Startseite › Foren › Halle (Saale) › Umbenennung Emil-Abderhalden-Straße
- Dieses Thema hat 319 Antworten und 36 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 8 Jahren, 9 Monaten von redhall.
-
AutorBeiträge
-
4. Dezember 2013 um 20:06 Uhr #78214
Eine vernünftige Verschiebung.
4. Dezember 2013 um 20:22 Uhr #78216Prof. Dietmar Gläßer scheint – trotz aller guten Taten Abderhaldens – nicht zu akzeptieren, dass ein Judenfeind nicht ÖFFENTLICH ehrbar ist, weil er seine Ehre längst verwirkt hat.
4. Dezember 2013 um 21:55 Uhr #78221So, nun müssen wir ja auch die Martin-Luther-Universität umbenennen.
Schriften wie: „Von den Juden und ihren Lügen“ dürfen nicht ungesühnt bleiben. Wer stellt den Antrag?4. Dezember 2013 um 22:22 Uhr #78222Wußte noch gar nicht, daß sich Luther auch den Nazis angedient hat und Euthanasie präferierte…
4. Dezember 2013 um 22:38 Uhr #78229Aha, ist Judenhass also nur von 33-45 verwerflich. Auch eine interessante Sichtweise.
Falls du aber die Ironie meines Beitrages nicht verstanden hast. Die Bilderstürmer und Gutmenschen sollten mal überlegen, wo sie anfangen und aufhören wollen. Entweder ich ziehe es konsequent bei ALLEN durch oder ich lasse es!
4. Dezember 2013 um 22:59 Uhr #78230Es ist ein Unterschied, ob man eine Abneigung gegen Juden hat oder geistige Beihilfe in Form widerwärtiger Forschung dazu leistet, sie aus der Gesellschaft zu verbannen, ggf. auch ihre Auslöschung in Kauf zu nehmen, denn so schlau war Abderhalden schon, vorherzusehen, was das alles bezwecken sollte.
Man kann die Fakten nicht oft genug zitieren: „Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten setzte er sich auch öffentlich für die neue „Gesundheitspolitik“ der Nationalsozialisten ein. So befürwortete er die Zwangssterilisation und sympathisierte mit dem Gedankengut der nationalsozialistischen Rassenhygiene und „Euthanasie“. Er sorgte für Aufnahme der wichtigsten Rassenhygieniker in die Leopoldina, und 1939 veröffentlichte er eine eigene Arbeit über biochemische Rassemerkmale. Er unterschrieb 1934 den Wahlaufruf „Deutsche Wissenschaftler hinter Adolf Hitler“ im Völkischen Beobachter.“ – wiki m.w.N. –
Das alles steht nicht auf einer Stufe mit Luther.
4. Dezember 2013 um 23:18 Uhr #78232Stimmt, Luther war bezügl. der Juden schlimmer.
4. Dezember 2013 um 23:21 Uhr #78233Du, SfK, warst heute bei der Kulturausschusssitzung nicht anwesend, oder?
Anderenfalls würdest du die obsoleten Falschheiten des Antrages der Grünen von 2010 nicht wiederholen.
Auch den Bericht von Enrico, der das Statement der Leopoldina-Generalsekretärin wider gibt, scheinst du nicht gelesen zu haben.4. Dezember 2013 um 23:29 Uhr #78236Man kann echt gespannt, wann in Halle die erste Hexe wieder verbrannt wird. Ein paar alternde Uniprofessoren haben da sicher schon ein paar Vorschläge.
4. Dezember 2013 um 23:36 Uhr #78237Ich habe zumindest den Artikel aufmerksam gelesen und bin erstaunt über Aussagen wie:
„Dieser habe es unterlassen, den Unterschied zwischen Nazi-Eugenik und Abderhalden-Eugenik zu erklären…“
oder
„Die Eugenik sei damals nicht negativ besetzt gewesen.“
1. Aus Scheiße wird nicht Gold, indem man vor dem Wort Eugenik einen anderen Begriff setzt. Eugenik selbst ist eine minderwertige wissenschaftliche Ideologie.
2. Der Hitlerfaschismus war unter der Mehrheit der Deutschen auch nicht negativ besetzt, aber dennoch falsch.
5. Dezember 2013 um 08:22 Uhr #78258Alles in seiner Zeit, SfK, das geozentrische Weltbild des Ptolemäus war vor 1000 Jahren auch nicht negativ besetzt und die Menschen glaubten daran, aber es war trotzdem falsch und Ptolemäus wird heute nicht verachtet.
5. Dezember 2013 um 09:27 Uhr #78260
Anonymabderhalden hat also den aufruf deutscher wissenschaftler unterschrieben – so what?!?! es war eben der damalige zeitgeist.
seltsamerweise hat man in halle kein problem mit emil nolde und erich heckel, die haben nämlich einen ähnlichen aufruf unterschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufruf_der_Kulturschaffenden
beide haben sich von den nazis erst distanziert, als ihre kunst als entartet eingestuft wurde. nolde war wohl zudem bekennender antisemit (sein konflikt mit max liebermann beruhte nur darauf, dass diese jude war), trotzdem werden seine werke in halle in sonderaustellungen dargestellt.
5. Dezember 2013 um 09:57 Uhr #78266Es ist ein Unterschied, ob man eine Person verehren will (Abderhalden) oder Werke einer Person (Nolde).
5. Dezember 2013 um 10:14 Uhr #78269„es war eben der damalige zeitgeist.“
Der Holocaust war halt auch nur ein Zeitgeist. Konnte man nichts gegen machen.
5. Dezember 2013 um 10:27 Uhr #78272
Anonym@heiwu
na jetzt kommt dann doch noch das totschlagsargument, wer hätte es gedacht. zwischen 1934 und 1941 ist dann doch noch eine zeitliche differenz – hättest du dir den aufruf richtig angeschaut, hättest du gesehen dass hinter vielen unterzeichnern „später NS-Gegner“ steht…PS: wie schauts eigentlich mit ehrungen für helmut schmidt, genscher oder günther graSS aus – stehen die auch auf dem prüfstand???
5. Dezember 2013 um 10:28 Uhr #78273heiwu bleib auf dem Teppich bzw. bei deinen Steinzeit-Knochen und versuche nicht, den Wutbürger Hirschinger zu überholen, der das Abstimmungsverhalten der CDU-Kulturausschuss-Stadträte bei Facebook als Schande für die CDU bezeichnet hat.
Ich bin froh über dieses Abstimmungsverhalten, endlich hat mal die Antisemitismuskeule nicht funktioniert.5. Dezember 2013 um 11:45 Uhr #78292ich verstehe überhaupt nicht, was Ihr an diesem Abderhalden habt. Hier steht ja nicht einmal „großer Forscher gegen Nazibelastung“, denn auch ein großer Forscher war er nicht.
Was also reitet Euch, in diesem charakterschwachen Dümmling ein Vorbild zu sehen?5. Dezember 2013 um 12:15 Uhr #78296hei-wu, der Umkehrschluß Deines Denkens darf doch erlaubt sein? Was reitet also Dich in diese Richtung? Und mit Verlaub, seit wann war der Holocaust Zeitgeist? Es gab doch genügend Menschen die dagegen aufstanden – und im KZ landeten. In diesem Sinne weiter gedacht ist die ganze Diskussion sowieso scheinheilig…
5. Dezember 2013 um 12:15 Uhr #78297Du fragst etwas unter der Voraussetzung, dass Abderhalden ein charakterschwacher Dümmling war, so ist aber eine offene Diskussion nicht möglich.
Da beide Seiten in ihren Schützengräben verharren und ihre Meinung zu Abderhalden nicht ändern werden, egal was da noch zutrage gefördert wird, gefällt mir eigentlich der Vorschlag immer besser, dem GWZ eine eigene Adresse zu geben. Das ist in Halle schon mal praktiziert worden als wir die Wiese auf dem Großen Berlin als Jerusalemer Platz benannt haben.
So könnte das GWZ z.B. den Namen „Steintor-Campus“ erhalten, es liegt in der Nähe des Steintors und erhält von Steintor einen eigenen Zugang.5. Dezember 2013 um 12:36 Uhr #78301Damit kann und will ich nicht mitgehen wolli, warum sollen immer die einen „Recht“ bekommen und die anderen nicht „Recht“ haben oder behalten, was sie schon hatten? Lass uns doch noch ein wenig streiten. Ich weis nicht, woher die Grünen die Motivation hatten – es gibt so viele Dinge in diesem Lande, die zu hinterfragen wären. Ich meine natürlich solche, die immer noch stolz vor sich her getragen werden. Und da gibt es einiges zu besprechen. Abderhalden ist da, in dieser Hinsicht das geringere Übel. Aber hier in Halle hat er großartiges geleistet, auch für die Leopoldina.
5. Dezember 2013 um 13:20 Uhr #78314Was hat er denn nun Großartiges geleistet?
5. Dezember 2013 um 13:55 Uhr #78317
Anonym„Er hob einige Verdienste Abderhaldens hervor. So habe dieser 1915 ein Säuglingsheim eingerichtet, auch Wärmstuben habe er initiiert und mehr als 1.600 Kleingärten für arme Familien eingerichtet. Damit gelte er als Entdecker der halleschen Schrebergärten. “Allein dafür könnte er mit einem Straßennamen geehrt werden”, so Gläßer.“
aber wen interessierts schon, wenn der pöbel nüscht zu fressen hat und ihm die wänste verrecken….
hauptsache irgendwelche professoren können ihre fähnchen in den wind hängen (egal ob 1934 oder 2013)…5. Dezember 2013 um 15:26 Uhr #78332Müssen sich die halleschen Chemiker eigentlich auch ständig dafür rechtfertigen, dass sie in der Kurt-Mothes-Straße arbeiten? Oder die Pharmakologen, die Wolfgang-Langenbeck-Straße auf dem Briefkopf haben?
Dieser (angebliche) Rechtfertigungsdruck war ja das einzige Argument, das Rektor Sträter gestern gegen die Abderhaldenstraße vorbrachte. Sträter bezweifelte nicht die wissenschaftlichen Leistungen Abderhaldens, nicht sein soziales Engagement, er räumte auch das Vorurteil des Antisemitismus aus.5. Dezember 2013 um 17:43 Uhr #78342Kurt Mothes war tatsächlich nicht sauber, erstaunlich, dass auf Seiten der Uni nichts darüber steht.
5. Dezember 2013 um 19:21 Uhr #78351Ich wollte keine „schlafenden Hunde wecken“ @heiwu, nur darauf hinweisen, dass ein (eventuell belasteter) Straßenname nicht für alle Wissenschaftler ein Problem ist.
Akademien kooperieren nicht nur, sie konkurrieren auch. Als die Leopoldina 2008 Nationalakademie wurde, freuten wir uns in Halle. Woanders hat man sich geärgert.
Ich kann mich des Eindrucks nicht entledigen, dass „Abderhalden“ lediglich als Vehikel benutzt wird, um am Image der Leopoldina zu kratzen und die Grünen in Halle exekutieren das (dummerweise). -
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.