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30. Januar 2015 um 01:35 Uhr #136459
„Jedes Kind in der DDR kannte das Lied vom kleinen Trompeter, das an den Tod des halleschen Kommunisten Fritz Weineck im März 1925 erinnerte. In Wirklichkeit aber war das Lied bereits 1915 in Sachsen entstanden. Ein Jahrhundert danach fand die Leipziger Volkszeitung nun im Vogtland die Spur des wahren kleinen Trompeters.“
Es war der Signalhornist Karl Ulbach aus Ziegenrück, der am 23.11.1914 bei St. Souplet in Frankreich gefallen ist:
„Der Eintrag im Armee-Verordnungsblatt lautet: „St. Souplet 23. XI. 14. – Utffz. d. R. u. Batl. Tamb. Karl Ulbach, Gefell, Ziegenrück, gefallen.“
Alle Einzelheiten dazu heute in der LVZ.30. Januar 2015 um 07:04 Uhr #136465Wolli, ich hatte einen Bekannten, älter ais ich, der ständig auf den Versailler Vertrag zu sprechen kam.
30. Januar 2015 um 08:05 Uhr #136479
AnonymDas Lied v. kl. Trompeter ist ja ein politisches Lied. Und solche Lieder sollen
soziale Normen, Werte, Einstellungen verändern.
Außerdem gehört es zur Sorte der Lieder,die im sogen.Parodieverfahren entstanden sind, d.h. sie existieren mit gleicher Melodie noch für andere Bereiche, beim kl.Trompeter z.B. auch im Militätbereich u.a. Beispiele konkret kann ich jetzt nicht anführen.Wohl aber bei einem aderen pol. Lied deutlich machen. Bei “ Auf auf, zum Kampf sind wir geboren…“wie wir es kennen, wurde auf Liebknecht und Luxemburg geschworen. Die Melodie geht auf ein Sodatenlied von 1870/71 zurück.Da wurde an der Stelle von Liebknecht und Luxemburg Kaiser Wilhelm genannt. Später wurde es zum Kampflied der SA mit dem Text…“zum Kampf, zum Kampf mir braunem Battaillionen….das 3. Reich ist unser hohes Ziel..des Weltkriegs Tote, diese 2 Millionen, verpflichten uns…zum Kampf und Sieg….dem A.H. haben wirs gescworen…
Ja, so einfach ist das Paradieverfahren.30. Januar 2015 um 18:52 Uhr #136621Da Hallenser bei diesem Lied zuerst an Fritz Weineck denken und ihm sogar ein Denkmal errichtet wurde, das inzwischen eingelagert wurde, ist doch die Entdeckung des Ursprungliedes für uns interessant. Der Text stammt von V.Gurski und die Melodie von Th.Hagedorn, am 9.August 1915 wurden Text und Noten in den Leipziger Neuesten Nachrichten veröffentlicht.
Ich habe mir die LVZ von heute besorgt. Dass die LVZ sogar herausgefunden hat, dass mit dem kleinen Trompeter der Signalhornist Karl Ulbach gemeint war und sogar dessen Grab gefunden hat, ist eine beachtliche Leistung. Ich werde die heutige LVZ unserem Stadtmuseum schicken.30. Januar 2015 um 19:16 Uhr #136622Es gibt einen Eintrag bei Wikipedia darüber, der wohl erst kürzlich auf die LVZ-Version aktualisiert wurde:
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_kleine_Trompeter30. Januar 2015 um 19:22 Uhr #136625na gut ,gab es eben im Rotfrontkämpferbund 2 Trompeter, und was beweist das?
30. Januar 2015 um 19:59 Uhr #136626@farbspektrum
Du hast recht, der Text ist heute aktualisiert worden, denn gestern stand es noch anders da.
Es ist dem Kommunisten redhall aber gestattet, weiter die KPD-Version zu singen.30. Januar 2015 um 23:18 Uhr #136634frage mich auch, was Wolli damit bezwecken will ?
31. Januar 2015 um 08:35 Uhr #136645
Anonym@roederberg1848
Dann kann man das Weineck-Denkmal ja wieder aufstellen. Mehr oder weniger aufrechter Selbstständiger wird von Linken mit materiellen Vergünstigungen in einen Hinterhalt gelockt. Ein überforderter Schutzmann wird versehentlich zum Handlanger der kommunistischen Legendenbildung und wird durch eine Plakette am Sockel des Denkmals in den historischen Kontext gerückt.
Herzlichen Dank, dass du nach einer gründlichen Recherche schenkelklopfend diese Zusammenhänge schonungslos aufgedeckt hast. Thälmann als möglicher und damit praktisch erwiesener Anstifter gehört natürlich noch mehr auf den Müllhaufen der Geschichte…
Das demokratisch zertifizierte Polizeikugeln immer nur querschlagen und keinesfalls gezielt fliegen kann man heutzutage auch noch erleben.
Ob das alles so stimmt, dass weiß ich zwar nicht, aber bevor es jemand anderes erzählt…Ich wundere mich nicht mehr so oft, lache aber wieder mehr
31. Januar 2015 um 09:00 Uhr #136647@roedberg1848 ist ein Geschichtsfälscher.
„Durch einen Seiteneingang betrat die Schutzpolizei unter Führung des Polizeioffiziers Leutnant Hellmuth Pietzker den Saal, um die Versammlung aufzulösen. Einige Teilnehmer der Versammlung versuchten die Menge zu beruhigen, mit dem Leutnant in Verbindung zu treten und ihn zur Bühne zu bitten, was jedoch scheiterte. Die Anweisungen des Leutnants wurden im allgemeinen Tumult nicht verstanden bzw. nicht befolgt.Die Schutzpolizei drängte daraufhin die Versammlungsteilnehmer mit Gummiknüppeln aus dem Saal. Leutnant Pietzer und Angehörige der Schutzpolizei sollen mehr als 50 Schuss in die Menge abgegeben haben. Durch die nach draußen drängende Menge brachen die Streben des Treppengeländers.
Insgesamt gab es 10 Todesopfer. Fritz Weineck und drei weitere Menschen waren sofort tot, die anderen starben auf dem Weg ins Krankenhaus. Laut dem Obduktionsbericht starb Weineck durch einen Schuss in den Rücken in Brusthöhe.“
Wikipedia
31. Januar 2015 um 10:05 Uhr #136652@roederberg1848 schrieb:“So viel zu Deinem Vorwurf, ich sei ein Geschichtsfälscher. “
Und warum hast du den Artikel nicht korrigiert?31. Januar 2015 um 10:38 Uhr #136659Der in der Szene gut bekannte „Feten-Kunze“, der Anfang der 90 er Jahre offensichtlich verwirrt war, wurde in der Straßen bahn mit dem Denkmal Fritz Weineck angetroffen, es wurde danach eingelagert.
Und das ist auch gut so, dort hat er seine Ruhe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bundesarchiv_Bild_183-58198-0024,_Halle,_Rive-Ufer,_Fritz-Weineck-Denkmal.jpg31. Januar 2015 um 10:53 Uhr #136661@wolli, dort wollen wir ihn auch belassen und uns nur mit belegter Geschichte und nicht mit Geschichtsklitterung der einen oder der anderen Seite befassen.
31. Januar 2015 um 11:01 Uhr #136664Die historische Wahrheit ist, dass er nicht Trompete spielen konnte, nicht im Spielmannszug war und auch gar nicht erschossen wurde. Er war kleinkriminell und wahrscheinlich hieß er auch gar nicht Fritz Weineck.
31. Januar 2015 um 11:09 Uhr #136665Und dass es 10 Tote gab ist erstunken und erlogen.
31. Januar 2015 um 11:25 Uhr #136672Dann einigen wir uns doch darauf, dass es Fritz Weineck gar nicht gegeben hat, so wie den Gardesoldaten Alexander Matrossow.
31. Januar 2015 um 12:53 Uhr #136694Ich würde sagen, wir warten mal ab. Vielleicht ergibt sich etwas Neues. Bis dahin glaube ich erst mal, was der ehemalige Direktor des Stadtmuseums Bernd Werner auf Wikipedia geschrieben hat.
31. Januar 2015 um 13:16 Uhr #136698Da Lied vom kleinen Trompeter wurde auch von den Nazis benutzt. Nur wurden z. T. andere Texte, bzw. Textzeilen eingefügt. Im Liederbuch für die NS-Frauenschaft wurde unter dem Titel „Von allen den Kameraden“, auf Seite 8 dieses Lied abgedruckt. Da wurde nicht der kleine Trompeter Fritz Weineck besungen, sondern Horst Wessel. Den gesamten Text möchte ich hier nicht abschreiben, aber dieser Text ist widerlicher als der Text der kommunistischen Fassung. Und gleich nebenan ist dann das berüchtigte Horst Wessel Lied abgedruckt.
Zu den damaligen Toten im Volkspark. Den Namen Fritz Weineck kennen fast alle Hallenser, auch das ehemalige Denkmal am Rive Ufer, das ja mal Nach dem kleinen Trompeter benannt wurde. Andere, im Volkspark ums Leben gekommene, werden z. T. noch heute mit Straßennamen bedacht.
So nutzt jede Ideologie das Liedgut eines Landes, wie es den jeweiligen Machthabern in den Kram passt. Das war vor den Nazis so, das war bei den Nazis so, ebenso in der DDR, aber auch in der BRD. Da denke ich z. B. an die Bundeswehr. Eine ganze lange Zeit wurden Lieder aus dem Erbgut des NS Staates gesungen und so manche Kaserne trug den Namen bekannter Generäle aus der Nazi Diktatur.31. Januar 2015 um 15:28 Uhr #136718„So nutzt jede Ideologie das Liedgut eines Landes, wie es den jeweiligen Machthabern in den Kram passt. Das war vor den Nazis so, das war bei den Nazis so, ebenso in der DDR, aber auch in der BRD. Da denke ich z. B. an die Bundeswehr. Eine ganze lange Zeit wurden Lieder aus dem Erbgut des NS Staates gesungen“
Da solltest du mal sagen, welche Ideologie der Bundesrepublik zugrunde liegt und Beispiele für Lieder aus dem Erbgut des NS-Staates nennen, die bei der Bundeswehr gesungen wurden. Unter Erbgut fallen natürlich nur Lieder, die in der NS-Zeit entstanden sind bzw. für oder von Nazis geschaffen wurden und nicht Lieder, die viel früher entstanden und auch bei der Wehrmacht gesungen wurden.
31. Januar 2015 um 18:00 Uhr #136730Wolli. Unter anderem nachzulesen bei Wikipedia (Kameraden singt). Oder auch das Lied der Fallschirmjäger. In diesem Buch wird u.a. die deutsche Nationalhymne in allen 3 Strophen abgedruckt. Oder „Rot schein die Sonne auf Kreta“ und auch „es lebt der Schütze froh und frei“. In diesem Lied wird u.a. das Großdeutsche Reich noch besungen. Das nur als einige wenige Beispiele. Es gibt noch viel mehr. Ich wollte auch nur schreiben das jedes System das benutzt was ihm nutzt. Dazu gehören eben auch die Lieder. Ob verändert oder mit Orginaltext. Wenns passt.
31. Januar 2015 um 18:54 Uhr #136733Fakt ist, die demokratische Kundgebung wurde rechtswidrig aufgelöst, und es wurden Teilnehmer ermordet.
Ein Menschenleben war damals nicht viel wert, und ein Staat, in dem so etwas möglich war, sollten die Kommunisten verteidigen?
Wolli würde sicher lieber Leutnant Pietzer ein Denkmal errichten.
31. Januar 2015 um 19:43 Uhr #136737Frage mich, wie lange Wolli heute gegrübelt und gesucht hat, welches Thema er heute posten kann.
31. Januar 2015 um 19:48 Uhr #136738Ich grübele schon den ganzen Tag.
31. Januar 2015 um 20:03 Uhr #136740eines ist aber richtig, die Quellenlage über das Leben Weinecks ist äußerst dürftig
Fakt ist aber, Weineck wurde in Halle geboren,erlernte den Beruf eines Bürstenbinders, war Soldat im 1.Wk, heiratete Meta Dietze, hatte ein Kind hatte und war ab 1924 Mitglied im RFB.
Darüber soll es gesicherte daten im Stadtmuseum Halle geben.Man weiß angeblich nicht mal genau, ob er tatsächlich „In den Weingärten“ gewohnt hat.
Was wurde aus seiner Ehefrau bzw. aus seinem Kind?
Wieso wurde Weineck, als eines von 10 Todesopfern so hervor gehoben?
Was wurde aus dem Einsatzleiter Pietzer?31. Januar 2015 um 20:57 Uhr #136742Im Adressbuch von 1926 ist seine Frau Meta Weineck, Weingärten 35 verzeichnet. In Adressbüchern vor 1926 ist kein Fritz Weineck zu finden. 1925 steht aber unter der Adresse Weingärten 35 ein Fr. Weinick, Arbeiter. Ist wahrscheinlich ein Schreibfehler!
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