Startseite Foren Halle (Saale) Gimritzer Damm: Bauarbeiten für neuen Schutzdamm haben begonnen

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  • #122331

    Du machst dir die Sache zu einfach. Erechne mal wieviel m³ Wasser es braucht, um einen gesuchtes Volumen so zu vermehren, dass auf einer Länge 1500m den Damm überflüten kann.

    #122337

    Milchmädchen rechnen bekanntlich einfach.

    Die 30m³/s, die den Damm 1cm überfluten, kommen lässig von oben nach, das merken die Bewohner auf Gut Gimritz gar nicht, dass 30m³/s bei ihnen fehlen.

    #122344

    Okay anders gefragt, was muss passieren, dass die Saale diesen Pegelwert an dieser Stelle annimmt?

    2014 waren wir ca. bei 960 m³/s TROTHA UP.

    #122346

    Womit Ihr Milchmädchen natürlich nicht rechnet, daß im Falle eines Überlaufs die Büschung rückseitig aberodiert und ausgekolkt wird, und schwupps! bricht der Deich.
    Das hab ich als Kind hundertmal ausprobiert, beim Staudammbauen im Bach. Heutige Kinder dürfen ja sowas nicht mehr, also geht in Zukunft viel hydrologisches Wissen verloren.

    #122350

    @Cuno Hoffmeister: Du nennst für 2014 (?) einen Wert von 930 Kubikmeter/s. Wie bezeichnest Du diesen Wert und woher genau kennst Du diese Angabe?

    #122351

    Was erstmal überhaupt keine Rolle spielt. Ob überhaupt jemals so ein Pegel eintreten wird, der kontinuierlich so ein Wasserstand führt. Darum sind Spitzenpegelwerte total irrefürhend bei der Bestimmung da sie nie den gesamten Durchfluss wiedergeben sondern nur die Spitze der Flutwelle. Daraus kann keiner ableiten wieviel Suppe über dem Damm schwappert.

    #122352

    @Cuno Hoffmeister: Du nennst für 2014 (?) einen Wert von 930 Kubikmeter/s. Wie bezeichnest Du diesen Wert und woher genau kennst Du diese Angabe?

    http://www.lhw.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/Landesbetriebe/LHW/neu_PDF/4.0/SB_Hochwasserschutz/Hochwasserbericht_2013.pdf Seite 21 Da wird von einen Durchfluss von 916 m³/s ausgegangen.

    #122363

    Falsch siehe hier die Ganglinie vom 05.06.2013:
    http://www.gimritzer-damm.de/index.php?page=_hochwasser2013
    Q=906 m3/s
    Pegel = 816 cm ü.NHN

    #122375

    Wenn der Deich bei Pegel 816 cm ü.NHN bricht,heiwu, ist die Senke in Haneu schnell vollgelaufen und der Pegel steht dann wieder bei 816.

    #122379

    Wenn in Naumburg beim Hochwasserscheitel am 3.6. Q = 562 m³/s und in Oberthau am 4.6. Q = 492 m³/s kann ich den Wert knapp über 900 m³/s am 5.6. früh nicht glauben, auch wenn die Scheitel von Saale und Weißer Elster wohl zeitlich etwas auseinanderlagen. Dazu kommen noch der Wasserzulauf zwischen Naumburg und Halle durch Gräben und andere Zuläufe.

    #122383

    @Wolli: das weiß ich nicht, aber für solche Horrorszenarien ist wahrscheinlich niemand zu haben.

    #122386

    Die angedachte Bebauung der Festwiese und des alten Standorts der Eissporthalle hatte der LHW sogar im Bild dabei. Als PowerPoint wurde ein Bild des wunderschön begrünten Deiches gezeigt, vor dem einige hübsche Einfamilienhäuser standen. Der LHW wird sich schon etwas dabei gedacht haben, solche Bilder vom künftigen Deich in der Neustadt zu präsentieren. Schöner wäre es gewesen, der LHW hätte auch mal auf Fragen geantwortet.

    #122391

    @feldstudien
    Bei welcher Gelegenheit wurde das gezeigt? Und waren das wirklich Einfamilienhäuser oder eher die technischen Gebäude, die sich noch auf dem Gelände befinden?

    #122397

    @wolli hat in seinem Beitrag von 17:26 nicht Unrecht. Vielleicht steht der Pegel danach nicht bei 8,16 m sondern bei 8,12 m, aber das rettet Halle nicht. Deshalb ist es notwendig alternative und flankierende Maßnahmen zu erörtern und zu realisieren. Diese könnten z.B beinhalten, dass ab einem bestimmten Pegelstand „Plan B“ in Kraft gesetzt wird, in dem z.B. ein überströmbarer Damm in Verbindung mit einem stationären oder temporären Pump- / Schöpfwerk zur Ableitung des Wassers in Aktion tritt.

    #122401

    @wolli zum Beitrag vom 4. November 2014 um 12:08 #122327

    Das Problem sind die Annahmen. Ich nehme an, dass die bei der geringen Überlaufhöhe die Überlaufgeschwindigkeit eher unter 0,5 m/s liegt. Damit kommt 1/4 des von Dir veranschlagten Wasservolumens zum tragen. Das tiefer liegende Gebiet Halle-Neustadts (Vorsicht sehr grober Überschlag) würde sich hiermit ohne Berücksichtigung des unterirdischen Volumens um ca. 0,1 m auffüllen lassen. Ein Teil der Wassermenge würde jedoch vom Boden aufgenommen werden. Der Rest könnte man durch geeignete Pumpmaßnahmen (7 m³/s) sind mit geeigneter Pumptechnik beherrschbar. Hinzu kommt noch, dass ein Teil des Wassers ohnehin durch die Brunnengalerie abgeführt wird.

    (Ist übrigens schon mal jemanden aufgefallen, dass die derzeitigen Einleitstellen der Brunnengalerie (flussaufwärts von Halle-Neustadt) kontraproduktiv für den Hochwasserschutz sind? Sinnvoller wäre die Einleitung Flussabwärts, möglichst nördlich der Engstelle von Kröllwitz.)

    Es gibt durchaus das Konzept überströmbarer Deiche (http://www.uni-stuttgart.de/igs/content/publications/BWPLUS_Forschungstransfer.pdf). Sicher für ein Stadtgebiet etwas ungewöhnlich. Aber warum nicht? Ein überströmbarer Deich mit definierten Überlaufbereichen und Hochwasserpumpwerk zur Abführung der übergelaufenen Wassermengen könnte Neustadt und Altstadt schützen. Natürlich könne man das Wasser auch flussaufwärts auch an anderer Stelle ausleiten oder in Poldern zwischenspeichern. Das alles sind Varianten die untersucht werden könnten. …

    Alles Annahmen, aber durchaus welche, die man mal genauer betrachten / berechnen sollte.

    #122402

    Das Milchmädchen rechnet weiter:
    Die Halle-Neustädter Senke dürfte eine Fläche von ca. 2km² haben, bei einer geschätzten durchschnittlichen Wassertiefe von 2 m nach Flutung passen da ca. 4 Mio m³ Saalewasser rein.
    Diese Wassermenge läuft schon bei nur 30 m³/s in ca. 1,5 Tagen rein. In der Praxis dürfte es wesentlich schneller gehen, da der Deich vermutlich bricht und das hatte ja auch der Katastrophenstab befürchtet und deshalb die Räumung der bedrohten Teile von HaNeu angeordnet.

    #122406

    Also wenn die Profilverengung und der Retentionsraumverlust von ca. 100.000 m³ schon 2-4 cm Wasserspiegellageveränderung ausmachen, will ich mir gar nicht ausrechnen, was dann mit 4 Mio. m³ so anzufangen wäre (und 2 Quadratkilometer ist für die potenzielle Überschwemmungsfläche Neustadt sehr, sehr knapp bemessen). Aber es möchte ja niemand die Neustadt überschwemmt sehen und auch keinen Dammbruch herbeiwünschen. Es geht lediglich um die Abschätzung der Auswirkungen. Der LHW ist aber weiterhin der Meinung, die Deichvorverlegung und Deicherhöhung habe keinerlei Auswirkungen auf die Grundstücke in der Altstadt. Daher wird es auch keine präventiven Maßnahmen für die Altstadt geben. Der LHW hat sich gestern auf Einladung der Stadtratsfraktion der SPD noch einmal einer Diskussion gestellt. Herr Krause hat am Ende zusammengefasst, der LHW müsse mal langsam Antworten auf die Fragen der Bürger geben und Kompromisse suchen.

    Das Bild vom Deich @micha war in seiner Aussage überaus eindeutig, richtig scheene Wohnhäuschen vor der neuen Mauer. Selbst wenn das wahrscheinlich unabsichtlich vom Gestalter des Entwurfs war, es ist an Zynismus einfach nicht mehr zu überbieten.

    #122409

    Deichvorverlegung ist ein relativer Begriff. Aus Sicht der Neustadt wird der Deich rückverlegt.

    #122411

    @SfK: ich schätze Deinen kindlichen Witz im allgemeinen. Aber störe nicht, wenn sich Erwachsene unterhalten.

    #122413

    zu den Bebauungsplänen auf dem Rummelplatz kann ich nur hoffen, dass der LHW möglichst schnell Land gewinnt. Aber nur im übertragenen Sinne.

    #122419

    Das Bild vom Deich @micha war in seiner Aussage überaus eindeutig, richtig scheene Wohnhäuschen vor der neuen Mauer. Selbst wenn das wahrscheinlich unabsichtlich vom Gestalter des Entwurfs war, es ist an Zynismus einfach nicht mehr zu überbieten

    Das armselige Häuflein will wohl frisches Blut für seine Zwecke rekrutieren?

    #122428

    Anwohner vom Gut Gimritz und dem Sophienhafen klagen gegen Gimritzer Damm

    „Mit Sorgen betrachten Anwohner aber auch eine mögliche Bebauung der Festwiese und des bisherigen Eissporthallen-Standorts. Denn auf Planungsbildern des Landesamts für Hochwasserschutz ist das Areal mit Einfamilienhäusern bebaut. Auch hier wollen die Anwohner Auskunft erhalten.“

    Jemand macht sich Sorgen, wenn Häuser vor dem Deich, also im geschützten Bereich entstehen sollen – wohnt aber selbst hinter dem Deich? Muss man das noch ernst nehmen?

    #122430

    Dort Bebauung einzuplanen oder auch nur das Planbild mit Häusern zu „verzieren“ ist natürlich ziemlich unklug, eigentlich schon provokativ. Nur wer soll provoziert werden bzw. wem soll das nutzen. Dem LWH sicher nicht, für den ist ist das Wohl ein gewaltiges Eigentor.

    Ist die Planungsunterlage öffentlich zugänglich, wenn ja bitte das Bild hier einstellen.

    Im übrigen sollte mal abgefragt / geklärt werden, welchen Status das Gebiet hat (Baugebiet?).

    #122431

    Was ist daran eine Provokation, potentielles Bauland zu bebauen?

    #122433

    also wenn die Profilverengung und der Retentionsraumverlust von ca. 100.000 m³ schon 2-4 cm Wasserspiegellageveränderung ausmachen, will ich mir gar nicht ausrechnen, was dann mit 4 Mio. m³ so anzufangen wäre.

    Da kann ich helfen: Milchmädchengemäß würde das eine Absenkung des Wasserspiegels zwischen 80-160 cm ausmachen.

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