Startseite Foren Halle (Saale) Vorschlag zum energielosen Betrieb der Brunnengalerie in Halle-Neustadt

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 39)
  • Autor
    Beiträge
  • #49648

    Aus dem Tatbestand, dass die abgesoffenen Brunnen entlang der Brunnengalerie in Halle-Neustadt derzeit bei ständigem Stromausfall mühevoll mit mobilen Pumpenaggregaten in die noch vorhandene Vorflut (Kanalisation) abgepumt werden müssen, reifte bei mir der Gedanke, dies durch Errichtung von Heberleitungen für jeden Brunnen einzeln oder im Verbund aller Brunnen zu prüfen und in die Tat umzusetzen.

    #49658

    Langfristig sollte HaNeu im regelmäßig von Überflutung betroffenen Bereich zurückgebaut werden, dann werden dauernde Grundwasserabsenkung und mühsame Deichverteidigung in immer kürzeren Abständen unnötig – Stadtumbau Ost mit Verstand. Und wenn sich das Dreamteam in Magdeburg doch noch durchsetzt und die Uni in Halle plattmacht, dann gibt es auch keine tausende tatkräftige junge Leute mehr…

    #49660

    @ Geraldo: kein Kommentar nötig

    #49662

    1994 -> 2002 -> 2011 -> 2013 ->? Jährliche „Wasserfestspiele“?

    #49667

    Klar Gealdo, und du weißt auch sofort, wo wir die 20tausend Menschen mitsamt der gesamten Infrastruktur ansiedeln können…

    Selten wurde in so wenigen Zeilen soviel Gülle gepostet… oder fehlt da nur der Ironie-Modus?

    #49671

    Gülle kommt eher die Flüsse runter.

    Es ist etwas drastisch überhöht formuliert, aber im Grunde ganz ernsthaft gemeint und ich sehe das auch so ernst. Würde mich allerdings nicht wundern, wenn bald wieder zum Tagesgeschäft übergegangen wird und wie bisher gerade eben das minimal Nötige zum Hochwasserschutz unternommen wird, hier ein bisschen Grünschnitt, da ein neue Pumpe – so lief es bisher ja auch.

    #49689

    Das wird, so hast du wohl recht, das Schlimme sein. Der Gimritzer Deich wird wie der Passendorfer vor sich hin vegetieren, im wahrsten Sinne; die Brunnengalerie wird mit Gutachten instandgesetzt und beim nächsten Mal fragt man sich dann: Ach, da war doch noch was…

    Jetzt müssen Nägel mit Köpfen gemacht werden: Gimritzer Deich, und zwar mit Flutmauer und um die Eissporthalle herum, das gleich gilt für Passendorfer. Und Brunnengalerie endlich mal richtig, und nicht nur klein-klein…
    Meinethalben auch mit Tiefdränage und zwei Megapumpen, dann könnte man sich vielleicht was sparen…

    Sonst wird es nicht besser beim nächsten Mal… Und die Frage nach dem Geld stellt sich bei den „Ausgaben“ für unnütze Drohnen etc. wohl nicht… Rettungsschirm also auch für Halle !

    #49735

    Anonym

    Erster Beitrag von @micha06de

    Diese Variante wurde wegen des recht hohen Aufwandes beim Betrieb unter den gegebenen Bedingungen verworfen.

    Ich frage mich viel mehr, warum der Strom – nach Verlegung der Trafostation überhaupt ausfiel? War sie für die Deicherhöhungen zu niedrig, oder wurden Verteiler durchs Wasser außer Betrieb gesetzt?

    Und was ist eigentlich mit dem Schöpfwerk, das sah auf Deinem Foto so “ruhig” aus?

    #49743

    @micha06de,
    Was heißt hier hoher Aufwand und wer hat diese Variante verworfen?
    Auch wenn es hier nur um die Verlegung von Rohrleitungen geht, dann braucht man keine Pumpen und damit spart man Elektroenergie und damit Betriebskosten. Das Heberleitung-Prinzip wurde ja auch in größerer Dimension bei der Sanierung der Gerbersaale praktiziert(Stichwort:Rote Rohrleitung).
    Nicht die Trafostation war wohl der Ausfallgrund, sondern die maroden Unterverteilungen und die alte nicht wasserdichte Leitungsinstallation in den 137 Brunnen.
    Das Schöpfwerk dürfte, wenn es nicht an demselben ausgefallenen Stromkreis hängt, in Betrieb gewesen sein. Die Fotos stammen nicht aus Hochwasserzeiten (Monat:September).

    #49765

    Klar Gealdo, und du weißt auch sofort, wo wir die 20tausend Menschen mitsamt der gesamten Infrastruktur ansiedeln können…

    Hier war erstens von einem langsfristigen Rückbau die Rede und zweitens hat Halle noch genügend ungenutzten Wohnraum, der 20.000 Menschen aufnehmen könnte. Im Übrigen würde das der Stadt auch bezüglich der infrastrukturellen Kosten helfen, denn wo es weniger Flächenverbrauch gibt, gibt es auch weniger Infrstrukturkosten pro Kopf.

    #49782

    Stelle in Zweifel, daß Halle noch ungenutzten Wohnraum für 20.000 Menschen irgendwo hat. Wo sollte denn der sein? Außerdem sind ja damit auch die Infrastrukturen betroffen, die sich gleichfalls nicht so einfach umsiedeln lassen …

    #49856

    @Kenno
    Wie soll eine solche Heberleitung aussehen? Wie etwas beim Aquarium entleeren?

    #49857
    #49858

    @schubboot:

    Danke!

    Wie ich es mir gedacht habe. Aber dann brauchen wir aber einen Einleitpunkt der deutlich tiefer liegt als der zu haltende Grundwasserspiegel.
    Ich kenn die Topografie nicht auf den Zentimeter, schätze aber mal dass dies schwer sein dürfte. Und bei Hochwasser ist die Vorflut auf jeden Fall höher
    Wir brächten dann einen zentralen Sammelschacht der tiefer ist wie der Grundwasserspiegel. Da müsste aber auch wieder gepumpt werden.

    #49862

    @kenno
    Was heißt hier hoher Aufwand und wer hat diese Variante verworfen?
    Auch wenn es hier nur um die Verlegung von Rohrleitungen geht, dann braucht man keine Pumpen und damit spart man Elektroenergie und damit Betriebskosten. Das Heberleitung-Prinzip wurde ja auch in größerer Dimension bei der Sanierung der Gerbersaale praktiziert(Stichwort:Rote Rohrleitung).

    Es ist wohl so, dass es unter den gegebenen Bedingungen, wie schwankendes Wasseraufkommen, geringes Gefälle, viele Brunnen der Betrieb schwierig ist. Man denke nur an Abreißen der Wassersäule (da muss nur ein Brunnen trocken fallen und Luft ziehen) und notwendigen Aktivitäten um den Heber dann wieder in Betrieb zu setzen. Das sind alles meine Vermutungen, ich hatte lediglich in einem Gespräch vor einigen Wochen erfahren, dass dies theoretisch auch eine Variante war, die aus Gründen des Aufwandes nicht weiter verfolgt wurde.


    Nicht die Trafostation war wohl der Ausfallgrund, sondern die maroden Unterverteilungen und die alte nicht wasserdichte Leitungsinstallation in den 137 Brunnen.
    Das Schöpfwerk dürfte, wenn es nicht an demselben ausgefallenen Stromkreis hängt, in Betrieb gewesen sein. Die Fotos stammen nicht aus Hochwasserzeiten (Monat:September).

    Dass man den Trafo höher setzt aber nicht an die Hochwassersicherheit der Unterverteilungen adäquat erhöht, erinnert ein wenig an die Schildbürgerstreiche.

    Beim Schöpfwerk nahm ich an, das Foto ist aktuell, danke für die Aufklärung

    #49863

    @schubboot,
    danke für die technischer Erklärung des Heberleitungsprinzipes.
    @Janos,
    vielleicht kannst du dich als Hallenser an die „Rote Leitung“ am Glauchaer Platz erinnern. Dort wurde das Starkregenüberlaufwasser während der Sanierung des Gerbersaalekanals mittels einer Heberleitung in die etwas tiefere Mühlgrabensaale ohne Pumpeneinsatz übergeleitet.
    In Halle-Neustadt ist man in der Vergangenheit beim Betrieb der Brunnengalerie dazu übergegangen, um Pumpenkapazität und damit jährliche Energiekosten zu sparen, den Grundwasserspiegel mittels der Brunnengalerie nicht mehr auf das geplante Niveau von ca.6-7 m zu halten, sondern nur noch auf 4 m. Wenn also die städtische Kanalisation in den grundwassergefährdeten Gebieten ein geringeres Niveau hat, dann kann die Heberleitung ganzjährig funktionieren und würde die Pumpkosten von wohl mindestens jährlich 370 000 € ersparen.
    Auch jetzt, wo bei den ausgefallenen Pumpen aller 137 Brunnen das Wasser bis zur Oberkante steht und das Leckwasser von der Saale ungehindert nach Halle-Neustadt eindringen kann, würde das intensive Auspumpen des „Grundwasserspeichers Halle-Neustadt“ bis zum ursprünglichen Niveau bis zu 10 Monaten dauern.
    Auch dazu kann, weil das intakte Kanalisationsnetz deutlich tiefer liegt, das Heberleitungsprinzip genutzt werden.
    Es stimmt zwar, dass man mehr Wasser aber dann an zentraler Stelle (Wasserwerk am Gimritzer Damm) in das Klärwerk nach Kröllwitz oder zurück in die Saale pumpen müßte.

    #55444

    Hallo Freunde

    Gibt es denn im netz eine nähere gute Beschreibung zur Brunnengalerie? Ich hätte gern mal wewußt wo genau sie langgeht wieviel Brunnen es genau sind usw.. Ich habe gehört das es wohl so um die 140 sind und das da wohl nur immer 30 Pumpen laufen sollen unter normalen Bedingungen. Ich habe zum letzten Hochwasser gesehen wie das Wasser bis zum Deckel stand. Haben dann zusammen mit dem THW angefangen mobile Pumpen zu installieren. Das Wasser kam auch aus den Kabelrohren gelaufen als die mobile Pumpe den Brunnenschacht so weit leer hatte. Da kann man sich leicht vorstellen warum der Strom weg war. Das Wasser darin war glasklar ohne jegliche Trübung und natürlich eisekalt. Ich hoffe nur das dorr bald etwas getan wird. Meine alte Heimat zu verteidigen hat schon Spaß gemacht. Und so viele Leute wie dort waren, denen kann Neustadt nicht egal gewesen sein. Diskussionen zum Rückbau der Wohnungen dort kann ich nicht nachvollziehen. Dieser Stadtteil ist für viele Heimat. Auch ich habe in der Nähe des Gimmis gewohnt.
    lg

    #55445

    Anonym

    „Schulze“ Vergiss bitte mal die emotionale Seite und erkenne das jetzt Nötige und langfristig einzig Mögliche.

    #55523

    Eventuell definiert ja auch mal jemand „langfristig“ ? Schon seit 1990 ist ein Abriß ausschließlich über Fördermittel möglich und genau diese werden immer weniger werden.

    #55533

    Mirror

    Dass die Leute sofort (mit anderer Leute Geld)immer gleich plattmachen wollen. Die Niederlande liegen zu 2/3 unter dem Meeresspiegel und keiner kommt auf die Idee Abriss. Vielmehr werden innovative Konzepte zur weiteren Anpassung entwickelt. Im Vergleich zum Rückbau sind die Kosten für eine Brunnengalerie auf Jahrzehnte hinaus Peanuts. Wollen hoffen, dass EU, Bund und Land so einen Unsinn nicht fördern. Zumal auch aus ökologischen Gründen Verdichtung und nicht Zersiedelung angesagt ist.

    #55537

    Mirror, Du sagst es.

    #55542

    @Funker,
    Hier nochmals eine gute Grafik zur Brunnengalerie:
    http://www.saalepfad.de/09hochwasser.html
    Wie du lesen kannst, müßte die Brunnengalerie mit den 137 Brunnen mit je einer Pumpe ganzjährig laufen, um den Grundwasserstand von Halle-Neustadt auf -6 bis-7 m unter Niveau zu halten.
    Wie du festgestellt und gehört hast, laufen vielleicht nur 30 Pumpen und wenn das Hochwasser da ist, werden höchstens weitere 30 Pumpen erst eingesetzt.
    Mit diesem Betriebsregime kann man niemals den erforderlichen Grundwasserstand halten. Wenn schon die Brunnen überlaufen und das Wasser aus den Kabelrohren gelaufen ist, dann kann man nicht mehr gegen das anstehende bereits zu hoch angestiegene Grundwasser mehr ankämpfen.
    Es wird endlich Zeit, dass sich mit der Modernisierung der Brunnengalerie schnellstens etwas tut, denn auch wenn die beiden Hochwasserdämme einmal ertüchtigt werden sollten, wird die Brunnengalerie oder ein wirkungsvoller Ersatz dringend notwendig, um Halle-Neustadt nicht nur vor einer Überflutung, sondern vor ständig zu hohem Grundwasserstand zu schützen.
    Es müßte in den Köpfen der Verantwortlichen endlich klar sein, dass man zur Zeit ohne einen tüchtigen Gimmritzer Damm allein mit der gesamten derzeitigen Brunnengalerie ein nächstes Hochwasser zum Schutz für Halle-Neustadt nicht aufhalten kann.
    Herr OB Dr. Wiegand und Herr Stäglin, was gedenken Sie schnellstens nun zu tun?

    @Roederberg 1848,

    leider wurde meine eingereichte Idee mit der Begründung abgeschmettert, dass keine ausreichende Vorflut bzw. Höhendifferenz zum Betieb einer Heberleitung vorhanden wäre.
    Leider kann ich nicht das Gegenteil beweisen, da mir die geodätischen Werte der Kanalisation in Halle-Neustadt fehlen und auf welchem Niveau die Stadt das Grundwasser zukünftig zu halten gedenkt!!!

    #55554

    Mirror

    Die Lage- und Höheninformationen müssten die Abwasserbetriebe sehr einfach aus einer wahrscheinlich vorhandenen Kanaldatenbank ausspielen können.

    #55564

    Kenno, von wem wurde denn Deine Idee mit der Heberleitung abgeschmettert?

    #55565

    Es gibt einige Gründe, die gegen eine Heberleitung sprechen.

    1. Die Höhenverhältnisse, insbesondere bei Hochwasser funktioniert die Hebervariante nicht, so das trotzdem eine Pumpanlage vorgehalten werden muss.
    2. Eine so große Anzahl von Brunnen an einer Heberleitung zu betreiben ist technisch nicht leicht beherrschbar, sobald die Leitung an einer Stelle Luft zieht wird sie funktionslos.

    Noch ein Hinweis: Die Brunnengalerie entwässert nicht in die Kanalisation, sondern in die Saale (am Gimmritzer Damm nördlich der Eissporthalle und am Passendorfer Damm am Schöpfwerk). Im Normalfall im freien Gefälle, bei Hochwasser über Pump- bzw. Schöpfwerk.

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 39)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.