Startseite Foren Halle (Saale) Wie soll es jetzt mit der Brunnengalerie weitergehen?

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  • #82356

    @Tanc,
    welchen Herrschaften glaubst du denn nicht?
    Schau mal hier: http://www.gimritzer-damm.de/
    was wirklich gebaut wird!!
    Die Spundbohlen werden nur auf einer Länge von 860 m des 1 500 m langen Damms je nach Baugrund in unterschiedliche Tiefe (7,5 -9 m) in die Erde getrieben, aber nicht zur Grundwasserabdichtung!!!

    #82779

    Wie bei jedem Jahresbeginn so auch in diesem Jahr 2014 wurden durch den Baudezernenten Uwe Stäglin die wichtigsten Baustellen erklärt, die 2014 angepackt werden sollen.
    Zu meinem und dem Entsetzen von über 30 000 Einwohnern von Halle-Neustadt mußte nunmehr festgestellt werden, dass die Sanierung der maroden Brunnengalerie nicht dazu gehört.
    Na, dann viel Glück für die Verantwortlichen, dass es im 50`ten Jubiläumsjahr von Halle-Neustadt nicht zu einem gefährlichen Grundwasseranstieg in Halle-Neustadt kommt.

    #82782

    Grundwasser und Schichtenwasser sollte man nicht verwechseln. Und wer glaubt, in 7,5-9 Metern Tiefe in einer Flußaue gäbe es keine Wasserströme (das ist tiefer als der Saale-Normalpegel), muss schon sehr naiv sein.

    #82815

    Jetzt wird die Luft für die Stadtverwaltung immer dünner, denn der Finanzausschuss erklärte auf der gestrigen Sitzung seine Nichtzuständigkeit für das Vorhaben „Sanierung der Brunnengalerie“!!

    #82840

    Dann wird es der OB wohl wieder selbst in die Hand nehmen müssen…

    Wozu haben wir dann eigentlich Ausschüsse???

    #83713

    Gestern hing die Entscheidung des Stadtrates zum Beschlussvorschlag der Grünen zur Vorlage eines Maßnahmenkonzeptes zur Sanierung der Brunnengalerie Halle-Neustadt bis zum 30.04.2014 am seidenen Faden, weil der Passus „, so dass eine Beantragung von Mitteln nach der Richtlinie des Landes über die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen zur Beseitigung oder Minderung von sowie Vorbeugung gegen Vernässungen oder Erosion ermöglicht wird.“ zu Ablehnungen in den Ausschüssen mit Ausnahme des Umweltausschusses geführt hatte.
    Durch Streichung dieses Passus kam es dann doch noch zu einer mehrheitlichen Zustimmung der Stadträte.
    In dem Maßnahmenkonzept sind die Erfahrungen aus den Hochwasserereignissen 2013 insbesondere im Hinblick auf die Einsatz- und Leistungsfähigkeit der Brunnengalerie zu berücksichtigen. Die Stadtverwaltung soll nach dem Willen der Stadträte auf den nächsten Ausschussberatungen insbesondere über den derzeitigen Bearbeitungsstand berichten und auch die Öffentlichkeit über die geplante Sanierung der Brunnengalerie informieren.

    #83725

    Soll ich das mal übersetzen.

    Es wird also erstmal auf die lange Bank geschoben, und damit man so tut, als würde man etwas abwägen, planen und dann unternehmen , wird aufgeregt jetzt monatelang „geschnattert“.

    #83727

    „und auch die Öffentlichkeit in die Bearbeitung einbeziehen.“

    Informieren ja, einbeziehen??? Sind ja alles Hydrologen, Geologen usw.

    Letztendlich lässt ER in Begleitung von IHR die Öffentlichkeit entscheiden:“Wollt Ihr Brunnen oder Stellplätze in Euren Vorgärten?“

    #83728

    Ich würde mich als Neustädter freuen, künftig einen Teich mit Fröschen vorm Haus zu haben, ohne groß viel in der Erde gebuddelt zu haben.
    Kann man gleich auf die Miete draufschlagen.

    Ein großer Schritt zur Renaturierung des ganzen Gebietes.
    Wollt ihr den……..

    Aber ich bin mir sicher das die fortschrittsfeindlichen Wutbürger in Halle Neustädt etwas dagegen haben.
    Unser Doktor Wiegand wird sie schon alle überzeugen und sich als strahlender Retter feiern lassen.

    #83732

    Was sagen denn unsere Experten @hei-wu und @mich06de zu den gestrigen Antworten der Stadt auf die Frage von
    Gottfried Köhn (SPD):
    „Ob die noch vorhandene Brunnengalerie ausreiche, die Grundwasserhaltung in Neustadt zu schaffen.“
    Die Antwort des Baudezernenten Uwe Stäglin lautete:
    “Wir haben im Normalzustand kein Problem mit der Grundwasserabsenkung”
    und der OB Dr.Bernd Wiegand ergänzte:
    „Wir haben die Pumpen in den Brunnen höher gehängt, die Brunnengalerie läuft. Sie ist einsatzfähig. Es ist keine Gefahr im Moment”.

    Was soll man von diesen Äußerungen halten?

    #83992

    Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass mit der vorhandenen Brunnengalerie zur Zeit ohne eine längst überfällige Sanierung im Normalzustand alles in Ordnung sei.
    Nach meiner Meinung ist die gesamte Brunnengalerie vollkommen verschlissen und noch nicht einmal mehr in der Lage, den Normalzustand der erforderlichen Grundwasserabsenkung für Halle-Neustadt zu gewährleisten.
    Wenn dann noch der Baudezernent Uwe Stäglin und der OB Dr.Wiegand behaupten, dass im Normalfall keine Probleme mit der Brunnengalerie bestehen, sie einsatzfähig ist, sie läuft und im Moment keine Gefahr besteht, dann kann man diesen Aussagen angesicht des zweimaligen Versagens im Ernstfall 2011 und 2013 nicht glauben.
    Auch die Absicht, die Tauchpumpen in den Brunnen höher zu hängen bzw. den zu haltenden Grundwasserspiegel auf ein höheres Niveau einzustellen, geht in die falsche Richtung.
    Die Folge wäre, dass die Kellergeschosse in Halle-Neustadt schon im Normalfall unter Grundwasser stehen würden und eine so wichtige im Ernstfall erforderliche Grundwasserspeicherreserve, wie man sie ähnlich für den Hochwasserfall in den Talsperren benötigt, verloren geht!

    #83993

    @Kenno fragt, was ich davon halten soll: “Wir haben im Normalzustand kein Problem mit der Grundwasserabsenkung” und der OB Dr.Bernd Wiegand ergänzte:
    “Wir haben die Pumpen in den Brunnen höher gehängt, die Brunnengalerie läuft. Sie ist einsatzfähig. Es ist keine Gefahr im Moment”.

    Das klingt wie Radio Eriwan. Im Prinzip ja, aber….

    #84000

    Man kann die Pumpen auch auf Oberflächenniveau montieren… dann gibt es erst mit Hochwasser Probleme…

    #84006

    @Schulze,
    richtig, das wäre eine Variante, um die derzeitigen Unterwasserpumpen durch selbstansaugende effiziente Kreiselpumpen im oberen begehbaren Brunnenraum unterzubringen.

    #84057

    Die verantwortlichen Planer für die Sanierung der Brunnengalerie sollten aber noch wissen, dass die derzeitig noch im Einsatz befindlichen steckdosenfertigen mit Schwimmerschaltung, C-Schlauch und Tauuchseil ausgerüsteten Söffelpumpen überhaupt nicht für den Dauereinsatz geeignet sind und nur für den mobilen Einsatz auf Baustellen, bei Feuerwehr- und THW-Einsätzen vorgesehen sind.
    Nicht umsonst beschreibt das LHW die vorhandene Schutzanlage in ihrer Deichdokumentation wie folgt:
    “ Neben der Hochwassergefährdung ist der Stadtteil Halle-Neustadt permanent von dem in der Aue natürlicherweise hohen Grundwasserspiegel betroffen. Um die Keller der Gebäude trocken zu halten, wird deshalb eine Brunnengalerie entlang der Straße „Gimritzer Damm“ kontinuierlich betrieben. Bei seltenen Hochwasserereignissen wird sie jedoch überlastet, so dass es zu Grundwasseraustritten und zur Überflutung von tief liegenden Gebäudeteilen kommt.“
    Die Überlastung der Söffelpumpen war somit auch der Grund für das Versagen der Brunnengalerie während der Hochwasserereignisse im Jahre 2011 und 2013.

    #84417

    Falls ein Deich in einer wie und wo gearteten Fassung (das ist ja nach wie vor unsicher) entsteht, kommt auf die Pumpengalerie neues Ungemach zu. Die Grundwasserabdichtung des Deiches staut dann das aus Ha-Neu Richtung Saale wegsickernde normale Regenwasser auf. Man muss also auch bei Normalwasserstand weitaus mehr pumpen als vorher. Wohlbemerkt: das Problem wird immer auftreten, egal wo die Trasse des für Ha-Neu unstrittig notwendigen neuen Deiches lang läuft. Das Problem ist: wer trägt die Kosten für die kontinuierliche Trockenkegung des Polders Neustadt. Eigentlich müssten hierzu die Wohnungsgenossenachaften herangezogen werden.

    #84439

    Stellt sich mir die Frage, ist es gerecht, dass alle Hallenser für die Kosten der Brunnengalerie aufkommen? Sollte man mal ausdiskutieren.

    #84445

    @hei-wu,
    du gehst erneut von der falschen Voraussetzung aus, dass der neue Deich eine Grundwassertiefenabdichtung erhalten wird. Wie vom LHW bestätigt, werden die Grundwasserströme durch den nur oberflächlich abdichtenden neuen Deich, genau wie auch beim vorhandenen Deich, nicht verändert.
    Verändern muß sich aber das Betriebsregime der Brunnengalerie, worauf wir hier schon öfters in Auswertung der bisherigen Versagensfälle hingewiesen haben.
    Notwendig ist, dass die Brunnengalerie kontinuierlich über das ganze Jahr einen bestimmten Grundwasserstand in Halle-Neustadt halten muß und nicht erst Söffelpumpen in die 137 Brunnen der Galerie hineingehangen werden, wenn der Grundwasserstand die Brunnen schon zum Überlaufen gebracht hat.
    Was die Kosten für den Betrieb der Brunnengalerie betrifft, so sind diese schon immer zur Sicherung der Daseinsvorsorge zentral getragen worden. Damals in der DDR nach Errichtung von Halle-Neustadt durch den Rat des Bezirkes Halle bzw. dem VEB Gebäudewirtschaft Halle-Neustadt.
    Normalerweise hätte nach der Wende mit dem Verkauf der Grundstücke an Wohnungsgenossenschaften auch eine anteilige Beteiligung an den Betriebskosten der Brunnengalerie geregelt werden müssen.
    Da dies aus unerklärlichen Gründen nicht erfolgt ist, muß seitdem die Stadt Halle dafür aufkommen.

    #84456

    Privatisierung der Gewinne, Kollektivierung der Verluste.

    #84460

    Wäre das Bauen im Grundwasser mit ständigem notwendigem Abpumpen heutzutage überhaupt noch irgendwie zulässig? Wenn ja, wer müsste die Kosten tragen?

    #84464

    Sollte man nach Kenntnis der neuesten Hoch-und Grundwasserverhältnisse nicht mehr tun.
    Wenn ja, dann nur mit Wanne und auf Kosten des Grundstückseigentümers.

    #84468

    „Stellt sich mir die Frage, ist es gerecht, dass alle Hallenser für die Kosten der Brunnengalerie aufkommen? Sollte man mal ausdiskutieren.“

    Daseinsvorsorge ist grundgesetzlich schon geregelt!

    #84471
    #84504

    Sehr eindrucksvoll… Danke, Kenno!

    #84519

    Ich glaube nicht, dass sich eine Pflicht zum Absenken des Grundwassers aus der Daseinsfürsorge begründen lässt. Die Kosten werden im Ruhrgebiet oder anderen Bergbaugebieten dem Verursacher aufgebürdet, wenn sich im Nachhiniein ergibt, dass vorher trockene Grundstücke später vernässen. Hier haben die Entscheider für die Bebauung bewusst in Kauf genommen, dass man dauerhaft abpumpen muss.

    Wenn es eine Pflicht gibt, müssen die Leistungen auch nicht unbedingt kostenlos zur Verfügung gestellt werden, siehe Wasserversorgung oder Abfallbeseitigung.

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