Startseite Foren Halle (Saale) Vorschlag zum energielosen Betrieb der Brunnengalerie in Halle-Neustadt

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  • #55566

    @wolli Die Variante wurde Ende der 2000er Jahre durch ein Ingenieurbüro vorgeschlagen, habe nur gehört, ich kenne die Arbeit selbst nicht.

    Gibt es eigentlich in der Stadt ein Verzeichnis der beauftragten Gutachten und die Möglichkeit diese einzusehen. Wenn ja, wäre das die einfachste Möglichkeit an die Informationen heranzukommen.

    #55567

    Mirror

    Sollte die Stadt Gutachten sperren, müsste man über das Informationsfreiheitsgesetz rankommen.

    #55568

    @Micha06de,
    mir ist wohl klar, dass die Brunnengalerie nicht über die Kanalisation entwässert und dass eine Kaskaden-oder Kettenheberanlage einige Schwierigkeiten haben könnte,aber an der Gerbersaale waren auch 2 Zuläufe mit getrennten Hebern in Betrieb.
    Wie aus meinen Darlegungen ersichtlich:
    > In Halle-Neustadt ist man in der Vergangenheit beim Betrieb der Brunnengalerie dazu übergegangen, um Pumpenkapazität und damit jährliche Energiekosten zu sparen, den Grundwasserspiegel mittels der Brunnengalerie nicht mehr auf das geplante Niveau von ca.6-7 m zu halten, sondern nur noch auf 4 m. Wenn also die städtische Kanalisation in den grundwassergefährdeten Gebieten ein geringeres Niveau hat, dann kann die Heberleitung ganzjährig funktionieren und würde die Pumpkosten von wohl mindestens jährlich 370 000 € ersparen.<
    …käme eine Heberleitung dann zusätzlich zur Brunnengalerie über das Jahr gesehen dann in betracht, wenn eine Höhendifferenz zwischen dem zu haltenden Pegeln an den Brunnen und der Vorflut in der Neustädter Kanalisation besteht. Je höher man also das Grundwasser ansteigen läßt, um so besser würde das Heberprinzip funktionieren. Ich habe den Eindruck, dass die Stadt die Brunnengalerie im Sommer überhaupt nicht betreibt und das Grundwasser an den Saalewasserstand angleicht.Dann braucht man sich nicht zu wundern, dass dann mal das Wasser 1-2 m unter Gelände steht und dann bei plötzlichem Hochwasser die Pumpen das weitere Niveau nicht mehr halten können.
    Nicht umsonst hatte ich gesagt, dass sich die Stadt entscheiden muß,auf welchem Stand sie das heutige Grundwasserniveau halten will. Davon könnte die Funktion des Heberleitungsprinzips abhängen!!!

    #55569

    @Kenno
    Der Hinweis mit der Kanalisation war nicht an Dich gerichtet. Da da aber manche hier davon auszugehen scheinen, wollte ich das richtig stellen.

    Die Funktion einer Heberleitung steht und fällt mit der Wasserspiegeldifferenz. Auf Grund der Geologie dürfte der Wasserspiegel auf der Neustädter Seite nur unwesentlich über dem der Saale liegen. Sobald der Grundwasserspiegel unter dem dem Saale liegen soll, ist das Prinzip Heberleitung nicht mehr verwendbar. Wie Du schon geschrieben hast, es ist eine Frage des Zielwertes für den Grundwasserstand.
    Der zweite Fixpunkt ist der Saalepegel, hier gibt es keine Zielwerte 😉

    #55570

    Fortsetzung…
    Eine Heberleitung funktioniert nur im Bereich bestimmter Parametergrenzen (Wasserspiegeldifferenz, Fördermenge).

    Die müsste man ermitteln und daraus ableiten, wieviel Pumpenarbeit durch die Heberleitung ersetzt werden kann. Unter Einbeziehung der Investitions- und sonstigen Kosten könnte man dann die Wirtschaftlichkeit der Lösung berechnen.

    Von meinem Gefühl her wird es hier knapp für die Heberleitung, zumal bei einer modernen Pumpenlösung (Hocheffizienzpumpen) die Betriebskosten deutlich geringer ausfallen dürften als bei den gegenwärtig eingesetzten Pumpen.

    #55571
    #55572

    Ich habe meine Zweifel, dass ein Neubau wirklich günstiger als ein Technikupgrade ist. Zumal sicherlich nicht alle Pumpen erneuert werden müssen. Zudem könnte man ja durchaus über Solarpanels usw. nachdenken. Die Frage ist halt, in welchem Zustand die Brunnen selbst sind.

    #55580

    Ob die 50-jährige Brunnengalerie tatsächlich ausgedient hat, kann hier nachgelesen werden:
    http://www.supersonntag-web.de/wisl_s-cms/_supersonntag/7205/Halle__Saale_/17375/Hat_die_Brunnengalerie_tatsaechlich_ausgedient_.html

    In diesem Beitrag ist uns der Baudezernent Uwe Stäglin noch eine Aussage zum negativen Einfluß des Baus einer Schlitzwand auf Bereiche zwischen Gimritzer Damm und Saale schuldig, denn sollte dieser zu groß sein, würde er ja auch eine grundsätzliche Modernisierung der Brunnengalerie favorieren.

    #55581

    @kenno,

    Danke für Deine Erläuterungen zum Thema Brunnengalerie. Deine Beiträge schätze ich sehr und bin immer wieder erstaunt über Dein Wissen. Ich war jedenfalls ganz schön erschrocken als der Mitarbeiter dort den Deckel aufmachte und das Wasser schon bis zur Oberkante stand. Das man dann nicht mehr viel machen kann ist natürlich völlig klar. Mein Vater hatte trotzdem kein Wasser im Keller. Mal sehen wann dort etwas passieren wird. Ein paar Tage nachdem der Gimritzer wieder befahrbar war sind jedenfalls auch Arbeiten an der Galerie ausgeführt worden. Zumindest standen Firmentransporter dort und es waren auch ein paar Leute zugange.
    Wollen wir hoffen das dort eine vernünftige Lösung kommt.

    Lg

    #55640

    ayo

    Die bebauten Flächen am Gimritzer Damm haben eine Geländehöhe von 76 m.
    Die effektivste Höhendifferenz im Stadtgebiet würde dem Brandbergweg folgen und in Lettin entwässern, doch auch dort hat die Saale immer noch 74m ü.NN. Ist der Vorfluter 4-6 m unter Gelände, dann läge er bei 70-72m. Es gibt demzufolge kein nutzbares Gefälle!

    #55653

    Naja gilt dies für die Brunnen und die Technik oder nur die Technik? Denn die Technik sollte sich „Kostengünstig“ tauschen lassen. Ein Neubau samt neuen Bohrungen usw. dürfte da schon teurer werden. Zudem ist die Frage, welche Nebenwirkungen die Schutzwand hat und ob damit sämtliche Grundwasserprobleme beseitigt werden können wenn diese „nur“ von der B80 bis zum Weinbergweg geht.

    #55674

    @ayo,
    ich will nicht das Gefälle zwischen Vorfluter Halle-Neustadt und der Saale nutzen, denn das ist bei Hochwasser sowieso nur mit Pumpleistung und Schöpfwerken zu überwinden, sondern es sollte eine konstante Höhendifferenz zwischen den 137 Brunnen und einem Einlaufbecken am Pumpwerk Gimmritzer Damm und am Schöpfwerk an der B80 geschaffen werden. Darüber sollte man mal nachdenken, ob dies auch ohne Pumpen in der Galerie im freien Gefälle machbar wäre.

    #55680

    ayo

    @kenno: OK, das hätte mich eigentlich auch gewundert, wenn Du daran nicht schon gedacht hättest. Was Du beschreibst, klingt nach großen unter- oder überirdischen Speichern:

    Fall A: Die Pumpengalerie ersetzt ein Drainage-Sammler ca. 5 m unter Gelände. Aus ihm fließt es per Heberleitung in einen zentralen Sammler mit Wasserspiegel weitere 3 (?) Meter tiefer, aus dem es per Pumpanlage (größer und ggf. preiswerter sowie zuverlässiger als die vielen kleinen) in die Aue befördert wird. Das würde ein großer, tiefer unterirdischer Puffer.

    Fall B: Die vielen kleinen Pumpen fördern weiterhin das Wasser – aber in einen Sammler einige Meter über Geländenieveau. Von dort kann es dann per Heberleitung über den Deich ablaufen. Das würde ein sichtbares Bauwerk mit oberirdischem Rohr.

    Oder?

    #55970

    So oder so wird doch Energie nötig sein um das Wasser weg zu pumpen. Der Betrieb der Grundwasserabsenkung funktioniert nicht energielos.

    Da müsste das Graundwasser so sehr ansteigen, dass alle Abwasserkanäle unter dem GW-Spiegel liegen.

    Und da kommt mir die Idee.
    Die Stadtwerke bohren in ihr Kanalsystem tausende Löcher, so haben wir dan eine Drainage, ohne großen Aufwand. Das Wasser wird dann per Heberwerk in die Salle gepumpt. Funktioniert aber nur wenn wir ein Regenwasserkanal haben.

    Ich bin dann doch eher für die Entwässerungsgräben und Hochhausbooten.

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