Skip to content
HalleSpektrum.de – Onlinemagazin aus Halle (Saale) Logo

ADFC kritisiert Schildbürgerstreiche der Stadtverwaltung: Radwege enden im Nichts, Radfahrverbot auf geplanter Salinebrücke

Zwei neue Radverkehrsprojekte der Stadt Halle (Saale) geben nicht nur radfahrenden Mitmenschen Rätsel auf. Der ADFC fordert umgehende Maßnahmen, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Radweg L50
Die Stadt Halle (Saale) hat kürzlich einen neuen Radweg entlang der L50 in Richtung Morl fertiggestellt. In vergleichsweise kurzer Zeit wurde der ca. 1,5 Kilometer lange Radweg geplant, gebaut und mit Mitteln des Bundesprogrammes „Stadt und Land“ gefördert.

Der Radweg hat allerdings keinen Anschluss – weder auf der Zufahrt aus der Stadt noch stadtauswärts weiter in Richtung Morl. Zwischen der Straße „An der Saalebahn“ und dem Radweg muss etwa ein Kilometer auf der Fahrbahn der vielbefahrenen Landesstraße im Mischverkehr gefahren werden, ab der Stadtgrenze dann ebenso. Das ist für viele Radfahrende verständlicherweise ein No-Go. Es bleibt unverständlich, warum ausgerechnet auf der Zufahrt zum Baumarkt Toom kein Radweg angelegt wurde. So bleibt der Nutzen des neuen Radweges wegen der fehlenden Durchgängigkeit gering.

Für den Weiterbau des Radweges in Richtung Morl ist die Landesregierung bzw. die Landesstraßenbaubehörde (LSSB) zuständig. Diese plant schon seit 2018 einen Radweg für diesen Abschnitt. Bis heute ist aber keine Realisierung absehbar.

Der ADFC fordert, den Lückenschluss am L50-Radweg mit hoher Priorität voranzutreiben. Das betrifft sowohl die Seite der Stadt als auch die des Landes.

Neue Salinebrücke
Seit 14 Jahren plant die Stadtverwaltung eine Saalebrücke vom Pfälzer Ufer zur Saline – in Verlängerung der Franz-Schubert-Straße. Die Brücke wurde zu dem Zweck der Tourismusförderung von der Landesregierung aus Mitteln der Wirtschaftsförderung finanziert. In allen Gremien, wie dem Stadtrat und dem Runden Tisch Radverkehr, wurde die Brücke für eine gemeinsame Nutzung von Fußgänger:innen und Radfahrenden und als Bestandteil des Saaleradweges vorgestellt. Wie eine Anfrage im Stadtrat nunmehr ergab, soll aber das Radfahren auf dieser Brücke verboten werden und der Saaleradweg an der Brücke vorbei geführt werden.

Der ADFC ist erstaunt, dass einerseits kürzlich im Stadtrat ein „Ganzheitliches Mobilitätskonzept“ beschlossen wurde mit dem Ziel, den Radverkehr in Halle zu fördern, und andererseits nun eine neue Brücke geplant wird, auf der das Radfahren verboten werden und die damit zweckwidrig von der touristischen Nutzung durch Radfahrende ausgeschlossen werden soll.

Der ADFC fordert deshalb den neuen Stadtrat auf, diese widersinnige Planung zu korrigieren.

3 comments on “ADFC kritisiert Schildbürgerstreiche der Stadtverwaltung: Radwege enden im Nichts, Radfahrverbot auf geplanter Salinebrücke”

  1. Vor der Brücke absteigen, Rad schieben und wieder aufsteigen. Ausnahmsweise mal Vorteil für die Fußgänger, gut so.

  2. Und warum? Strich in der Mitte aufmalen, links Fussgänger, rechts Radfahrer. Ganz einfach. (Vielleicht nicht für Rebenstorf, dem eingefleischten Feind aller Radfahrer)

  3. Zum Radweg an der L50: Im Norden ist die Kreisgrenze, dafür kann die Stadt nichts. Im südlichen Abschnitt wäre die Verlängerung bis zu Kreuzung An der Saalebahn durchaus sinnvoll.

Schreibe einen Kommentar