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6. Februar 2016 um 17:41 Uhr #203471
Wenn ich da alleine langlaufe, bin ich immer noch alleine. Die Lampe springt ja nicht aus ihrem Fundament und hilft mir.
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass du auf einem unbeleuchteten Weg alleine läufst und damit dir auch keiner zu Hilfe eilen kann, ist größer, als auf einem beleuchteten Weg. Und das wissen auch Straftäter.
Deine Argumente kann man wenden wie ein Schnitzel. Nachts hört man Geräusche weit besser als tagsüber.
6. Februar 2016 um 17:44 Uhr #203472Auf einem beleuchteten Weg fühlt man sich sicherer als auf einem unbeleuchteten
Das ist in der Tat eine Binsenweisheit. Ich gehe auch nicht nachts durch den Wald, wenn ich keine Taschenlampe dabei habe, weil ich nicht vor einen bösen Baum laufen will.
6. Februar 2016 um 17:49 Uhr #203473
Anonymdas wissen auch Straftäter.
Allerdings sehen potenzielle Starftäter, ob jemand zu Hilfe eilen könnte. Sogar besser als auf einem unbeleuchteten Weg.
Vielleicht wäre eine Kamera ein guter Kompromiss? Der Drogenhandel am Riebeckplatz ist auch vollständig zum Erliegen gekommen…
6. Februar 2016 um 17:52 Uhr #203475Oder eine Bürgerwehr?
6. Februar 2016 um 17:52 Uhr #203476Auf einem beleuchteten Weg fühlt man sich sicherer als auf einem unbeleuchteten
Das ist in der Tat eine Binsenweisheit. Ich gehe auch nicht nachts durch den Wald, wenn ich keine Taschenlampe dabei habe, weil ich nicht vor einen bösen Baum laufen will.
Bei Licht sieht der böse Wolf auch das Rotkäppchen viel besser.
6. Februar 2016 um 18:25 Uhr #203480
Anonymdas wissen auch Straftäter.
Allerdings sehen potenzielle Starftäter, ob jemand zu Hilfe eilen könnte. Sogar besser als auf einem unbeleuchteten Weg.
…und lassen dann von ihrem Vorhaben ab. Also eine Straftat weniger.
6. Februar 2016 um 18:33 Uhr #203481…oder eben nicht, wenn sie niemanden sehen. Also eine Straftat mehr.
6. Februar 2016 um 18:45 Uhr #203482
AnonymSo war’s gemeint. Wenn ich weiß, dass niemand kommt bzw. weit und breit kein Zeuge zu sehen ist, komme ich vielleicht sogar noch eher in Versuchung.
6. Februar 2016 um 19:01 Uhr #203483Lou, wenn da niemand ist, der dir helfen kann, dann ist egal ob Licht oder kein Licht.
Und wenn Licht ist, und da jemand in der Nähe ist, der dir nicht helfen will, war es am Ende auch egal, ob Licht an oder aus.Und warum noch mal, soll man sich im Licht sicherer fühlen? Gibt es dafür irgendwelche sachlichen Fakten?
6. Februar 2016 um 20:09 Uhr #203485Auf die Hinweise, dass im Hellen auch gemordet wird, während anderswo im Dunkeln keine Morde geschehen, möchte ich – konkret auch die „Stadt für Kinder“ noch kurz darauf hinweisen, dass die Fallanalysten des LKA den unbeleuchteten Teil des Weges am Mühlgraben einen „idealen Tatort“ genannt haben. Ich habe das in meinem MZ-Text auch so aus den Akten zitiert.
Das nur zum Thema, „fragen Sie doch mal einen Experten“. Ansonsten wiederhole ich meinen Hinweis von oben: Der Umgang der Stadt mit der Beleuchtung auf dem Weg ist streitbar. Der Umgang mit einer naheliegenden, völlig vernünftigen Presseanfrage ist es nicht.
6. Februar 2016 um 20:30 Uhr #203486
AnonymDer Umgang mit einer naheliegenden, völlig vernünftigen Presseanfrage ist es nicht.
Die Stadtverwaltung ist unstreitbar mit der naheliegenden, völlig vernünftigen Presseanfrage umgegangen. Sie hat sogar darauf geantwortet:
Es sei nötig, die Frage der Beleuchtung vom Umstand zu trennen, dass im unbeleuchteten Bereich des Weges ein Mord stattgefunden habe […]
6. Februar 2016 um 20:42 Uhr #203487Nur eine Antwort auf die Frage ist das nicht.
6. Februar 2016 um 21:01 Uhr #203488
AnonymNur eine Antwort auf die Frage ist das nicht.
Das Ergebnis mag unbefriedigend sein, aber das Leben ist nunmal eines der härtesten – auch für Journalisten.
Die Stadtverwaltung verweigert die Auskunft mit Verweis auf Paragraf 4 des „Presserechts“ (gemeint war wohl das Landespressegesetz?), und das sicher nicht ganz ohne Grund.
Schlussfolgerungen, oder besser Spekulationen, wie die mit dem „Gefahren für Leben und Gesundheit von Verkehrsteilnehmern“ sollten jedenfalls nicht das Ergebnis sein.
6. Februar 2016 um 21:17 Uhr #203489Bitte korrekt zitieren. Die Stadtverwaltung hat auf gar nichts verwiesen, sie hat einfach nur eine Antwort verweigert, mutmaßlich unter Bezugnahme auf das Presserecht, das das unter der Bedingung erlaubt, dass durch einen Antwort, „die Durchführung eines schwebenden Verfahrens vereitelt, erschwert, verzögert oder gefährdet werden könnte“.
Dass diese Bedingung hier nicht zutrifft, weil die Beleuchtung – auch nach Auffassung der Stadt – nicht mit dem Mord zu tun hat und die Stadt rein strukturell nichts mit den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, liegt auf der Hand.
6. Februar 2016 um 21:18 Uhr #203490In der Konsequenz Eurer Meinungen könnte man die Beleuchtung auf der Würfelwiese, der Ziegelwiese, der Peißnitz etc. abschalten.
Im Sinne der Beseitigung der https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtverschmutzung JA!
6. Februar 2016 um 21:20 Uhr #203491Halten wir fest: Die Stadt hat nichts mit dem Mord zu tun, aber sehr wohl die Dunkelheit, wie die Polizei meint. Woraus schließt sie das?
6. Februar 2016 um 21:22 Uhr #203492Ich habe mich heute mal im Bekanntenkreis umgehört.
Auch unabhängig von dem geschehenen Mord sind alle für eine Beleuchtung des Weges.Viele sagten, der dunkle Weg störe sie schon lange, weil er einfach die mit Abstand beste Verbindung zwischen Stadt und Giebichenstein ist, wenn man von Richtung Hallmarkt/Würfelwiese/Sonnendeck etc. kommt. Einer wunderte sich, dass die Sportler des Sportplatzes das Licht für den Weg noch nicht erkämpft haben, auch sie müssen ja immer da lang.
Die Außenroute über Neuwerk nehmen viele nicht weil a) Steigung und b) mit Kindern und Fahrrad zu gefährlich.
Einige wiesen darauf hin, dass man die Radwege ja habe, damit sie benutzt werden, der betreffende Weg wird aber ab Dunkelheit sogut wie nicht mehr genutzt oder sehr wenig.6. Februar 2016 um 21:28 Uhr #203493
AnonymBitte korrekt zitieren.
Stimmt! Mein Fehler! Hatte ich tatsächlich übersehen. Allerdings macht’s das nun nicht gerade besser.
Ohne das bestätigen zu wollen …
mutmaßlich unter Bezugnahme auf das Presserecht…
Mutmaßlich?! Also hat auch auf die (erfolgte?) Nachfrage, warum man die Auskunft verweigere, niemand geantwortet? Die Recherche zum Artikel hat also genau nichts ergeben?
Aber halt: „Die Beleuchtung [hat] nicht mit dem Mord zu tun … [Das] liegt auf der Hand.“
Gut. Thema erledigt. Gibt’s Montag eine Richtigstellung? Wenigstens was die Überschrift betrifft?
6. Februar 2016 um 21:32 Uhr #203494
AnonymAuch unabhängig von dem geschehenen Mord sind alle für eine Beleuchtung des Weges.
Aber sie nutzen den „Mordweg“ dennoch? Trotz fehlender Beleuchtung, trotz „Gefahr für Leben und Gesundheit“?
6. Februar 2016 um 21:48 Uhr #203495@sagisdorfer: wenn die Stadt eine Aussage macht wie „wir können wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens keine Aussage machen“, dann heißt das, dass die Stadt keine Aussage macht, so lange der Mörder nicht gefunden ist.
Mit welcher Begründung sie meint, so antworten zu müssen, hat mir die Stadt leider nicht verraten – die einzige zitiertbare Aussage von dort war genau der Satz – siehe oben.
Meine Nachfrage, welche Rechtsgrundlage der Stadt eine Verweigerung einer Auskunft vorschreibt, wurde ebenso nicht beantwortet. Günstigerweise gibt es aber nur eine – das Presserecht, und aus dem Landespressegesetz passt genau ein Paragraf. Auch wenn er natürlich nicht wirklich passt.
Was die Beleuchtung betrifft, kann ich wie viele Leser zwischen Ursache und Anlass unterscheiden. Ursache des Mordes war die fehlende Beleuchtung nicht, Anlass der Nachfrage nach der Beleuchtung war nichtsdestotrotz der Mord. So ist das oft im Journalismus – Sexismus wird Thema, wenn Brüderle grabscht, die Frage der Flugsicherheit kommt meist nach Abstürzen auf usw.
6. Februar 2016 um 22:07 Uhr #203496
AnonymSo ist das oft im Journalismus
Ja, leider. So wird aus Brüderle ein Grapscher (oder Grabscher) und aus technischem und/oder menschlichem Versagen ein Problem der Flugsicherheit.
Während beim #aufschrei wenigstens noch nach grundlegenden Zusammenhängen traditioneller Geschlechterrollen in der Gesellschaft gefragt wurde und in Suizid-Mord-Fällen nach Versäumnissen in der Begutachtung von Verkehrspiloten, kommt man bei einem (Sexual-)Mord auf die Idee „Lampen aufstellen“.
6. Februar 2016 um 22:42 Uhr #203497Ja Sagi8, auf so einen naheliegenden Gedanken „Lampen aufstellen“ kommt die Stadtverwaltung nicht und die Pressestelle blockiert wo sie nur kann, da ist es gut, dass Steffen Könau es in der MZ aufgegriffen und hartnäckig nachgefragt hat.
6. Februar 2016 um 22:56 Uhr #203498
AnonymWeil dieser „naheliegende Gedanke“ nichts mit vorgeblicher Verbrechensprävention zu tun hat.
Ursache des Mordes war die fehlende Beleuchtung nicht
Anders du:
… muss erst noch ein Mord dort passieren?
Und die Pressestelle blockiert nicht „wo sie nur kann“, wenn sie die Auskunft zu einer Wegebegehung verweigert. Wen sollte sie auch blockieren? Die Stadtwerke, die die Lampen schon liegen haben? Die MZ? Dich?
6. Februar 2016 um 23:09 Uhr #203499Halle ist die Stadt am Fluss! Halle ist ideal und sicher für nächtliche Ausflüge ins Grüne zum Grillen, für Jogger und Radtouristen, Eltern und Kinder auf der Peißnitz. Die Peißnitz ist DER WEG, um von der Innenstadt nach Na-Neu, Heide-Süd und Kröllwitz zu kommen. Mit dem Rad oder zu Fuss. Die Stadt beleuchtet nachts die schönen und schnellsten Strecken am Fluss – mit Ausnahme der Hauptverkehrsroute ins Mühlweg- und Giebichensteinviertel. Vom Bolzer und Spielplatz, der riesigen Spielwiese im Polizeipark – zappenduster der schöne, schnelle, asphaltierte Weg zur Fontäne!
Der Mord ist nur der Anlass, die Bärenfinsterniss dort muss beleuchtet werden! Sofort! Schon immer!
6. Februar 2016 um 23:12 Uhr #203500Ja Sagi8, auf so einen naheliegenden Gedanken „Lampen aufstellen“ kommt die Stadtverwaltung nicht[…]
Weil es nicht naheliegend ist, sondern eine undurchdachte Kurzschlussreaktion (es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Beleuchtung und dem Mord). Genauso „naheliegend“ verlangt man nach einer zweiten Autobahn, weil wegen eines gelegentlichen Unfalls mal ein kleiner Stau entsteht oder ruft nach mehr Radwegen und mehr Ampeln, weil mal ein Radfahrer zu Schaden gekommen ist.
Man verlangt nach oberflächlicher Symptombehandlung statt Ursachenbekämpfung zu betreiben.
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