Die Zahl der Toten des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist auf fünf gestiegen, mit über 200 Verletzten, darunter viele Schwerstverletzte. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) äußerte sich dazu beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Unglücksort.
Bundeskanzler Scholz sprach den Betroffenen und ihren Angehörigen sein Mitgefühl aus und betonte die Bedeutung eines solidarischen Miteinanders. Er warnte davor, Hass in der Gesellschaft Raum zu geben, und hob die internationale Solidarität hervor. In Magdeburg fanden am Samstag mehrere Gedenkveranstaltungen statt.
Bei dem Täter des Anschlags auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt handelt es sich um einen 50-jährigen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie aus Saudi-Arabien, Taleb al-Abdulmohsen, der seit 2006 in Deutschland lebt. Der Mann wurde bereits im vergangenen Jahr von den Sicherheitsbehörden beurteilt, wobei damals keine konkrete Gefahr festgestellt wurde. Er hatte eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland, da er 2016 als Flüchtling anerkannt wurde, nachdem er in Saudi-Arabien aufgrund seines atheistischen und islamkritischen Aktivismus Verfolgung fürchtete.
Der Täter fiel seit Jahren durch wirre und radikale Äußerungen in sozialen Medien auf, in denen er sich als ex-muslimischer Islamkritiker präsentierte. Er äußerte wiederholt Verschwörungstheorien und Vorwürfe gegen den deutschen Staat, den er beschuldigte, ihn zu verfolgen. Er drohte mehrfach mit Vergeltung und veröffentlichte Aussagen, die wie Terror-Ankündigungen wirkten. Die Beiträge beinhalteten Drohungen und eine zunehmende Radikalisierung, auch wenn ihm die Polizei damals keine konkrete Gefährdung zuschrieb. Des weiteren sympathisierte er in seinen wirren Beiträgen auch offen mit der rechtsextremistischen AfD: „Meiner Erfahrung nach, ist die deutsche Polizei der echte Treiber des Islamismus in Deutschland. Meine Erfahrung ist 7 Jahre lang in denen die Polizei, zuletzt im März 2024, schmutzige Taktiken gegen mich sowie andere Islamkritiker angewendet hat, um unseren anti-islamischen Aktivismus zu zerstören. Die Linken sind verrückt. Wir brauchen AfD, um die Polizei vor sich zu schützen.“
Neben diesen öffentlichen Drohungen schien der Täter eine Art psychotische oder paranoide Störung zu haben, da er sich verfolgt fühlte und eine feindliche Haltung gegenüber deutschen Institutionen einnahm. Der Anschlag mit einem Leihwagen, bei dem fünf Menschen starben und viele schwer verletzt wurden, wird aktuell als Einzeltat betrachtet.
Näheres dazu hat die Zeitung „Welt“ berichtet: https://www.welt.de/politik/deutschland/article254939378/Anschlag-in-Magdeburg-Keine-konkrete-Gefahr-BKA-und-LKA-erstellten-2023-Gefaehrdungsbeurteilung-von-Tatverdaechtigem.html
Erstaunlicherweise führte die Frankfurter Rundschau bereits 1919 ei Interview mit dem Täter, der dort als Aktivist zur Befreiung von unterdrückten Frauen aus Saudi-Arabien präsentiert wurde:
https://www.fr.de/politik/asylsystem-freiheit-11846312.html