Spontanparties in Halle

Messen, was ankommt, dürfte einfacher sein, als das Physikbuch der Oberstufe rauszukramen. In dem Punkt dürften sich alle Parteien schnell einig werden.

Ich sags mal mit deftigen Worten.

Wenn man es Veranstaltern erlaubt , jedes Wochenende oder alle 2 Wochen im Frühjahr und Sommer eine Konzertparty, oder wie das heißt, das ganze Wochende über und an an Sonn- und Feiertagen zu veranstalten, weil man sich als coole Uni-Stadt seitens der Stadt profilieren will.

Und die Arschgeige von Veranstalter lässt seine Konzertboxen bis 5 Uhr früh so weit aufdrehen , das man selbst am Rand des Saalkreis wegen des Gedröhne und der Bässe nicht in den Schlaf kommt und selbst Singvögel zu zwitschern aufhören.

Kotzt es irgendwann einen dermaßen an, vor allem wenn die Verwaltung gegen diesen Irrsinn nicht angeht und man es einfach gewähren läßt.

Persönlich habe ich nichts gehen Veranstaltungen. Mich kotzt es aber gewaltig an, das seit ein paar Jahren es Mode geworden ist, beinahe jedes Wochenende eine Konzertparty bis zum Sonnenaufgang zu veranstalten, die man im ganzen Stadtgebiet in einer Lautstärke vernimmt , das man nicht schlafen kann und deren Bässe und Gedröhne bis weit in den Saalkreis schallen.

Stromkabel durchhacken und gut is.

Den Strom erzeugen die doch sicher selbst mittels benzinbetriebenem Generator?

Hab ich mal mit ner Heckenschere hinbekommen. Das hat nicht mal gefunkt.

Zitat des letzten Updates: „Durch diese vom Oberbürgermeister erlassene Praxis, ist eine räumliche oder zeitliche Steuerung der Spontanpartys nicht möglich“ HALLO CDU! Was hat Spontanität mit Planung zu tun??? Es geht doch genau darum, spontan zu entscheiden, das Wetter wird bombastisch – lasst uns Grillen! Das kann man nicht 4 Wochen vorher planen. Zieht doch einfach aufs Dorf ihr Nörgelfritzen! Euer Gejammer ist genau so, als wenn ich wegen der kurzen Wege direkt neben einen Bahnhof zieh und mich dann über den Zuglärm und die Durchsagen beschwere….

Ich habe unter 87791 geschrieben:
“ Die Stadträte sollen nicht nachfragen (Scholtyssek-CDU)oder Vorschläge (FDP) hierzu machen, sondern einen glasklaren Antrag im Stadtrat stellen, sonst passiert da gar nichts. Die Legislaturperiode ist so gut wie beendet, da müßten sie doch endlich gemerkt haben, wie man etwas in der Stadt durchsetzt.“

Stadtrat Scholtyssek hat mich daraufhin in einer mail hart kritisiert, ich solle mich erst sachkundig machen, wenn ich etwas schreibe.
Ich habe mich jetzt sachkundig gemacht und muss einräumen, dass die Kritik von Stadtrat Scholtyssek berechtigt ist, die Festlegung des Lärmpegels gehört zum übertragenen Wirkungskreis, da kann der OB allein bestimmen, er muss sich nur an das Immissionsschutzgesetz halten.

Hier die ausführliche Stellungnahme von Stadtrat Scholtyssek:
„Die Genehmigung und Durchführung der Spontanpartys ist eine Angelegenheit des übertragenen Wirkungskreises. Wie auf der städtischen Homepage ersichtlich, macht die Stadt damit von ihrem Ausnahmerecht nach § 16 der Gefahrenabwehrverordnung und §6 der Benutzungssatzung für öffentliche Anlagen, Spielplätze und Grünanlagen gebrauch. Auch wenn ein Stadtrat möchte, kann er hierzu keinen Antrag stellen. Dieser wäre rechtswidrig und würde es nach den jüngsten Hinweisen der Kommunalaufsicht nicht auf die Tagesordnung schaffen. Der einzige Ansatzpunkt sind die Veranstaltungsorte. Der Stadtrat hat wohl 8 Grill -und Lagerfeuerplätze festgelegt (wo auch immer, in der Benutzungssatzung für öffentliche Anlagen, Spielplätze und Grünanlagen stehen sie nicht). Der FDP-Antrag zielt ja genau darauf, die Würfelwiese als Veranstaltungsort zu streichen. Das ist aber wieder die große Verbotskeule, die man nicht ständig bemühen sollte. Wir leben in einer Großstadt und da muss jeder Kompromisse machen – die Feierwütigen wie die Anwohner. Deshalb habe ich Vorschläge zur Entschärfung der Konflikte unterbreitet. Angesicht der geschilderten Rechtslage aber in Form einer Anfrage verpackt. Ob die Verwaltung bzw. der Oberbürgermeister in irgendeiner Form darauf eingeht, ist seine Entscheidung. Wenn er die Regelung allerdings so lässt wie sie ist (keinerlei Steuerungsmöglichkeit), wird es ganz sicher Klagen betroffener Anwohner geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die aktuelle Verwaltungspraxis vor einem Gericht bestand haben wird.“