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- Dieses Thema hat 41 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 7 Jahren, 6 Monaten von Kenno.
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1. Oktober 2016 um 14:16 Uhr #269983
Nun endlich nach dem Versagen der maroden Brunnengalerie während der Hochwasserereignisse der Jahre 2011 und 2013 will die Stadtverwaltung am 11.10.2016 dem Planungsausschuss in zwei Losen als Fluthilfemaßnahme unter dem Titel „Ersatzneubau der Grundwasserabsenkungsanlage für Halle-Neustadt“ zur Zustimmung vorlegen.
Bei Einsicht in die auf der Internetseite der Stadt Halle nachzulesenden Unterlagen fällt auf, dass nicht alle der 140 vorhandenen Brunnen mehr gebraucht und von den verbleibenden nicht alle sondern wieder nur ein Teil permanent mit Pumpen fest ausgerüstet werden sollen. Der Rest soll dann erst nach Bedarf temporär mit mobilen Pumpen ausgestattet werden.
Bekanntlich waren zu Beginn des Hochwassers 2013 nur 30 Brunnen der gesamten 140 Brunnen mit mobilen Pumpen ausgestattet, sodass es zu dem Versagen der Pumpen wegen Überlastung gekommen war.
Da sich nun die Grundwassermenge kaum geändert hat, ist nicht nachvollziehbar, warum jetzt ca. 1-Drittel der Brunnen nicht mehr benötigt und die zu sanierenden Brunnen wiederum nicht vollständig Vorort mit Pumpen ausgestattet werden sollen, ohne eine Angabe zur evtl.Erhöhung der Pumpenleistung anzuführen.
Das jetzt fast jede zweite Brunnenanlage nicht mehr in Betrieb sein soll, muß die Frage erlaubt sein, ob die verbleibenden Brunnen ihren Pumpenkegel auf den der weggefallenen Einzugsbereiche erweitern, um so keine Lücken im Sperriegel der Brunnengalerie zu reißen.
Ferner wird das bisherige Betriebsregime der Brunnengalerie, welches zum Versagen wegen der nicht 100-prozentige Ausrüstung aller Brunnen mit Pumpen geführt hatte, wiederholt und läßt erhebliche Zweifel an der jederzeitigen Funktiontüchtigkeit der Brunnen als Galerie aufkommen.
Desweiteren muß festgestellt werden, dass das Vorhaben bisher nicht den Wohnungsunternehmungen und besonders den betroffenen Bürgern von Halle-Neustadt vorgestellt und auch keine Garantie für eine sichere und jederzeitige Funktionfähigkeit abgegeben worden ist.1. Oktober 2016 um 16:36 Uhr #269984Viele 1960 Pumpen = weniger leistungsfähigere 2016 Pumpen ?
Nur mal ne Vermutung, ne ganz vorsichtige.1. Oktober 2016 um 16:50 Uhr #269985Anders ist das auch nicht erklärbar, steht aber nirgens.Keine Angaben zu den alten und neuen Pumpen.Welche Veränderungen soll es bei den jährlichen Stromkosten geben und wer trägt sie?
1. Oktober 2016 um 17:15 Uhr #269989Hier der Link zu den Baubeschlussvorlagen:
http://buergerinfo.halle.de/to0040.asp?__ksinr=151861. Oktober 2016 um 19:24 Uhr #269995Den Strom bezahlt, wer ihn auch bisher bezahlt hat?
Müssen so Dinge, die sich von selber erklären, denn immer überall stehen?
1. Oktober 2016 um 22:09 Uhr #270004Es ist schon wichtig, wie hoch die jährlichen Betriebskosten der neuen Brunnengalerie sind.Wer sie zu tragen hat, natürlich nicht.
1. Oktober 2016 um 23:09 Uhr #270012Kenno Bedenken kann man schon nachvollziehen, weil die abgepumpte Wassermenge ja nicht nur von der theoretischen Leistung der Pumpen abhängt, sondern auch vom Strömungswiderstand des durch den Grund zufließenden Wassers. Das meint er wohl mit Pumpenkegel. Mit anderen Worten: wenn das Wasser weniger schnell nachfließt, als die Pumpe schafft, ist die stärkere Pumpe sinnlos.
2. Oktober 2016 um 05:44 Uhr #270016Dafür gibt es doch sicher ein hydrologisches Gutachten des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserbau, das als Grundlage für die wasserrechtliche Erlaubnis der Grundwasserentnahme dient.
Federführend sollte doch, auf Grund der Bedeutung, bei Erteilung der Erlaubnis das LVwA sein!Da gibt es dann zumindest ein schönes graphisches Model! 🙂
Die Bevölkerung wird doch sicher wieder so abgefrühstückt wie beim letzten B-Plan?
2. Oktober 2016 um 10:29 Uhr #270018🙂
Und das sagt der größte Fan vom Ober-Schnell-Allein-Frühstücker.- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 6 Monaten von HansimGlück.
2. Oktober 2016 um 11:04 Uhr #270020Kennt man den Untergrund gut genug, kann man kalkulieren, wie sich die Absenkungstrichter des Grundwassers (räumlich und zeitlich) ausbilden, wenn eine Pumpe im Brunnen anfängt zu pumpen. Und wie sich die Pumpbrunnen gegenseitig beeinflussen:
Die Größe des Absenkungstrichters eines Pumpbrunnens hängt ab von der Transmissivität (T) und vom Speicherkoeffizienten (S) des grundwasserleitenden Gesteins. Bei der Transmissivität wirkt v.a. ein gesteinsspezifischer Parameter (- der Durchlässigkeitsbeiwert) – das sind also die Eigenschaften des durchflossenen Lockergesteins und des Mediums (Wasser). Im Wesentlichen ist das der Porenraum. Der Speicherkoeffizient beruht hier ebenfalls v.a. auf dem Porenraum (beim freier Grundwasseroberfläche).
Das Zusammenspiel von T und S bewirkt also, wie sich der Absenkungstrichter nun ausprägt, also z.B. geringe Absenkung bei größerer Reichweite (d.h. großem Durchmesser des Absenkungstrichters), oder z.B. als höhere Absenkung bei geringer Reichweite, und andere Möglichkeiten. Da der natürliche Untergrund inhomogen ist, sind die Berechnungen und Modellierungen dazu nicht trivial. (Und die „Belehrung“ hier auch nicht 😉 )2. Oktober 2016 um 11:13 Uhr #270021Es ist eine Sauerei, dass die Transmissivität und der Speicherkoeffizient des grundwasserleitenden Untergrunds den Bürgern verheimlicht wird.
2. Oktober 2016 um 18:15 Uhr #270038Nur mal zum Vergleich, was die MZ vor 2 Jahren über die Brunnengalerie geschrieben hatte:
http://www.mz-web.de/halle-saale/hochwasserschutz-in-halle-millionen-fuer-neue-brunnen-3466556
Damals sprach man noch von einem völligen Neubau der Brunnen, was auch bei der Versandung der Brunnenfilter logisch erschien.
Heute spricht man nur noch von einer Aufbohrung der 8 m tiefen Brunnenschächte.
Was würde eigentlich passieren, wenn zukünftig, wie schon öfters beim letzten Hochwasser geschehen, der Strom ausfallen würde.
Wo bleibt dafür eine sichere zweiseitige Stromeinspeisung (Ringschaltung)?2. Oktober 2016 um 19:31 Uhr #270046..und jetzt noch einmal eine Zustandsanalyse des Verantwortlichen für die Brunnengalerie unter Beteiligung des Projektanten und Erbauers der Brunnengalerie nach dem Hochwasser im Jahre 2011:
http://www.mz-web.de/halle-saale/halle-brunnen-vernachlaessigt–77255242. Oktober 2016 um 20:00 Uhr #270049Was würde eigentlich passieren, wenn zukünftig, wie schon öfters beim letzten Hochwasser geschehen, der Strom ausfallen würde.
Man wird das machen, was man auch bisher beim Ausfall gemacht hat.
2. Oktober 2016 um 21:16 Uhr #270051Was würde eigentlich passieren, wenn zukünftig, wie schon öfters beim letzten Hochwasser geschehen, der Strom ausfallen würde.
Man wird das machen, was man auch bisher beim Ausfall gemacht hat.
Soviel transportable Pumpenagregate kann aber das THW und die Feuerwehr niemals bereitstellen!!
Der Kampf wird mit Sicherheit verloren gehen.
Deshalb muß alles getan werden, dass der Strom niemals ausfallen kann (doppelte Einspeisung).3. Oktober 2016 um 15:40 Uhr #270099Was passiert eigentlich, wenn Aliens auf der Erde landen und sämtliche Pumpen in ihre Raumschiffe schleppen und wieder abhauen?
Um mal ne Frage zu stellen, welche nicht etwas umfasst, was normalerweise durchdacht ist, ohne dass hier jemand dran erinnern muss.3. Oktober 2016 um 15:43 Uhr #270100Wenn ich mich richtig erinnere hat man nach dem Hochwasser 2011, wo man die alte Trafostation an der alten Eissporthalle noch mit aller Kraft verteidigen musste, eine neue, hochwassersichere Trafostation errichtet.
Redundanz kostet nun einmal Geld. In der Kühlung eines AKW ist sie überlebenswichtig (und da ging auch schon genug schief), bei der Grundwasserabsenkung in HaNeu hätte man auch Zeit, eine ausgefallene E-Versorgung irgendwie wieder herzustellen.
Außerdem, was sind schon ein paar popelige Brunnen gegen den tollkühnen Notfallplan des OB, ab einer gewissen Warnstufe binnen kürzester Zeit einen kompletten Deich zu errichten?
- Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 6 Monaten von geraldo.
3. Oktober 2016 um 16:20 Uhr #270102@Geraldo,
mit der hochwassersicheren Trafostation hast du dich richtig erinnert, doch sie steht immer noch im Überschwemmungsgebiet hinter dem alten und wohl auch dem neuen Gimritzer Damm.Selbst, wenn sie auf die Halle-Neustädter-Seite des Gimritzer Damms versetzt würde, würden bei einem Totalausfall z.B. durch Trafobrand alle Pumpen der Brunnengalerie ausfallen.
Übrigens die erhöhte Sicherheit beim Pumpenbetrieb wird nicht nur bei Atomkkraftwerken angewandt, sondern auch im halleschen Fernwärmeverbundsystem und der Elt-Versorgung der Bevölkerung (Trafoketten) praktiziert.3. Oktober 2016 um 18:08 Uhr #270107Wenn ich mich richtig erinnere hat man nach dem Hochwasser 2011, wo man die alte Trafostation an der alten Eissporthalle noch mit aller Kraft verteidigen musste, eine neue, hochwassersichere Trafostation errichtet.
Redundanz kostet nun einmal Geld. In der Kühlung eines AKW ist sie überlebenswichtig (und da ging auch schon genug schief), bei der Grundwasserabsenkung in HaNeu hätte man auch Zeit, eine ausgefallene E-Versorgung irgendwie wieder herzustellen.
Außerdem, was sind schon ein paar popelige Brunnen gegen den tollkühnen Notfallplan des OB, ab einer gewissen Warnstufe binnen kürzester Zeit einen kompletten Deich zu errichten?
Es war der verflossene und längst vergessene Umweltminister, der sagte, er vertraue beim nächsten Hochwasser lieber den Hallensern als den Behörden. Gut, das sich der OB als Hallenser fühlt!
Was machte der Minister?
Köpfen falten, Händchen senken, und an das Pensiönchen denken!3. Oktober 2016 um 18:37 Uhr #270121Wenn es so weitergeht mit der Energiewende und die Großkraftwerke abgeschaltet werden, ist der Tag nicht mehr fern wo das Netz vollkommen schwarz gefahren wird und dann nutzt auch eine zwei-oder dreifache Elteinspeisung nichts.
3. Oktober 2016 um 21:25 Uhr #270127Hauptsache, dann ist irgendwo in der Nähe noch ein Fremdeinspeisungspunkt für einen Dieselgenerator…
4. Oktober 2016 um 00:14 Uhr #270129Wie sicher es ist, bei der Energieversorgung einseitig auf Kohle zu setzen, sollten DDR-Bürger seit Winter 1978 eigentLich wissen.
4. Oktober 2016 um 06:56 Uhr #270130Wie sicher es ist, bei der Energieversorgung einseitig auf Kohle zu setzen, sollten DDR-Bürger seit Winter 1978 eigentLich wissen.
Ja, schau nur hin, damals gabs noch Helden. Die einen sind in der Kohle fast erfroren, die andern sind mit Schaufeln bewaffnet ins atomare Feuer gestürmt. Urrrääah!
4. Oktober 2016 um 12:09 Uhr #270163@Hei-wu,
wir setzen doch seit der Energiewende schon nicht mehr einseitig auf Kohle. Schau dir mal den Energiemix von 2015 an.
Da siehst du, dass die Erneuerbaren die Braunkohle schon längst überholt haben und vor wenigen Tagen ist das erste von acht Braunkohlenkraftwerken, das Kraftwerk Buschhaus (Niedersachsen) vom Netz gegangen. Es soll aber noch für 4 Jahre als Sicherheitsreserve dienen. Das Kraftwerk Buschhaus gehört dem Kohleförderer Mibrag aus Zeitz (Burgenlandkreis).
Die endgültige Stillegung im Jahre 2020 ist Teil des “Kohlekompromisses” von 2015, mit dem die Bundesregierung¬¬¬ die Klimaziele erreichen will.¬¬¬
Ursprünglich wollte die Mibrag , die das Helmstedter Revier vor 3 Jahren von EON gekauft hatte, das Kraftwerk noch bis 2030 betreiben und mit Kohle aus seinem Tagebau Profen versorgen.4. Oktober 2016 um 12:27 Uhr #270171wir setzen doch seit der Energiewende schon nicht mehr einseitig auf Kohle.
ja, das meinte ich doch damit.
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