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13. Juli 2015 um 19:53 Uhr #163011
Es gilt immer, dass die Volksvertreter ein Spiegelbild ihrer Wähler sind. Und die Crux ist die, dass ein Politiker, der keine Wohltaten verspricht, nicht gewählt wird.
Vielleicht sitzt der Schock jetzt tief genug in den Griechen, dass sie für Änderungen aufgeschlossen sind.
Ich kann übrigens nicht erkennen, dass griechische Vorgängerregierungen in wirtschaftlichen Zusammenhängen gedacht haben.13. Juli 2015 um 19:54 Uhr #163012@braegel: ich schlage dir ein Gedankenexperiment vor: was wäre aus dir geworden, wenn du nicht im Saalekreis, sondern irgendwo in Thrakien geboren worden wärest? Wie würdest Du ausrasten, wenn du das lesen müßtest, was du hier schreibst?
13. Juli 2015 um 19:56 Uhr #163013@farbspektrum: schon wieder muß ich dir zustimmen. Lass das bitte !
13. Juli 2015 um 20:45 Uhr #163021@braegel: ich schlage dir ein Gedankenexperiment vor: was wäre aus dir geworden, wenn du nicht im Saalekreis, sondern irgendwo in Thrakien geboren worden wärest? Wie würdest Du ausrasten, wenn du das lesen müßtest, was du hier schreibst?
Was habe ich in diesem Thread falsches über Griechenland geschrieben?
Ich bitte um Auflistung!Aber Du hast Recht, der Umgang prägt die Menschen. Ich würde auch wahrscheinlich auch auf die EU meckern und die Schuldigen in Deutschland für meine beschissene Situation suchen.
Es ist ja auch bequemer, als selbst etwas zu tun.
Eben erzählte ein Syriza-Onkel im TV „das Griechenland erpresst worden wäre“ und das „Schluß mit der Sparpolitik sein müsse“.
Niemand hindert Griechenland daran, das gestrige Angebot auszuschlagen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen oder sich Hilfe anderstwo zu suchen.
Hat Griechenland eine andere Alternative?Auch als Saalkreis-Bewohner habe ich seit Mitte der 80iger Jahre gelernt, dass Wohlstand im Westen hart erarbeitet werden mußte bzw. muß und keinem irgendwas geschenkt wird.
Leider haben das nicht alle meine Landsleute so gesehen.
Dieses Bewußtsein ist scheinbar noch nicht vollständig in Griechenland angekommen.Grundsätzlich bin ich dafür Griechenland zu unterstützen aber es darf eben nicht so sein, dass Griechenland dafür keine Gegenleistung erbringt und so weiter wurstelt, als wie in den letzten 40 Jahren.
Ich kann Dir aber auch sagen, dass wir keinen Anlass haben sollten, herablassend auf Griechenland zu schauen.
Viele Kommunen in RLP sind ähnlich blank wie Griechenland, der einzige Unterschied ist, dass Kreditzinsen noch bedient werden können. Noch…13. Juli 2015 um 23:27 Uhr #163024Braegel schrieb:
„Auch als Saalkreis-Bewohner habe ich seit Mitte der 80iger Jahre gelernt, dass Wohlstand im Westen hart erarbeitet werden mußte bzw. muß und keinem irgendwas geschenkt wird.
Leider haben das nicht alle meine Landsleute so gesehen.
Dieses Bewußtsein ist scheinbar noch nicht vollständig in Griechenland angekommen.Grundsätzlich bin ich dafür Griechenland zu … usw. “
Das mit dem hart erarbeitete Wohlstand im Westen würde ich noch mal überdenken, aber an sonsten kommen wir dem Problem langsam näher, @Braegel.
14. Juli 2015 um 14:30 Uhr #163126
Anonymhier reflektiert Varoufakis mal seine Sicht auf die Verhandlungen im letzten halben Jahr:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/977827.sie-haben-uns-in-die-falle-gelockt.html
16. Juli 2015 um 13:19 Uhr #163402Kritische Meinungen werden in Griechenland unterdrückt
Aber das ist es was den Syriza-Anhängern auch in Deutschland vorschwebt
16. Juli 2015 um 13:27 Uhr #163405Wie Deutsche den einfachen Griechen und nicht den griechischen Banken helfen: http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/quer/150709-quer-griechenland-102.html
Es wäre ehrlicher gewesen die Banken kolabieren zu lassen bloß wären dann anschließend die Griechen glücklich gewesen wenn sie so wie heute „nur“ max 50 €/Tag vom Konto abheben zu können weil nämlich die Spareinlagen weg gewesen wären. Anschließend hätten sie wählen und abstimmen können wen und wie sie wollen, es hätte nichts gebracht. Doch dann wären es die europäischen Linken gewesen die kritisiert hätten, dass die EU, EZB und sonst wer nichts unternommen hat, die Spareinlagen der Griechen zu retten. Wie ich schon schrieb, die meisten Linken sind grundsätzlich unfähig in wirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken.
Die jetzige Position der Linkspartei wird ihnen „noch schwer auf die Füße fallen“ weil auch deren Wähler mehrheitlich der Meinung sind, kein neues Geld nach Griechenland zu pumpen.Braegel als Linkenversteher.
Für die Pleite sind aber die Rechten verantwortlich! 😉16. Juli 2015 um 19:31 Uhr #163462Wer es immer noch nicht begriffen hat, es geht um eine Mentalität und ich frage mich woher der Optimismus kommt das irgend etwas nun besser werden könnte. Das scheinen ja zumindest die ganzen Befürworter einer weicheren Linie zu glauben.
„Die griechische Öffentlichkeit ist empört. Die Presse spricht von einer „großen Täuschung“. Im Parlament beklagt der Abgeordnete Georgios Philaretos, dass das „infame“ Diktat der Europäer „die griechische Souveränität suspendiert hat, zu deren Erhaltung sich die Mächte eigentlich verpflichtet hatten“. Und der Finanzminister erklärt bitter, dass das Parlament eigentlich gar nichts mehr abzustimmen habe, da die europäischen Staaten ohnehin über das Schicksal Griechenlands befunden hätten. Seine Landsleute rief er auf, geduldig ihre Last zu tragen und die nötigen Opfer zu bringen. Das hat sich in Athen zugetragen – jedoch nicht in diesen Tagen, sondern im September 1897…“
Quelle SZ 11.02.2015
17. Juli 2015 um 00:52 Uhr #163492Hat sich was an deiner „Mentalität“ geändert ? Ist es auch noch die von 1897? Ich fürchte mal, es ist so. Meine Mentalität ist auch geblieben. Es ist die eines Dorfschullehrers von 1897, der verzweifelt daran glaubt, dass man erst dann seine Schüler in die Welt entlassen kann, wenn sie wenigstens ihre Muttersprache in Wort und Schrift beherrschen.
17. Juli 2015 um 06:35 Uhr #163498Hat sich was an deiner „Mentalität“ geändert ? Ist es auch noch die von 1897? Ich fürchte mal, es ist so. Meine Mentalität ist auch geblieben. Es ist die eines Dorfschullehrers von 1897, der verzweifelt daran glaubt, dass man erst dann seine Schüler in die Welt entlassen kann, wenn sie wenigstens ihre Muttersprache in Wort und Schrift beherrschen.
Ja das ist eine gute Analogie. Bei Deinen hier nun ganztätig regelmäßig zu beobachtenden partiellen Ausfälligkeiten (vor 2 Jahren hat mir ein Wissender auf Nachfrage erzählt das dies immer erst zu später Stunde auftrete weil….) sollte man davon ausgehen das Du heute als Dorfschullehrer zu 100% ungeeigent bist und keine Anstellung mehr bekommen würdest. 1897 wäre das sicher noch durch gegangen.
Aber um zum Thema zurückzukommen, hat irgend jemand eine Erklärung warum ganz Linke mit ganz Rechten zusammen regieren ? Das spricht doch ganz klar gegen die üblichen Links/Rechts Erklärungsmsuter. (die Verrenkungen der deutschen LINKEN zum Thema sind wirklich köstlich) Gibt es irgend einen Unterschied bei der Umsetzung von Veränderungen im Land ? Gestern Abend habe ich wieder über so ein Beispiel gelesen: http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschaftspolitik/aufstand-der-griechischen-apotheker-1.18580553
17. Juli 2015 um 07:06 Uhr #163501Es ist jetzt eine Kraftprobe, ob die Regierung es schafft, Reformen durchzusetzen.
Die letzten Wochen waren vielleicht ein heilsamer Schock für viele. Aber ob es genug sind, die dadurch positiv Reformen gegenüber stehen, bleibt abzuwarten. Die in den fetten Pfründen sitzen, sind sicher keine Reformfreunde.18. Juli 2015 um 10:22 Uhr #163712Gestern fand die Abstimmung im Bundestag über weitere Verhandlungen über Hilfen für Griechenland statt.
Bergner und Diaby haben verhandlungen über weitere Hilfen befürwortet, Sitte hat erwartungsgemäß abgelehnt.
CDU-Abgeordnete aus dem SK haben Verhandlungen abgelehnt.
18. Juli 2015 um 12:47 Uhr #163724http://m.welt.de/politik/deutschland/article144168370/Schaeuble-deutet-Ruecktrittsgedanken-an.html
Endlich. Schäuble macht den Varoufakis. Und Mutti streichelt ihn zum Abschied: „hast du doch prima gemacht“
18. Juli 2015 um 16:41 Uhr #163752hier kann man was gegen mediale griechenhetze tun:
https://www.change.org/p/keine-hetze-gegen-griechen?source_location=petition_footer&algorithm=curated_trendingEndlich. Schäuble macht den Varoufakis. Und Mutti streichelt ihn zum Abschied: „hast du doch prima gemacht“
den abgang kann man vielleicht noch beschleunigen:
https://www.change.org/p/wolfgang-sch%C3%A4uble-bundesregierung-treten-sie-zur%C3%BCck-sie-verspielen-die-zukunft-europas?recruiter=118078750&utm_source=share_petition&utm_medium=copylink&sharecordion_display=control18. Juli 2015 um 19:25 Uhr #163762
AnonymEndlich. Schäuble macht den Varoufakis.
Vielleicht will Schäuble seinen konservativen Laden nur einfach mal wieder disziplinieren und die Abweichler auf Linie bringen?
Der Vergleich der beiden scheint ein wenig zu hinken. Als Akademiker (im Unterschied zum Berufspolitiker) vertritt er seine Positionen auch nach seinem Abgang weiterhin öffentlich.
Hier mal (die deutsche Version) der von Varoufakis kommentierte Text zur zur Einigung
http://www.neues-deutschland.de/artikel/978365.ein-karthagischer-frieden.htmlGanz offensichtlich hat Schäuble eine der für den Deutschen Staat langfristig teuersten Versionen vertreten. Als privatrechtlices Analogon schätze ich das ganze als eine Insolvenzverschleppung ein.
18. Juli 2015 um 20:56 Uhr #163769
Anonymund die Alternative? Schuldenschnitt und weiter wie bisher? Grexit und einsam sterben lassen? dauerhafte Transferunion? (also quasi ein regelmässiger Schuldenschnitt )
letzteres wäre wohl im Sinne aller eingeschworenen Europäer. Aber ich halte das für politisch nicht durchsetzbar. und zu bedenken ist auch, dass eben wie beim deutschen Länderfinanzausgleich am Ende einige sehr wenige für den Rest zahlen würden. Ob das überhaupt zu leisten wäre?
18. Juli 2015 um 23:55 Uhr #163778
Anonymund die Alternative?
Zunächst einmal braucht Griechenland eine wachsende Wirtschaft, damit perspektivisch auch die Rückzahlbaren Schulden rückgezahlt werden können. Das derzeit seit mehreren Jahren betriebene Abwürgen der griechischen Wirtschaft verringert dagegen die griechischen Möglichkeiten der Bedienung von Verbindlichkeiten.
Interessant mit welcher Vehemenz Schäuble die bisherige, ökonomisch und fiskalisch verfehlte EU-Politik weiterführt. Vermutlich war ihm das Scheitern der von Varoufakis gewollten Reformpolitik wichtiger als die Schuldenrückzahlung.
Apropos Schäuble:
Der hat doch glatt versucht 50Mrd Griechisches Staatsvermögen unter seine Kontrolle zu bekommen:19. Juli 2015 um 08:16 Uhr #163788
Anonymfractus: sorry, aber Varoufakis kann ich nicht ernst nehmen. Wer die Sicherstellung der Unabhängigkeit des statistischen Amtes (das sind die, die die Zahlen zu Wachstum und Steuern ermitteln) als „Übernahme durch die Troika“ betitelt, der zeigt damit nur, dass es ihm tatsächlich darum geht, weiter rumzuwurschteln und geschönte Angaben zu liefern.
Da mögen andere seiner Vorschläge gut klingen, aber allein es fehlt der Glaube.19. Juli 2015 um 08:39 Uhr #163789
Anonymfractus: sorry, aber Varoufakis kann ich nicht ernst nehmen.
Sorry, aber ich kann Schäuble als Finanzminister nach dem Schweizer Schwarzgeldskandal nicht ernst nehmen, auch bei der Erbschaftsteuer hat er eher als Klientelpolitiker a la Westerwelle, dann sachverständig gehandelt.
Und als Einwohner einer ehemaligen nicht unbedeutenden Industriestadt sehe ich das Treuhandkonzept eher kritisch, denn als hilfreich.
Im gegensatz zur Troika hatte Varoufakis jedenfalls eine höhere demokratische Legitimation.
19. Juli 2015 um 11:48 Uhr #163826Was Griechenland braucht, ist vor allem erstmal ein funktionierendes Staatswesen und die Einsicht, dass die eigenen Probleme selbst verursacht wurden und auch nur selbst gelöst werden können.
Bislang sehe ich da aber keinerlei Bereitschaft, dies zu akzeptieren und „die Ärmel hoch zu krempeln“
Die meisten Griechen sehen Deutschland bzw. die EU als hauptschuldigen ihrer Misere. Solange sich das nicht ändert ist der Grexit die einzig mögliche Option.19. Juli 2015 um 13:56 Uhr #163855Noch! nicht verboten:
und Schäuble wird Euch was singen:
19. Juli 2015 um 17:01 Uhr #163859
Anonymund sowas im öffentlich rechtlichen Fernsehen? Passt so gar nicht zu deinen üblichen Mainstream-Presse-Gleichschaltungsparolen…
also, was lernen wir daraus? alles auf 0. alle Schulden erlassen. (ausser die deutschen natürlich). und dann bei zahlungsproblemen die Banken pleite gehen lassen. mal schauen, ob es den „einfachen leuten“ dann besser geht. warte, das hatten wir schonmal. kurz vor 1930…egal
19. Juli 2015 um 18:24 Uhr #163870Ja, die Finanzpolitik hatten wir schon mal, und war damals genauso erfolgreich.
http://www.zeit.de/1965/48/der-kanzler-der-notverordnungen20. Juli 2015 um 09:19 Uhr #163898Wegen den Banken wird doch dieses ganze Affentheater veranstaltet, oder glaubst Du ernsthaft, all die „Rettungspakete“ schnürt man wegen den „einfachen Leuten“, @eissportler?
Du siehst ja was gerade in Griechenland passiert wenn „die Banken“ nicht funktionieren.
Da aber Linke (von wenigen Ausnahmen abgesehen) grundsätzlich unfähig sind, in wirtschaftlichen Zusammenhängen zu denken, werden Leute wie Du das eben nicht verstehen. -
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