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25. März 2014 um 08:13 Uhr #89850
Die MZ berichtet heute auf der Titelseite, dass ein italienischer Weinlaster mit 29 000 l Wein auf der Straße von Naumburg nach Freyburg umgekippt ist. Der Wein wurde auf den Acker gepumpt, der Schaden beträgt 60 000 Euro.
Aha, aus dem italienischen Wein für 2 Euro/l wird also unser Rotkäppchensekt hergestellt.25. März 2014 um 08:35 Uhr #89854
AnonymBei der Menge, die Rotkäppchen produziert, ist das kein Wunder
25. März 2014 um 08:45 Uhr #89857Steht doch auf jeder Pulle, etwa so: „Hergestellt aus Weinen aus EU- und Nicht-EU-Ländern.“
25. März 2014 um 09:03 Uhr #89858Danke, wußte ich nicht, bei uns zu Hause gibt’s – wenn überhaupt – nur Winzersekt.
25. März 2014 um 11:10 Uhr #89877tröste Dich Wolli, dass ist bei jedem großen Sekthersteller so.
Und Winzersekt ist schon etwas feines.25. März 2014 um 11:14 Uhr #8987829 000 l italienischer Wein auf dem Acker, wachsen da jetzt Weinreben?
25. März 2014 um 11:18 Uhr #89879Das macht nicht nur Rotkäppchen so, selbst das Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth muss Weine aus ganz Sachsen zukaufen sonst würden die Anlagen einen großteil des Jahres still stehen.
25. März 2014 um 11:24 Uhr #89882Nobel, nobel…
Bei uns wird auf Tradition geachtet: ROTKÄPPCHEN (auch, weil wir zu wenige Winzer kennen, bei denen wir Vorzugspreise hätten)
Und jetzt mach ich mir eine Piccolo Rotkäppchen auf… Sehr zum Wohle …
25. März 2014 um 12:00 Uhr #89889Habe mich eben am Telefon aufklären lassen: In den Tankwagen ist sogenannter Grundwein, der kostet höchstens 60 ct/l , also ca. 17 000 Euro Weinschaden und ca. 43 000 Euro Schaden am Lkw und Bergung.
25. März 2014 um 14:25 Uhr #89924
Anonymlokale trauben gibts bei rotkäppchen eigentlich nur in den teuersten flaschengärungen – dies wurde von denen aber auch immer offen kommuniziert.
25. März 2014 um 14:30 Uhr #89926Okay, ich „löffle“ mich mit einem Glas Rotkäppchensekt.
25. März 2014 um 16:14 Uhr #89855…das Rotkäppchen nicht nur aus heimischen Weinen Sekt herstellt, sollte aber bekannt sein. Die Region kann die benötigte Menge gar nicht decken. Meines Wissens einziger Sekt aus regionalen Trauben ist das „Goldkäppchen“.
Auch ein italienischer Wein muss ja nicht schlecht sein.25. März 2014 um 16:36 Uhr #89946Jetzt können die Regenürmer und Mäuse auch mal vom Wein kosten.
25. März 2014 um 17:10 Uhr #89956Für die ist Grundwein ohne jede Veredelung genug.
Als in den 70er Jahren der Grundwein mit Tankwagen der Deutschen Reichsbahn aus Rumänien, Bulgarien aber auch aus Italien in Radebeul für die dortige Sektkellerei angeliefert wurde, wurde beim Enttanken so mancher private Behälter mit gefüllt.25. März 2014 um 17:26 Uhr #89960
AnonymDoch nicht etwa deiner, wolli?
25. März 2014 um 17:32 Uhr #89963das gab es auch in halle im interhotel.wenn der tankwagen mit wernesgrüner bier die tanks befüllt hat, kamen die hausmeister mit wassereimer und haben das restliche bier aus dem schlauch in die eimer laufen lassen.
25. März 2014 um 17:33 Uhr #89965Aber nein, ich habe in Halle Bulgarengold und Gamza getrunken.
25. März 2014 um 21:58 Uhr #89996Was kann man denn an dem Grundwein noch veredeln??
Und ich frage nicht, weil der etwa schon so gut ist, dass es nicht mehr besser geht. 😉
26. März 2014 um 11:03 Uhr #90038Ja zu DDR Zeiten galt ja „holt aus den Betrieben raus was rauszuholen geht“.
27. März 2014 um 15:59 Uhr #90275@wolli: wundert dich das? Sekt aus einheimischen Reben wirst Du kaum bezahlen können.
Und wenn, bestünde er vorzugsweise aus Rübenzucker (wie auch ein Großteil der Weine der Saale-Unstrut mit Rübenzucker aufgezuckert werden, weil der Zuckergehalt der heimischen Reben nicht ausreicht):
http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/luxusgut-eu-bedroht-heimischen-wein,20641266,18926322.html
Zitat: “ Vorteile für die südeuropäischen Weinerzeuger gegenüber den Produzenten in Deutschland würde auch das Verbot der Aufzuckerung des Weins zur Erhöhung des Alkoholgehalts mit sich bringen. Statt Zucker soll nur noch deutlich teurerer Weinsirup erlaubt sein. Der wird, bezuschusst von der EU, aus Überschussmengen in Südeuropa produziert.“27. März 2014 um 16:49 Uhr #90282Dieser Artikel, heiwu, wurde vor. ca 8 Jahren geschrieben, ob das so gekommen ist wie dort geschrieben, ist zu bezweifeln. Inzwischen hat hier kräftig die Sonne geschienen und ich bin begeistert vom Grauburgunder aus Höhnstedt.
28. März 2014 um 10:02 Uhr #90368@Wolli: das Recht zur Aufzuckerung wurde auf Beschluß des EU-Parlament 2007 auf Drängen Deutschlands beibehalten.
Nicht aufgezuckert werden dürfen lediglich Prädikatsweine. Qualitätsweine dürfen in Deutschland mit max. 60 Gramm Zucker pro Liter vor der Vergärung aufgezuckert werden. Man nennt das Verfahren vornehm „Chaptalisieren“.
Ich kann da nicht mal etwas Schlechtes bei finden, denn ohne die Aufzuckerung müsste man die meisten Weinbaulagen in Deutschland aufgeben, weil die Weine mangels Sonne unverkäuflich wären oder der Wein mangels Ertrags so teuer, dass du sie nicht bezahlen könntest.29. März 2014 um 20:55 Uhr #90546Vor mir steht eine Flasche 2010er Grauburgunder Kabinett-trocken Deutscher Prädikatswein Erzeugerabfüllung vom Weingut Dr. Hage Saale-Unstrut.
Du willst doch nicht etwa behaupten, dass dieses Edelgesöff aufgezuckert ist.30. März 2014 um 13:02 Uhr #90611Bei Prädikatswein wärs ja auch verboten.
Ich erinnere mich aber auch immer noch an eon lustiges Erlebnis mit meinem Lieblingswinzer an der Unstrut. Den Namen verrate ich nicht, einige Weine von ihm sind klasse und leider schnell vergriffen. Ich habe ihn gefragt, ob er seine Weine aufzuckere, was er entrüstet verneinte. Hinter seinem Haus in seinem Schuppen fand ich später mehrere Paletten Südzucker. -
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