Startseite Foren Halle (Saale) FDP will Vorfahrt der Straßenbahn beenden

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  • #23558

    Aus dem Stadtrat:
    „Sie (die FDP) will aber die Bevorzugung des ÖPNV brechen. Der Straßenbahnverkehr behindere den übrigen Verkehr, sagte der Fraktionsvorsitzende Gerry Kley, Autos müssten an roten Ampeln warten“.

    Mit dieser Forderung macht sich die FDP für alle Strassenbahnbenutzer unwählbar.

    #23559

    Anonym

    „Der Straßenbahnverkehr behindere den übrigen Verkehr […}“

    *Autsch* 🙄

    #23562

    Warum sagt er nicht einfach, das er den ÖPNV abschaffen will?

    #23567

    Kley hat eingeschränkt REcht. Die Ampelschikanen für Autos z.B. auf der Magistrale, zugunsten der Straßenbahn, müssen ein Ende haben.

    #23569

    @braegelDas sind nicht nur Ampelschikanen für Autos (das könnte ich noch verknusen, da sitze ich im Warmen und kann Radio hören), sondern auch für Fußgänger. An der Magistrale zu beobachten: Erste Ampel über die Fahrbahn grün, zweite Ampel über die Straßenbahn rot, dritte Ampel über die Gegenfahrbahn grün. Das Thema hatten wir im Halleforum schon diskutiert. Deshalb bin ich ebenfalls für die Abschaffung dieser Vorrangregelung. Die Straßenbahn kann sich genauso an einer roten Ampel anstellen wie die parallel fahrenden Autos.

    #23573

    Die Strassenbahnen fahren nach einem minutengenauen Fahrplan, Autos nicht.

    #23579

    Straßenbahnen transportieren (theoretisch und im Idealfall) viele Menschen auf einmal, sie dienen der Allgemeinheit auf Wegen von einem Ort zum anderen. Kraftfahrzeuge dienen üblicherweise nur dem Einzelnen (deshalb auch motorisierter Individualverkehr, im Gegensatz zum öffentlichen Personennahverkehr). Man muss sich also die Frage stellen, welches Wohl im Vordergrund stehen soll, das Allgemeinwohl oder das Wohl des Einzelnen?

    Die FDP war aber schon immer eine Partei des Individualismus, der stark mit dem Liberalismus einher geht. Insofern kann man Gerry und Konsorten seine Meinung nichtmal übelnehmen. Ob sie aber vernünftig ist, ist eine andere Frage.

    #23587

    Anonym

    Es geht aber nicht nur um einige Autos welche auf die Straba warten müssen, es geht oftmals um eine größere Anzahl von Autos. Oftmals sitzen in den Autos welche auf die Straba warten müssen mehr Menschen als in der Straba somiot wird dann auch umgekehrt ein Schuh daraus….

    mfg

    #23588

    Also, zuallererst: Eine generelle Vorfahrt der Straßenbahn gibt’s nicht. Steht in irgendwelchen EU-Richtlinien. Frage mich keiner wo. Ist ja schließlich hier keine Fachtagung, sondern ein Meinungsforum. Wem’s interessiert, soll sich’s selber raussuchen. Die Stadt Halle ist seit Jahren angewiesen, diesem Umstand Rechnung zu tragen. Und man hat schon reagiert, bissel verschämt zwar, aber immerhin. Am Reileck wurden die Schilder „Vorfahrt gewähren“ mit dem Zusatz „Straßenbahn“ entfernt. Ebenso an der Kreuzung Bernburger/Mühlweg. Konnte man letztens schön beobachten, als die Ampelanlage am Reileck tagelang ausfiel und die Bimmel treu und brav die Vorfahrt gewähren musste. Wenn die Ampel an der Bernburger/Mühlweg ausfällt, muss die Linie 8 in jedem Fall die Vorfahrt beachten. Mühlweg/Burgstraße wurde die Vorfahrt dem Schienenverlauf angepasst. Am Hallmarkt installierte man eine Ampel mit Andreaskreuz. Es hat sich also schon einiges getan.

    #23593

    Fußgänger müssen an roten Ampeln warten wegen den Autos. Ich fordere…

    #23598

    Fußgänger müssen an roten Ampeln warten wegen den Autos. Ich fordere…

    …die Rettung des Genitivs. Die Präposition „wegen“ verlangt den Genitiv.
    …wegen der Autos
    …wegen des Schildes (Feuerzangenbowle)

    Wie sagt der Volksmund? Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.

    #23609

    Du kannst ja eine Gesellschaft zur Rettung des Genitivs gründen, aber nimm bitte eines zur Kenntnis, dass die Suchergebnisse zwischen „wegen den Autos“ und „wegen der Autos“ sich bei google fast exakt die Waage halten. Probiere es mal aus. Und wenn man etwas von Häufigkeitsverteilung versteht, dann müssen unter den Anhänger von „wegen den Autos“ eine Menge Deutsch-Lehrer dabei sein.

    #23611

    Wegen mit Genitiv wird als „standardsprachlich korrekt“ bezeichnet, wegen mit Dativ als „umgangssprachlich“.
    „Standardsprachlich“ ist ein Qualitätsurteil. Wer die Standardsprache spricht und schreibt, spricht und schreibt ein „gutes, sogar besseres, schöneres, eleganteres“ Deutsch als einer, der Umgangssprache spricht. .. mehr auf http://www.wer-weiss-was.de/faq1143/entry1257.html

    #23612

    @wolli

    so exakt nach Fahrplan fahren die Straßenbahnen nicht. Wie ich Enricos Berichterstattung entnahm, wurde in der Stadtratssitzung auch darüber diskutiert, wann eine Bahn als pünktlich gilt ( 1 min vor Plan bis 3 min nach Plan). Wenn ich mich richtig erinnere, galt bei der Reichsbahn für personenbefördernde Züge: niemals vor Plan. Ein Halt vor roten Ampeln ist also durchaus drin.

    @10010110

    ich sprach von Fußgängern, beim Autofahren halte ich das Warten für tolerierbar.

    #23614

    Lachheini, es ist mir ein Rätsel, wie du meinen Kommentar als Antwort auf deinen interpretieren konntest, bezog ich mich doch direkt auf Wollis (direkt vor meinem) und indirekt auf das Grundthema dieses Strangs – siehe Beitrag Nr. 1 –, in dem es um Vorrang der Straßenbahn vor dem MIV ging, gegen den die FDP was auszusetzen hat.

    #23617

    Mugger, Falsch. Eahr Du bloß niemals im Sinne Deiner Aussage ins europäische Ausland.

    Die Richtige Antwort ist: In fast allen Ländern Europas haben Straßenbahnen uneingeschränkt Vorfahrt. Auch ohne Beschilderung. Selbst bei den Eidgenossen in der Schweiz heißt es: „Denkens dran s Tram hat immer Vortritt“

    Gilt also wie gesagt in den meisten Ländern Europas wie auch im ganzen Ostblock, übrigend fast überall seit der Novellierung und Vereinheitlichung der wichtigsten Verkehrsregeln in Europa, welche in der DDR als STVO77 in eben jenem Jahr eingeführt wurde und bis zum Beitritt auch hier galt.

    Straßenbahnen sind Schienenfahrzeuge, Schienenfahrzeuge haben aber gewisse Eigenheiten.

    Ach ja, ein Denkanstoß…eine Bahn die rollt, ist schneller vorbei und sorgt für weniger Behinderung, als eine Bahn, welche ständig aus dem Stillstand beschleunigt und wieder abgebremst werden muss. Eine Bahn, die mit einer Vorrangschaltung über eine Ampel rollt,ohne vorher zu stehen, braucht insgesamt weniger Zeit um diese Kreuzung zu befahren, was sicher dem Verkehrsfluss an sich zu Gute kommt.
    Zudem sorgt eine reibungslose Fahrt der Bimmel für weniger Fahrzeug und Personalbedarf und Einsatz,vom Energiebedarf red ich nicht mal. Im Falle einer 100% igen Stadtwerke Tochter ein nicht zu unterschlagendes Argument.

    Sehe ich mir an, wie voll die Bahnen aktuell wieder sind, dann mag ich mir einfach nicht vorstellen wollen, diese Massen alle in irgendwelchen kleinen rauchenden Blechkisten auf 4 Rädern in der Stadt herumirren zu sehen…

    Viele Ampeln stehen übriens nur, weil die Autofahrer immer seltener bereit sind, die STVO auch zu beherzigen. Hier insbesondere §1 aber auch §20 StVO. Wärs an dem, dann bräuchte man die Schlafampeln an der Pfännerhöhe, Huttenstraße, Bergmannstrost, Neubauer Straße und Rosengarten nicht.Auch nicht die Zeitinseln am Lutherbogen und an der Kurt Wüsteneck Straße.
    Aber da es auf der ganzen Merseburger Straße aufgrund rücksichtsloser Fahrzeugführer immer wieder zu schweren Unfällen mit ausgestiegenen Fahrgästen kam, ist dort leider die Situation entstanden, daß die Bahn mitunter dort eine rote Welle schaltet.
    Eine Ampel jedoch macht den Verkehr nie schneller, sie soll ihn nur sicherer machen.
    Ist so und leider nicht zu ändern. Lieber den Verkehr einbremsen, als wegen irgendwelcher Idioten wieder Menschen 50m weit fliegen zu sehen…

    Deswegen müssen ja auch immer mehr Andreaskreuze mit Ampeln aufgestellt werden, weil die alten Schilder, die aufgrund des Bundesdeutschen Sonderweges nach der wende aufgestellt, jahrelang funktioniert haben, nun nicht mehr so chic sind gelle? Was wird schneller funktionieren, Andreaskreuze mit Ampeln dran, oder ein Blechschild ohne Ampel? Von einer Bahn, die einen elenden Rückstau erzeugt weil sie irgendwo nicht über die Kreuzung kommt, weil dann wartepflichtig, wie ein gewisser Wichtigtuer aus der FDP, aber auch einige hier im Forum fordern rede ich gleich mal garnicht…
    Von daher bin ich recht froh drüber, daß in Halle nocht nicht überall Andreaskreuze stehen…

    Zu Fahrplänen sei einfach mal ein Selbstversuch angeraten.
    Man fahre mit dem eigenen Fahrzeug eine Strecke von rund 15 Kilometern. Auf dieser Strecke halte man alle 300m an. An einigen Haltepunkten simuliere man zusätzlich Oma mit Rollator die noch mitweill, Fahrkartenverkauf direkt an der grünen Ampel, (inclusive genervt hupendem Hintermann) und den Versuch mit einem 50€ Schein zu bezahlen…Dazu hat man eine Zeittafel neben sich liegen, welche die Strecke minutiös abdeckt.

    Viel Spaß. Mal schauen wie „pünktlich“ der Selbstversuch sein wird…

    Ach ja, eins noch…Der Herr von der FDP hatte in den letzten Jahren schon die idiotischsten und krudesten Ideen, den kann ich einfach nicht mehr ernst nehmen und daß die FDP seit einigen Jahren als „Partei der Besserverdienenden“ sowieso nur Klientelpolitik betreibt sieht man ja eindrucksvoll an der durchgeboxten „Mövenpick-Steuer“ damals. Das ist schon lange nicht mehr die liberale Partei Genschers, für mich ist das seit Möllemanns Tod die persönliche Proll und Lobbypartei von Tante Guido.

    #23639

    @10010110

    1. die Überschrift lautet: FDP will Vorfahrt der Straßenbahn beenden. Da steht nichts von motorisiertem Individualverkehr.

    2. ich bezog mich auf Deine Frage: „Man muss sich also die Frage stellen, welches Wohl im Vordergrund stehen soll, das Allgemeinwohl oder das Wohl des Einzelnen?“
    Und Fußgänger gibt es ja auch eine ganze Menge, so das man von Allgemeinwohl sprechen kann.

    #23650

    An den Ausführungen von @Knetterwilly kann man ersehen, dass es der halleschen FDP zum Teil an einer wichtigen Fähigkeit mangelt: in komplexen Zusammenhängen zu denken.

    #23673

    Ich weiß gar nicht, was man sich hier so aufregt. Die FDP macht halt Lobbyarbeit für ihre Mitglieder. Wen mit dem Hubschrauber oder dem eigenen Fahrer anreist, den interessiert der ÖPNV doch nicht. Zum Glück ist der Einfluss der FDP genauso groß wie es Hubschrauberflüge in Halle gibt. Praktisch nicht relevant.

    Ansonsten ist ja wohl jedem klar, daß generell ÖPNV Vorrang vor Individualverkehr haben sollte. Praxis beim Indiviualverkehr in Halle ist zwar leider Auto …. (lange nichts) …. Fußgänger/Radfahrer/u.s.w. was einer Stadt unwürdig ist, aber das ist ein anderes Thema.

    Und wenn hier angefangen wird darüber zu debattieren, daß der ÖPNV nicht immer exakt nach Plan fährt, der möge mal zusammenrechnen, wieviel Ausfälle durch „intelligente“ Bruchpiloten verursacht werden, die mal wieder im Gleisbett parken. Oder die mal eben beim Bäcker in der zweiten Reihe parken und damit die Straba verhindern. U.s.w. Ich wage mal zu behaupten, daß Verspätungen im ÖPNV die nicht durch Behinderung seitens Individualverkehr hervorgerufen werden, einen recht kleinen Anteil haben. Bleibt eigentlich als logische Schlussfolgerung aus dem Gejammer wegen Verspätung nur die Verbannung des Individualverkehrs ….

    #23690

    Kley pro Spaßpartei: Mit dem Guidomobil vor die Wand.

    #23691

    Na da hat ja die FDP das richtige Thema geliefert.
    „Abschaffung des Ö P N V – öffentlicher Personen Nahverkehr“ oder „Freie Fahrt, für freie Bürger“ oder so.

    #23719

    Was nervt, ist, dass die Strassenbahn auch Vorrang vor Fußgängern und Radfahrern hat, und man ewig an der Ampel stehen muß, weil irgendwo weit entfernt eine Bimmel naht.

    #23805

    @hei-wu: Auch wenn ich selbst davon betroffen bin. Ich finde es gut so. Wenn ich sehe, wie lange manche über die Straße brauchen, ist ein gewisser Sicherheitspuffer schon gut. Zumal die Straba eben nicht ausweichen und nur schlecht bremsen kann.

    #23849

    ayo

    Richtig lustig wird es, wenn Herr Kley die Kultur übernimmt!

    Man sollte eher froh sein, dass die, die mit der Straba fahren, nicht im eigenen Wagen unterwegs sind! Und beschwerlich genug ist das Bahnfahren es ja.
    Dafür haben sie grüne Signale verdient.

    #23967

    @knetterwilly

    Mugger, Falsch. Eahr Du bloß niemals im Sinne Deiner Aussage ins europäische Ausland.

    Die Richtige Antwort ist: In fast allen Ländern Europas haben Straßenbahnen uneingeschränkt Vorfahrt. Auch ohne Beschilderung.Selbst bei den Eidgenossen in der Schweizheißt es: “Denkens dran s Tram hat immer Vortritt”

    Mich interessiert das europäische Ausland resp. die Schweiz ungefähr so wie die Friedensfahrt. In diesem Thread gehts um Halle. Ich schrieb, dass aufgrund einer EU-Regelung das Zeichen „Vorfahrt gewähren“ mit dem Zusatz „Straßenbahn“ regelwidrig sei und die Stadt Halle angehalten ist, diesem Umstand Rechnung zu tragen, und dass man schon reagiert hat. Beispiele habe ich in meinem Beitrag erbracht. Was, bitte schön, ist an meinem Beitrag falsch? Erleuchte mich mit einfachsten Worten, denn Denken ist – wie @Schulze schon messerscharf erkannte – nicht so mein Ding.

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