Startseite Foren Halle (Saale) Problem Osendorfer See

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 97)
  • Autor
    Beiträge
  • #51239

    Für Ortsfremde ist die Flutung des Osendorfer Sees durch das Hochwasser erklärungsbedürftig. Auf der HP des dortigen Kanuzentrums steht, dass die Reide durch den Hochwasserstand der Elster nicht in die Elster abfließen konnte und in den See gelaufen ist. Erst nach dem Bau eines Dammes konnte der Zufluß gestoppt werden.

    Die Reide führt doch aber nicht soviel Wasser, dass der Wasserspiegel des Osendorfer Sees in so kurzer Zeit um 5m (andere schreiben 7m) steigen konnte? Ist da Elsterwasser rückwärts geströmt? Und wohin ist das nach dem Dammbau geflossen?

    #51243

    Natürlich kann die Reide soviel Wasser führen.
    Der Oseendorfer und Hufeisensee haben verhindert das Halle Ost absäuft.

    wasserführende Bodenschichten.

    #51244

    Da muß wohl Kenno ran.

    #51258

    Anonym

    die reide hat ihr einzugsgebiet aber nicht in den vom starkregen betroffenen gebieten.
    also sollte ihr Hochwasser nicht extrem ausgefallen sein.
    außerdem soll doch angeblich der wasserspiegel in normalzeiten künstlich abgesenmt sein. es könnte also auch die pumpentechnik ausgefallen sein, was dann das volllaufen durch Grundwasser beschleunigt hat.

    #51264

    Also ich erinnere mich, dass wohl ein Damm gebrochen ist. Stand glaube hier auf Hallespektrum.

    #51276

    Ich merke, sachliche Aufklärung ist bitter nötig.

    #51277

    Anonym

    Der Osendorfer See wird künstlich auf -8 Meter unter Grundwasserspiegel gehalten, derzeit sind es nur noch -3 Meter.

    #51322

    Im September 2010 ist es nach Starkregenfällen zu einem Abfluß der Reide in den Osendorfer See gekommen, es entstand dort an den Sportanlagen ein Schaden von ca. 60 000 Euro. Es wurde daraufhin die Errichtung eines Dammes vorgeschlagen.
    Hier nachzulesen: http://buergerinfo.halle.de/vo0050.asp?__kvonr=8218

    Vermutlich ist es dieser Damm, der jetzt gebrochen ist.

    Das Problem der Überschwemmungen östlich von Halle ist durch die Erweiterungen des Flughafens, der Erweiterung der Autobahnen und der ICE-Strecke erheblich verschärft worden worden und war auch Thema im Landtag.

    Wenn der Osendorfer See weiterhin 8m unter dem natürlichen Grundwasserspiegel gehalten werden soll, wird es ein ewiger Kampf gegen die Natur sein.

    #51338

    Anonym

    Könnte mal jemand erläutern, welche Straßen in Osendorf abgesoffen sind? Ich war da ewig nicht mehr, aber die Regensburger Str. war doch befahrbar, somit kann doch eigentlich nur der Schrottplatz und das angrenzende Gewerbe betroffen sein.
    Oder hat man da auch mittlerweile zwischen Autohaus und Osendorfer See EFH reingebombt?

    #51446

    Ich versuche es zu erklären.

    Die Reide führt Wasser, egal wie viel.

    Dieses kann wegen des hohen Pegels der Elster nicht abfließen,
    also staut es sich und tritt über die Ufer.

    Irgendwann ist die Straße Am Tagebau überflutet, der Damm weicht durch und bricht.

    Das Wasser der Reide läuft in den Osendorfer See.

    Und jezt drückt die Elster auch noch Wasser in die Reide,

    welches auch noch in den Osendorfer See läuft.

    #51447

    Das Fatale ist das: „Im November 2012 errichtet die Stadt Halle einen Sicherungsdamm, damit das hoffentlich nicht wieder passieren kann.“
    [Click für Details]

    Quelle: http://hallescher-kanu-club.de/osendorfer-see/

    #51459

    Schlimm wenn Wasser in ein See läuft.

    Woanders steht dsa Grundwasser 30 cm über den Boden, und im Osendorfer liegt der Grundwasserspiel bei -8 Meter.

    Wieviel hat der gebrochene Damm denn gekostet.

    #51463

    @Roshi
    Es geht nicht nur um den See! Es geht um das Grundwasser in den angrenzenden Ortschaften und um die Standsicherheit der Böschungen in der Bergbaufolgelandschaft.

    #51467

    Aber nirgendwo habe ich die Aussage gefunden, dass der Osendorfer See abgepumpt wird, um den Grundwasserspiegel in den angrenzenden Dörfern niedrig zu halten. Die Vernässungen in diesem Gebiet haben andere Ursachen(Bericht im Landtag von Sachsen- Anhalt).

    #51474

    @Wolli,
    wie @Micha schon richtig feststellte, müssen die Böschungen des ehemaligen Tagebaurestloches trocken gehalten werden, um ein Setzungsfließen analog des Erdrutsches in Nachterstedt zu verhindern.

    #51513

    Soll das heißen, wenn man nicht wieder abpumpt bleibt der See auf ewige Zeiten gesperrt?

    #51527

    Das könnte sein, denn alle Bergbauexperten warten ja auf das nach 4 Jahren immer noch ausstehende Gutachten für den Concordia-See bei Nachterstedt und auch der Geiseltalsee wurde ja nur teilweise wieder freigegeben.
    Du weißt doch, auch in Nachterstedt hat man zum Abbruch der evakuierten Häuser an der Abbruchstelle eine Brunnemgalerie angelegt. Wenn dort auch nur ein Brunnen ausgefallen war, durfte niemand auf die Baustelle!!

    #51528

    ayo

    Das Büro CUI Halle hatte hierzu im Auftrag der Stadt 1999 eine Studie erstellt, die bereits damals ein Ende der künstlichen Grundwasserabsenkung empfahl. Das ist leider nicht realisiert worden, stattdessen ist der Osendorfer nun Dauerthema.

    #51636

    ayo

    @wolli: Der Bereich, in aus der Reide in den See gelangt – unter- oder überirdisch – ist seit langem bekannt. Durch die Absenkung des Wasserspiegels auf -8m strömt von allen Seiten Grundwasser in den See. Dieses wird in die Reide abgepumpt.

    Würde man die Wasserspiegelabsenkung einstellen, würde sich die Seefläche verdoppeln und er würde (wie der Geiseltalsee) am Südende in die Reide ablaufen. Mittelfristig ist allerdings das dauerhafte Pumpen kostengünstiger.

    #51639

    Das mag sein, aber jetzt ist eine neue Situation mit erheblichen zusätzlichen Kosten entstanden.

    #51667

    ayo

    Es stellt sich zudem die Frage, ob ein unvermeidbarer Wassereinbruch in den See nicht absehbar war. Sehr wahrscheinlich muss alles Wasser über -8m wieder abgepumpt werden, weil die Böschungen nicht standsicher abgeflacht wurden. Andernfalls drohen Hangrutschungen wie am Concordia-See. Das Sportzentrum müsste solange geschlossen werden…

    #51669

    Wahrscheinlich muß komplett abgepumpt werden, wenn das wieder ein Badesee werden soll.

    #51678

    Es müßten zunächst 5m abgepumpt werden und dann wieder fortlaufend den Grundwasserzufluß.

    #51731

    Ich würde an euerer Stelle alle Vermutungen über die eventuelle neue Wasserhöhe des Osendorfer See bleiben lassen.
    Im Bergbau gibt es ein Regel, dass die Wasseroberfläche eines gefluteten Tagebaurestloches nicht tiefer sein darf als das Grundwassernieveau des umliegenden Geländes.Dieser Wert (Gleichstand) hat sich nun durch die Hochwasserflutung eingestellt.
    Würde man auf -8 m wieder abpumpen, dann entsteht ein Druck auf die Böschungen, der nicht gehalten werden kann und zum Versagen führen kann (Fließsetzung oder hydraulischer Grundbruch).
    Also hier muß man den Entscheidungen des LAGB schon Glauben schenken!!

    #51744

    ayo

    @kenno: Verstehe ich richtig: Nach Vollaufen darf er NICHT mehr abgesenkt werden wegen der Standsicherheit der Böschungen?
    Der Wasserstand wurde ja bis dato gerade wegen der Standsicherheit künstlich 8 Meter unter Grundwasserspiegel gehalten.
    Das würde das sofortige Aus des Sportzentrums bedeuten, und die nicht abgeflachten Böschungen würden auf geraume zeit ein Betretungsverbot nach sich ziehen?

Ansicht von 25 Beiträgen - 1 bis 25 (von insgesamt 97)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.