Der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt zeigt im Januar 2025 eine deutliche Abkühlung. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 6,9 Prozent auf insgesamt 91.800 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 8,3 Prozent, was 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat sind. Besonders betroffen ist die Stadt Halle (Saale), wo die Arbeitslosenquote mit 10,0 Prozent über dem Landesschnitt liegt. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region ist nicht nur saisonalen Effekten geschuldet, sondern wird auch durch strukturelle und konjunkturelle Probleme verstärkt.
Saisonale und konjunkturelle Einflüsse
Laut der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit sind die gestiegenen Arbeitslosenzahlen teilweise auf saisonale Effekte zurückzuführen. Das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge sowie das Ende des Weihnachtsgeschäfts haben insbesondere in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Baugewerbe zu Entlassungen geführt. Zudem macht sich die konjunkturelle Flaute bemerkbar. Die Zahl der offenen Stellen liegt mit 18.900 so niedrig wie seit vier Jahren nicht mehr. Besonders betroffen sind dabei Branchen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stark unter Druck geraten, wie die Zeitarbeit, die Industrieproduktion und der Dienstleistungssektor.
Halle mit überdurchschnittlicher Arbeitslosenquote
In Halle (Saale) waren im Januar 12.324 Menschen arbeitslos gemeldet, 627 mehr als im Dezember 2024 und 823 mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte auf 10,0 Prozent. Damit zählt die Stadt neben Mansfeld-Südharz (10,9 Prozent) und Stendal (10,1 Prozent) zu den Regionen mit der höchsten Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt. Besonders betroffen sind Geringqualifizierte sowie ältere Arbeitnehmer, die es zunehmend schwerer haben, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Zudem gibt es in Halle strukturelle Probleme, die eine nachhaltige Reduzierung der Arbeitslosenzahlen erschweren, darunter eine vergleichsweise schwache wirtschaftliche Dynamik und geringe Unternehmensneugründungen.
Langzeitarbeitslosigkeit nimmt zu
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Land auf 34.000 Personen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen liegt bei 37 Prozent. Besonders betroffen sind ältere Arbeitnehmer sowie Geringqualifizierte. Die Arbeitsagentur betont die Notwendigkeit von Qualifizierungsmaßnahmen, um die Chancen auf eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Trotz verschiedener Förderprogramme bleibt der Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt für viele Langzeitarbeitslose eine Herausforderung, da zahlreiche Stellen eine hohe Qualifikation oder spezielle Fachkenntnisse erfordern, die vielen Arbeitslosen fehlen. Insbesondere in technologischen und digitalen Berufen gibt es große Qualifikationslücken, die eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt erschweren.
Weniger Stellenmeldungen, steigende Kurzarbeit
Arbeitgeber meldeten im Januar 2.400 neue Stellen – 800 weniger als im Vormonat. Besonders betroffen sind Zeitarbeitsfirmen, das verarbeitende Gewerbe sowie wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Anzeigen für Kurzarbeit: 82 Unternehmen meldeten Kurzarbeit für 900 Beschäftigte an, vor allem in der Metall- und Maschinenbauindustrie.
One comment on “Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt: Mehr Arbeitslose im Januar – Halle mit hoher Quote”
Habecks Wirtschaftswunder kommt langsam an. Keine Angst die Zulieferer etc. erwischt es erst später.