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28. Dezember 2012 um 06:25 Uhr #25223
..gab ein Interview http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1353577201440&openMenu=1012569559775&calledPageId=1012569559775&listid=1016799959889Abgesehen davon, dass ich den DDR-Vergleich, wegen der anderen Rahmenbedingungen, für unpassend halte, gilt hier das alte Indianersprichwort „Wer die Wahrheit sagt, braucht manchmal ein schnelles Pferd“
28. Dezember 2012 um 06:53 Uhr #25226
Anonym@Brägel: ich hab mal die Überschrift angepasst.
28. Dezember 2012 um 07:10 Uhr #25229Danke
28. Dezember 2012 um 09:58 Uhr #25239
AnonymZum Vergleich Ministerpräsident Haseloffs zwischen Menschen, die auf Hartz IV angewiesen sind und Lebensbedingungen in der DDR erklärt der Vorsitzende der Fraktion Wulf Gallert:
„In was für einer Geisteswelt muss man leben, um im ausgehenden Jahr 2012 zur Rechtfertigung von Hartz IV Verhältnisse und Lebensbedingungen in der DDR zu bemühen?
Was der Ministerpräsident hier von sich gibt, ist der erneute Versuch der Entwertung von DDR-Biographien, und alle, die auf Hartz IV angewiesen sind, können das nur als blanken Zynismus empfinden.
Angesichts dieser unsäglichen Entgleisung, stellt sich die Frage, ob man es ernst nehmen darf, wenn Herr Haseloff in selbigem Interview betont, er sei sich seiner Möglichkeiten und deren Grenzen bewusst. Dieser Vergleich ist eines Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt mit seinen tiefen sozialen Verwerfungen unwürdig.
Es ist im Übrigen bezeichnend, dass Herr Haseloff eine Vielzahl von Untersuchungen, die diese sozialen Verwerfungen in trauriger Weise belegen, mit keinem Wort erwähnt – es wäre aber seine vornehmste Aufgabe, sich eben diesen Problemen mit all seiner Kraft zu stellen.“
28. Dezember 2012 um 19:50 Uhr #25273Danke, Brägel für diesen Link!
Selten tue ich es, aber in diesem Falle lobe ich mal die MZ, den MP so zu zitieren, wie er tickt und entfremdet er ist.
Unglaublich, seine DDR-Akademiker-Familie mit H4-Empfängern zu vergleichen und dann auch noch zu der „Erkenntnis“ zu kommen, dass heutige Sozialhilfeempfänger besser gestellt seien als er damals.
Mir fällt dazu nur das Joschka-Fischer-Zitat „Mit Verlaub, Herr…., Sie sind ein A…“ ein.28. Dezember 2012 um 23:55 Uhr #25303Meine Fresse und der ist unser MP.
Die DuMont MZ das Pendant zum Neuen Deutschland.
Mehr brauche ich nicht zu sagen.29. Dezember 2012 um 10:31 Uhr #25315
AnonymVielleicht sollten einige mal den GESAMTEN Text lesen und sich nicht nur auf ein paar Textpassagen versteifen. Über diese kann man zwar diskutieren, aber leider geht dadurch das eigentliche Ansinnen verloren.
29. Dezember 2012 um 12:03 Uhr #25320„…Das ist aber nicht die Antwort, die Betroffenen hilft. Sie wollen Teilhabe und Gerechtigkeit. Die kann man nicht nur darauf verweisen, dass sie formal-materiell besser leben als in der DDR. Das hilft einem für das Selbstwertgefühl nicht weiter. Deshalb müssen wir uns immer weiter bemühen, jeden in einen Job zu vermitteln. Mindestens einer in der Familie muss morgens zur Arbeit gehen – für das eigene Selbstwertgefühl und als Vorbild für die Kinder. Wir dürfen nicht zulassen, dass wir eine Verlierermentalität produzieren, die zu Spannungen in der Gesellschaft führen kann“, sagte Gallert.
29. Dezember 2012 um 18:15 Uhr #25336Ein paar Fakten aus dem Wirtschafts- und Jobwunderland
Arbeitsplatzvernichtung in Deutschland
http://www.egon-w-kreutzer.de/Neues%20vom%20Arbeitsmarkt/Statistik%202012.html
„Sozial ist, was Arbeit schafft.“
Jeder vierte Vollzeitbeschäftigte zählt in Deutschland zu den Geringverdienern
29. Dezember 2012 um 18:23 Uhr #25340Aus hei-wus Zitat:
Sie wollen Teilhabe und Gerechtigkeit. Die kann man nicht nur darauf verweisen, dass sie formal-materiell besser leben als in der DDR. Das hilft einem für das Selbstwertgefühl nicht weiter.
Na das finde ich ja mal eine interessante Feststellung – die Menschen sind also trotz materiellen Wohlstands nicht glücklicher? Ich dachte immer, Wachstum und globaler Freihandel wären die Lösung aller Probleme?
Da frage ich mich doch, was das grundsätzliche Ziel unserer Gesellschaft ist? Wollen wir glücklich sein oder einfach nur noch mehr zu fressen haben?
29. Dezember 2012 um 18:33 Uhr #25343Haselhoffs Botschaft ist einfach, er kritisiert jene, die auf hohem Niveau jammern.
Wenn man Hartz4-Bezieher heute jene Wohnungen zuweisen würde, welche die „entwickelte, sozialistische Gesellschaft, in den Farben der DDR“ (teilweise) der werktätigen Arbeiterklasse anbot, so würden diese heute (berechtigterweise) laut protestieren.
So jammern sie bloß auf hohem Niveau und geißeln die Hartz4-Gesetze als Gipfel der Diktatur.29. Dezember 2012 um 19:27 Uhr #25350Hohes Niveau und Hartz IV. Braegel, Du könntest wahrlich MP werden.
Bananen sind nicht alles.Es geht um die Menschenwürde.
Betteln müssen ist wahrlich kein erstrebenswertes Ziel.29. Dezember 2012 um 19:41 Uhr #25353Menschenwürde?
Schau mal in unsere Nachbarländer, wie „menschenwürdig“ Arme dort leben.
Zum DDR-Vergleich fällt mir ein Zitat Churchills ein: „Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.“
Zumindest herrschte in der TäTäRä für alle das gleiche Elend. Zumindest für jene, die nicht im Intershop, im Delikat/Exquisit oder in den Bonzen-Sonderläden einkaufen konnten.Es gibt in jeder Gesellschaft ieinen Bodensatz von Menschen, die ohne Hilfe nicht in der Lage sind, ihr Leben zu organisieren.
Es gibt auch immer eine Klientel, die auf Kosten der Allgemeinheit leben wollen.
Es liegt an Leuten wie Haselhoff, wie zahlreich diese Personengruppen sind.29. Dezember 2012 um 22:25 Uhr #25362Ich weiß zwar nicht, in welcer DDR du gelebt hast, aber ich bin damals ohne die von dir genannten Läden ausgekommen… und Elend hatte ich in meinem Chemieanlagenbaubetrieb auch nicht…
30. Dezember 2012 um 15:39 Uhr #25391Ja die Geisteshaltung von Hr. Gallert ist mal ein extra Thema wert. Kommt von dem Mann eigentlich mal was nicht peinliches ?
Wie wäre es mal damit sich mit dem Inhalt des Interviews zu beschäftigen ? Ich kann mich nicht erinnern welcher Politiker in Verantwortung sich zuletzt so deutlich pro der Arbeitslosen positioniert hat. „Witzig“ sind dann natürlich die Links im Thread welche darauf verweisen das die bösen Kapitalisten nicht kapitalistisch genug sind. Sollte da die Erkenntnis dahinter stecken das vom Staat keine Arbeit kommt ?
30. Dezember 2012 um 20:02 Uhr #25402Ich finde es auch agen wir mal „putzig“, wenn behauptet wird auf niederem (DDR)-Niveau hätte man sich wohler gefühlt. Die Wahrheit bestand in Mauer, Stacheldraht und Reiseverbot wegen der berechtigten Angst, die Leute kommen nicht wieder. Liegt wahrscheinlich daran, dass man die schlechten Dinge leichter vergisst.
Just my 5 Cents.
30. Dezember 2012 um 20:41 Uhr #25405Die 5 Jahre Arbeitslosigkeit werde ich nicht vergessen.
Und die waren wirklich bescheiden. auch wenn ich mir ab und an mal ne Banane kaufen konnte.
Und diese Zeit lasse ich mir auch von den Hubertus- Knaben nicht schönreden.30. Dezember 2012 um 20:52 Uhr #25408Niemand will so etwas schönreden. Einige Betroffene und die Sozialindustrie tun aber so, als wären Arbeitslose bzw. Hartz4-Empfänger, kurz vorm verrecken.
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