Startseite Foren Halle (Saale) Finsterwalder beantragt Lager für Gifte und explosive Stoffe

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  • #135367

    Die Gesellschaft/der Staat/die Stadt geht hier ein kalkuliertes Risiko ein. Ja, es kann immer zu einer Katastrophe kommen. Ziel muß es sein, das Risiko dafür so gering wie möglich und vertretbar zu halten. Wer behauptet, es gäbe eine 100%-sichere Lösung, der lügt.

    „risiko so gering wie möglich halten“ bedeutet also in diesem fall, verschiedenste giftige und explosionsgefährdete stoffe in wildester und wechselnder mischung im stadtgebiet in einer größenordnung, die nach gewicht ca. 3800 pkw entsprechen, zu lagern. aha, dann ist ja alles gut.

    warum kann man finsterwalder nicht „zumuten“, wenigstens irgendwo an der a14 zu bauen? das wäre ja wohl anfahrtstechnisch vertretbar und würde im falle eines nie auszuschließenden falles nicht halb halle mit chemie verseuchen. warum muss es an einem einzigen standort so ein riesen-lager sein? zur schadensminimierung wären mehrere kleinere lager hilfreicher.

    ich persönlich würde das chemielager lieber genau neben dem landesverwaltungsamt oder wahlweise dem ratshof bauen. (war natürlich nur ein scherz)

    #135418

    Chemie ist doch ein effizenter Quotenreisser….

    verschiedenste giftige und explosionsgefährdete stoffe in wildester und wechselnder mischung im stadtgebiet

    Das findest Du in jedem gut sortierten Super- oder Drogeriemarkt.

    die nach gewicht ca. 3800 pkw entsprechen

    Wer sagt Dir, daß dort „Chemie“ in dieser Größenordnung gelagert werden soll? Es wurde lediglich die Gesamtgröße des beantragten Lagerraumes beschrieben. Auch wenn dann dort nur 100g Chemie lagern, so wäre das genehmigungspflichtig.

    Bei Klöpferholz lagern zig Tonnen brennbare Materialien-keine Sau interessiert es.
    Hörmannshofer lagert in seinen Hallen Fassadendämmstoffe-uninteressant.
    Bei der MZ im Papierlager liegen auch nicht nur 100kg Papier….
    Bei diversen exportierenden Autohändlern zwischen Delitzscher und Reideburger Strasse liegen Tausende von Reifen gestapelt,die im Falle eines Feuers natürlich vollkommen ungiftig verbrennen.
    Über die Gleise der DB rollen Züge, die mit brennbaren oder chemischen Produkten beladen sind-mitten durchs Stadtgebiet. Und dabei handelt es sich nicht nur um ein paar Hundert Kilo.

    Würde Finsterwalder an selbiger Stelle ein Textilgroßlager errichten wollen, keine Sau würde sich dafür interessieren. Textilien brennen nämlich nicht und chemisch hergestellte Kunstfasern erzeugen auch keinen giftigen Qualm….

    #135435

    Können sich die Protestierer vorstellen, dass die ganzen Rohstoffe, die für die Geräte ihrer Kommunikation und elektronischen Unterhaltung, in der Umgebung von Halle gewonnen würden? Die müssen alle aus der Erde gebuddelt werden. Es sei denn, sie haben ein extravagantes Teil mit Holzgehäuse. Und daneben stehen Industrieanlagen, die diese Rohstoffe aufbereiten. Kupferdraht beispielsweise, kann man nicht wie einen Regenwurm aus der Erde ziehen. Überall werden die verschiedensten Chemikalien gebraucht. Für den Wohlstand, den wir jetzt haben. In Deutschland wurde ja schon vieles wegprotestiert. Viele wollen nur noch Deutschland als große Parkanlage. Die Rohstoffe werden jetzt in anderen Ländern gewonnen und die Industrieprodukte dort zusammengeschraubt, zum großen Teil unter mieseren Bedingungen als es sie je in Deutschland gab.
    Seien wir doch froh, dass diese paranoide Gesellschaft noch nicht die gesamte Industrie vertrieben hat.
    Was lernt man eigentlich heutzutage in der Schule? Seinen Namen zu tanzen? Oder auch noch was anderes?

    #137537

    “zur Lagerung von sehr giftigen, giftigen, brandfördernden oder explosionsgefährlichen Stoffen oder Gemischen sowie Fluorwasserstoff.”

    Allerdings war das Gebäude als normale Lagerhalle errichtet worden.“

    Wie überraschend.
    Aber in dieser Stadt ist alles möglich. Wie tief im Arsch müssen eigentlich gewisse Leute gekrochen sein.
    Als Privatmann sollte man künftig auf das Baurecht in dieser Stadt scheißen. Interessiert anscheinend sowiseso niemanden. Das Umweltamt oder Denkmalbehörde hat in dieser Stadt ja schon lange nichts mehr zu melden.
    Abscheinend ist jetzt das Bauamt noch dazugekommen. Mal schauen wenn das Finanzamt sich einreiht. Vielleicht ist das ja schon passiert.

    Sachsen Anhalt steht ja seit Jahren wegen Verklappung von Giftmüll aus Italien in anhaltinischen Tongruben in den Medien.
    Künftig werden mit Sicherheit noch andere Themen hinzukommen.

    #137540

    „Künftig werden mit Sicherheit noch andere Themen hinzukommen.“
    Mit Sicherheit bestimmt nicht.

    #137595

    @Roshi: was konkret widerspricht denn nun dem Baurecht?
    Wenn Du erfolgreich gegen die Anlage vorgehen willst, mußt du dich schon konkret mit der Materie befassen. Natürlich kann man aus einer „normalen“ Lagerhalle unter Beachtung der entsprechenden Vorschriften auch eine Gefahrgutlagerhalle machen. Nur sind dann die entsprechenden Vorschriften einzuhalten. Auch ein ehemaliges Nonnenkloster kann man zu einem Puff umbauen, wenn eben die Vorschriften eingehalten werden.

    #137684

    Nur weil gewisse Sachen nicht verboten sind, oder Vorschriften unterliegen um sie zu gewähren, bedeutet das noch lange nicht, das es auch wünschenswert oder besonders intelligent ist.

    Und das künftig 2-3km Luftlinie von mir entfernt, hunderte Tonnen an Benzin, Öle, Lacke, zig Säuren und hunderte andere chemische Grundstoffe lagern, inklusive der künftig fahrenden Gefahrguttransporten im halleschen Osten, läßt in mir keine Freude aufkommen.
    Chemieparks oder Chemiebetriebe inklusive Lager, Versand und Abfüllanlage wurden nicht ohne Grund früher weitab jeder Siedlung oder Stadt errichtet.
    War irgenwie sinnvoll, wenn mal ne Anlage in die Luft flog oder abbrannte.

    Das ist keine Schokofabrik, oder Lager wo Baustoffe gelagert werden, sondern Stoffe die hochgefährlich,explosiv, hochentzündlich und stark gesundheitsgefährdend sind.

    Das ist auch keine Tankstelle oder Heizölbehälter in Häusern.

    #137689

    Anonym

    Wo darf denn die Chemie hin? welche Entfernung zu anderer Bebauung schwebt dir als Mindestabstand vor? 50km? 100?

    ich finde die diskussion hier genauso sinnlos wie die bei pyrolx. erst gegen jeglichen autoverkehr meckern und dann jegliche Industrie aus der Stadt ekeln..leute, dann zieht doch gleich aufs Dorf

    #137710

    Vielleicht versucht man ja einfach mal darauf zu vertrauen, dass bei der Genehmigung eines Gefahrenstofflagers in Deutschland mal doch alles nach ziemlich komplizierten Vorschriften geregelt ist und wird und es vielleicht etwas irreführend ist, wenn die Presse fahrlässig von einer einfachen Lagerhalle spricht.

    #138268

    Noch ein paar Fakten

    Das Lager ist 20.000 m² groß. Lediglich 3.000 m² davon sind zur Lagerung von Gefahrgütern vorgesehen.

    Das Lager wurde, anders als hier dargestellt, schon immer als Gefahrstofflager geplant und gebaut. Es erfolgt also keine Umnutzung oder Änderung.
    Die Anwohner wurden auch nicht getäuscht, da all diese Anlagen und Lagertypen bereits im Genehmigungsverfahren des Bebauungsplanes veröffentlicht wurden und von jedem eingesehen werden konnten.

    Der Bebauungsplan ist rechtskräftig. Und nochmal – es ist ein Industriegebiet genehmigt wurden kein Gewerbegebiet. In Industriegebieten gelten andere Bestimmungen, weil ebenda solche Anlage angesiedelt werden dürfen.

    Auch das Thema Wohnbebauung und Abstände dazu regelt der Bebauungsplan. Es werden die Abstandsklassen zu Wohngebieten eingehalten.

    Des weiteren ist auch die hallesche Berufsfeuerwehr für Gefahrguteinsätze ausgebildet und ausgerüstet. Nicht nur die Werksfeuerwehren in Bitterfeld und Schkopau.

    Auch verfügt die Lagerhalle über die modernsten Gaswarndetektoren welche sofort gefährliche Konzentrationen in der „Lagerluft“ erkennen und Frischluft zuführen bzw. einen Alarm auslösen.

    Auch ist das Gebäude nicht als „normale“ Blechlagerhalle mit Stahlträgerkonstruktion gebaut, sondern in massiver Betonbauweise. Das hat dem Unternehmen sicherlich viel mehr Geld gekostet bringt aber ein vielfaches an Sicherheit.
    Auch ist der gesamte Hallenboden als Wanne ausgebildet, so dass ein Auslaufen von Gefahrstoffen nach draußen verhindert wird.

    Auch nicht unerwähnt sein sollte, dass viele Lebensmittel auch Gefahrstoffe sind. Weichmacher für Kaugummi oder für Zahncreme zählt dazu um nur mal ein Beispiel zu nennen.

    Man darf sich wirklich nicht von der Überschrift blenden lassen. Diese klingt sehr, sehr gefährlich.
    Leider gibt es keine andere auch wenn man nur kleine Mengen lagern möchte.

    Sachliche Rückfragen versuche ich sehr gern zu beantworten.

    #138278

    Hallenser, da Du ja so kompetent Auskunft geben kannst, noch ne Frage.
    Wo fließt das Löschwasser hin, wird es auf dem Gelände aufgefangen, oder geht es Richtung Kläranlage bzw. Niederschlagswasserkanalisation?
    Was passiert bei eine Starkniederschlagsereignis/Brand z.B. im Gefolge eines Gewitters? GAU?

    • Diese Antwort wurde geändert vor 7 Jahren, 1 Monat von admin.
    #138286

    #redhall
    Das Löschwasser kann das Gebäude nicht verlassen.
    Der Lagerabschnitt verfügt über so genannte Löschwasserbarieren. Das Wasser muss dann abgesaugt und entsorgt werden.

    Was meinst Du mit Gewitter ?

    #138329

    #redhall
    Das Löschwasser kann das Gebäude nicht verlassen.
    Der Lagerabschnitt verfügt über so genannte Löschwasserbarieren. Das Wasser muss dann abgesaugt und entsorgt werden.

    Ich gehe hierbei doch vielmehr einmal davon aus, dass es sich bei deren Löschanlage/Sprinkleranlage um eine auf Löschschaum basierende handelt?!

    Dieser wird immer durch entsprechende Entsorgungfirmen nach einem Brandfall aufgesaugt und entsprechend chemisch-physikalisch behandelt und entsorgt.

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