Startseite Foren Halle (Saale) Zeitbeschränkung für Straßenmusiker

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  • #247640

    Forderung bei „Sags uns einfach“:

    „Strassenmusiker sollten vermehrt darauf hingewiesen werden, dass sie regelmäßig den Ort wechseln sollten. Oft wird über viele Stunden an der selben Stelle das immer wieder gleiche Repertoire hoch und runter gespielt. Für Leute die dort arbeiten/wohnen ist dies eine Zumutung, besonders bei Strassenmusikern die oft nur sehr wenige verschiedene Lieder spielen.
    Als Bsp. zu Weihnachten spielte jemand 8h ‚oh Tannenbaum‘ auf dem Akkordeon.
    (Bemerkung: Hauptsächlich unterer Boulevard und Anfang der grossen Ulrichstrasse.)“

    #247643

    Das ist ein Berechtigter Einwand. Mich stören auf dem Wehnachtsmarkt auch immer die selben Lieder. Mit diesem ständigen „jingle bells“ sollte man endlich mal Schluß machen.

    #247645

    Das hat in Halle Tradition, selbst Reinhold Lohse spielte im Hochsommer stets Weihnachtslieder. 🙂

    Sogar im Radio kommt immer nur der selbe Schruz.

    #247646

    Mir machen die Straßenmusikanten eigentlich nichts aus, aber ich habe schon von einer Mitarbeiterin einer Praxis gehört, dass sie das ständige Gedudel unter dem Fenster nervt.

    #247665

    Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen? Wenn ich ein Lied im Ohr habe, singe ich es in Gedanken stundenlang, tagelang – sogar nachts wache ich auf und das Lied geht weiter. Ist das jetzt „normal“?? :/

    #247675

    Forderung bei „Sags uns einfach“:

    „Strassenmusiker sollten vermehrt darauf hingewiesen werden, dass sie regelmäßig den Ort wechseln sollten. Oft wird über viele Stunden an der selben Stelle das immer wieder gleiche Repertoire hoch und runter gespielt. Für Leute die dort arbeiten/wohnen ist dies eine Zumutung, besonders bei Strassenmusikern die oft nur sehr wenige verschiedene Lieder spielen.
    Als Bsp. zu Weihnachten spielte jemand 8h ‚oh Tannenbaum‘ auf dem Akkordeon.
    (Bemerkung: Hauptsächlich unterer Boulevard und Anfang der grossen Ulrichstrasse.)“

    Wir waren in der Zeit des Weihnachtsmarkt mal im Stadthaus. Das Gedudel war nervend, auch ohne Strassenmusikanten! Dann doch lieber südamerikanische Strassenmusikanten 🚔

    #247676

    Mir machen die Straßenmusikanten eigentlich nichts aus, aber ich habe schon von einer Mitarbeiterin einer Praxis gehört, dass sie das ständige Gedudel unter dem Fenster nervt.

    War dass bei der Eröffnung des DM Marktes an Kleinschmieden?
    War echt nervend😎

    #247678

    Der Stadtrat hatte doch in den 90ern mal beschlossen, dass die Straßenmusiker maximal eine halbe Stunde an einer Stelle spielen dürfen, ich finde diese Regelung aber nicht in der Gefahrenabwehrverordnung?

    #247679

    Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen? Wenn ich ein Lied im Ohr habe, singe ich es in Gedanken stundenlang, tagelang – sogar nachts wache ich auf und das Lied geht weiter. Ist das jetzt „normal“?? :/

    Hossa😉

    #247690

    Der Stadtrat hatte doch in den 90ern mal beschlossen, dass die Straßenmusiker maximal eine halbe Stunde an einer Stelle spielen dürfen, ich finde diese Regelung aber nicht in der Gefahrenabwehrverordnung?

    Weil Musik keine Gefahr ist?

    #247743

    Vielleicht liegt es in der Natur des Menschen? Wenn ich ein Lied im Ohr habe, singe ich es in Gedanken stundenlang, tagelang – sogar nachts wache ich auf und das Lied geht weiter. Ist das jetzt „normal“?? :/

    Man sagt, dass Musiker, bzw. musikalisch gebildete Menschen, empfänglicher für Ohrwürmer sind als nicht-Musiker.

    Weil Musik keine Gefahr ist?

    Das, was die vorwiegend osteuropäischen Straßenmusiker allerdings fabrizieren, ist keine Musik. Wären die Musiker, würden sie an ihren eigenen Ohrwürmern zugrunde gehen. Vielmehr sind die offensichtlich durch ständige mechanische Wiederholung darauf trainiert worden, Tasten nach Schema F zu drücken, so wie Zirkustiere trainiert werden, bestimmte Bewegungen zu machen.

    #248475

    Ich habs gefunden:
    In der Sondernutzungssatzung steht §4 Erlaubnisfreie Sondernutzung:
    …d) Straßenmusikanten in Fußgängerbereichen, die ihren Standort spätestens nach einer halben Stunde wenigstens um 50 m verlagern und nicht mehr als einmal am Tag an derselben Stelle musizieren.

    Die Stadtverwaltung hat auch entspr. auf die Beschwerde geantwortet:

    Antwort vom 03.05.2016 07:38:
    Vielen Dank für Ihren Hinweis. Im § 4 Abs. 1 d der Satzung über die Sondernutzung an öffentlichen Straßen der Stadt Halle (Saale) ist geregelt, dass Straßenmusikanten in Fußgängerbereichen, die ihren Standort spätestens nach einer halben Stunde wenigstens um 50 m verlagern und nicht mehr als einmal am Tag an derselben Stelle musizieren, hierfür keine Erlaubnis benötigen. Wird die Zeit von einer halben Stunde nicht eingehalten, wird ein Platzverweis ausgesprochen und durchgesetzt. Der Bereich Markt und Umfeld, Leipziger Straße bis zum Riebeckplatz, wird von Montag bis Freitag im Zeitrahmen von 10:00 Uhr bis 21:00 Uhr durch die Stadtwache bestreift. Bei den Bestreifungen des Gebietes fallen tatsächlich fast täglich Musiker auf. An wärmeren Tage treten sie vermehrt auf, das heißt, es können mehrere Einzelmusiker oder Musikergruppen zeitgleich oder hintereinander am selben Ort spielen. Dies ist nicht verboten. Sofern die Musik auch kurzfristig zu laut ist, sollte die Leitstelle der Abteilung Stadtordnung unter der Rufnummer: 0345/2211345 kontaktiert werden.

    In Dresden gibt es gleichartige Probleme:
    http://www.sz-online.de/nachrichten/wieder-aerger-wegen-strassenmusikern-3388122.html

    #248479

    Anonym

    schade, dass man immer alles so repressiv regeln muß.

    gerade die musikalisch besseren Schüler(innen) die sich durch Straßenmusik ihr Taschengeld aufbessern und die interessanteren Musiker auf dem Boulevard werden von der Regelung voll getroffen.

    Wohingegen die musikalisch limitierteren Straßenmusiker mit ihrem drei Song-Repertoire zumeist sowieso schon rumziehen und so vermutlich von der Regelung nicht betroffen sind.

    #248480

    Es gibt Zeiten im Sommer, da gibt es um den Marktplatz eine polyfone Musikkulisse.

    #248482

    Ineressant ist, dass die Sondernutzungssatzung zwar die Verlagerung des Spielstandortes vorschreibt, aber nicht zugleich die Lautstärke. Ich könnte also ohne Verstärkung an einem Ort spielen, im Anschluss meinen Standort 50m wechseln und mit Verstärkung wäre ich dann ebenso 50m zuvor zu hören.

    #248484

    schade, dass man immer alles so repressiv regeln muß.

    gerade die musikalisch besseren Schüler(innen) die sich durch Straßenmusik ihr Taschengeld aufbessern und die interessanteren Musiker auf dem Boulevard werden von der Regelung voll getroffen.

    Ach, so ein Quatsch. Wie so oft stellst du Dinge schlimmer dar als sie sind. Auch den Schölern und „interessanten“ Musikern tut es nicht weh, nach einer halben Stunde 50m weiter zu ziehen. Andererseits weiß ich aus sicherer Quelle, dass einige untalentierte Straßendudler oft viel zu lange an der gleichen Stelle die gleichen Lieder spielen, und genau aus diesem Grund gibt’s ja auch die Anfrage bei Sagsunseinfach.

    Und übrigens: Wenn man ganz pingelig sein wollte, so müssten Straßenmusiker auch Einkommensteuer auf ihren Gewinn abführen. Und bei minderjährigen wäre das Jugendarbeitsschutzgesetz zu beachten.

    #248489

    Es gibt völlig begnadete Straßenmusiker und im Gegensatz dazu völlig unbegabte Orchestermusiker, weil sie kein Feeling haben und eben nur Noten spielen können.

    #248494

    Es gibt völlig begnadete Straßenmusiker und im Gegensatz dazu völlig unbegabte Orchestermusiker, weil sie kein Feeling haben und eben nur Noten spielen können.

    Das liegt aber nicht am Können, sondern an den Rahmenbedingungen. Solange man freiberuflich sein mageres Geld verdienen muss, muss man immer am Ball bleiben, sich weiterentwickeln und auf veränderte Bedingungen reagieren. Sobald aber Musik zum „Dienst“, bzw. zur „Dienstleistung“ wird, für die man ein regelmäßiges, nicht allzu schlechtes Gehalt bekommt, wird man träge und tut nur noch so viel wie man unbedingt muss.

    Straßenmusiker können sich aussuchen, was sie spielen und wann sie spielen. Orchestermusiker müssen zum Dienst erscheinen und spielen, was der GMD ihnen vorgibt, auch Musikstücke, die man selbst eventuell gar nicht mag. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

    #248503

    Anonym

    . Solange man freiberuflich sein mageres Geld verdienen muss, muss man immer am Ball bleiben, sich weiterentwickeln und auf veränderte Bedingungen reagieren. Sobald aber Musik zum „Dienst“, bzw. zur „Dienstleistung“ wird, für die man ein regelmäßiges, nicht allzu schlechtes Gehalt bekommt, wird man träge und tut nur noch so viel wie man unbedingt muss.

    Wenn man abgesichert durch einen ausreichenden Verdienst sich voll und ganz auf seine beruflichen Aufgaben konzentrieren kann, erbringt man deiner Meinung nach in seinem Beruf schlechtere Leistungen. Demgegenüber verbessern sich meine beruflichen Leistungen, wenn ich aufgrund meiner prekären Lebensbedingungen neben meinen beruflichen Aufgaben ständig gezwungen werde, mit meinen Lebensbedingungen zu jonglieren und kreative Notbehelfe für schwierige sozialen Lagen zu organisieren.

    Habe ich dich da richtig verstanden? Das würde dann z.B. bedeuten, die Manager der Deutschen Bank oder von BMW auf Hartz IV-niveau zu entlohnen, damit die Konzerne bessere Leistungen erbringen und die Kreativität der Manager erhöht wird?

    #248504

    Anonym

    Erstens würde sich dadurch das Betriebsergebnis verbessern, da ja Personalkosten und Ausschüttungen/Boni an die Manager wegfallen, zweitens kann eine solche „Motivation“ durchaus (und nicht nur theoretisch) zielführend sein.

    Unser allseits beliebter und geachteter TM wird es beweisen und die Bielefelder Behindertenwerkstatt zum Weltkonzern aufbauen.

    #248507

    Wenn man abgesichert durch einen ausreichenden Verdienst sich voll und ganz auf seine beruflichen Aufgaben konzentrieren kann, erbringt man deiner Meinung nach in seinem Beruf schlechtere Leistungen. Demgegenüber verbessern sich meine beruflichen Leistungen, wenn ich aufgrund meiner prekären Lebensbedingungen neben meinen beruflichen Aufgaben ständig gezwungen werde, mit meinen Lebensbedingungen zu jonglieren und kreative Notbehelfe für schwierige sozialen Lagen zu organisieren.

    Abgesehen von der sehr vereinfachten Darstellung hast du’s erfasst und ziemlich genau auf den Punkt gebracht. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel. Nicht ohne Grund heißt das Sprichwort „Not macht erfinderisch“. Überleg’ doch mal wie kreativ (und sozial engagiert) die DDR-Bürger aufgrund des allgemeinen Mangels an höherwertigen Gütern waren.

    Entsprechend sehe ich die Auswirkungen eines bedingungslosen Grundeinkommens – so sehr ich mich grundsätzlich darüber auch freuen würde – eher kritisch. Einige Menschen werden damit wahrscheinlich gut umgehen können, aber viele werden dadurch versauern und noch weniger motiviert sein, sich selbst weiterzuentwickeln oder irgendwas sinnvolles zu tun (Stichwort „Tittytainment“, bzw. „80:20-Gesellschaft“).

    Der Mensch braucht immer etwas, nach dem er streben kann, und wenn es nur das Entrinnen aus wirtschaftlicher Not ist.

    #248513

    Er könnte sicher nicht alle halbe Stunde den Platz wechseln.

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