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- Dieses Thema hat 25 Antworten und 10 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 6 Jahren, 7 Monaten von hei-wu.
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13. September 2017 um 15:24 Uhr #297621
Die meisten SPD-ler, Linken und Grünen und viele in der sozialdemokratisierten und grünisierten CDU wollen weg vom deutschen Staatsvolk, das derzeit nach dem Grundgesetz noch der eigentliche Souverän ist, hin zur Bevölkerung, zu der jeder gehört, der das deutsche Hoheitsgebiet betritt und dauerhaft hier bleibt.
Das ist jedenfalls meine Beobachtung.13. September 2017 um 15:29 Uhr #297623@Wolli Das war die letzten 2000 Jahre so, aber ich wäre schon für die Beibehaltung von deutsch. Die Catalanen z.B. definieren sich auch so: Catalane ist, wer catalanisch spricht und fühlt. Deutscher wäre, wer deutsch spricht und deutsch fühlt und wenn es nur plattdeutsch ist.
Spricht deutsch, fühlt norddeutsch, träumt sephardisch, Riosal
13. September 2017 um 16:02 Uhr #297627Und eine deutsche Staatsbürgerschaft würde es sicher nicht mehr geben?
13. September 2017 um 18:22 Uhr #297629Artikel 1 des GG “ die Würde des Menschen ist unantastbar“
Da steht nicht, dass die des deutschen Menschen unantastbar ist. Das vergessen viele. Die zweite Sache ist, wir hier im Osten haben leider nie über das GG abstimmen geschweige diskutieren dürfen. Das wird immer ein Problem bleiben.13. September 2017 um 18:51 Uhr #297631Was hat die Würde des Menschen damit zu tun, dass in Deutschland und allen mir bekannten Ländern bestimmte Rechte nur den jeweiligen Staatsangehörigen zustehen?
13. September 2017 um 19:29 Uhr #297633Wenn jemand dauerhaft hier bleiben darf, hat er einen Aufenthaltstitel, wenn er kein deutscjer Staatsbürger ist. Das ist in vielen Ländern nicht anders. Wo ist dein Problem?
13. September 2017 um 20:08 Uhr #297635
AnonymDas haben doch die Franzosen schon seit der französischen Revolution und dem Code Civil. Typisch, das in deutschen Landen msl wieder die Zeit im Mittelalter stehen blieb. Passend dazu wird in Berlin schließlich auch die Attrappe Stadtschloß aufgebaut. Da bleibt die deutsche Kultur da stehen, wo sie nach Willen der Herrschenden am Besten aufgehoben ist.
14. September 2017 um 09:25 Uhr #297676Es hat doch nie „ein deutsches Staatsvolk“ gegeben wolli. Das sind Träumereien. Guck doch mal ein bisschen hin, wo wir alle hergekommen sind.
14. September 2017 um 10:43 Uhr #297682Immer diese Mittelaltervergleiche.
Die Städte damals waren viel europäischer als mancher das glauben mag. An den Umis, wo Menschen von überallher Menschen kamen wurde meist Latein gesprochen. In der Stadt lebten nebeneinander sämtliche „Nationalitäten“, selbst in den Armeen der einzelnen Länder kämpften Leute nebeneinander, die sich vielleicht nicht mal unterhalten konnten.
Erst dieses Nationalismuszeug hat alles „kompliziert“ gemacht.14. September 2017 um 11:29 Uhr #297687Es hat doch nie „ein deutsches Staatsvolk“ gegeben
Das sieht aber nicht nur das Bundesverfassungsgericht anders (z. B. im Beschluss vom 21.10.1987 (Az. 2 BvR 373/83).
- Diese Antwort wurde geändert vor 6 Jahren, 7 Monaten von Porbitzer.
14. September 2017 um 12:47 Uhr #297705> Passend dazu wird in Berlin schließlich auch die Attrappe Stadtschloß aufgebaut.
Nachdem aus ideologischen Gründen der Palast der Republik abgerissen wurde. Mit dem Argument Asbest hätte man auch halb Westberlin abreißen können.
14. September 2017 um 12:51 Uhr #297707Das ist jedenfalls meine Beobachtung.
Das ist keine Beobachtung, sondern eine Behauptung.
14. September 2017 um 15:51 Uhr #297721Ach der „alte“ Alleinvertretungsanspruch. Deshalb hatte sich für uns auch eine Abstimmung zum Grundgesetz erübrigt. Es sollte zwar eine neue Verfassung werden aber naja, wurde leider nix draus. Brauchen wir nicht.
14. September 2017 um 16:39 Uhr #297725Kunstwerek im Reichstag „Der Bevölkerung“
https://www.welt.de/print-welt/article561263/Der-deutschen-Bevoelkerung.html
Merkel „alle die schon länger hier leben“14. September 2017 um 18:44 Uhr #297740Was meinste mit deinem Einwurf jetzt? Sind die, die schon länger hier leben nicht Bevölkerung?
14. September 2017 um 19:04 Uhr #297744Natürlich, aber der Begriff des Staatsvolkes wird immer mehr aufgeweicht.Im Bundestag entscheiden die Vertreter des Statsvolkes und nicht die Vertreter der gesamten Bevölkerung.
Merkel wagt sich nicht, das Wort Volk in den Mund zu nehmen.14. September 2017 um 21:15 Uhr #297749Nach dem verfassungsmäßigen Auftrag sollen sie nach dem Wohl der Bevölkerung handeln.
Auch internationale Verträge sind beispielsweise einzuhalten. Sieh dir mal das Grundgesetz an. Nur wenige Artikel beziehen sich exklusiv auf „Deutsche“.14. September 2017 um 22:25 Uhr #297757
AnonymIm Bundestag entscheiden die Vertreter des Statsvolkes und nicht die Vertreter der gesamten Bevölkerung.
Das aktive wie passive Wahlrecht zu den Parlamenten (Land/Bund) ist an die Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik gekoppelt. Ich kann aktuell keine Aufweichung dieser Position bei irgendeiner relevanten Partei erkennen.
Was du aber vermutlich meinst, ist das Verschwinden der seit dem Kaiserreich atablierten an das Blut gebundenen Staatsbürgerschaft. (das es so aber auch nicht gibt)
Nachdem offenbar die meisten Russlanddeutschen in die Bundesrepublik gekommen sind (und es keinen deutschen Wolgastaat gibt bzw. absehbar geben wird) und die Sudetendeutschen niemand mehr braucht um Tschechien durch das deutsche Kapital zu beherschen,
scheinen bei einigen Blut- und Boden-Ideologen Horrorvorstellungen ob der eigenen Unwichtigkeit hochzukommen.
14. September 2017 um 22:29 Uhr #297760Jetzt hast du Wolli enttarnt. Er hat im Keller bestimmt noch ein paar Bildnisse des Kaisers hängen.
14. September 2017 um 23:17 Uhr #297766
AnonymMerkel wagt sich nicht, das Wort Volk in den Mund zu nehmen.
@wolli, hör mal auf, gegen deine Parteichefin zu donnerwettern! Sie ist im Vergleich zu Heiner Geißler eine total Brave. Aber du hast ihn und die CDU seiner Wirkungszeit nicht richtig gekannt, das war nämlich vor dem Einverleiben der Blockflöte CDU.14. September 2017 um 23:34 Uhr #297767Merkwürdig, dass das Rechtsaußen-Lager ständig Probleme synthetisiert, die in der realen Welt nicht stattfinden. Da fühlt man sich als Volkskörper durch die bloße Existenz vermeintlich nicht dazugehöriger bedroht, sich gar in der Minderheit, dann glaubt man aber gleichzitig, die schweigende Mehrheit zu sein. Man fühlt sich übermächtig und überlegen, um gleichzeitig zu beklagen, dass der linksgrüne Mainstream allgegenwärtig sei und sogar die CDU beherrsche. Man glaubt an den Endsieg genauso wie an sein drohendes Aussterben. Die Weidelzicke verlässt beleidigt eine Sendung, während ihre Nazifreunde von Schlachtfeld zu Schlachtfeld tingeln, um Kandidaten der politischen Mitte nach SA-Manier niederzubrüllen.
Leider kommen in einem solchen Dauerzirkus die wirklich zukunftsentscheidenden Themen, wie etwa Bildung und Gerechtigkeit, nicht mehr vor.
17. September 2017 um 10:38 Uhr #297908Hier steht es was ich meine:
http://cicero.de/innenpolitik/merkels-volksbegriff-Bleiche-Mutter-ohne-CourageMit diesem Volksbegriff ist Angela Merkel als Bundeskanzlerin untragbar.
17. September 2017 um 10:52 Uhr #297915
Anonymdie rechte hat mal wieder probleme. Oder sie hat offensichtlich zu viel Zeit.
Das Heine Zitat in diesem Kontext zeigt allenfalls, dass sich die Autoren vom Cicero offenbar weder mit deutscher Sprache noch mit deutscher Geschichte auskennen. Die dortigen Saltis um den Volksbegriff sind genauso unerträglich wie falsch.
Sie entblößen das billige Denken der Autoren, wie die intellektuelle Leere auf der zum Faschismus hin offenen Rechten
17. September 2017 um 10:55 Uhr #297917Zitat: Für Angela Merkel gehört zum Volk jeder, der in diesem Land lebt.
Damit sind die USA groß geworden. Probleme gibt es trotzdem, verschweigt auch niemand. Man hat Dir keinen germanischen Rosengarten versprochen. Und die es taten, lieferten Hitlersägen statt Rosenstöcken.
Eso es! Ich glaube an Gott, aber nicht an ein Volk, Riosal
17. September 2017 um 11:28 Uhr #297921die rechte hat mal wieder probleme.
Nein. Nicht nur die Rechte, sondern auch viele andere unpolitische Personen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn einige Linke dabei wären. Wenn die Parteien, die solche Positionen vertreten, dies noch offensiver tun würden, dann hätten die bei Wahlen ein noch viel größeres Problem als bisher.
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