Skip to content
HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale) Logo

4000 Menschen demonstrieren gegen Aufmarsch von Neonazis in Halle. Nazis verschwinden nach verhindertem Auftritt.

Halle Gegen Rechts: „Neonazis erlebten Debakel“.

14:30: Das wars dann. Ob Oberbürgermeister Bernd Wiegand recht behalten wird, dass der Nazi-Auftritt der letzte in Halle gewesen sein wird, wird sich zeigen.  Für den Koordinator der Gegendemos, die Bewegung „Halle gegen rechts“, waren die Anti-Nazi-Aktionen ein voller Erfolg.: „Die langen Vorbereitungen unseres Bündnisses für diese vielfältigen Proteste haben sich ausgezahlt“, sagt ihr Sprecher Valentin Hacken“Militante Neonazis haben heute in Halle versucht, Stärke  zu demonstrieren. Dass ihnen das bisher nicht gelungen ist, ist das Verdienst der viele Menschen, die gerade auf der Straße sind und demonstrieren.

14:22: Ist der Spuk schon vorbei? Halle gegen rechts warnt: Es sind noch Rechte im Bahnhof

 14:00h: Abschiedskonzert mit Trillerpfeifen und „Nazis raus“ – Rufen

Das Abschiedskommitee am Bahnhof gibt sich alle Mühe. Unter imposanter stimmlicher und instrumenteller Begleitung verschwindet die „Rechte“ im Tunnelschacht des Hauptbahnhofs.

13:50 Nazis rollen die Fahnen ein.

Unter Rufen von „Nazis raus“ wird offenbar der Rückzug angetreten. Nur: wohin? Die ersten „Schätzchen“ werden in den Bahnhof geleitet.

13:40 Auch die Demo vom Uniplatz bewegt sich zum Bahnhof. Der Ausgang zur Merseburger Straße ist dicht. „Sie“ stecken fest.

Die Nazis warten immer noch auf den Beginn ihrer „Kundgebung“ hinter Absperrgittern, abgeschottet von der Öffentlichkeit. Jetzt spricht jemand ins Mikro. „Leider“ ist nix zu verstehen. Es ist einfach zu laut hier, lateinamerikanische Musik beherrscht den Platz. No pasaran!

 13:36 Trommeln und Vogelscheuchen gegen Rechts

 

12:58: Die Ordnungsbehörden soll alle Ersatzveranstaltungen der Rechten untersagt. Dieses wurde über Lautsprecher der Polizei übermittelt. Die Quelle dafür sei noch unbestätigt.

Die Deutsche Bahn soll sich außer Stande erklärt haben, Nazis zu transportieren. Auch das ist noch unbestätigt.

Der rechte Stadtquerulant Sven L. erhielt derweil Platzverweis – er wollte das Picknick auf dem Hallmarkt stören.

„Es zählt jeder, der denen gegenübersteht“

Uns erreichen Stimmen der Halleschen Politik: Rüdiger Fikentscher sagt, er freue sich, dass so viele demokratische Parteien demonstrieren. „Es zählt jeder, der denen gegenüber steht!“

12:40: No Pasaran. Für die Nazis scheint der Weg in Richtung Süden der Stadt aussichtslos zu sein. Planen sie jetzt etwas in Merseburg?

 

Es kommt das Gerücht auf, dass die Nazis eine Ersatzveranstaltung in Merseburg planen. Dies deckt sich mit der Nachricht, dass eine Gruppe Nazis nicht in Halle, sondern in Merseburg den Zug verlassen haben.

Die Polizei garantiert Abstand. So kann auch die Presse keine Nazibilder zeigen.

Nur wenige versprengte Rechte stehen noch auf dem Kamiethplatz. Es sieht übersichtlich aus.

Gegen sie demnonstrieren zur Zeit etwa 4000 Bürger an vielen Orten in Halle.

12.35: Demozug vom NT erreicht den Hallmarkt.

 

 

12:30 Partystimmung mit Wahlkampf auf dem Markt

Parteien machen Party auf dem Markt, die Stimmung scheint sich zu lockern.

12:18: Nazis ziehen sich zurück, Richtung Hauptbahnhof

12:14: Oberbürgermeister Bernd Wiegand hält Rede am Kamithplatz:

„Wenn wir es heute schaffen, dass hier kein Schritt vom Bahnhof gemacht wird, haben wir die nächsten Jahre Ruhe. „

„Halle steht für Toleranz und Vielfalt“

 

Blockaden auf der Merseburger Strasse. Es sollen Steine und Böller fliegen. Polizei noch ruhig?

Aktuelle Berichte auch auf Twitter: https://twitter.com/hashtag/hal0105

Demonstranten demonstrieren überwiegend friedlich. Weg über die Merseburger Straße.

12:00 h, Neue Theater, Uniplatz: Auftaktkundgebung, anschließend Zug zum Hallmarkt geplant

„Wer, wenn nicht wir „

Der Uniplatz war Ausgangspunkt für zwei Demos, die von hier aus zum Bahnhofsvorplatz starteten: dem Zug der Antifa und der Aktion „Halle gegen Rechts“. So war er schon 10 Uhr voll, ein Stunde vor Beginn der Mai-Veranstaltung des nt, und das Ziel der halleschen Bürger, an diesem Tag den öffentlichen Raum zu besetzen, auf dem Uniplatz bereits zu diesem Zeitpunkt erreicht. „Hass frisst Hirn“ oder „Kein Platz für Hass“ war zum Beispiel auf den Plakaten zu lesen. Und selbst, als die Demonstranten losgezogen waren, blieben immer noch Hunderte übrig, um zusammen mit Theaterleuten und vielen Gästen diese besondere Mai-Veranstaltung zu feiern. In seiner Begrüßung erinnerte Intendant Matthias Brenner an die Bücherverbrennung, die zu Beginn der braunen Ära ausgerechnet hier stattfand. Wulf Gallert, Fraktionschef der Linken im Landtag, ging in seiner kurzen Ansprache auf den Begriff der Leitkultur ein, der eben nicht ethnisch, sondern vom Grundgesetz bestimmt sei: Kultur sei Wahrung der Menschenrechte, und zwar für alle. Dann gab es bis 15 Uhr das volle 1.Mai-Programm: mit Maibock und Bratwurst, Reden und Mailiedersingen, vor allem mit viel Live-Musik, unter anderem mit Kostproben aus dem mitreißenden Rio-Reiser-Programm des nt. Und so sangen nicht nur Andreas Suckel & Band: „Wann, wenn nicht jetzt/ Wo, wenn nicht hier/ Wer, wenn nicht wir“.

 

11:50, Hallmarkt: Anti-Anti-Splitterdemo wird von Polizei betreut

Auch Umarmungen helfen nicht

 

 

Der Stadtbekannte Störer und Rechtsextremist Sven L. im Kreise seiner „Freunde“. Später erhielt er Platzverweis.
Im Hintergrund: Nazis, und viel Polizei am Bahnhof.

11:30 h Der Demonstrationszug, der vom Rannischen Platz aufgebrochen ist, erreicht langsam den Hauptbahnhof. Auf dem Platz etwa hundert Nazis und viel Polizei

Am Bahnhof wird es richtig voll von Nazigegnern. Sie berichten von guter Musik und toller Stimmung.

 

11:15 h, Marktplatz: Volksfest der Volksparteien

Alle großen und kleinen Parteien haben auf dem Marktplatz ihre Stände aufgebaut. Traut man den Bildern, sieht es eher aus, wie ein Buntes Volksfest. In erster Linie scheint es sich ums Essen zu drehen.

11:00 h: Am Hauptbahnhof sind etwa 70 Nazis angekommen.

Sie wurden mit Sprechchören „begrüßt.“

 

11:00 h Hallmarkt: Platz füllt sich langsam.

 

 10:30 h: Gegendemonstranten blockieren zur Zeit den Rannischen Platz. Straßenbahnen stehen in beiden Richtungen still.

Läuft Nicht – Das Logo der Veranstalter zum 1. Mai.

 An vielen Orten in Halle beginnen zur Zeit Veranstaltungen und Demonstrationen gegen Nazis. In den Straßen ist viel Polizei.

Aktionskarte Übersichtsplan

 

Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!

Mehr als 200 Organisationen und Persönlichkeiten, unter ihnen Landes- und Bundespolitiker*innen, Künstler*innen, Sportler*innen, Vereine und Initiativen rufen in der von Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage organisierten Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” zu gewaltfreiem und entschiedenem Gegenprotest auf. Um 10 Uhr werden die ersten Gegendemonstrationen in der Innenstadt Halles am Universitätsplatz und Rannischen Platz starten, um 12 Uhr beginnt ein dritter Demonstrationszug ebenfalls am Universitätsplatz. Das Bündnis organisiert zudem Kundgebungen entlang der Route der Rechtsextremen. Gleichzeitig findet auf Halles Marktplatz die Kundgebung des DGB “Wir sind viele. Wir sind eins.” statt, der Evangelische Kirchenkreis veranstaltet mit der Bürgerstiftung und der Freiwilligenagentur ein Picknick für Toleranz und das neue theater Halle lädt zur traditionellen Maifeier ein. Alle drei Veranstaltungen unterstützen die Kampagne “Naziaufmarsch in Halle? Läuft nicht!” Die Stadt Halle plant kreative Proteste in den Straßenbahnen. “Es wird an diesem Tag vielfältige Möglichkeiten geben, sich für eine offene Gesellschaft zu positionieren”, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts und betonte “Wir haben die Möglichkeit, am 1. Mai ein klares Zeichen gegen Rechts zu setzen. Dazu ist es wichtig, dass sich möglichst viele Menschen an den Gegenprotesten beteiligen.”

Stadtrat fordert zur Beteiligung auf

Der Stadtrat der Stadt Halle forderte alle Bürger und Bürgerinnen in einer gemeinsamen Erklärung aller Fraktionen auf, sich an den vielfältigen Protesten gegen den Neonaziaufmarsch zu beteiligen. Zuletzt wurde bekannt, dass “Die Rechte” bereits am Samstag den 29. April eine Kundgebung in Halle am Leipziger Turm plant. Auch hier ruft Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage zu Protesten ab 10 Uhr auf.

„Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“ ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen
Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt.

Print Friendly

15 comments on “4000 Menschen demonstrieren gegen Aufmarsch von Neonazis in Halle. Nazis verschwinden nach verhindertem Auftritt.”

  1. Danke, dass sich die Mehrheit für Vielfalt eingesetzt hat. Nazis ≠ Vielfalt. Nazis = Mottenkugeln.

  2. Wir sind nicht rechtsradikal!
    Wir sind bunt.
    Jetzt noch den Blödmann ausweisen, und Ruhe ist!

  3. Und jetzt heißt es für uns, als bürgerliche Gesellschaft, unsere Aufgaben zu bewältigen: soziale Gerechtigkeit, ein einiges Europa, eine Welt, in der soziale Standards gelten. In der jeder seine persönlichen Freiheiten gewährt bekommt, ohne Ansehen seiner sozialen oder ethnischen Herkunft.
    Das sollte der nächste Schritt sein.

  4. Geht die Phrasendrescherei noch etwas generischer und floskelhafter, hei-wu?

    Das sind mir immer die richtigen, von „sozialer Gerechtigkeit“ faseln (was ein sehr schwammiges Schlagwort ist) und dann bei C&A oder im Discounter um die Ecke nach den nächsten Schnäppchen Ausschau halten, die von irgendwelchen rechtlosen Arbeitern am anderen Ende der Welt produziert werden.

    Und Stadt_für_Kinder: es mag dich schmerzen, aber auch Nazis gehören zur Vielfalt dazu. Wer Meinungen unterdrückt, weil sie ihm nicht gefallen, der sollte den Mund nicht zu weit aufmachen.

  5. Zahlen-Null: Wenn du schon Klischees konstruierrst, dann verrate doch bitte, wen du damit meinst. Sonst isses eben genau das: Phrasendrescherei.

  6. Ja in eine inklusive Gesellschaft gehören alle. Auch die rechtsverwirrten. Deshalb ist es schön, dass ihnen mit demokratischen Mitteln gezeigt wurde, dass sie eine Minderheit sind. Sie durften eine schöne Standkundgebung am Bahnhof geben. Man konnte sie nur schlecht verstehen.

  7. Ich finde es höchst bedauerlich, dass es bei uns immer nur dieses beschissene Schwarz-Weiß-Denken gibt.
    Wo bitte schön sind die vielen interessanten Grautöne und Nuancen?
    Man wird viel zu schnell in irgendeine Ecke abgestempelt …

  8. Ich gebe zu, es ist etwas verallgemeinernd, aber ich meine damit eben die SPD-Wähler bzw. Wähler von Parteien, die sich auf die Vertretung von „Opfern“ der Gesellschaft spezialisiert haben und immer nach staatlichen Eingriffen zur Erlangung von „sozialer Gerechtigkeit“ schreien, ohne erstens genau zu wissen, was das überhaupt sein soll, und zweitens die globalen Zusammenhänge zu betrachten.

    Aber statt eben unter anderem durch eine Änderung des persönlichen Konsumverhaltens für eine Änderung der Zustände zu kämpfen (z. B. Erhalt von Arbeitsplätzen im Inland statt Verlagerung ins Ausland mit all seinen sozialen Konsequenzen) wird in einer Art der „erlernten Hilflosigkeit“ immer nur nach staatlichen Almosen („mehr Lohn“) gerufen und dabei werden eben durch das Konsumverhalten doch bloß die Kapitalisten unterstützt, die die Probleme schaffen, gegen die man eigentlich ist.

    Weniger hohle Phrasendrescherei von Seiten der Politiker und mehr Aktion von Seiten eines jeden Individuums sind gefragt.

  9. Zahlenmonster schrieb:

    „Weniger hohle Phrasendrescherei […] und mehr Aktion von Seiten eines jeden Individuums sind gefragt.“

    Sag mal, hast du auf der gestrigen Demo Roboter gesehen?

  10. Sag mal, hast du auf der gestrigen Demo Roboter gesehen?

    Na zumindest keine vernunftbegabten Menschen. 😀 Und du scheinst auch nichts von dem, was ich schrieb, verstanden zu haben, Rudi. Oder im besten Fall stellst du dich absichtlich so dumm.

    Aber Scherz beiseite: mit „Aktion“ meine ich keine oberflächlichen Mitläufer-Anti-Demos, sondern eine Änderung des eigenen Lebenswandels, um genau die „soziale Gerechtigkeit“ zu gewährleisten, für die man angeblich SPD und Konsorten wählt.

  11. Auch du scheinst ein ausgesprochener Anhänger alternativer Fakten zu sein. Hast du mit jedem einzelnen Demonstranten gesprochem, um beurteilen zu können, dass er nur „Phrasen“ drischt und es nicht ernst meint, mit seiner Meinung?

  12. @Zahlennull: Du scheinst das Konsumverhalten sozialdemokratischer Wähler genau zu kenen. Nun frage ich mich, was du denn so konsumierst?
    Bitte mal ein paar erhellende Beispiele aus dem Alltag.

  13. ich fand die ganze Gegenveranstaltung recht angenehm. Interessant wer so alles da war. Habe im Vorbeilaufen an Bahnhof zum Beispiel den Universitätsrektor Prof. Sträter angeregt im Gespräch mit Hendrik Lange und Petra Sitte gesehen.

Schreibe einen Kommentar