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7. August 2014 um 19:16 Uhr #110357
Mehr als 65.000 Besucher wandelten durch den Lustgarten der Neuen Residenz
Ich bin heute auch mal in der Neuen Residenz lustgewandelt und kann den Arbeitslosen mit 1- Euro- Aufwandsentschädigung nur gratulieren für das, was sie geschaffen haben. Das gesamte Ambiente ist wunderbar und fast alle Stühle waren besetzt. Die freundlichen 1-Euro-Frauen , die die Aufsicht führten und das Geschirr abräumten, berichteten, dass oft kein Platz zu bekommen ist.
In der Spendenbox am Ausgang lagen als Zeichen der Anerkennung viele Geldscheine für dieses Projekt, da habe ich mich mit meiner netten Begleitung auch nicht lumpen lassen.
7. August 2014 um 19:21 Uhr #110361Ich finde es sogar besser als in den vorangegangen Jahren. Es macht einen gestalterisch geschlosseneren Eindruck.
7. August 2014 um 19:50 Uhr #110363Nur gut, dass die Geschmäcker verschieden sind. Wofür sollen denn die 1€ Jobber hier qualifiziert werden?
7. August 2014 um 20:06 Uhr #110367Zum freundlichen Umgang mit Menschen.
Die Beiden, mit denen ich gesprochen habe, haben ausdrücklich betont, dass sie das gern machen und dass sie froh sind über den Kontakt mit den vielen Menschen. Sie fühlen sich gebraucht. Und das ist auch ein Wert.
7. August 2014 um 22:18 Uhr #110399Die Farbwahl finde ich total gelungen, hat für mich was von Südfrankreich.
Und die, die das geschaffen haben, können stolz auf die Gestaltung und auch darauf sein, wie es angenommen wird – was immer mit ihnen nach Ende ihrer Maßnahme wird, das bleibt.
8. August 2014 um 12:56 Uhr #110471Wofür sollen denn die 1€ Jobber hier qualifiziert werden?
Zum freundlichen Umgang mit Menschen.
Bedeutet im Umkehrschluss was genau? Dass es den Erwerbslosen vor Beginn des 1€-Jobs daran mangelte?
8. August 2014 um 13:05 Uhr #110473Nein, aber wer dumm fragt, bekommt bekanntlich eine dumme Antwort.
Es doch bekannt, dass es für Menschen zwischen 50 und 65 kaum Arbeitsplätze gibt, die Frage von SfK ist nur Provokation.
10. August 2014 um 13:30 Uhr #110690Es doch bekannt, dass es für Menschen zwischen 50 und 65 kaum Arbeitsplätze gibt
Die 1€-Jobber dort sind teilweise deutlich jünger als 50. Das Problem der fehlenden Arbeitsplätze betrifft ja nicht nur die Älteren. Insofern ist es das falsche Signal, die Angebote an 1€-Jobs zurückzufahren.
10. August 2014 um 13:52 Uhr #110691Es ist aber auch so das 1€-Jobs reguläre Arbeitsplätze verhindern. Da sollte man lieber wie früher ABM-Stellen schaffen, da haben die Betroffenen mehr davon.
10. August 2014 um 14:06 Uhr #110693Es ist aber auch so das 1€-Jobs reguläre Arbeitsplätze verhindern. Da sollte man lieber wie früher ABM-Stellen schaffen, da haben die Betroffenen mehr davon.
Jetzt erkläre mir mal bitte, wie der „Lustgarten“ ohne 1€-Jobs hätte entstehen können.
Was ist denn der Unterschied zwischen einer ABM-Stelle und einem 1€-JOB?10. August 2014 um 14:10 Uhr #110694Jetzt erkläre mir mal bitte, wie der “Lustgarten” ohne 1€-Jobs hätte entstehen können. Was ist denn der Unterschied zwischen einer ABM-Stelle und einem 1€-JOB?
Das interessiert mich auch.
10. August 2014 um 14:40 Uhr #110696Was bringt denn ein 1-€-Job? Dem Träger Personal- und Sachkosten. Fein für ihn.
Den Betroffenen ??? Vielleicht eine Beschäftigung für paar Stunden. Aber der Euro wird nur für die Anwesenheit gezahlt, nicht für Urlaub, Feiertage, Krankheit, … Davon muss er Fahrtkosten, Mehraufwand, …. bestreiten. Er bleibt weiterhin Vollhartzi unter der Fuchtel des Amtes. Rentenbeiträge werden nicht gezahlt.10. August 2014 um 15:00 Uhr #110699Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) war zwar auch auf 1 Jahr beschränkt, man bekam aber Geld das fast so hoch war wie ein normales Gehalt. Das wichtigste aber, es wurden auch Beiträge zu Arbeitslosenversicherung abgeführt und man hatte nach dem Jahr Anspruch Auf Arbeitslosengeld I.
10. August 2014 um 15:00 Uhr #110700Was bringt denn ein 1-€-Job? Dem Träger Personal- und Sachkosten. Fein für ihn.
Den Betroffenen ??? Vielleicht eine Beschäftigung für paar Stunden. Aber der Euro wird nur für die Anwesenheit gezahlt, nicht für Urlaub, Feiertage, Krankheit, … Davon muss er Fahrtkosten, Mehraufwand, …. bestreiten. Er bleibt weiterhin Vollhartzi unter der Fuchtel des Amtes. Rentenbeiträge werden nicht gezahlt.Es schmerzt mich immer, wenn das Schulsystem der DDR hochgelobt wird, aber Absolventen beweisen, dass man dort nicht rechnen lernte.
Was bekommt ein alleinstehender 1€-Jobber:
Grundgehalt: 391€
Wohnung und Heizung: 250-500€
Zusätzlich pro Arbeitsstunde: 1€10. August 2014 um 23:57 Uhr #110758Was bekommt ein alleinstehender 1€-Jobber: Grundgehalt: 391€ Wohnung und Heizung: 250-500€ Zusätzlich pro Arbeitsstunde: 1€
Welcher Hartzer bekommt denn in Halle 500€ für Miete? Das ist völlig utopisch! Die Obergrenze schwankt zwar von Kommune zu Kommune, in Halle sind es wohl derzeit etwa 380€. Die Arbeitsstunden bei 1€-Jobs sind auf 30 pro Woche begrenzt, d.h., es kommen durchschnittlich etwa 100€ dabei raus, das auch nur, wenn der Betreffende weder Urlaub noch Krankheitstage hatte – das ist aber kein frei verfügbares „Taschengeld“, sondern ist für den Mehraufwand, welcher durch den 1€-Job entsteht, gedacht, also Monatskarte, Arbeitskleidung etc.
11. August 2014 um 06:07 Uhr #110762Welcher Hartzer bekommt denn in Halle 500€ für Miete?
Die angeführten 250-500€ sind der gesetzliche Rahmen. Es ist selbstverständlich regional unterschiedlich, wie hoch der Aufwand für Miete und Heizung tatsächlich ist.
11. August 2014 um 10:56 Uhr #110775Fakt ist, ohne die Arbeitslosen wäre der Lustgarten nicht entstanden. Die Arbeitslosen, in welchen Maßnahmen des Jobcenters auch immer, haben einen Wert für uns alle geschaffen und darauf können sie stolz sein.
Es gibt in der Stadtverwaltung gut bezahlte Tätigkeiten, z.B. Gerichtsprozesse, die weniger wert sind.
18. August 2014 um 15:34 Uhr #111589Fakt ist, ohne die Arbeitslosen wäre der Lustgarten nicht entstanden. Die Arbeitslosen, in welchen Maßnahmen des Jobcenters auch immer, haben einen Wert für uns alle geschaffen und darauf können sie stolz sein. Es gibt in der Stadtverwaltung gut bezahlte Tätigkeiten, z.B. Gerichtsprozesse, die weniger wert sind.
Ursprünglich war Lohn oder Gehalt die angemessene Anerkennung für gute geleistete Arbeit für die Gesellschaft. Heute geht es oft eher um den Status dessen, der etwas tut (oder auch nur vorgibt, etwas zu tun), als um den Wert einer geleisteten Arbeit.
19. August 2014 um 11:10 Uhr #1116491E-Maßnahmen sind entweder zusätzlich und sinnlos, oder sie bedeuten Ausbeutung und Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes. Dazwischen gibt es eigentlich nicht viel.
Der Lustgarten fällt wohl in Kategorie 1. Verdienen tun allenfalls die Betreuer. Ob die Öffentlichkeit viel davon hat, mag bezweifelt werden, das ist Geschmacksache. Ich ärgere mich jedesmal über die alljährlich wiederkehrende Verkitschung des idyllischen Residenzhofes mit diesem mundgebissenen Plunder.
Schlimmer aber ist es, wenn die 1€-Maßnahmen an sich sinnvoll sind, und damit reguläre Arbeitsplätze vernichtet werden. Der Beispiele gibt es viele, und übel wird es, wenn der Staat mit dem Lohndumping als schlechtes Beispiel vorangeht:
Erst neulich wieder sind 1€-Jobber bei Grünschnittmaßnahmen auf dem Mittelstreifen einer Autobahn zu Tode gekommen, weil ein Autofahrer in die Baustelle reingedonnert ist. Ein regulärer Arbeiter hätte für diesen „Job“ sicher noch eine dicke Gefahrenzulage bekommen, für den 1€-Zwangsarbeiter kann man sich selbst das sparen.19. August 2014 um 11:38 Uhr #111653Wenn ich sowas wie „Garten“….“Geschirr wegräumen“ etc.pp lese, dann frage ich mich immer wieder, warum vernichtet man reguläre Arbeit?
Hätte man nicht einem regionalen Gartenbaufachbetrieb einen Auftrag geben können? Warum wurde der Lustgarten anschließend nicht an einen Pächter verpachtet, der für die gastronomische Betreuung sorgt. Am Ende ist selbst die Putzfrau kein regulär beschäftigter Mitarbeiter. Es ist doch paranoid, daß die Jobagenturen reguläre Arbeitsplätze vernichten können. Auch im Umfeld.
Da wo eine 1€ Kolonne Grünanlagen pflegt, da hat ein Gartenbaufachbetrieb keine Chance. Gerade kommt übrigens die Meldung, daß 44% der 1€ Jobs nicht bewilligt hätte werden dürfen, weil sie reguläre Arbeit vernichten.
19. August 2014 um 21:31 Uhr #111726Mit dem Lustgarten werden keine Arbeitsplätze vernichtet, weil es ohne 1€-Jobber keinen Lustgarten geben würde.
19. August 2014 um 22:07 Uhr #1117381E-Maßnahmen sind entweder zusätzlich und sinnlos, oder sie bedeuten Ausbeutung und Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes. … Schlimmer aber ist es, wenn die 1€-Maßnahmen an sich sinnvoll sind, und damit reguläre Arbeitsplätze vernichtet werden. Der Beispiele gibt es viele, und übel wird es, wenn der Staat mit dem Lohndumping als schlechtes Beispiel vorangeht:
Die Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes geschieht seit der Einführung von H4. Seitdem nämlich kann jeder unter Androhung des Entzuges der Existenzgrundlage zu jedem Job, egal zu welch miesen Bedingungen, gezwungen werden und das drückt flächendeckend das Lohnniveau. Das war kein Versehen sondern durchaus gewollt und deshalb ist es unlogisch, denselben Staat für Lohndumping zu kritisieren.
20. August 2014 um 06:31 Uhr #111748Die Zerstörung des 1. Arbeitsmarktes geschieht seit der Einführung von H4. Seitdem nämlich kann jeder unter Androhung des Entzuges der Existenzgrundlage zu jedem Job, egal zu welch miesen Bedingungen, gezwungen werden und das drückt flächendeckend das Lohnniveau. Das war kein Versehen sondern durchaus gewollt und deshalb ist es unlogisch, denselben Staat für Lohndumping zu kritisieren.
Die überlegenswerte Alternative wäre, H4 abzuschaffen. So wird niemand bedroht und gezwungen und jeder ist sein eigener Herr.
20. August 2014 um 12:14 Uhr #111768Die überlegenswerte Alternative wäre, H4 abzuschaffen. So wird niemand bedroht und gezwungen und jeder ist sein eigener Herr.
Es spricht nichts dagegen, zur vorherigen Rechtslage mit Arbeitslosengeld/ Arbeitslosenhilfe/ Sozialhilfe usw. zurückzukehren.
20. August 2014 um 22:45 Uhr #111859Jeder Arbeitslose kann sich beim Jobcenter abmelden und muss nicht die entwürdigende Staatsknete annehmen.
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