Startseite Foren Halle (Saale) CDU will Stichwahlen abschaffen

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  • #92138

    Aus der CDU-Pressekonferenz zur Europa-und Kommunalwahl:
    „Innenminister Stahlknecht äußerte Zweifel an der demokratischen Legitimität von Stichwahlergebnissen bei Landrats- und Bürgermeisterwahlen. Letztendlich sollte bei jeder Wahl der Kandidat mit der breitesten Zustimmung in der Bevölkerung gewählt sein.“

    Das kann ich nur begrüßen, im ersten Wahlgang sollte der Kandidat mit den meisten Stimmen gewählt sein.

    #92140

    Anonym

    @wolli schrieb „Das kann ich nur begrüßen, im ersten Wahlgang sollte der Kandidat mit den meisten Stimmen gewählt sein.“

    Deine Meinung kann ich nachvollziehen, weil in dem Falle oft die CDU profitieren würde. Sie ist die einzige konservative Kraft. Im linken Spektrum buhlen dagegen in Sachsen-Anhalt Linke, Grüne und SPD um Stimmen.

    #92144

    Nein, Enrico, ich bin nicht so ein CDU-Fuzzi, der treu zu jedem CDU-Kandidaten steht. Ich denke eher, die Leute sind wahlmüde bei diesen dauernden Wahlen. Wenn ein solches Wahlsystem eingeführt wird, werden sich die kleinen Parteien schon überlegen, ob sie einen aussichtslosen Kandidaten aufstellen und nicht lieber gleich einen anderen unterstützen.

    #92156

    Die CDU kann ja bei sich damit anfangen. Dann haben die Brutuse nicht mehr so viel zu tun! 😉

    #92160

    Spannend, wie die CDU ihren Demokratiebegriff jeweils für sich auslegt. Damals schürte sie Empörung, als Schröder sich zum Wahlsieger erklärte, weil er die CSU nicht zur CDU zählen wollte.

    Ob sich die CDU in Halle damit einen Gefallen tun dürfte, mag auch bezweifelt werden. BW bräuchte wohl keine Stichwahl…

    Da reichen dann 30% im ersten Wahlgang, während sich die Koalition der Verlierer nicht auf einen Kandidaten einigen kann. Und auf einen CDU-Kandidaten kann man sich kaum einigen. .

    #92167

    Bei der Stichwahl in der Politik ist es nicht anders als bei der Stichwahl für den Nachtisch. Ich darf dazu einen sehr gute Erklärung zitieren:

    „Warum mehrere Wahlgänge nötig sein können, soll folgendes Beispiel veranschaulichen. Es soll über den Nachtisch abgestimmt werden, vorgeschlagen wurden Äpfel, Birnen, Kirschen, Kuchen und Eis.

    Erster Wahlgang
    Nachtisch/Stimmen
    Äpfel/2
    Birnen/2
    Kirschen/1
    Kuchen/3
    Eis/4

    Man kann also feststellen, dass eine Mehrheit für Eis ist. Wenn allerdings all diejenigen, die für Obst gestimmt haben, lieber irgendein Obst hätten als Kuchen oder Eis, dann wurde hier offensichtlich dem eigentlichen Wählerwillen nicht entsprochen. Schlimmer noch, auch eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen, wie sie häufig üblich ist, fördert den Wählerwillen nicht zu Tage. Erst in weiteren Wahlgängen, die zum Beispiel wie folgt aussehen könnten, wird offensichtlich, was tatsächlich eine Mehrheit der Wähler für die beste Lösung hält:

    Zweiter Wahlgang
    Nachtisch/Stimmen
    Äpfel/3
    Birnen/2
    Kuchen/3
    Eis/4

    Dritter Wahlgang
    Nachtisch Stimmen
    Äpfel/5
    Kuchen/3
    Eis/4

    Nun muss natürlich aus dem gleichen Grund noch ein vierter Wahlgang folgen, der dadurch entschieden werden wird, wie viele der Kuchenanhänger lieber Eis oder lieber Äpfel wollen.

    Die Entsprechung zu verschiedenen Nachtischsorten könnten bei tatsächlichen Wahlen beispielsweise politische Lager wie „rechts” und „links” sein, wo es absurd wäre, wenn ein Lager schlechtere Chancen hätte, nur weil in ihm mehr Kandidaten antreten, auf die sich die Wählerstimmen aufteilen können. In echten politischen Situationen muss aber natürlich auch berücksichtigt werden, dass bei zu vielen Wahlgängen Wähler durch den Aufwand abgeschreckt werden, weswegen man sich häufig auf eine einfache Stichwahl – also einen zweiten und letzten Wahlgang – beschränkt.“

    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Stichwahl

    #92169

    Letzter Wahlgang: geschmolzenes Eis vs. Trockenobst.

    #92269

    Ich stimme für Erdbeerkuchen.

    #92315

    Steht nicht auf dem Wahlzettel.

    #92333

    Viel wichtiger wäre für mich die Veränderung des kommunalen Wahlrechts für EU-Ausländer, jetzt kann jeder Erntehelfer aus anderen EU-Ländern mitwählen, wenn er zwei Monate in Deutschland gemeldet ist.

    #92336

    Is nicht schlimmer, als dass ich auch mitwählen darf. Wo ich nicht mal bei der Ernte mitgeholfen habe.

    Hei-Wu
    Sozialistische Baubrigade Westgimritz

    #92348

    @Lackmus: Ich bezeichne deinen Beitrag als SPAM, zukünftig werde ich solche Beiträge als SPAM kennzeichnen.

    #92355

    Wahlen die nicht mindesttens 55% der Bevölkerung repräsentieren sind für mich immer bedenklich. Da kann mann noch so sehr über Modalitäten hin und her diskutieren.

    #92358

    Was aber tun, wenn die Leute nicht wählen gehen?
    Bei der Kommunalwahl 2009 betrug die Beteiligung 37 % , bei der OB-Wahl 2012 im 1. Wahlgang 34 % und im 2. Wahlgang 29 %.

    #92360

    Es muss ja Gründe geben, warum die Leute nicht wählen gehen.

    #92361

    Weil sie mit den bestehenden Verhältnissen grundzufrieden sind, und es deshalb für sie keine Veranlassung gibt, den Arsch hochzukriegen.

    #92362

    Kann mir mal einer erklären, warum bei einer Stichwahl nicht der Kandidat mit der breitesten Zustimmung gewinnt?

    Wenn es nach dem Willen der CDU geht, haben wir bald ein amerikanisches Wahlsystem, wo man sich nur noch zwischen Pest und Cholera entscheiden kann. Alternative Ideen unerwünscht.

    #92368

    Beängstigender finde ich eher, wie oft Pest und Cholera auf breite Zustimmung stoßen.

    #92371

    Die Mummmache wirkt eben.

    #92372

    Dummmache!

    #92415

    „Spannend, wie die CDU ihren Demokratiebegriff jeweils für sich auslegt. Damals schürte sie Empörung, als Schröder sich zum Wahlsieger erklärte, weil er die CSU nicht zur CDU zählen wollte.“

    dem füge ich mal nichts hinzu
    Der Vorschlag der CDU ist rational nicht nachvollziehbar, scheinbar wollten sie sich mal wieder zu Wort melden, damit die Leute merken, dass sie noch da sind

    #92416

    Nein, er ist m.E. sehr gut nachvollziehbar, in Halle lag die Wahlbeteiligung zur letzten OB-Wahl im 2. Wahlgang nur bei 29 %. In den Landkreisen, Dörfern etc. ist sie vermutlich noch viel niedriger, daraus muss man doch Konsequenzen ziehen.

    #92418

    man könnte die Wahlen auch ganz abschaffen……
    geht eh niemand hin……

    *Ironie off*
    Sorry Wolli, aber das ist kein Argument.

    #92422

    Was sind denn dann Deine Argumente, die kommunalen Stichwahlen trotz stark sinkender Wahlbeteilgung beizubehalten?

    #92455

    Ich bin jetzt sicher kein Freund von unserem OB, aber der Vorschlag der CDU ist wohl nur als verspäteter Aprilscherz zu werten. In der ersten Runde hatte Herr B. 23593 von 67449 abgegebenen Stimmen (Herr W 13285), hatte also etwa 35% Stimmen für sich ODER EBEN 65% FÜR ANDERE; im zweiten Wahlgang hatte Herr W dann 29326 von 56343 abgegebenen Stimmen- letztlich hat Herr W eben mehr Wähler hinter sich vereint – egal, ob man das jetzt schön findet oder nicht.

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