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Da kommt doch zu Paulicks Geburtstag die geplante Plattenbau-Siedlung in Dölau gerade recht: Richard-Paulick-Gedächtnis-Siedlung
Hei-Wu kennt und weiss prinzipiell alles, hat von allem Ahnung und er hat auch prinzipiell immer Recht. 😀
Einst wurden Platten auf Tiefladern rangekarrt, heutzutage wird vor Ort eingeschalt. Das Endergebnis ist mehr oder weniger das gleiche. Mal davon abgesehen, dass die Buden heutzutage schneller schimmeln. 😀
Prof. Paulick, den ich übrigens schon einmal persönlich kennen gelernt habe, braucht sich nicht im Grabe umdrehen, denn als Leiter des Stadtplanungsamtes von Shanghai wußte er genau, dass man eine solch große Stadt verkehrstechnisch nicht, wie vom Politbüro beschlossen, mit Bussen erschließen kann.
So haben wir es seiner Weitsicht zu verdanken, dass er bei der Gestaltung der Magistrale unbemerkt einen solch großen Mittelstreifen vorsehen ließ, der die heutige Straßenbahntrasse problemlos aufnehmen konnte.Hei-Wu hat Paulick nicht persönlich gekannt, ist ihm aber schon im Studium als anerkennenswerter Klassiker der Bauhausschule begegnet. Deshalb hat er auch dessen Strasse ein Zusatzschild mitfinanziert. Ob P. darob sich auch im Grabe umgedreht hat, ist leider nicht belegt.
Die Straßenbahntrasse sollte zu DDR Zeiten schon gebaut werden, nur war das Geld alle und man hat als Notlösung Bäume gepflanzt.
Auch nach dem Ausbau der ehem. Panzerstraße Brandbergweg in den 80ern wurde abgeholzt und eine Straßenbahnverbindung bis Heide-Nord geplant, jedoch nie realisiert.
Was würde Richard Paulick nur dazu sagen, dass seine “Krone” jetzt zu Solaranlagen gemacht werden soll?
@Lackmus,
die „Notlösung Bäume“ passt aber nicht zu der Straßenbahntrasse, auch die Straßenbahntrasse nach Heide-Nord nicht zum Thema! Dafür wurde aber nicht abgeholzt!So ist es Kenno, noch nach 1990 wurde überlegt, wie die Straßenbahn nach Heide-Nord geführt werden kann, es war auch eine Trassenführung quer durch die Heide im Gespräch. Später wurde für die jetzige Trasse am Brandbergweg abgeholzt.
Kenno und ich sind Zeitzeugen, uns könnt ihr nichts vormachen.>Die Straßenbahntrasse sollte zu DDR Zeiten schon gebaut werden, nur war das Geld alle und man hat als Notlösung Bäume gepflanzt.
Es gab zu DDR-Zeiten NIE KONKRETE Planungen für eine Straßenbahn nach Halle-Neustadt. Allenfalls wurde mal laut gedacht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Daneben gab es 1977/78 und anfangs der 80er Jahre Pläne, einen Obusbetrieb in Halle-Neustadt einzurichten. Da ist es aber auch nie zu konkreten Planungen gekommen.
Ohne die Weitsicht von Richard Paulick wäre es in der Tat schwerer gewesen, eine in den 90ern eine Straßenbahn nach Neustadt zu bauen. Dem Kollektiv um Richard Paulick, wurde es untersagt, Neustadt mit Straßenbahn zu planen.
O-Ton „Freiheit“ vom 20.Mai 1961 im Zusammenhang mit den Plänen für die mögliche Verkehrserschließung von Halle-West: ,,Warum orientiert man sich bei der Ausweitung des Verkehrsnetzes auf die Straßenbahn? Moderne Städte verwenden Großraumbusse.“ Zitat Ende.
Frank-Torsten Böger
Kurator Geschichtswerkstatt Halle-Neustadt – dem Halle-Neustadt-MuseumDie Straßenbahntrasse nach HeiNo sollte entlang des Heiderings, dann rüber in den WKII, in nördlicher Richtung neben der Waldmeisterstraße bis kurz vor die Ortslage Lettin gebaut werden. Dort sollte eine Schleife entstehen.
Frank-Torsten Böger
Kurator Geschichtswerkstatt Halle-Neustadt – dem Halle-Neustadt-MuseumAber wie sie vom Hubertusplatz bis zum Heidering geführt werden sollte, das war noch unklar. Immerhin waren die Besatzer noch da und fuhren mit ihren Panzern über den Brandbergweg in die Brandberge.
>Ob Paulick allerdings als “Schüler” zu bezeichnen war?
Studiert hatte Richard Paulick nicht am Bauhaus in Dessau. Das hatte er in Dresden und Berlin absolviert. 1925 machte er ein erstes 6-monatiges Praktikum unter Walter Gropius, nevor er dann nach Abschluss des Studiums in Berlin endgültig ans Bauhaus ging.
Übrigens hatte Richard Paulick nicht nur Architektur studiert. Er hatte auch eine Maurerlehre gemacht, also sein Fach von der Pieke auf gelernt.
Frank-Torsten Böger
Kurator Geschichtswerkstatt Halle-Neustadt – dem Halle-Neustadt-MuseumDa er von Ulbricht nach Halle geschickt wurde, muss er doch Kommunist gewesen sein, oder?
Welche Rolle spielt das für eine für damalige Zeiten moderne Stadtteilplanung?
Er hat was für die Menschen getan, nicht gegen die Menschen wie dieses drecks Stasipack.
Dafür wurde aber nicht abgeholzt!
Doch Kenno, Mitte der 80er wurde im Brandbergweg oberhalb schonmal abgeholzt und eine Straßenbahntrasse parallel zur damals neuen Straße war im Gespräch. Woran es scheiterte weiss ich allerdings nicht.
Auch der Mittelstreifen auf der Magistrale war ursprünglich schon für eine Straßenbahntrasse vorgesehen. Passt also schon zum Thema. 😉
@ftbneu „Es gab zu DDR-Zeiten NIE KONKRETE Planungen für eine Straßenbahn nach Halle-Neustadt. Allenfalls wurde mal laut gedacht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“
Warum gab es dann in den Fußgängertunnelbauwerken die zugemauerten Aufstiege zu den nicht vorhandenen Bahnsteigen im Mittelstreifen?
Na ja Fakt ist, dass der Mittelstreifen der Magistrale wie geschaffen für eine Straßenbahntrasse ist. Da wird sich ja irgendwer etwas dabei gedacht haben.
Gerüchteweise hieß es aber zu DDR-Zeiten immer, dass dort mal eine Straßenbahnverbindung geplant gewesen ist. Dies wäre auch schlüssig gewesen, in die Silberhöhe, Südstadt usw. wurden ja auch Straßenbahnlinien gebaut.@ftbneu,
Danke für die ausführlichen Begründungen, die ich voll bestätigen kann.
Es war genauso, wie beschrieben:
„Es gab zu DDR-Zeiten nie konkrete Planungen für eine Straßenbahn nach Halle-Neustadt. Allenfalls wurde mal laut gedacht. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.”
Prof. Paulick hat fast alle DDR-Oberen hinsichtlich der Vorleistungen für eine künftige Straßenbahnführung entlang der Magistrale von Halle-Neustadt genarrt, obwohl man es an den bereits ausgeführten und zugemauerten Haltestellenaufgängen im Tunnel der Magistrale hätte merken können.
@Lackmus,
du kannst uns nur glauben.
Für die Fortführung der Straßenbahn von der Endstelle in Kröllwitz bis zu einer Endschleife in Heide-Nord gab es keine Abholzungen.
Die in den 80`er Jahren entlang des Brandbergweges vorgenommenen Abholzungen erfolgten großzügig für den ordentlichen Ausbau der Straße und für eine gedachte 2-gleisige Straßenbahnführung. Dadurch brauchten später für die nur 1-spurige Gleisführung keine weiteren Abholzungen vorgenommen werden.
Die Gründe für die 1-spurige Gleisführung waren kein Geldmangel, sondern lagen in dem Nichterwerb der Privatvilla ausgangs des Hubertusplatzes durch die Stadt/HAVAG.Da irrst Du Kenno, die Abholzungen erfolgten erst nach dem Zusammenbruch und die Einspurigkeit besteht nicht nur an der Villa sondern auch nach der vorletzten Haltestelle am Brandbergweg.
Du meinst die Haltestelle Spechtweg, wo man die 2-Gleisigkeit realisieren mußte. Mir sind aber da keine weiteren Abholzungen außer Böschungsanpassungen bekannt.
Man mußte ca.5-10m entlang des Brandbergweges abholzen und die Böschung anpassen.
Ein großes Problem war die Abwasserdruckleitung von Halle-Neustadt zum Klärwerk Lettin, ich weiß nicht, ob die verlegt wurde, oder ob die unter den Schienen liegt.
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