Startseite Foren Halle (Saale) Unerschrockene Sabine

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  • #11301

    Die Stadtrats-FDP hat vorgeschlagen. die Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, kurz die Schnarre, mit dem Preis der Lutherstädte „Das unerschrockene Wort“ auszuzeichnen. Jeder konnte dafür Vorschläge beim Kulturbüro einreichen.
    Jetzt steht eine Beschlußvorlage der Verwaltung auf der TO der Stadtrats-Septembersitzung, allerdings im nichtöffentlichen Teil.
    Ich bin gespannt, ob die Stadtverwaltung die angeblich unerschrockene Sabine vorschlägt.

    #11336

    Und ich dachte schon, es geht um Sabine Ernst…

    #11409

    Ist der Verwaltungsvorschlag schon durchgesickert oder bleibt es bei der Schnarre?

    #11417

    Anonym

    Ganz nach deinem Sinne @wolli, Herr Beleites

    #11418

    Michael Beleites? Mensch, dass ich nicht auf den gekommen bin, den hätte ich auch vorgeschlagen.

    #12125

    Neben den Bürgermeistern der Lutherstädte entscheiden noch einige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens über den Preisträger, im Jahre 2006 waren das:
    Dr. Rein Luthergedenkstätten Wittenberg
    Dr. Heirich Belford-Strohm Theologe
    Prof. Czempiel Friedensforschung
    Prof. Pollmann Rektor Uni Magdeburg
    Prof. Richard Schröder Theologe Humboldt-Uni Berlin
    Joachim Gauck Theologe
    Inzwischen dürften das einige andere Personen sein.

    Die Wahl findet im November in Eisleben statt.

    #12137

    Schnarre hat sich doch auch nicht mit Ruhm bekleckert; wo war die denn mal unerschrocken? Eher wohl meist erschrocken…

    #12143

    Aber sie ist FDP-Mitglied und FDP schlägt nur FDP vor.

    #12148

    Aber gesagt hat ’se nix, was unerschrocken wäre… also 0 Punkte…

    #12161

    Dann lasse ich mal einen wirklich Unerschrockenen zu Wort kommen und zitiere, was der Kandidat Michael Beleites in seiner aktuellen Streitschrift „Schweiz oder Kasachstan“ zur von Latifundien der LPG-Nachfolger geprägten ostdeutschen Agrarpolitik der letzten 20 Jahre sagt(S.63):
    – Die CDU hat die traditionell konservativen Grundwerte der bäuerlich geprägten Landbevölkerung verraten, um einer Gruppe von Begünstigten der kommunistischen Diktatur samt ihren sozialistisch geprägten Großbetrieben die Gestaltungsräume der ländlichen Gebiete auf Dauer zu überlassen.

    – Die FDP hat ihre Ziele von Subventionsabbau und Deregulierung vergessen, um einer besonders hochgradig subventionsabhängigen Betriebsform eine wettbewerbsverzerrende Vormachtstellung zu sichern und dabei zugleich die Herausbildung eines breiten Mittelstandes auf dem Lande im Keim zu ersticken.

    – PDS/Linke und SPD haben ihr Kampfziel der sozialen Gerechtigkeit über Bord geworfen, um ein paar ehemaligen DDR-Agrarfunktionären den Weg zur kapitalistischen Oberschicht zu ebnen und dafür zu sorgen, dass die neuen Großgrundbesitzer heute über Flächen verfügen, die den Grundbesitz der 1945 enteigneten „Junker“ um das 10 bis 50-fache übertreffen.

    – Und die Grünen? Haben die ostdeutschen Bündnisgrünen genug getan, um eine bäuerliche Landwirtschaft mit ihrem ökologischen Potenzial wiederzubeleben und an der Überwindung der Diktaturfolgen auf dem Lande mitzuwirken?

    #12201

    Zitat: „- Die CDU hat die traditionell konservativen Grundwerte der bäuerlich geprägten Landbevölkerung verraten, um einer Gruppe von Begünstigten der kommunistischen Diktatur samt ihren sozialistisch geprägten Großbetrieben die Gestaltungsräume der ländlichen Gebiete auf Dauer zu überlassen.“

    Das trifft voll und ganz zu. Allerdings möchte ich nicht darüber spekulieren, was mit der CDU und ihren Funktionären in den 1950iger Jahren passiert wäre, wenn sie offen gegen die Kollektivierungspolitik der SED opponiert und Widerstand geleistet hätten.

    Zitat: “ PDS/Linke und SPD haben ihr Kampfziel der sozialen Gerechtigkeit über Bord geworfen, um ein paar ehemaligen DDR-Agrarfunktionären den Weg zur kapitalistischen Oberschicht zu ebnen und dafür zu sorgen, dass die neuen Großgrundbesitzer heute über Flächen verfügen, die den Grundbesitz der 1945 enteigneten “Junker” um das 10 bis 50-fache übertreffen.“

    Der Typ sollte mal darüber nachdenken, daß sich die Zeiten in der Landwirtschaft geändert haben und die alleinige Bewirtschaftung von 100 Hektar Ackerland schon fast unrentabel sind.
    Er soll mal schauen, welche Traktoren heute über die Felder fahren und mal 60 Jahre zurück denken.

    Was an diesen Thesen „unerschrocken“ sein soll, erschließt sich mir nicht.

    #12246

    genau, Rentabilität ist gerade in der Landwirtschaft das A und O… da kommt man mit kleinteiligen Ackern nicht mehr auf die Kosten… vielleicht weiß das aber der Herr B. nicht oder nicht mehr…

    #12249

    Das denken wir im allgemeinen, je größer die Fläche des Landwirtschaftsbetriebes, um so wirtschlicher ist er. Das ist aber falsch, und Michael Beleites beweist es in seiner Streitschrift. Ohne die EU-Subventionen von ca. 300 Euro/ha wären die meisten dieser Riesenbetribe mit über 1000 ha kaum oder gar nicht lebensfähig.

    #12254

    Das wage ich zu bezweifeln. Ein Traktor der z.B. 50.000 € kostet kann ich bei 300 ha effektiver einsetzen als bei 100 ha. Das kann ich auch herunter rechnen, auf den Pflug, die Eggen, die Drillmaschiene, Mähdrescher, Anhänger usw.

    Der Genosschenschaftsgedanke zu DDR-Zeiten war grundsätzlich nicht schlecht, bloß die Umsetzung war falsch.

    #12264

    Naja, der herr B. kann ja auch mit zwei Pferden noch Handtuchfelder bewirtschaften… Allerdings effektiver Maschineneinsatz ist dann nicht mehr drin, dann kostet die Mietgebühr mehr als der Ertrag einbringt… und ein Sterben kleinbäuerlicher Betriebe ist wieder vorprogrammiert. Aber das hat es ja in der alten BRD schon mal gegeben, warum also nicht in Neufünfland wiederholen… Unerschrocken ist jedoch an solchen Theorien nix mehr…

    #12268

    Es geht nicht um Handtuchfelder!

    Wenn die landwirtschaftlichen Großbetriebe mit 1000 bis 5000 ha so viel wirtschaftlicher sind, warum bekämpft dann auch der Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Aeikens, wie verrückt eine vernünftigere degressive EU-Förderung der Betriebe nach der Größe der Ackerfläche? ER will auch den letzen ha mit ca. 300 Euro gefördert haben. Immer nach dem Motto: wer hat, dem wird gegeben.

    Die Aussagen von Michael Beleites sind unerschrocken, weil er sich alle Parteien, den Bauernverband, die Besitzer der Agrargroßbetriebe – die roten Barone- nicht zu vergessen die ganze Agrarchemieindustrie und überhaupt die ganze Großagrarierlobby zum Feinde macht.

    #12470

    Und wie hat der Stadtrat heute entschieden?

    #12506

    Wenn die von Wolli genannten Gruppen vor Beleites „Angst“ haben dann müssen sie schon sehr schwach sein.Aeikens sorgt für seine Wähler und Interessengruppen, dies ist legitim. Wir können ja die Agrasubventionen nach meinen Vorstellungen verteilen, dann würden landwirtschaftliche Betriebe nur etwas bekommen wenn sie einen Beitrag zum Landschaftsschutz leisten (Winzer am Mittelrhein und Mosel, Schafhirten auf dem Deich, Rinderzüchter auf der Alm), anschließend schauen wir dann mal wer nach 5 Jahren übrig bleibt.

    #12547

    Da die Lutherstädte von der unerschrockenen Kritik an der Agrarpolitik aller Parteien nicht unmittelbar betroffen sind, können sich die Oberbürgermeister der Lutherstädte mit den anderen Jurymitgliedern vielleicht auf Beleites verständigen.

    Wittenberg will die Russen-Mädchen-Band vorschlagen, die die Christuskirche in Moskau gestürmt und vor dem Altar Lieder gegen den Oberpopen gesungen haben.

    #12549

    Dann wäre mir Beleites doch noch lieber

    #12592

    Leider erfährt man vorher selten, wen die Städte vorschlagen, es gibt auch nicht überall dazu einen Stadtratsbeschluss, das können die Lutherstädte händeln wie sie wollen.

    #15088

    Es geht nicht um Genossenschaft oder privat, auch nicht um 300 ha, eher um 3000 ha. Diese Flächen lieget manchmal 10-20 km vom Standort der Großagrar-Komplexe entfernt, da sieht es mit der Wirtschaftlichkeit ohne EU-Förderung schon anders aus.

    #15164

    Ach wolli, manche Firmen sind tausende Kilometer von ihren Zentralen und Leitungszentren entfernt, das wäre ja dann noch unwirtschaftlicher, wollte man deiner Diktion folgen…

    #15178

    teu

    Der Originaltext in Russisch, hat mit dem Text, den die FR veröffentlicht hat, fast nichts zu tun.

    #15187

    @Schulze
    Solche Firmen, die tausende Kilometern entfernt sind, müssen auch nicht mit ihren Treckern auf ihren Acker fahren

    @hadie
    Im Preistatut für das unerschrockenen Wort steht:
    „Ihr unerschrockenes Wort sollte sich auf die gesellschaftliche Situation in der Bundesrepublik beziehen.“
    Deshalb kann Pussy Riot nicht in Betracht kommen.

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