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  • #16157

    Zugunglück in Halle-Trotha

    Dass bei dieser Hafenbahn-Stümperei jetzt erst etwas passiert ist, ist eigentlich ein Wunder.

    #16173

    Ich hoffe aber, dass aufgrund dieses Einzelvorfalls nicht sofort wieder nach millionenteuren Umbauten gerufen wird, die einzig und allein der freien Fahrt für den Autoverkehr dienen.

    Wie kann man eigentlich ein auf der Straße stehendes Hindernis nicht sehen? Ich gebe zu, Güterwagen sind nicht unbedingt in leuchtenden Farben angemalt, aber erstens ist die Straße beleuchtet, zweitens hat das Auto Scheinwerfer und drittens kann man bei angemessener Geschwindigkeit und guter körperlicher und geistiger Verfassung rechtzeitig bremsen. Aus der Ferne würde ich urteilen, dass der Fahrer einfach zu dumm war und selber schuld ist.

    Aus diesem Einzelschicksal gleich wieder allgemeine Forderungen abzuleiten, finde ich falsch.

    #16184

    Wenn um Mitternacht ein unbeleuchteter, dunkler Güterzug auf der Bundesstraße steht, sind Unfälle vorprogrammiert. Da sind dem Autofahrer kaum Vorwürfe zu machen.

    P.S.: der Hafenverkehr ist ohnehinn zu einer unheimlichen Gefahrenquelle geworden. Neulich bin ich, über die Brachwitzer Strasse kommend, mit einer Kollegin beinahe von einem mit unverminderter Geschwindigkeit fahrenden Riesenlaster über den Haufen gefahren worden. Die Laster rasen durch die „Binnehnhafenstraße“ Richtung Hafen, und scheinen offenbar nicht zu begreifen, dass die querende Brachwitzer Strasse eine Vorfahrtsstraße ist.

    #16189

    Wenn um Mitternacht ein unbeleuchteter, dunkler Güterzug auf der Bundesstraße steht, sind Unfälle vorprogrammiert.

    Ich bin jetzt mal Korinthenkacker: Offiziell ist das keine Bundesstraße mehr.
    Und abgesehen davon ist das keine unbeleuchtete Landstraße irgendwo im Nirgendwo, das ist eine gut beleuchtete städtische Straße, auf der Tempo 50 gilt. Wer da einen Güterzug übersieht, der muss geistig einfach nur vollkommen abwesend sein.

    Ich will allerdings nicht behaupten, dass alles in bester Ordnung wäre. Aber eine einfache, funktionierende Schrankenanlage – oder gar eine sensorgesteuerte Ampel wie es sie bei Straßenbahnen gibt (z. B. 500m weiter in Trotha, an der Gabelung der Trothaer und der Köthener Straße) – sollten ausreichen.

    #16199

    Ein Lokführer, der einen Unfall nicht bemerkt, den Zug wieder startet, und dann einen Wagen 20 meter lang mitschleift, ist aber auch nicht ganz fit, oder?

    #16206

    Ein Lokführer, der einen Unfall nicht bemerkt, den Zug wieder startet, und dann einen Wagen 20 meter lang mitschleift, ist aber auch nicht ganz fit, oder?
    Wenn der PKW irgendwo in die Mitte des Zuges kracht, dann bekommt das der Lokführer kaum mit. Der Rangierer am Zuganfang an der B6 vorn und der Lokführer am Zugschluss, der sich irgendwo zwischen den Häusern und eben nicht am betroffenen Bahnübergang befand. Und wenn mehrere tausend PS schieben, dann ist so ein PKW (vermutlich) kaum spürbar.

    #16233

    von http://www.hallanzeiger.de:
    Unfall an Bahnübergang
    Heute Nacht kam es gegen 00.10 Uhr am Bahnübergang in der Köthener Straße zu einem Unfall zwischen einem Zug und einem Pkw. Ein Zugführer, welcher mit seinem Güterzug aus Richtung Hafen kam, stoppte seinen Zug kurz. Dabei ragte ein Waggon in den Stra-ßenbereich hinein. Dies wurde durch einen 46-jährigen Mann, welcher mit seinem Pkw in Richtung Sennewitz unterwegs war, zu spät erkannt und es kam zur Kollision. …

    Also Köthener Str. Der letzte Waggon ragte in die Straße hinein. Also Binärcode, gehe zurück auf „Los“ und diskutiere neu.
    Wer die Situation vor Ort kennt, wie z. B. dort in der Nacht die Sicht- und Lichtverhältnisse sind, wundert sich über diesen Vorfall kaum.

    Andernorts gibt es an Bahnübergängen mehrere Rotlichter, Warntöne, Schranken und es wird trotzdem weiter aufgerüstet (siehe MZ Bahnübergang Teicha) für den einen Idioten, der alles ignoriert.

    Es ist einfach eine große Sauerei, dass die Schranken in Trotha seit vielen Jahren nicht mehr funktionieren, und es die Verantwortlichen einen Dreck interessiert. Die Strecke bis zum Hafen gehört sofort stillgelegt.

    #16238

    Aber ein Andreaskreuz, was da steht, darf man doch als Autofahrer schon noch beachten???

    #16239

    Keine Frage @Schulze. § 1 und „Fahren nach Sicht“ sind doch nur Relikte aus alten Zeiten.

    Ich habe aber kein Verständnis dafür, dass einerseits eine idiotische Hochrüstung an Bahnübergängen betrieben wird und hier toleriert wird, dass Züge bei offener Schranke mit oder ohne dürftige Absicherung, die imho die STVO auch nicht vorsieht, die Köther Straße kreuzen dürfen. Die Mageburger Chaussee ist durch die Ampelanlage ja noch einigermaßen abgesichert.

    #16241

    Man muss eben als Autofahrer immer damit rechen, dass nachts ein Zug auf der Strasse steht.

    #16250

    Anonym
    #16280

    Gestern Abend stand ich in Richtung Köthen als erstes Fahrzeug an dem Bahnübergang. Es war noch kein Zug auf der Straße. Die Beleuchtung in diesem Bereich ist so gut wie nicht vorhanden. Es stand hinter den Schienen, ein mit einer Taschenlampe bewaffneter Mitarbeiter in mehr oder weniger verschmutzter Sicherheitskleidung. Da ich täglich mehrmals diesen Bereich passiere, kenne ich diese Situation. Ich hielt an und der Zug fuhr auf eine Durchsage des Mitarbeiters los. Die ersten Waggons waren mit Containern bestückt. Teilweise in einem Rostbraun oder auch in einem hellen blau. Dann kamen Waggons, die nicht mit Containern bestückt waren. Sie sind ebenfalls Rostbraun und auf Grund der Beleuchtungssituation nicht gut zu erkennen. Sicher steht ein Andreaskreuz an dem Übergang, welches auf einen unbeschrankten Bahnübergang hinweist. Man sieht aber auch die noch vorhandenen Schranken. Wenn man nicht ortskundig ist, fallen einem diese Schranken eher ins Auge als die Andreaskreuze. Eine Signalisierung erfolgt in der Trothaer Straße nur durch das Um- beziehungsweise Einschalten der Ampelanlage. Wenn nun ein nicht beleuchteter Wagon, ohne seitliche Reflektierungen, mitten auf der Straße steht, weil der Lockguru die Ampel einschalten will, war es nur eine Frage der Zeit wann ein solcher Unfall passiert. Jeder Radfahrer ist verpflichtet, sein Rad mit seitlichen Reflektierungen zu markieren, LKWs und auch Nutzer von PKW Anhängern ebenfalls. Wagons brauchen das nicht, da sie ja sonst über signalisierte oder geschlossene Bahnübergänge fahren. Handelt es sich um unbeschrankte Übergänge, sind auch keine Schranken montiert. Die in Trotha stehenden Schranken sind sehr groß!
    Wenn man mit dem sogenannten Hafen, der ja so gut wie noch kein Schiff gesehen hat Geld verdienen will, hat man auch die verdammte Pflicht und Schuldigkeit die Übergänge zu sichern. Ob nun mit Schranken oder einer automatischen Lichtsignalanlage.

    In Peißen gibt es einen Übergang, der sehr wohl mit Schranken gesichert ist. Da diese nicht den Vorschriften entsprechen, sind rund um die Uhr Mitarbeiter der Bahn vor Ort um den Bahnübergang bei Ankündigung eines Zuges den Übergang mit Absperrbändern abzusperren. Erst lange nach dieser Aktion gehen die Schranken runter und erst viel später kommt ein Zug. Das ist das andere Extrem.
    Wenn in Trotha die Ampel um 1.00 Uhr gelb blinkt, und die Schranke offensichtlich offen steht und dann ein Wagon unbeleuchtet mitten auf der Straße steht ist das mehr als Fahrlässigkeit des Lokführers.

    #16281

    @Betriebsdirektor

    Deine Ausführungen sind ja kaum auszuhalten. Hätte der Autofahrer § 19 StVO beachtet, dann wäre es mit Sicherheit nicht zum Unfall gekommen. Denn dann hätte bei mäßiger Geschwindigkeit, offenen Augen und eingeschalteten Licht den Zug sehen müssen.

    #16282

    Ja klar. Im Zweifel das Auto immer schieben.

    #16283

    Bist Du jemals Auto gefahren? Geschweige denn im Besitz eines Führerscheins, den Du dann nicht auch noch in der Lotterie gewonnen hast.

    #16301

    Allein ein Andreaskreuz (Zeichen 201) signalisiert, wie man sich zu verhalten hat. Eine offene Schranke ist kein Freibrief, den Kopf auszuschalten.

    #16303

    Anonym

    @betriebsdirektor der Unfall hat sich NICHT auf der Trothaer Straße ereignet, sondern auf der Köthener Straße. Die ist aber gut ausgeleuchtet und problemlos auf voller Länge einsehbar. Man darf also tatsächlich fragen, wo der Autofahrer seine Augen hatte.

    Übrigens hat der Zug angehalten, um die Ampel in der Trothaer Straße auf Rot zu stellen.

    #16304

    Nur noch mal zur Erinnerung, das ganze Theater gibt es damit Verluste in Umsatzhöhe gefahren werden können. Davon kann man keine Schrankenanlage bezahlen und wenn ich an die Baupläne denke….

    #16309

    Anonym

    also mal ehrlich, einen Waggon zu übersehen, ist schlichtweg dämlich.
    Man stelle sich vor, dort hätte ein Fußgänger in dunkler Kleidung gestanden.

    „Fahren nach Sicht“ ist kein Relikt aus alten Zeiten, sondern immernoch Vorschrift. Und Tempo 50 in der Stadt sind die HÖCHSTgeschwindigkeit bei perfekten Sicht- und Straßenbedingungen. Was dort beides nicht der Fall ist/war.

    PS :Ja, ich fahre selbst auto, auch in unbeleuchteten Nebenstraßen dieser Republik

    #16311

    Eine wirklich sinnvolle Maßnahme wäre, den Containerumschlag im Hafen Trotha einzustellen. Das ist kommunal gefördertes Eisenbahnspielen für große Jungs, wirtschaftlich ist das nicht.

    #16346

    @Hei-wu,
    Kinderspielchen sind das auf keinen Fall. Da geht es um was ganz Großes.
    Die Grünen hatten ja im Stadtrat die Stillsetzung des Hafens Trotha gefordert.
    Eine Antwort dazu wurde ja gestern um 2 Monate verschoben.

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