Startseite Foren Halle (Saale) Kinderarmutsrisiko in Halle

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  • #16100

    Der Tenor der Diskussion bestätigt mich in der Annahme, dass Armut in der Bundesrepublik negiert wird, ungefähr so, wie Schröder den Putin als lupenreinen Demokrat einstuft.

    Es werden allerhand Schuldzuschreibungstheorien entwickelt, aber nie gefragt, wie es um die eigenen Anteil steht.

    #16134

    So, wie hoch ist denn MEIN Anteil an der „Kinderarmut“ in Halle?

    #16136

    Kinderschiksal in Haiti. http://www.youtube.com/watch?v=_rrpeT6Otak

    DAS ist tatsächlich ARMUT.

    #16141

    Armut ist eben auch gegeben, wenn man sie nicht nur an materieller Armut festmacht,z um Beispiel über soziale Teilhabe definiert, was du nicht tust.

    Dein Anteil an Kinderarmut in der ganzen Welt fängt da an, wo du dich nicht mehr interessierst, woher ein Produkt kommt und zu welchen Bedingungen es entsteht und wer daran was und wie viel verdient.

    #16154

    Braegel engagiert sich für die Kinder in Haiti, das ist doch in Ordnung.

    #16172

    @sfkonline

    Vorsichtig wir sind gleich wieder beim Maßschuhmacher den Du mir noch nennen wolltest. 🙂

    Ansonsten gibt es genau 2 Wege etwas zu tun, selbst so viel Geld zu verdienen (also selbst erwirtschaften!) das ordentlich Steuern gezahlt wird und/oder sich selbst persönlich/direkt engagieren.

    Worum sich alle entrüsteten hier weitesgehend drücken ist die Komplexität des Themas. Es geht eben zu einem nicht unerheblichen Anteil darum das im Elternhaus auch einiges schief geht und deshalb um die Frage wie weit sich eine Gesellschaft da einmischen sollte/darf.

    #16217

    Früher hat die gesellschaft das mal getan, danach war es ein Dorn im Auge…

    nun haben wir den Salat und alles schreit nach dem neu zu erfindenden Rad…

    Alles schon mal dagewesen… und vielleicht nicht zu schlecht…

    #16253

    @Asconas

    Das ist ja ein Ding, die Jobs fallen nicht vom Himmel oder sind beim Statt sondern kommen etwa doch wirklich von den bösen Kapitalisten?

    #16257

    Was ist los, unterstützt du persönlich Kinder in dem Du Einschlafbücher vorliest ?

    #16341

    Die Berichte über „Kinderarmut“ in Deutschland sind Gejammer auf hohem Niveau und Propaganda der Sozialindustrie, die für sich noch mehr Kohle abfassen will.
    Unbestritten ist, daß viele Ursachen dieser „Armut“ hausgemacht und im Elternhaus zu suchen sind.
    Wenn die Harz4-Kohle für Zigaretten, Alkohol und andere Lieblichkeiten draufgehen muß, ist eben nicht viel für den Nachwuchs übrig.
    Hier gehts nicht um Armut sondern um Vernachlässigung.

    Unbestritten ist aber, daß in Deutschland mehr in Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen investiert werden muß. Dazu ist es erstmal erforderlich, überflüssige Strukturen zu schleifen.
    Konkret heißt das, einheitliches Bildungssystem mit einheitlichen Standards (Lehrplänen, Schulbüchern, Abschlußprüfungen, Schulgesetzen) in ganz Deutschland.
    Hier besteht tatsächlich dringender Handlungsbedarf. Die Schulen müssen wieder zu Bildungseinrichtungen werden und dürfen nicht weiter zu Anstalten der links-grünen, kommunistischen Umerziehung verkommen.

    #16421

    Ohoh, die Umstrukturierung wurde aber von einer schwarzgelben Koalition in Auftrag gegeben und umgesetzt… Schließlich war ja trotz Übernahme in skandinavischen Ländern alles schlecht… frag doch mal bei deinem Saumagenfreund aus Oggersheim nach…und seinem Mädle…

    #16423

    teu

    (Zitat @brägel) „Wenn die Harz4-Kohle für Zigaretten, Alkohol und andere Lieblichkeiten draufgehen muß, ist eben nicht viel für den Nachwuchs übrig.
    Hier gehts nicht um Armut sondern um Vernachlässigung.“
    Es ist nicht sinnvoll den Dummschwatz der BLÖD hier zu wiederholen.

    #16426

    Falsch, ihr schweift vom Thema ab. Hier ging es urspünglich um Kinder unter drei Jahren die von Armut bedroht sind. Und ich muss Brägel da in gewisser Weise zustimmen und meine These von vorher nochmal bekräftigen: Wenn Kinder ohne Frühstück und mit dreckigen Klamotten in den Kindergarten kommen, dann liegt das nicht daran, dass die Sozialhilfe nicht fürs Essen reicht, sondern an einem Defizit im Umgang mit dem Geld, was den Eltern/der Familie „zusteht“ (welch ein Unwort), bzw. an einer gewissen Unfähigkeit der Eltern, ihr Leben zu organisieren. Und da gibt es durchaus einen Zusammenhang mit dem Zigarettenargument von Brägel, wenngleich man das nicht verallgemeinern kann.

    Ich bin jedenfalls nach eingehender Lektüre dieses Wikipedia-Artikels (und einiger dort verlinkter wie diesem) zur Überzeugung gekommen, dass dies ein komplexes Problem ist, was man nicht allein auf Geld reduzieren kann. Also mehr Geld macht noch keine besseren Menschen. Das Armutsproblem ist vor allem ein Bildungsproblem, und zwar eines der Eltern (also wie man gute Eltern für seine Kinder sein kann), das wird auch im Abschnitt Lebenschancen im eben erwähnten Artikel deutlich.

    #16553

    Warum sind meine Beiträge verschwunden? Das ist doch Mist!

    #16558

    Sorry, habe mich geirrt, bitte löschen

    #16582

    A u c h eine Geldfrage, das wird keiner bestreiten, aber:
    Es kostet Anstrengung, nach der Arbeit mit den Kindern zu spielen, sich mit ihnen zu beschäftigen, die Hausaufgaben zu kontrollieren, ihnen weiteres Wissen zu vermitteln, den Kinderlein Grenzen zu setzen, auch mal nein zu sagen, einfach sie zu erziehen.
    Das dürfte auch ein wichtiger Grund sein, ich denke sogar, es ist der wichtigere. Das Verweisen auf die Finanzen ist a u c h ein Abwälzen der Verantwortung, eine Reduzierung der Ursachen auf einen Aspekt. Damit lebt es sich halt besser. Schuld haben immer die Anderen

    #16586

    Das ist schon richtig, dass es mittelbar irgendwie zusammenhängt. Du ignorierst, bzw. verkennst, wie viele andere auch aber, dass grundsätzlich jedem in Deutschland sein ganzes Leben lang ein geringer Geldbetrag „zusteht“; Armut in Deutschland unterscheidet sich z. B. grundlegend von Armut in den USA, obwohl es beides reiche Industrieländer sind. Und was Bildung angeht, so gibt es hier von staatlicher Seite grundsätzlich das gleiche Bildungsangebot für jeden, unabhängig von finanziellen Voraussetzungen. Allerdings sehen die Leute dann immer die „erweiterten Zusatzangebote“, die andere sich leisten können und heulen dann rum, dass diese nicht auch staatlicherseits angeboten oder subventioniert werden.

    Aber wir schweifen wieder ab, denn das meinte ich mit der Bildung überhaupt nicht. Was ich meinte, ist, dass „bildungsferne“ Eltern auch bildungsferne Kinder heranziehen. In dieser Hinsicht wird Armut und alle damit zusammenhängenden Begleiterscheinungen nämlich „vererbt“. Wie im von mir verlinkten Artikel gezeigt, sind Kinder armer aber gebildeter Eltern wesentlich erfolgreicher im späteren Leben. Bei den Eltern muss also mit Bildungsangeboten zur Erziehung ihrer Kinder angesetzt werden, damit arme Kinder nicht arm bleiben. Es geht hier nicht um einen Universitätsabschluss, sondern um Aufklärung, wie das Verhalten und die Einstellung der Eltern sich auf die Kinder auswirkt.

    Auch arme Eltern können mit ihren Kindern zu Hause regelmäßig singen oder ihnen abends zum einschlafen Märchen vorlesen, das fördert kognitive Fähigkeiten; stattdessen sitzen die Kinder aber meistens vor der Glotze und werden mit Werbung dauerbeschallt. Das liegt einfach daran, dass viele Eltern gar nicht wissen, was sie trotz wenigen Geldes alles gutes für ihre Kinder tun können – oder es fehlt einfach das Interesse daran. Jedenfalls sind gebildete arme Familien noch zehnmal besser dran als ungebildete. Deshalb muss mehr Bildung (zum „gute Eltern sein“) her, nicht mehr ALG II.

    #16587

    Leider wird das wenig nützen, ansonsten gebe ich Dir Recht.

    #16596

    Der Kloputzer müßte schon mehr als vernünftig verdienen, wenn er mit seinen Kindern ohne Aufstockung durchkommen will. Was schlägst du denn so vor? Und was sollte dann ein Hochschulabsolvent verdienen? Oder am besten beide ähnlich viel? Glaube nicht, dass das eine gute Idee wäre. Aber erneut reduzierst du aufs Geld, vorhin habe ich etwas Verbitterung ob der Reduzierung auf Einkommen zu verspüren gemeint.

    #16605

    Mehr Bildung für Eltern, guter Ansatz, aber leider fällt oder fiele der nicht auf so sehr fruchtbaren Boden. Sich Wissen anzueignen und das auch zu können hat schon was mit intellektuellem Niveau zu tun, und selbst wenn dieses nicht so sehr ausgeprägt sein sollte, könnte man da noch Fleiß und Ausdauer und den Willen zum lernen einbringen. Leider hapert es aber vielfach daran… und auch an Einsicht, etwas besser machen zu können…

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