Startseite Foren Halle (Saale) SPD-Stadtrat will sich für Pfandringe an Mülleimern einsetzen

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  • #109509

    Wenn man ein Haus erbte, war man Eigentümer und dafür verantwortlich, besitzen -also darin wohnen -mußte man nicht.

    Bezüglich Brotverfütterung in der DDR findest Du im Netz viele Informationen wie z. B. diese:

    „Man versuchte in den 80er Jahren durch Subventionen und Erleichterungen wieder mehr Handwerks- Bäckereien zu bekommen. Da man an dem Brot für 51 Pfennige bzw 93 Pfennig für das 3 Pfund als Bäcker nichts verdient hat, gab es die Brotprämie. Sie wurde am Ende des Jahres auf das verbackene Mehl (außer 405er) gezahlt. Ohne diese Prämie hatte es zur Wende gar keine eigenständigen Bäckereien mehr gegeben. Wieso haben dann die Bäcker überhaupt Brote und Brötchen gebacken? Weil sie sonst ihre Erlaubnis entzogen bekommen hätten. Die Folge dieser Politik war, dass es für die privaten Bauern (also jeder LPG Bauer hatte so ein bis 10 Schweine zu Hause) billiger war Brote zu verfüttern als Schrot. Das wurde dann auch genutzt. Eigentlich war es auch billiger die Schweine zu verkaufen und dann das Fleisch wieder vom Fleischer zurück zu kaufen.“

    #109512

    Richtig, erben, aber man mußte es nicht erben. Pflicht war es wohl nicht…

    nd mit den LPG-Bauern und Angestellten ist das wohl auch sehr grob, denn ich kannte seinerzeit über das Hobby und die GST etliche Bauern, von denen keiner ein Schwein zu hause hatte… von daher sehr pauschalisiert…

    #109515

    Für einen anspruchslosen Menschen, der nicht viel mehr brauchte als Wohnung und Nahrung und vielleicht nur Bücherlesen und in der Sonne sitzen wollte, war ein Einkommen über 300 Mark in der DDR eigentlich nicht notwendig, dazu war ein festes Arbeitsverhältnis nicht erforderlich, diesen Betrag konnte man sich durch Schwarzabeit etc. auch verdienen.

    Erstens ist Schwarzarbeit auch Arbeit und zweitens war das auch nur gewissen Handwerkerkreisen oder Autoschraubern möglich. Hat also gar nichts mit bedingungslosem Grundeinkommen zu tun.

    Die “Alkis”, die oft auch nicht mehr regelmäßig arbeiteten, waren übrigens schon in der DDR die besten Flaschen-und Schrottsammler.

    Die heutige Problematik besteht aber eben darin, dass z.B. ganz normale Rentner im Müll wühlen müssen und nicht nur gewisse „gescheiterte Existenzen“ mit Suchthintergrund.

    #109516

    Nein, sie besteht nicht darin, es gibt viele, die in Halle auf Sozialhilfe-bzw. HartzIV-Niveau leben und nicht im Müll wühlen.

    #109518

    Nein, sie besteht nicht darin, es gibt viele, die in Halle auf Sozialhilfe-bzw. HartzIV-Niveau leben und nicht im Müll wühlen.

    Wer wühlt freiwillig im Müll, wenn ihn nicht Not dazu zwingen würde?

    #109539

    Welche Not könnte das sein, dass im Müll wühlen alternativlos ist?

    #109549

    Menschen auf Sozialhilfeniveau zähle ich nicht zu denen, die im Müll wühlen müssen, obwohl die natürlich arm sind, das ist gar keine Frage, jede Pfandflasche und jedes Brot von der „Tafel“ ist für sie willkommen.

    Es gibt aber Fälle, die weniger oder keine staatlichen Geder bekommen. Ich kenne zwei solcher Fälle persönlich:

    – ein elternloser Student, der zigmal durch die Prüfung gefallen ist und durch sein Alter jenseits alle studentischen Fördermöglichkeiten war, hat sich doch noch zum erfolgreichen Studienabschluß „durchgehungert“, als Student bekommt man keine Sozialhilfe. Er hätte allerdings das Studium abbrechen können und hätte dann beim Jobcenter HartzIV bekommen, das wollte er jedoch nicht.

    – EU-Rentner, die kaum erwas in die Rentenversicherung einzahlen konnten, bekommen sehr wenig EU-Rente und auch keine ergänzemnde Grundsicherunmg, sie müssen von den Eltern unterstützt werden, so diese das finanziell können. Wenn diese sich aber weigern, ist das Problem da.

    Und es gibt sicher noch andere Fälle.

    #109565

    Wenn man Flaschen sammelt, dann ist es grundsätzlich auch möglich, eine reguläre Arbeit auszuführen.

    #109573

    Welche Not könnte das sein, dass im Müll wühlen alternativlos ist?

    Die berühmten Löcher im sozialen Netz z.B.

     

    Wenn man Flaschen sammelt, dann ist es grundsätzlich auch möglich, eine reguläre Arbeit auszuführen.

    „Grundsätzlich möglich“ und praktisch durchführbar sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

    #109574

    Gewiss, wenn man dafür auch eingestellt würde… schon allein eine Jahreszahl auf dem Schreiben kann dafür das Aus sein, wie auch fehlende Mobilität… oder die Möglichkeit, den Arbeitsvermittler bezahlen zu können…

    #109579

    Derzeit sind in Halle 5.000 offenen Stellen gemeldet. Dass jemand Flaschen sammelt, weil er nirgends keine (Aushilfs-)Stelle findet, halte ich für ein Gerücht.

    #109584

    Nein, sie besteht nicht darin, es gibt viele, die in Halle auf Sozialhilfe-bzw. HartzIV-Niveau leben und nicht im Müll wühlen.

    Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, und so mancher möchte auch seine Familie unterstützen, so wie es unsere Großeltern/ Eltern noch gemacht haben.

    #109590

    Adi, lies dir mal Wort für Wort meinen Beitrag durch… ; und mit den 5000 in Halle ist es sicherlich ein Gerücht…, zumindest die Jobbörse zeigt diese nicht an.

    #109597

    Derzeit sind in Halle 5.000 offenen Stellen gemeldet.

    Bitte einen Link für diese Behauptung.

    Dass jemand Flaschen sammelt, weil er nirgends keine (Aushilfs-)Stelle findet, halte ich für ein Gerücht.

    Würdest du einen vielleicht etwas kauzigen Rentner einstellen, der z.B. keine Zähne mehr im Mund hat, weil er sich keine neue Prothese leisten kann, von Computern keine Ahnung hat und etwas schwer hört – wenn du für dasselbe Geld auch einen jungen gesunden flinken 22jährigen Burschen für dieselbe Stelle haben kannst? Erzähl mir nix…

    #109598

    Nein Schulze, bei Aushilfsarbeiten zieht das Argument „zu alt“ nicht.

    Bei der Nachhilfe in Sachen Lesen kann ich dir gern Nachhelfen. Vorletzter Ansatz.

    13.512 Hallenser sind arbeitslos, 3.192 Personen aus der Statistik gerechnet

    Dazu kommen noch die Stellen, die nicht beim Jobcenter gemeldet sind.

    #109601
    #109602

    Dazu kommen noch die Stellen, die nicht beim Jobcenter gemeldet sind.

    Wie soll z.B. ein computerferner Rentner diese dann finden?

    Die 5000 freien Stellen sind übrigens für ganz Sachsen-Anhalt.

    #109603

    Würdest du einen vielleicht etwas kauzigen Rentner einstellen, der z.B. keine Zähne mehr im Mund hat, weil er sich keine neue Prothese leisten kann, von Computern keine Ahnung hat und etwas schwer hört – wenn du für dasselbe Geld auch einen jungen gesunden flinken 22jährigen Burschen für dieselbe Stelle haben kannst? Erzähl mir nix…

    Der Rentner muss für seinen Lebensunterhalt keine Flaschen sammeln.

    #109607

    Der Rentner muss für seinen Lebensunterhalt keine Flaschen sammeln.

    Das kannst du nicht wissen, du wirst wohl kaum das Leben aller halleschen Rentner ausreichend kennen.

    Auch wenn ich mich wiederhole:

    Wer wühlt freiwillig im Müll, wenn ihn nicht Not dazu zwingen würde?

    #109609

    Das kannst du nicht wissen, du wirst wohl kaum das Leben aller halleschen Rentner ausreichend kennen.

    Aber du oder was? Das ist keine vernünftige Diskussionsgrundlage. Ich bin mal hier raus.

    #109610
    #109611

    @sei-fern

    Du hast den Bericht über die Pfandsammlerstudie offensichtlich nicht gelesen:

    http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/pfandsammler-studie-erklaert-das-phaenomen-der-flaschensammler-a-971255.html

    Das kann nicht richtig sein, dass passt nicht in sein Weltbild.

    #109614

    Komischerweise sehe ich „normale“ Rentner und auch etwas jüngere Leute (also nicht Alkis oder Penner sind gemeint) erst im Müll wühlen seit ca. 10 Jahren – und das zunehmend in dieser Zeit.

    Was war vorher? Waren da die Rentner alle in Arbeit? Brauchte da niemand eine Hilfskrücke zum Zeittotschlagen?

    #109615

    Manche lassen sich ihr fest zementiertes Bild vom Raubtierkapitalismus, der Alte, Gebrechliche, Arbeitslose…(Liste beliebig ergänzen) zum Wühlen im Müll verdammt, nicht erschüttern.

    #109618

    Komischerweise sehe ich “normale” Rentner und auch etwas jüngere Leute (also nicht Alkis oder Penner sind gemeint) erst im Müll wühlen seit ca. 10 Jahren – und das zunehmend in dieser Zeit.

    Was war vorher? Waren da die Rentner alle in Arbeit? Brauchte da niemand eine Hilfskrücke zum Zeittotschlagen?

    btw: Die Flaschensammler sind inzwischen vom „zahnlosen Rentnern“ zu „“normalen“ Rentnern und jüngeren Leuten“ mutiert, wenn es besser in die Argumentationskette passt. 😉

    Bis 2003 gab es kein Pfand auf Einwegverpackungen. Man hätte zwar Sammeln können, aber man wurde es nicht so entgeltlich wieder los …

    http://www.rp-online.de/politik/deutschland/das-pfand-hat-die-dose-klein-gemacht-aid-1.2760269

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