Startseite Foren Halle (Saale) Gnade für Zoo-Vize Timm Spretke- jetzt schlägt er zurück

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  • #287892

    http://www.mz-web.de/halle-saale/vogelgrippe-verdacht-im-zoo-halle-vize-direktor-soll-tote-voegel-versteckt-haben-26707636

    Der Ornithologe Timm Spretke hat offensichtlich gegen Bestimmungen des Seuchenschutzgesetzes verstoßen, das war ein großer Fehler. Es hat dies aber sicher in guter Absicht für seine von der Keulung bedrohten Vögel, für den Zoo und letztlich auch für die Zoobesucher getan.
    Wenn er seine Pflichten sonst im Zoo treu erfüllt hat, sollten es der Zoodirektor und Aufsichtsrat bei einer Abnahmung bewenden lassen.
    Einen solchen Mitarbeiter jagd man nicht mit Schande vom Hof.

    • Dieses Thema wurde geändert vor 6 Jahren, 1 Monat von wolli.
    #287894

    Gute Absicht? Gerade als Ornithologe sollte er sich der Tragweite bewusst sein. Wäre er sich sicher gewesen, dass keine Gefahr bestünde, hätte er auch keine Tiere „verstecken“ müssen. Also warten wir mal ab was herauskommt. Sollte aber etwas dran sein, so hat er sicher seinen Hut zu nehmen.

    #287895

    Ich antworte mit Johannes 8, 1-11

    https://www.bibleserver.com/text/EU/Johannes8%2C1-11

    #287896

    Das sagt gerade der, der meint, mit dem Gesangbuch könne man keine Politik machen.

    Der Vice hätte wenigstens seinen Direktor informieren können. Verstecken, vertuschen – vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht anders aus.

    #287897

    Ja, hätte er, hat er aber nicht, das ist ja der Fehler.
    Der verstorbene ehemalige Zoodirektor Jacob würde jedenfalls diesen alten Mitarbeiter nicht gnadenlos rausschmeißen, da bin ich mir ganz sicher.

    #287898

    Anonym

    @wolli,

    offenbar hast du die Veränderungen der Letzten reichlich 25 Jahre etwas verschlafen. Wir leben nicht mehr in der sozialen Hängematte der DDR.

    Glücklicherweise sind sogenannte Bagetellkündigungen dank der gewerkschaftlichen Solidariät und Öffentlichkeit aber heute nicht mehr gart so einfach

    http://www.labournet.de/branchen/dienstleistungen/handel/emmely/emmely-und-die-folgen-uber-kleine-siege-dank-groser-solidaritat/?cat=8123

    #287915

    Es geht hier nicht darum, ob man mit dem Gesangbuch keine Politik machen kann (heiwu) oder ob ich die Veränderungen der letzten 25 Jahre verschlafen habe (fractus), sondern ob man gegenüber dem Zoo-Mitarbeiter Timm Spretke eine Strafe verhängt, die sein langjähriges Wirken im Zoo berücksichtigt, und da halte ich eine Abmahnung für ausreichend.

    #287917

    Anonym

    ich wollte lediglich aufzeigen, dass Leute in der kapitalistischen BRD schon für viel geringere Vergehen gefeuert worden sind.

    Ansonsten halte ich das Vorgehen für verantwortungslos. Ich kann schließlich auch nicht bei Rot über die Ampel fahren, nur weil ich an der Kreuzung kein anderes Fahrzeug sehe und ich das Rot für überzogen halte. Ein solches Handeln ist Willkür.

    #287920

    Wenn schon eine Abmahnung, dann an die Verantwortlichen des Trägers dafür, dass es überhaupt noch Zoos gibt.

    #287924

    Danke K.Zoller, Du bist offenbar der Einzige, der hier Ahnung hat.
    Meine Position zugunsten von Timm Spretke basiert nicht auf Fachwissen, sondern auf Menschlichkeit.

    #287919

    Timm Spretke sollte man einen Orden verleihen für sein Handeln.
    Wer sich etwas intensiver mit der Aviären Influenza, der Geflügelpestschutzverordnung und dem, was Behörden und Politik in den letzten fast 6 Monaten in Deutschland veranstaltet haben, befasst hat, wird erkennen, warum er das gemacht hat.
    Über 1,7 Mio gesunde Geflügel und andere Vögel wurden seit November bis zum 25.3.2017 nur aufgrund eines Verdachts vorbegend vergast, erschlagen oder mit Strom getötet – wegen ganzen 11.500 verendeter Tiere in Gefangenschaft – davon die aller-, allermeisten in Massentierhaltungen – genau gesagt Puten. ( http://www.wildvogel-rettung.de/vogelhilfe-vorwort/kirstin-zoller/zahlen-daten-fakten-fallzahlen-im-einzelnen/ )

    Man schaue sich die Vorgänge an in Schwante ( http://www.wildvogel-rettung.de/vogelhilfe-vorwort/kirstin-zoller/massenmord-unter-dem-deckmantel-der-verordnung/ ) oder die im Wildpark Höllohe ( http://www.wildvogel-rettung.de/vogelhilfe-vorwort/kirstin-zoller/notfall-wildpark-hoellohe-bayern/)

    Oder die 5000 kerngesunden Gänse eines Erzeugers in Dithmarschen, dessen einziger Fehler es war, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Die Erprobung einzelner Tiere erbrachte H5N1 – ein niedrigpathogenes Virus, was laut FLI Präsidenten völlig normal in praktisch jedem Wassergeflügelbestand vorkommt und wenn überhaupt leichte Erkältungssymptome beim Vogel hervorruft. Alle 5000 Gänse wurden vorbeugend „gekeult“.
    Hätte Spretke diese toten Vögel gemeldet, hätte es einen Schnelltest gegeben (ELISA). Abgesehen davon, dass dieser Test bis zu 50% falsch positive Ergebnisse liefert, reagiert er positiv auf alle H5 Viren – auch die niedrigpathogenen, die in Vögeln ganz normal vorkommen können, wie bei uns ein Erkältungsvirus.
    Dieses Ergebnis reicht, um schon mal vorbeugend alles zu keulen, was in irgendeiner Form in der Nähe oder direkt oder indirekt über Kontaktpersonen in Kontakt war.
    Ganz egal, was der spätere PCR Test im FLI ergibt – die Vögel sind dann ggf. längst tot.
    Es heisst ja immer von offizieller Seite, dass H5N8 so unendlich gefährlich und hochansteckend sei. . Wären also die toten Vögel infiziert gewesen, dann hätten vermutlich zumindest andere aus derselben Gruppe massive klinische Symptome gezeigt.

    Als Ornithologe wird Spretke das gewusst haben und auch das dieses Vorgehen bei einem Verdacht genau gekannt haben.

    Und er hat sich durch sein Handeln schützend vor seine gesunden Vögel gestellt. Er hat dadurch, dass er niemanden einweihte verhindert, dass noch mehr Menschen an den Pranger gestellt werden.

    Spretke hat Widerstand geleistet gegen eine Verordnung, die auf einer nicht bewiesenen Theorie basiert und dem Tierschutzgesetz entgegen steht.

    Spretke hat für die Vögel getan, was man den Mauerschützen von einst heute vorhält, für die Menschen nicht getan zu haben.

    #287930

    Mein lieber Schwan, hier wird aber gleich wieder eine Käule geschwungen. „Spretke hat Widerstand geleistet“. Wenn wir überall so Widerstand leisteten/leisten, gäbs Kriege nicht und den Holocaust hätt es auch nicht gegeben. Und was den Sachverhalt anbelangt, ist es erstmal Sache des ZOOs. Was spekulativ rauskommt sieht man ja hier schon.

    #287938

    Anonym

    Spretke hat Widerstand geleistet gegen eine Verordnung, die auf einer nicht bewiesenen Theorie basiert und dem Tierschutzgesetz entgegen steht.

    Wenn die Verordnung dem Tierschutzgesetz entgegenstände, also gesetzeswidrig wäre, dann wäre diese unwirksam.

    Es gibt genug Möglichkeiten, so etwas feststellen zu lassen, mit parlamentarischer Hilfe eigentlich auch schon vor Erlaß der Verordnung. Und die Verordnung ist erst nicht seit gestern in kraft.

    Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass die Handlungen einer Regierung prinzipiell gesetzestreu sind, so halte ich das Vorgehen allenfalls einer Räuberpistole für angemessen.

    #287939

    So verordnungsgläubig sollte man nicht sein, in parlamentarischen Kreisen sieht man diese massenhafte Keulerei inzwischen auch kritisch.

    #287940

    Zitat fractus:
    Wenn die Verordnung dem Tierschutzgesetz entgegenstände, also gesetzeswidrig wäre, dann wäre diese unwirksam.

    Es gibt genug Möglichkeiten, so etwas feststellen zu lassen, mit parlamentarischer Hilfe eigentlich auch schon vor Erlaß der Verordnung. Und die Verordnung ist erst nicht seit gestern in kraft.

    Auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass die Handlungen einer Regierung prinzipiell gesetzestreu sind, so halte ich das Vorgehen allenfalls einer Räuberpistole für angemessen.

    Zitat Ende

    Genau Das, nämlich die Verordnung bzw. deren Umsetzung mit rechtstaatlich zulässigen und jeweils möglichen Mittel anzugreifen, versuchen sowohl das AVF (Aktionsbündnis Vogelfrei) als auch die AgV Cimbria (Aktionsgemeinschaft Vogelfrei Cimbria) seit November 2016.

    Die Verordnung ist nicht direkt durch eine Klage angreifbar. Man kann aber Widerspruch einlegen gegen verordnete Maßnahmen auf Basis der Verordnung.
    Bei diversen einstweiligen Verfügungen gegen die ABlehnung einer Ausnahmegenehmigung in verschiedenen Bundesländern wurden durch die entsprechenden Behörden Klagen wohlwissentlich verhindert, indem man in letzter Sekunde den Klagegrund ausser Kraft setzte, indem man die Ausnahmegenehmigung doch erteilte.
    Dasselbe mit der Aufstallpflicht selbst – die letzte angestrebte Klage gegen die Aufstallpflicht durch das Gut Wardow (Erzeuger) wurde verhindert, indem Backhaus urplötzlich die landesweite Aufstallpflicht aufhob – wo er nur wenige Tage zuvor noch „absolut keine absehbare Entspannung“ sah.
    Als nichts mehr ging, rief die AgVCimbria in Schleswig Holstein zum Widerstand auf ( https://drive.google.com/file/d/0B3yN0ZTsVMtYUE1oNWRmY0hLNmM/view ) und, wie nicht anders zu erwarten war, hob Minister Habeck völlig unerwartet und entgegen aller Prognosen seinerseits noch wenige Tage vor Ankündigung des Aufstandes, die landesweite Verfügung auf.
    Diverse Parteien haben bereits diverse Anfragen bzgl. der Verordnung auf den Weg gebracht – vieles lässt sich beim AVF ( http://www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com ) genauestens nachlesen.
    Sämtliche Politiker durch alle Parteien hindurch und Behörden, die aus unterschiedlichsten Gründen Schulterschluss mit der industriellen Massentierhaltung suchen, setzen alles daran, eine Klage unsererseits zu vermeiden. Denn jede von uns gewonnene Klage brächte das, was hier geschieht mehr ins Wanken – und das wissen sie alle.

    Die Politiker, die sich für einen vernünftigen Umgang mit der Sache einsetzen, beziehen Prügel ohne Ende (Beispiel Niedersachsens grüner Minister Meyer).

    Allerdings wird es unruhig in den seit 10 Jahren geschlossenen Reihen zwischen Massentierhaltungswirtschaft und gewissen Behörden und Politikern.
    Niemand dort hat wohl damit gerechnet, dass sich aus dem Nichts tausende private Geflügelhalter, Tierfreunde, kleine Freilanderzeuger, Zoos, Wildparks und Tierheime zu einer Protestbewegung zusammenfinden, die Tag und Nacht recherchieren und dann laut machen, was so lange schön im Hintergrund ablief.
    Es hat wohl auch keiner erwartet, dass dieses Bündnis mal eben aus dem Nichts für die erste Klage innerhalb einer Woche rund 5tsd Euro an Spenden sammeln konnte, um diesen Prozess zu finanzieren.
    Es hat auch keiner damit gerechnet, dass wir weiter machen und vorhaben, genau diese Verordnung zu Fall zu bringen, auch, wenn wir dafür bis zur EU klagen müssen und es hat keiner damit gerechnet, dass wir Spender finden, die das mit finanzieren ( https://www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com/rechtsweg/langfristige-klageperspektive/ , https://www.aktionsbuendnis-vogelfrei.com/rechtsweg/gemeinsam-gegen-die-willk%C3%BCr/ )
    Es hat jeder immer angenommen, dass „der kleine Mann“ mit seinen 5 Hühnern sich sowieso nicht wehren kann, weil er sich die Klage gar nicht leisten könnte.
    …und dass wir keine „Räuberpistole“ verbreiten, dafür dürfte sprechen, dass die auf den o.g. Seiten verlinkte Kanzlei unser Mandat übernimmt…

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren von K.Zoller.
    #287944

    Ich hab zwar keine Ahnung von Geflügelpestschutz- und anderen Verordnungen aber sehr viel Verständnis für einen Ornithologen, dem das Herz blutet bei dem Gedanken, dass ’seine‘ Vögel aus Hygeineschutzverordnungsgründen getötet werden sollen. Vorbeugend. Und der dann zu vielleicht nicht so ganz legalen Mitteln greift.

    #287948

    Es stand dislang nicht zur Debatte, dass die Vögel „gekeult“ werden sollten.
    Tatsache ist, dass der Stellvertreter den Direktor hintergangen hat.
    Diese Trickserei ist auch mit pathetischen „Mauerschützenvergleichen“ nicht aus der Welt zu schaffen.

    #287951

    Das ist zwar richtig, aber dieses Hintergehen des Chefs war notwendig, um die Vögel zu retten, denn der Chef hätte handeln müssen.

    #287956

    Es hätte doch einen gewissen Reiz, wenn der Vize eine Abmahnung bekäme und im Anschluss das Arbeitsgericht prüfen müsste, ob die Verordnung in Teilen nichtig ist oder nicht. Aus der Nichtbefolgung nichtigen Rechts sollten keine Konsequenzen drohen.

    #287964

    Es riskiert die Gesundheit der Einwohner dieser Stadt für ein paar ersetzbare Tiere. Behalten wird doch mal die Tragweite seines Handelns im Auge. Und, gerade er müsste es wissen, Seuchen sind kein Privatvergnügen.
    Dienstag 20.15 auf der ARD!

    #288146

    Es riskiert die Gesundheit der Einwohner dieser Stadt für ein paar ersetzbare Tiere. Behalten wird doch mal die Tragweite seines Handelns im Auge. Und, gerade er müsste es wissen, Seuchen sind kein Privatvergnügen.
    Dienstag 20.15 auf der ARD!

    Sie wissen aber schon, dass H5N8, anders, als das Virus vor 10 Jahren keine Zoonose ist, also nicht auf den Menschen über geht, oder?

    Diese „paar ersetzbaren Tiere“ sind fühlende Lebewesen – und man kann KEIN Lebewesen ersetzen – jedes Leben ist einmalig auf seine Art.

    …und was die „Seuche“ anbelangt: Fragt sich, wie man bei den oben aufgeführten Zahlen die Bezeichnung Seuche für dieses Krankheitsgeschehen rechtfertigen will. Selbst in den degenerierten, randvoll besetzten Massentierhaltungsbeständen sind in den allermeisten Fällen nicht einmal 10 Prozent der Tiere – meistens sogar noch weniger, oft sogar nur ein einziges verendet oder infiziert gewesen – alles andere waren vorbeugende Keulungen.
    Bei den Wildvögeln waren es nur 0,0002 Prozent der rund 500 Mio. Zug- und Überwinterungsvögel (die hier ansässigen Standvögel sind bei den 500 Mio gar nicht mit eingerechnet), die verendet gefunden und H5N8 positiv getestet wurden – was nicht bedeutet, dass sie dran verendet sind – das wird gar nicht untersucht. Bei den H5N8 „Opfern“ der WIldvögel sind auch solche in der Statistik erfasst, die eine Schrotladung im Leib haben oder Symptome einer schweren Bleivergiftung zeigten.
    Würde man nur die tatsächlich an H5N8 Verstorbenen rechnen, könnte man wohl noch ein paar Nullen hinter dem Komma hinzufügen.
    Da ist jede Erkältung offensichtlich ansteckender und symptomatischer, als diese „Seuche“.

    @Stadt_für_Kinder das wäre grossartig, wenn es zu so einer Überprüfung käme. Dann hätte diese Sache wirklich etwas Gutes gehabt.

    @hei-wu – wenn es zur Debatte gestanden hätte – und das wäre genau in der Sekunde der Fall gewesen, wo der Verdacht auf das Virus bei den toten Vögeln im Raum steht – dann wäre es für eine Rettungsaktion wohl zu spät gewesen. Kann man sehr schön am Beispiel anderer Zoos und Wildparks sehen, denen letzten Winter haufenweise gesunder Tiere weggekeult wurden.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren von K.Zoller.
    #288149

    @Stadt_für_Kinder das wäre grossartig, wenn es zu so einer Überprüfung käme. Dann hätte diese Sache wirklich etwas Gutes gehabt.

    Dazu konnte es aber nicht gekommen, weil der Vize im Alleingang geschummelt hat.
    Hätte er seinen Chef ins Vertrauen gezogen, hätten sie gemeinsam Chancen gehabt.

    #288150

    Vermutlich stimmt das, Hei-Wu. Aber warum sollte er dies wegen einer auf Gesetzespapier geschriebenen Nichtigkeit tun? Hätte der Chef dann anders gehandelt resp. kann er seinen Mitarbeiter anweisen, Unrecht zu befolgen?

    #288158

    Nö, aber man kann gemeinsam den Rechtsweg beschreiten.Tote Tiere im Kühlhaus verstecken, hilft niemandem.

    #288167

    Sagen wir es so: da war ein Praktiker am Werk. 🙂

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