Veranstaltung zur Treuhand und den Umbrüchen im Chemie-Dreieck: „Das Chemiedreieck bleibt“

Wie kam es in den 1990er-Jahren zum radikalen Umbruch in der ostdeutschen Chemieindustrie – und welche Rolle spielte dabei die Treuhand? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Online-Veranstaltung am Dienstag, dem 29. April 2025, von 17 bis 18 Uhr. Unter dem Titel „Das Chemiedreieck bleibt. Die Privatisierung der ostdeutschen Chemie- und Mineralölindustrie in den 1990er-Jahren“ spricht der Wirtschaftshistoriker Dr. Rainer Karlsch über seine neuesten Forschungsergebnisse.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Aufarbeitung von SED-Unrecht kompakt“, die der Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur im Frühjahr 2025 unter dem Themenschwerpunkt „Transformation“ organisiert. Kooperationspartner ist die Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.

Das Chemiedreieck Halle war nach der Währungsunion 1990 eine der ersten Regionen in Ostdeutschland, die den schmerzhaften Übergang von Plan- zur Marktwirtschaft vollzog. Viele Betriebe waren technisch veraltet, Produkte wenig konkurrenzfähig und die Umweltbelastung immens. Werksschließungen, Massenarbeitslosigkeit und gesellschaftliche Verwerfungen waren die Folge – bis hin zum symbolträchtigen Eierwurf auf Bundeskanzler Helmut Kohl im Jahr 1991 in Halle.

Dr. Karlsch, der am Institut für Zeitgeschichte München–Berlin forscht, beleuchtet in seinem Vortrag Ursachen und Folgen der Privatisierungen und zieht Bilanz anhand zahlreicher bislang unzugänglicher Akten. Grundlage ist seine 2024 erschienene gleichnamige Studie im Chr. Links Verlag.

Die Teilnahme an der Online-Veranstaltung ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich – per E-Mail an veranstaltung@lza.lt.sachsen-anhalt.de oder telefonisch unter 0391 – 560 1519. Die Zugangsdaten werden rechtzeitig vor der Veranstaltung versendet.

Die Reihe wird am 13. Mai 2025 fortgesetzt: Dann spricht der ehemalige Oberstaatsanwalt Bernhard Jahntz über die Mauerschützenprozesse, bei denen er die Anklage vertreten hatte.

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