Startseite Foren Halle (Saale) Gemeinnützige Tätigkeiten für Flüchtlinge

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  • #262765

    Ab 1. August gibt es das Flüchtlingsintegrationsprogramm der Bundesregierung, wonach 100 000 Maßnahmen gemeinnütziger Tätigkeiten von Flüchtlingen bei Kommunen und Freien Trägern finanziell gefördert werden. Die Stadt Halle sollte dieses Programm nutzen, auch damit Flüchtlinge nicht beschäftigungslos sein müssen.
    Die Flüchtlinge bekommen eine Aufwandsentschädigung von 80 Cent/h (1,05 Euro/h stehen an anderer Stelle).
    Flüchtlingen könnten also z.B. die Bänke am Hansering streichen, wozu sich die Stadt momentan nicht in der Lage sieht.
    Details zum Programm stehen hier:
    http://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/Thema-Arbeitsmarkt/richtlinie-fluechtlingsintegrationsmassnahmen.pdf;jsessionid=8571A34B61C6027A0D860C5FA41AFBD9?__blob=publicationFile&v=2

    #262775

    Gauweiler fordert das heute in der „Welt“ auch.Ich finde das gut.

    #262777

    Das Gesetz sieht Freiwilligkeit der Flüchtlinge vor, Gauweiler fordert Pflicht.
    Übrigens war das vor diesem Gesetz auch schon möglich, aber da musste die Stadt für die Aufwandsentschädigung und alle sonstigen Kosten aufkommen, jetzt tut das der Bund.

    #262780

    Ihr halte es für wichtiger, dass die Leute richtige Arbeit für richtiges Geld vermittelt bekommen. Alles andere ist sekundär und verplemperte Zeit.

    #262781

    Anonym

    Beschäftigung an sich ist erstmal nicht sinnlos. Langeweile ist dagegen ein sehr großes Problem. Das gilt auch unabhängig von der Herkunft. Auch (Langzeit)Arbeitslose, die den Gentest bestehen, sind genauso schwer in den Arbeitsalltag zu integrieren. Jede Form der regelmäßigen und vielleicht sogar belohnnten Tätigkeit ist erstmal zu begrüßen.

    Wenn danach nichts kommt, ist es natürlich – zumindest aus ökonomischer Sicht – „verplempert“.

    #262783

    Anonym

    und warum gilt für die Flüchtlinge nicht der Mindestlohn?

    #262784

    Anonym

    Der Mindestlohn gilt für alle. So lautet §1 Abs.1 MiLoG:

    Jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf Zahlung eines Arbeitsentgelts mindestens in Höhe des Mindestlohns durch den Arbeitgeber.“

    Im oben verlinkter Bekanntmachung im Bundesanzeiger (gelesen?) findet sich auch:

    „Für dieses Arbeitsmarktprogramm gelten die Vorschriften des §421a SGB III (…)“

    Aus §421a SGB III:

    „Arbeiten in Maßnahmen, die durch das Arbeitsmarktprogramm Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen bereitgestellt werden, begründen kein Arbeitsverhältnis im Sinne des Arbeitsrechts und kein Beschäftigungsverhältnis im Sinne des Vierten Buches“

    (Hervorhebungen von mir)

    #262786

    heiwu schrieb:
    „Ihr halte es für wichtiger, dass die Leute Srichtige Arbeit für richtiges Geld vvermittelt bekommen. Alles andere ist sekundär und verplemperte Zeit. “

    Einer sofortigebn Aufnahme von richtiger Arbeit für richtiges Geld steht nichts im Wege, das neue Integrationsgesetz erlaubt dies.
    Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?

    #262789

    Anonym

    Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?

    Ein kleines Beispiel aus Thüringen. Mein Tochter hat in der ev. Kirchenfreizeit eine Freundin aus Eritrea gefunden (ca. 16 Jahre). deren Vater hatte ein dreimonatiges (evtl. auch 6 monatiges) Praktikum in einer Tischlerei bekommen. Danach durfte er das Praktikum nicht weiterführen und auch dort keine Lehre machen, wegen Zeitüberschreitung. Nun hat er jetzt ein andere Tischlerei gefunden und das ganz Spiel geht von vorne los. Für ihn war wohlalles besser als weiter tatenlos in der Flüchtlingsunterkunft abzuhängen.

    Sie hätten ihn in der ersten Tischlerei wohl auch übernommen wenn es ihnen rechtlich möglich gewesen wäre.

    Appropo Ausbildung: Die Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus. Und die IHK in Halle bzw. Sachsen-Anhalt jammert über die ganzen unbesetzten Lehrstellen.

    #262790

    fractus schrieb:
    „Sie hätten ihn in der ersten Tischlerei wohl auch übernommen wenn es ihnen rechtlich möglich gewesen wäre. “

    Da die Vorrangprüfung in fast allen Arbeitsamtsbezirken mit dem neuen Integrationsgesetz ausgesetzt wurde, ist die Übernahme in der Tischlerei vermutlich jetzt möglich, wenn er nicht ausreisepflichtig ist.

    #262793

    Anonym

    ich werde meine Tochter bei Gelegenheit mal fragen. Den Kontakt zu ihrer Freundin hält sie ja noch.

    #262818

    Die Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus.

    Da muss man schon ein bisschen tiefer stochern:
    „Nun hilft er, Pumpen auszuwechseln und die Wasserqualität von Brunnen zu testen.“
    „Man kann die Jugendlichen nicht einfach in den Betrieb schicken, dann sind sie oft nach kurzer Zeit wieder draußen“
    “ Langzeitpraktikum “
    „ein Unterrichtstag pro Woche, an dem die Teilnehmer Deutsch, Mathe und Physik lernen, “
    Was ich schon schrieb, längere Ausbildung und berufsbegleitende Maßnahmen. Und wie viele durchhalten und wie viele einen Job bekommen erfährt man nur mal aus vereinzelten Reportagen.

    #262822

    Anonym

    Die Berliner Wasserwerke bilden wohl bis zu 10 Flüchtlinge aus. Und die IHK in Halle bzw. Sachsen-Anhalt jammert über die ganzen unbesetzten Lehrstellen.

    Solche Einstiegsqualifizierung für die darauf folgende, reguläre Ausbildung ist es, was den meisten Ausbildungsbetrieben fehlt. Die brauchen eben „fertige“ Azubi-Anwärter. Da ist das Angebot an Eingeborenen ja schon, naja, überschaubar.

    #262829

    Ich hatte da so einen Verdacht, wo die Deutsche Post die 50 Flüchtlinge beschäftigt…
    Ich bin fündig geworden und mein Verdacht wurde bestätigt:
    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/integration-junge-fluechtlinge-arbeiten-fuer-die-deutsche-post-14367005.html

    #262831

    Anonym

    Ich hatte da so einen Verdacht … und mein Verdacht wurde bestätigt

    Sie arbeiten im „Knuffbereich“. So wie 99% ihrer Kollegen. Vorstandsposten werden nicht so oft frei. 🙂

    Aber ist rumlungern und Stütze kassieren etwa besser?

    #262832

    Pakete umladen sind aber keine gemeinnützigen Tätigkeiten, dort müssten die Flüchtlinge m.E. mit normalem Lohn bezahlt werden.

    #262842

    Pakete umladenn sind aber keine gemeinnützigen Tätigkeiten, dort müssten die Flüchtlinge m.E. mit normalem Lohn bezahlt werden.

    Werden sie auch, wird im Beitrag erwähnt: „über 11€/h“.
    Das waren also 50, der 54 von den DAX-Unternehmen eingestellten Flüchtlinge. Nach den restlichen 4 suche ich nicht, sie decken sicher woanders den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften. Es wird ja immer betont, dass es an Unqualifizierten nicht mangelt.

    #262845

    Anonym

    Ich weiß nicht, warum du immer auf dieser einen Umfrage(!) der FAZ rumreitest. Aber bitte bedenke, dass im DAX lediglich 30 der ingesamt weit über 3 Millionen Unternehmen in Deutschland aufgeführt werden.

    Falls du das Original gar nicht kennst:

    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/welcher-konzern-stellte-fluechtlinge-ein-14322168.html

    Dort findest du auch, wo die anderen 4 untergekommen sind. Die Auswertung zu den Ausbildungs- und Praktikumsplätzen (es sind mehr als 54) überlasse ich dir oder anderen.

    #262850

    Ich hätte gern eine Statistik der Bundesregierung:
    Wie viele Flüchtlinge gibt es in Deutschland, die erfasst sind (Wie viele es wirklich gibt, weiß man ja immer noch nicht.)
    Wie viele davon sind zu welchem Einkommen beschäftigt?
    Anstatt Zahlen zu veröffentlichen wird nur eine glanzvolle Zukunft an die Wand gemalt (Wer denkt da nicht an die Wandbilder des Sozialismus) und ansonsten werden Nebelkerzen geworfen.
    Diejenigen, die noch vor Monaten von qualifizierten Arbeitskräften für den bedürftigen Arbeitsmarkt gesprochen haben, sind kleinlaut geworden und sprechen nur noch von Ausbildungsförderung.

    #262851

    Anonym

    Löblich, dass du dir ein komplettes Bild machen möchtest. Auch wenn du dir bereits ohne dies ein umfassendes (und unumstößliches?) Werturteil gebildet hast. 🙂

    Aber wenn irgendwer irgendwen damit beauftragt und das Ganze mit irgendwelchen Mitteln finanziert – welchen Fortschritt erhoffst du dir davon?

    Um zu sagen, „Wir müssen mehr tun!“ oder vielleicht auch „IHR müsst mehr tun!“ brauchst du keine (weiteren) Zahlen und Statistiken.

    #262868

    Dieses ganze Integrationsgequatsche ist doch blanke Heuchelei. Man kann Integration nicht „von oben“ forcieren, und schon gar nicht, indem man Ausländer – unter dem Deckmantel der Freiwilligkeit – als schlechtere Hilfsarbeiter mit deutschen Langzeitarbeitslosen konkurrieren lässt. Auf ähnliche Weise wurden früher „Gastarbeiter“ in die BRD geholt, die jetzt genau die Parallelgesellschaften bilden, die für so manche soziale Probleme in unserem Land verantwortlich sind. Und auch eine vereinzelte Freundschaft aus der „Kirchenfreizeit“ ist kein Beispiel für das Gesamtproblem.

    Wer sich wirklich integrieren will, der integriert sich von selber und braucht keine staatlichen Förderprogramme. Den anderen ist auch mit solchen Programmen nicht zu helfen. Und je mehr Ausländer aus den gleichen Ländern kommen, umso weniger ist die Motivation da, sich an die vorherrschende Kultur und Gesellschaftsordnung anzupassen. Man sieht schon in Teilen Halle-Neustadts, wie dort bestimmte Nationalitäten bzw. Kulturkreise nur unter sich sind (selbst wenn sie Arbeit haben). Von evangelischen Kirchenfreizeiten in diesen Vierteln habe ich allerdings noch nichts gehört.

    Integration kann nur gelingen, wenn es so wenige Ausländer an einem Ort gibt, dass sie ansonsten nur mit Einheimischen in Kontakt kommen und somit darauf angewiesen sind, sich zu integrieren – und wenn es für die Einheimischen quasi etwas besonderes ist, dass da ein „Fremdling“ in ihren Reihen ist und sie sich nicht plötzlich als Minderheit vorkommen. Bei einem Massenauftreten von Ausländern, erst recht aus den gleichen Ländern, funktioniert das nicht, das kann ich schon jetzt vorhersagen. Da bilden sich unter Ausländern wie Einheimischen nur segregierte Gruppen. Wir können ja in zwanzig Jahren nochmal darüber sprechen.

    #262871

    Wer sagt denn, dass Integration nur mit Anpassung an tradierte „deutsche“ Werte verbunden ist? Dann hätte es nie Veränderung gegeben. Integration kann auch bedeuten, sich innerhalb einer Gruppe nicht deutschstämmiger anzupassen und im übrigen nicht weiter aufzufallen. Siehe nur China-Town in vielen Großstädten der USA.

    #262878

    Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?

    Tja, da kann man dann schon fragen, wo Arbeitsplätze für Menschen mit anerkannter Berufsausbildung und ausgezeichneten Sprachkenntnissen sind…

    #262880

    Nur wo sind solche Arbeitsplätze für Menschen ohne Berufsausbildung und ohne Sprachkenntnisse?

    Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben. Aber es gibt probate Mittel, die nennen sich Lernen, Umschulen, Studieren, Fortbilden.

    #262891

    Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben.

    Schon wieder eine Beleidigung.

    Die gibt es kaum, das musstest du ja selbst erleben. Aber es gibt probate Mittel, die nennen sich Lernen, Umschulen, Studieren, Fortbilden.

    Und das kostet Geld, Steuergeld. Und das für Wirtschaftsflüchtlinge? Nein!

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