Startseite Foren Halle (Saale) Leipziger Buchmesse

  • Dieses Thema hat 12 Antworten und 9 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Jahren von wolli.
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    Beiträge
  • #88434

    Anonym
    #88572

    teu

    Literatur findet schon seit sehr vielen Jahren nicht mehr statt.
    Aber, es heißt ja „Buchmesse“.
    Was solls. „schulterzuck“

    #88580

    Warum findet denn keine Literatur mehr statt, das musst Du uns mal erläutern.

    #88584
    #88586

    teu

    Danke SfK.

    Es sind diese Bücher, die völlig ohne Inhalt und völlig ohne Bezug auf eine von Menschen gelebte Wirklichkeit sind, die mich ankotzen.

    #88587

    Science fiction?

    #88592

    Ganz so schlimm ist es ja nicht gekommen, den Leipziger Buchpreis hat Fabian Hischmann nicht bekommen. Es gibt eben Leute, denen gefällt solch erfundener Scheiss.

    #88593

    Ob ein Scheiß erfunden ist oder nicht, spielt bei Büchern doch weißgott keine Rolle, oder?

    Und was die Rezensentin Kerstin Herrnkind oben von SfK verlinkt von sich gibt, spricht mehr gegen die Rezensentin als gegen das Buch:

    Schlimmer ist allerdings diese einfallslose Sprache. Der Autor mogelt sich um Beschreibungen herum, streut großzügig Adjektive in seinen Text, die eine Pseudo-Genauigkeit erzeugen, die platt klingt. Der Blick eines Kindes ist „tief und böse“. „Die Küche ist schön und im Gegensatz zum Rest des Hauses sonnendurchflutet.“ „Gründlich“ reibt sich Max den „Mund mit der Serviette ab“. Und ärgert sich über „schlimme Haarschnitte, wo man hinsieht“. Dagegen sitzt Valentin „anmutig auf dem Damenrad“ und hat einen „strammen Tritt“. In Griechenland steht Max in „flirrender Hitze“. Körper „glänzen cremig in der Sonne“ und „Maria trägt einen schlichten Bikini“. „Gebräunte, verbrannte und auch ein paar blasse Touristen trinken auf den Sonnenuntergang.“ Hinzukommen abgegriffene, misslungenen Sprachbilder: Die Klimaanlage „schnurrt“, als „säße ein zufriedener Kater hinter dem Luftzug.“ Und es gibt einen „Fahrer, mit Muskeln wie Popeye“. Diesen Roman fehlt es an allem, was Literatur zur Kunst macht.

    #88598

    Zeit-online urteilt aber ganz anders als teu über die aktuelle Belletristik, zu den besten 5 auf der Shortlist des Leipziger Buchpreises steht da:

    „Und in der Belletristik? Wer sich die Shortlist anschaut, muss sagen: Ein glückliches Leseland, das solche Bücher hat! Katja Petrowskaja hat im vergangenen Jahr den Bachmann-Preis in der Eroberungsform des Durchmarschs gewonnen, jetzt geht sie mit Vielleicht Esther ins Rennen um den Leipziger Preis. Das glänzende Debüt des Historikers und geborenen Erzählers Per Leo mit dem unglücklichen Titel Flut und Boden dekonstruiert brillant die emotionalen Routinen, in denen wir über den Nationalsozialismus nachdenken: ein Buch wie eine Zäsur, über das viel zu reden sein wird. Und natürlich – alles andere wäre irrsinnig gewesen – wurde Martin Mosebach mit seinem überschäumenden Blutbuchenfest nominiert, auch wenn die TÜV-Prüfung durch den Kritiker der FAZ befand, der Roman sei wegen Einbaus technologischer Anachronismen nicht fahrtauglich. Mit Fabian Hischmanns Am Ende schmeißen wir mit Gold hat es ein weiteres Debüt auf die Shortlist geschafft – und Saša Stanišić ist im Rennen mit seinem zweiten Roman Vor dem Fest.“

    Die Stadtbibliothek hat natürlich alle 5 gekauft, jeder kann das Urteil überprüfen.

    #88609

    Gute Literatur findet auch nicht statt, sondern steht geduldig im Regal, bis sie gelesen wird.

    #88610

    Die deutschen Verlage und deren Preispolitik, war für mich Anlass auch mal die Buchmesse zu besuchen um ein paar Antworten zu erhalten.
    Ich lese hauptsächlich elektronische Bücher.

    Die Verlage bringen z.B. Band 1-3 auch als EBook auf den Markt und dann wieder Band 5-7. Band 4 gibt es nicht als EBook.

    Ein anderes Beispiel. Ich habe in England ein Buch gekauft für umgerechnet 5 Euro. Das gleiche Buch gibt es in Deutschland als Zweiteiler für je 19,90 Euro.

    Die Jungs an den jeweiligen Messeständen sind ganz schön ins schwitzen gekommen als sie meine Fragen beantworten sollten.
    Eigentlich bin ich jetzt nicht schlauer als vorher aber ich habe eine Menge neuer Werbetütchen in meinem Besitz genommen 🙂

    Solange es vollkommen überteuerte Bücher mit einer Preisbindung gibt, sehe ich ehrlich gesagt kein glückliches Leseland zumal die Autoren das wenigste an Geld bekommen und nur die Verlage die Gewinner sind.
    Sicherlich auch ein Grund dafür, dass immer mehr Autoren ihre Bücher selbst verlegen.

    #88754

    Vielleicht bekommt @wolli jetzt auch eine Lesebank neben die Lesende auf der Ziegelwiese
    Tschüss, Buchmesse … bis zum nächsten Mal

    #88763

    Die Lesebank neben der Lesenden sollte längst stehen, ich bin nur mit dem Holzkünstler nicht einig geworden, außerdem wäre sie beim Hochwasser weggeschwommen. Ich bin aber dran….

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