Startseite Foren Halle (Saale) Planung rechtswidrig: Oberverwaltungsgericht bestätigt Baustopp am Gimritzer Damm

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  • #153936

    Richtig selbst bei geradem Deichverlauf klagen die dann gegen die Deichhöhe, weil die birgt ja dann wieder die Gefahr das die Altstadt voll läuft. Zumal das Thema alte Eissporthalle noch lange nicht ausgestanden ist, man versucht dort zwar von Seiten der Stadt Fakten zu schaffen aber so kann man nicht mit Vertragspartnern umgehen.
    Nur weil man sich vorschnell für ein Eiszelt und jetzt für nen zu kleinen Eisdome entschieden hat. Die Anträge auf Flutmittel für die endgültige neue Eishalledomezeltwasauch immer müssen bis 30.6.2015 gestellt sein, danach ist es Essig mit Fluthilfefinanzierung. Es sei denn man hofft auf ein erneutes Hochwasser vor diesem Termin wo ja die Chance sehr groß wäre das der Dome in der Selkestrasse ebenfalös überflutet werden würde, da ja bekanntlich der Deich derzeit keinen sicherern Schutz mehr bietet.

    Also lasst uns zu Kachelmann beten das die nächsten 10 Jahre echte Trockenzeiten werden denn solange brauchts noch bis zum neuen Deich, egal welche Linie denn ein Kläger wird sich bei jedem Deichverlauf oder Deichhöhe finden.

    #153938

    Leider sehr wahr geschrieben…

    #153942

    Ab einer gewissen Deich(verteidigungs)höhe stellt sich zwangsläufig die Frage, die ihr hier mit schlichter Bevölkerungsarithmetik zu beantworten sucht. Die tausenden (zehntausenden?) Neustädter, deren Wohnungen sich im Bereich der ehemaligen Saaleaue befinden, vor tendenziell und durch den Klimawandel bedingt immer höheren zu erwartenden „Jahrhundert“hochwässern zu schützen wirft zwangsläufig die Frage auf, ob dafür über kurz oder lang großflächig in anderen Bereichen der Stadt Halle, die mit dem wütenden Fluss per verschärftem Deich eingesperrt werden, abgerissen werden soll.
    Wer hier ein ums andere Mal die – auch noch rasche und ungeprüfte – Deicherhöhung und -vorverlegung fordert, der nimmt billigend in Kauf, dass andere Bereiche der Stadt vor die Hunde gehen. Wer mit aufmerksamen Augen bspw. durch die Klaustorvorstadt geht wird wissen was ich meine. Also wie nun? Verteidigen wir Richard Paulicks Traum und reißen dafür nach und nach die Klaustorvorstadt, Gebäude auf der Spitze, am Ratswerder, am Sophienhafen, am Saalehafen, am Neuwerk, in der Talstraße, auf dem Gut Gimritz, in Trotha und die Giebichensteinbrücke ab?
    Und was hier auch gerne vergessen wird: Wir haben kein amerikanisches Rechtssystem mit seinen Sammelklagen. Der Umstand, dass nicht sämtliche betroffenen Hallenser gegen die Deichvorverlegung und -erhöhung klagen, sondern exemplarisch einige wenige, hat seine berechtigten Gründe und bedeutet nicht, dass nur ein paar „zugezogene neureiche Wessis“ von Gut Gimritz betroffen wären.

    #153949

    Entschuldigung, Ich laufe Gefahr mich zu wiederholen.
    Natürlich war Gut Gimritz vor Halle Neustadt da. Natürlich gab es die Klaustorvorstadt vor Halle Neustadt.
    Nur, zu diesen Zeiten hat man mit Hochwasser gerechnet. Seht euch zb. die Rennbahn an. Die Gebäude waren unten offen. Wenn Hochwasser kommt, Tor auf. Wenn Hochwasser weg, durchwischen und gut ist.
    Klappt natürlich bei Tiefgarage und Fussbodenheizung nicht so gut.
    Klausstadtvorstadt. Eine meiner Töchter wohnt dort.
    Die Häuser hatten Hochpaterre. Das bedeutet ca. 2 Meter Wasserstand. Dabei säuft nur der Keller ab. Heute sind die Keller ausgebaut. Dort hab ich Heizung und E-Anlage.
    Für mich bedeutet das folgendes: Leute die ihre natürliche Umgebung ignorieren. Die dem Wahn unterliegen der Mensch beherrscht die Natur. Versuchen mit Gerichten diese Vorstellungen zu verwirklichen.
    Einfach nur Krank!

    #153951

    Die Kurve im neuen Deich wurde geplant, weil die Eissporthalle als Heiligtum gilt (oder das so zu gewinnende Bauland für Papenburg). Und flugs versuchte König Wiegand, Fakten zu schaffen.
    Der Hochwasserschutz würde sich mit dem geschwungenen Deich nicht verbessern, sondern verschlechtern, da der Fluss weniger Raum hat. Die schräg in die Strömung reichende relativ enge Deichkurve würde ziemlich viel Wasser – und Strömungsdruck aushalten müssen und wäre eine Schwachstelle im Deich. Das Wasser in die Altstadt würde außerdem in die Altstadt ausweichen.
    Neustadt wäre am besten geschützt, wenn man sofort begonnen hätte den alten Deich zu ertüchtigen oder den neuen am alten Deich entlang zu bauen. (Und diese Chance haben wir jetzt! Nutzen wir sie!) Und: zum Schutz von Neustadt und Altstadt würde auch beitragen, wenn die Saale und ihre Zuflüsse flussaufwärts mehr Raum bekämen, also Deiche rückverlegt werden würden und mit der weiteren Bodenversiegelung endlich Schluss wäre.

    #153952

    „Das Wasser in die Altstadt würde außerdem in die Altstadt ausweichen.“

    Was meinst du, was bei einer Deicherhöhung des gegenwärtig vorhandenen Deiches passieren würde?

    #153954

    Anonym

    Das es den Gimritzer Damm schon mehrere Jahrzehnte vor Gentrifizierung gab ist doch totaler Unsinn.

    Bitte informiere dich über Sinn- und Wesensgehalt des Fremdworts „Gentrifizierung“.

    Willst du mir erzählen, dass das Gut Gimritz einst arme Leute errichteten und bewohnten?

    Im Vergleich zum Wohlstand der heutigen Bewohner: 1. Ja und 2. wohnten damals auf dem Gut vergleichsweise wenig Menschen. Die Errichtung dieses landwirtschaftlichen Betriebes geschah in einem – auch vor 500 Jahren bereits als solches – bekannten Überflutungsgebiet der Saale.

    … der jetzige Deich wurde in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut!

    Nanu? So ganz ohne Halle-Neustadt? Mal darüber nachdenken…

    Die wollen einfach ihr Eigentum schützen, insbesondere wenn es illegal in Gefahr gebracht wird!

    Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Nur müssen sie sich eben den Vorwurf gefallen lassen, dass das eben genau ihr (einziges) Interesse ist. Mehr nicht. Wenn das Verfahren mangelhaft ist, kann man das rügen und den Bau damit (bisher offenbar erfolgreich) verzögern. Meine Vermutung ist, dass der Bau aber (dadurch) nicht verhindert werden wird.

    #153956

    „Was meinst du, was bei einer Deicherhöhung des gegenwärtig vorhandenen Deiches passieren würde?“

    Jedenfalls keine Verschlechterung der Situation.

    #153957

    @SfK: Natürlich würde es in die Altsatdt ausweichen, aber das kann kein Argument gegen die Ertüchtigung des alten Deiches sein. Nötig sind flankierende präventive Maßnahmen (wie ich schon schrieb) und weiter bis zum Klimaschutz, denn dem Klimawandel verdanke wir die häufigen Starkregen.

    #153958

    Klimawandel ist ein Märchen, das uns immer dann aufgetischt wird, wenn keine anderen Argumente greifen und wiedermal Geld gescheffelt werden muß…

    Und zum Deich schreibst du gleichfalls Müll…

    #153959

    Anonym

    Klimawandel ist ein Märchen

    Das ja nun nicht gleich – eher die teils hanebüchenen Versuche, dessen Ursache zu erklären. Also schön flach atmen, du CO2-Schleuder. 😉

    #153960

    @Pinnoleck: „Gentrifizierung“ ist das, was GWG und HWG in den ehemaligen Plattensiedlungen machen, weil die Stadt unbedingt Gewinne auf den Wohnungsgesellschaften pressen will. Hat mit dem Thema Hochwasser wenig zu tun, aber deine ständigen Bemerkungen hierzu an falscher Stelle bedürfen mal dieses Hinweises.

    #153961

    Anonym

    unbedingt Gewinne

    Nichts anderes wollte der Bauträger, der euch eure Immobilien verkauft hat – nichts anderes wolltet ihr mit dem Kauf der Immobilie. Wieso also zweierlei Maß?

    #153967

    Jetzt wirds drollig. Ich würde ja nicht einmal so weit gehen zu behaupten, dass die Erbauer der Häuser in der Klaustorvorstadt an Hochwasser gedacht hätten. Hochparterre war damals einfach die übliche Bauweise, sieht man in der Stadt auch in Gebieten, die jedes Hochwassers unverdächtig sind.

    Doch die gleiche Unbedachtheit und Ignoranz, die man hier den „Altstädtern“ vorwirft, die unvorsichtigerweise die teure Heizung in den Keller bauten, könnte man doch auch den „Neustädtern“ vorwerfen. Immerhin sind die zu tausenden in Häuser gezogen, in deren Kellern man ganzjährig Frösche züchten könnte, wenn nicht ganzjährig das Grundwasser niedrig gehalten würde und Deiche das alljährliche Überschwemmen beim Frühjahrshochwasser verhindern täten. Damit nicht genug tauchen die Betriebskosten der Grundwasserhaltung nicht mal in den Nebenkosten der Mieter auf, sondern werden von der Allgemeinheit getragen.

    Und während „Altstädter“ gerade schmerzlich hinzulernen, ihre Versorgungsleitungen teuer druckdicht machen lassen und ihre Heizungsanlagen unter Verlust von Wohnraum höherlegen, sitzen die Neustädter in ihren ferngeheizten Wohnungen und erwarten ganz selbstverständlich, dass der Mensch auch weiterhin die Natur beherrscht und durch Neubau eines verlegten und höher dimensionierten Deiches auch künftigen, noch schwereren Hochwassers trotzt. Dabei unter Verweis auf die vermeintliche Anzahl der Betroffenen in Kauf nehmend, dass das künftige, schwerere Hochwasser überproportional bei den betroffenen „Altstädtern“ ansteigen könnte. Ist das jetzt auch „krank“?

    Entschuldigung, Ich laufe Gefahr mich zu wiederholen.
    Natürlich war Gut Gimritz vor Halle Neustadt da. Natürlich gab es die Klaustorvorstadt vor Halle Neustadt.
    Nur, zu diesen Zeiten hat man mit Hochwasser gerechnet. Seht euch zb. die Rennbahn an. Die Gebäude waren unten offen. Wenn Hochwasser kommt, Tor auf. Wenn Hochwasser weg, durchwischen und gut ist.
    Klappt natürlich bei Tiefgarage und Fussbodenheizung nicht so gut.
    Klausstadtvorstadt. Eine meiner Töchter wohnt dort.
    Die Häuser hatten Hochpaterre. Das bedeutet ca. 2 Meter Wasserstand. Dabei säuft nur der Keller ab. Heute sind die Keller ausgebaut. Dort hab ich Heizung und E-Anlage.
    Für mich bedeutet das folgendes: Leute die ihre natürliche Umgebung ignorieren. Die dem Wahn unterliegen der Mensch beherrscht die Natur. Versuchen mit Gerichten diese Vorstellungen zu verwirklichen.
    Einfach nur Krank!

    #153969

    Aber da politisch heute ja nur noch bis zur nächsten Wahl gedacht wird, sind weitsichtige, kluge Konzepte tatsächlich nicht zu erwarten. Jetzt wird erst mal für die Wähler in HaNeu der Deich durchgeprügelt und wenn das nächste „Jahrhundert“hochwasser kommt, auch die Hochparterrewohnungen erreicht, das neue Finanzamt sowie die Händelhalle und dergleichen flutet, dann wird man wieder ganz erschrocken tun und nach Maßnahmen für die „Altstadt“ rufen.

    Diese Kurzsichtigkeit kommt mir irgendwie bekannt vor:
    http://www.mz-web.de/halle-saalekreis/hochwasserschutz-gimritzer-damm-wird-zur-gefahr,20640778,21277492.html

    #153970

    Es ist ein Trauerspiel, sonst nix.

    #153975

    In 4 Akten.

    #153987

    Die Kurve im neuen Deich wurde geplant, weil die Eissporthalle als Heiligtum gilt (oder das so zu gewinnende Bauland für Papenburg). Und flugs versuchte König Wiegand, Fakten zu schaffen.

    Das läuft irgendwo zwischen Märchenstunde und Verleumdung.

    Der Hochwasserschutz würde sich mit dem geschwungenen Deich nicht verbessern, sondern verschlechtern, da der Fluss weniger Raum hat. Die schräg in die Strömung reichende relativ enge Deichkurve würde ziemlich viel Wasser – und Strömungsdruck aushalten müssen und wäre eine Schwachstelle im Deich.

    Ja die Strömung an dieser Stelle ist schon enorm. Siehe Gutachten oder Videos aus dem Bereich beim Hochwasser

    Das Wasser in die Altstadt würde außerdem in die Altstadt ausweichen.

    Wenn überhaupt Innenstadt und auch das nicht, siehe Gutachten.

    Neustadt wäre am besten geschützt, wenn man sofort begonnen hätte den alten Deich zu ertüchtigen oder den neuen am alten Deich entlang zu bauen. (Und diese Chance haben wir jetzt! Nutzen wir sie!)

    Nein, Neustadt wäre am besten geschützt, hätte man den Deich zu ende gebaut, dann würde er schon stehen. Bis dato darf noch nicht mal die Eisporthalle abgerissen werden.

    Und: zum Schutz von Neustadt und Altstadt würde auch beitragen, wenn die Saale und ihre Zuflüsse flussaufwärts mehr Raum bekämen, also Deiche rückverlegt werden würden und mit der weiteren Bodenversiegelung endlich Schluss wäre.

    Immerhin mal ein wenig wahres. Retentionsraum muss halt außerhalb von Halle geschaffen werden.

    #153990

    Wenn Dir die Ausgaben in der Altstadt zu groß sind: Ab nach Halle Neustadt.
    Dann gehöhrst Du auch zu den Schmarotzern die sich in ihren luxeriösen Plattenbauten die Überflutung von armen Gutsbesitzern erklagen lassen!

    #153994

    Was mich gerade beschäftigt,
    bei den ganze Streitereien und Klagen usw.geht es ja wohl u.a. auch um die zukünftige Deichhöhe.
    Machen sich eigentlich die Helfer, welche den Deich mittels Sandsäcke nicht nur ertüchtigen sondern auch
    erhöhen strafbar?
    Vielleicht handeln sie auch in diesem Fall in Notwehr?

    Ist schon ein Trauerspiel was da abgeliefert wird…

    Gruß

    #153997

    Ein interessanter Aspekt, den du da ansprichst.

    Weder waren die Sandsackstapler zuständig, weil sie nicht von LHW entsendet wurden, noch gab es ein ordentliches Planverfahren, den Deich einfach so zu erhöhen und damit das Hochwasser in der Altstadt in ungeahnte Höhen zu treiben. 🙂

    #154003

    Anonym

    Nun gibt es einen Gipfel im Magdeburger Umweltministerium. Mit OB und Bürgern.
    „Laut Wiegand ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung für alle Varianten nötig, also auch für einen neuen Damm an der alten Deichlinie.“ Morgen wird er wohl behaupten, dass er das schon immer gesagt hat. Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen auf eine UVP zu verzichten?

    Vielleicht handeln sie auch in diesem Fall in Notwehr?

    in Abwehr einer gegenwärtigen tatsächlichen Gefahr. Das wichtige Wort ist „gegenwärtigen“. Siehe erste Entscheidung zum Eigenbau-damm des OB.

    #154005
    #154007

    Für den Laien ist es wohl nicht so ersichtlich,
    nach wieviel Tagen Regwnwetter solch eine Hochwassersituation entstehen könnte. Um auf der sicheren Seite zu sein könnte man ja nach, z.B. 2 Tagen Nieselregen
    sämtliche Baugeräte zusammenziehen um die potentielle Gefahr abzuwenden. Man kann ja nie wissen…

    #154013

    Also das mit der gegenwärtigen Gefahr halte ich immer noch für einen Witz. Vom Untätigsein des Landes ging doch zweifelsohne eine abstrakte (und auch konkret gewordene) Dauergefahr aus.

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