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  • #120809

    Schulessen, Friseur, Taxi werden teurer – einer muss es ja bezahlen, und das sind wir, da sollten die linken Brüder nicht meckern, denn das war vorher klar.

    #120810

    Wolli, du Schlauberger: Vorher haben „wir“ das auch gezahlt, über Steuern und Sozialbeiträge, aus denen Geringverdienern das Existenzminimum gesichert wurde.

    #120812

    Dann müßten ja 2015 die Steuern und Sozialbeiträge sinken, aber die böse Bundesregierung wird für die geringeren Sozialausgaben vermutlich wieder Waffen kaufen.

    #120836

    Wolli, du Schlauberger: Vorher haben “wir” das auch gezahlt, über Steuern und Sozialbeiträge, aus denen Geringverdienern das Existenzminimum gesichert wurde.

    und das einkommen der geschäftsführer (allerdings nicht am existenzminimum) von firmen, die in einer wirklich freien marktwirtschaft keine zwölf monate bestehen könnten, weil sie schludrig geführt oder einfach nicht wirklich gebraucht werden.
    wozu braucht es gefühlte 30 meist leere frisörläden in der innenstadt? wozu gibt es in halle x pizzadienste? wozu gibt es überhaupt pizzadienste – geht es noch dekadenter, als mit einem 950kg-kleinwagen 300g pizza kilometerweit herumzufahren? andernorts werden dann wieder kriege ums öl geführt, nur weil hier windschiefe billigfirmen indirekt durch aufstockung subventioniert werden und konsumenten zu blöd und zu faul sind, sich selber ihr essen zu machen oder essen zu gehen.

    #120838

    Es kann sich sicher auch kein Taxiunternehmen leisten, die Fahrer stundenlang am Bahnhof und anderswo herumstehen zu lassen und mit 8,50 zu bezahlen.

    #120840

    Es kann sich sicher auch kein Taxiunternehmen leisten, die Fahrer stundenlang am Bahnhof und anderswo herumstehen zu lassen und mit 8,50 zu bezahlen.

    dann kann aber die lösung nicht sein, dass er den staat, also die steuerzahler, seine angestellten bezahlen lässt. der fahrer ist, auch wenn er nicht gerade fährt, trotzdem im dienst – und von dessen gehalt muss er bei vollzeit auch leben können. stehen zu viele taxen zu oft herum, gibt es eben zuviele für den tatsächlichen bedarf.

    #120848

    wozu braucht es gefühlte 30 meist leere frisörläden in der innenstadt? wozu gibt es in halle x pizzadienste?

    Und wozu brauchen wir zwanzig Joghurtmarken, ebensoviele Sorten Butter, Tiefkühlwaren in Supermarktregalen? Was man alles an Ressourcen und minderqualifizierten Mindestlohnstellen einsparen könnte, wenn es diesen dekadenten Überfluss nicht gäbe.

    #120860

    Das mit dem „dekadenten Überfluss“ gefällt mir.

    #120862

    Euer Wunsch geht vielleicht in Erfüllung, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass ihr noch eine Zeit erlebt, wo es diesen Überfluss nicht mehr gibt.

    #120863

    Anonym

    passend dazu ist heute bei SpiegelOnline ein Artikel über einen Amerikaner, der Soylent vertreibt. Inhaltlich optimiertes Pulver als Essensersatz, dass nur noch mit Wasser angerührt werden muss.
    Wenn man das per Gesetz als einziges Nahrungsmittel festlegen würde. …was man da an Anbaufläche, sinnlosen Lebensmittelmärkten und Restaurants einsparen könnte. Von den wegfallenden Transporten so sinnbefreiter Dinge wie Kartoffeln, Orangen oder Schlachttieren erst….

    #120865

    Das sind ja ungeahnte Möglichkeiten, eissportler, und der Eissport wird künftig auf Plastikbelag betrieben, da braucht man weder Eismaschinen, noch Eissporthallen.
    Es gibt so vieles, was man nicht unbedingt zum Leben braucht, wenn ich da nur an die Oper mit ihrem Millionenbedarf denke ….was könnte man da für Spielplätze bauen, Schulen sanieren usw.

    Da könnten alle mit Achtfuffzich auskömmlich leben…

    #120871

    „Soylent Green“ gab es schon mal als Film, in dem Senioren „verarbeitet“ wurden…

    Und die Firmen, die über 8,50 für ihre Mitarbeiter jammern, haben einfach nur schlecht kalkuliert oder falsch gewirtschaftet, nämlich auf Kosten der Steuerzahler, die die Aufstockung getragen haben, natürlich zum Nutzen der GF und Eigentümer. Die sind nämlich nicht mit Peanuts nach Hause gegangen am Monatsende…

    #120873

    Klar, aber wie man so schön sagt: jede Wanderung fängt mit dem ersten Schritt an… Und denen, die bisher noch weniger hatten, ist das schon mal ein guter Anfang… vor allem wird da mal dieser unseligen und unsozialen Aufstockermentalität die Spitze gebrochen… Ich bin schon gespannt, welche Chefs dann die Arbeit selbst machen oder H4 beantragen…

    #121018

    zusammenfassend könnte man also sagen, die 8,50 sind (zumindest vorläufig) dafür da, um die ganz miesen firmen vom untersten rand auflaufen zu lassen, die sich bisher über die aufstockerei am ungehemmtesten subventionieren ließen.

    #121027

    Ich bin schon gespannt, welche Chefs dann die Arbeit selbst machen oder H4 beantragen…

    Ich kenne selbst einige sog. „Unternehmer“ die „aufstocken“, ich habe diese Praxis stehts kritisiert, ein Unternehmer der ergänzendes H4 beantragen muß, ist schlichtweg gescheitert, dessen „unternehmerisches Sterben“ sollte nicht künstlich verlängert werden.

    #121093

    ein Unternehmer der ergänzendes H4 beantragen muß, ist schlichtweg gescheitert, dessen “unternehmerisches Sterben” sollte nicht künstlich verlängert werden.

    ein „unternehmer“ der zwar selber nicht aufstockt, aber seine angestellten aufstocken lässt, ist ganz genauso gescheitert.

    #121135

    Ich kenne selbst einige sog. “Unternehmer” die “aufstocken”, ich habe diese Praxis stehts kritisiert, ein Unternehmer der ergänzendes H4 beantragen muß, ist schlichtweg gescheitert, dessen “unternehmerisches Sterben” sollte nicht künstlich verlängert werden.

    Ich kenne auch solche Unternehmer. Ich denke, dass muss man im Einzelfall entscheiden.

    Wenn jemand ca. 1.000 Euro Gewinn aus meinetwegen Gemüsehandel erwirtschaftet und zu Hause sitzen eine aus welchem Grund auch immer nicht verdienende Ehefrau und 4 Kinder wird er i.d.R. trotzdem ergänzend aufstocken dürfen. Wenn du ihn zur Aufgabe seines Betriebes zwingst und er findet vielleicht eine Anstellung im Supermarkt um die Ecke, wird sich daran nicht viel ändern. Hier wäre ich für „Aufstocken erlaubt“.

    #121142

    Ich kenne auch solche Unternehmer. Ich denke, dass muss man im Einzelfall entscheiden.

    Es finden sich für alles Einzelbeispiele, von rührend bis empörend.
    Man kann aber eine Volkswirtschaft nicht mit Emotionen leiten, dafür braucht es Statistik. Es ist wohl unbestritten, dass in den letzten Jahren die Sklavenhalterei zugenommen hat. Und selbst der Mindestlohn reicht zur Existenzsicherung nicht aus.

    #121154

    Ich weiß zwar nicht, was du uns jetzt sagen willst, aber ich denke, dass wir mal schauen sollten, wie sich die Gesellschaft mit dem Mindestlohn zurechtfindet.

    #121155

    Ich weiß zwar nicht, was du uns jetzt sagen willst, aber ich denke, dass wir mal schauen sollten, wie sich die Gesellschaft mit dem Mindestlohn zurechtfindet.

    Wer ist „uns“?

    #121157

    Da wird sich wohl kein eindeutiger Zusammenhang herstellen lassen, dazu sind die Auswirkungen zu langfristig und in der Summe der Maßnahmen (Mindestlohn, Rente, Frauenquote, Energiewende, etc.) begründet. Es wird wie nach den Schröder-Reformen: Trotz oder auf Grund der Reformen hat sich die Wirtschaft erholt. Keiner kann den Beweis führen.

    #121160

    Anonym

    und höhere Preise steigern den Finanzbedarf, was sicherlich durch eine Erhöhung des Mindestlohnes kompensiert werden muss.
    denn wenn die Taxipreise um 25 und der Friseur um 15 und sicher bald die Einzelhandelspreise um 10 Prozent steigen, haben die Geringverdiener/-innen auch nix von einer Gehaltserhöhung. Draufzahlen tun alle, die bisher mehr als Mindestlohn hatten.
    und die Armutsschwelle steigt von 700 auf 800 Euro (oder so). da sind wir dann alle glücklich.
    Vor allem die Taxifahrer, bei denen ja jetzt die Kundigungswelle rollt.

    #121164

    Wer ist “uns”?

    Wir sind hier im öffentlichen Teil des Forums, da teilst du immer allen Lesern des Threads (-> „uns“) etwas mit.

    #121186

    <div class=“d4p-bbt-quote-title“>farbspektrum schrieb:</div>
    Wer ist “uns”?

    Wir sind hier im öffentlichen Teil des Forums, da teilst du immer allen Lesern des Threads (-> “uns”) etwas mit.

    Ja, aber jeder spricht für sich allein und nicht in einem imaginären Kollektiv.
    Die anderen scheinen es ja verstanden zu haben, was ich mitteilen wollte.
    Dieses „uns“ ist in Foren eine beliebte Masche, sich als Kollektiv aller anderen Forenuser darzustellen.

    #121195

    Keine Ahnung, ob die anderen dich verstanden haben, es hat sich bisher keiner dazu geäußert. Du kannst aber Schweigen auch gern so interpretieren.

    Ich kann deine Ausführungen aber gern nochmal zur Diskussion stellen:

    „Man kann aber eine Volkswirtschaft nicht mit Emotionen leiten, dafür braucht es Statistik. Es ist wohl unbestritten, dass in den letzten Jahren die Sklavenhalterei zugenommen hat. Und selbst der Mindestlohn reicht zur Existenzsicherung nicht aus.“

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