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- Dieses Thema hat 45 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 9 Jahren, 9 Monaten von wolli.
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9. April 2014 um 20:42 Uhr #92138
Aus der CDU-Pressekonferenz zur Europa-und Kommunalwahl:
„Innenminister Stahlknecht äußerte Zweifel an der demokratischen Legitimität von Stichwahlergebnissen bei Landrats- und Bürgermeisterwahlen. Letztendlich sollte bei jeder Wahl der Kandidat mit der breitesten Zustimmung in der Bevölkerung gewählt sein.“Das kann ich nur begrüßen, im ersten Wahlgang sollte der Kandidat mit den meisten Stimmen gewählt sein.
9. April 2014 um 21:01 Uhr #92140
Anonym@wolli schrieb „Das kann ich nur begrüßen, im ersten Wahlgang sollte der Kandidat mit den meisten Stimmen gewählt sein.“
Deine Meinung kann ich nachvollziehen, weil in dem Falle oft die CDU profitieren würde. Sie ist die einzige konservative Kraft. Im linken Spektrum buhlen dagegen in Sachsen-Anhalt Linke, Grüne und SPD um Stimmen.
9. April 2014 um 21:11 Uhr #92144Nein, Enrico, ich bin nicht so ein CDU-Fuzzi, der treu zu jedem CDU-Kandidaten steht. Ich denke eher, die Leute sind wahlmüde bei diesen dauernden Wahlen. Wenn ein solches Wahlsystem eingeführt wird, werden sich die kleinen Parteien schon überlegen, ob sie einen aussichtslosen Kandidaten aufstellen und nicht lieber gleich einen anderen unterstützen.
9. April 2014 um 21:51 Uhr #92156Die CDU kann ja bei sich damit anfangen. Dann haben die Brutuse nicht mehr so viel zu tun! 😉
9. April 2014 um 22:03 Uhr #92160Spannend, wie die CDU ihren Demokratiebegriff jeweils für sich auslegt. Damals schürte sie Empörung, als Schröder sich zum Wahlsieger erklärte, weil er die CSU nicht zur CDU zählen wollte.
Ob sich die CDU in Halle damit einen Gefallen tun dürfte, mag auch bezweifelt werden. BW bräuchte wohl keine Stichwahl…
Da reichen dann 30% im ersten Wahlgang, während sich die Koalition der Verlierer nicht auf einen Kandidaten einigen kann. Und auf einen CDU-Kandidaten kann man sich kaum einigen. .
9. April 2014 um 22:13 Uhr #92167Bei der Stichwahl in der Politik ist es nicht anders als bei der Stichwahl für den Nachtisch. Ich darf dazu einen sehr gute Erklärung zitieren:
„Warum mehrere Wahlgänge nötig sein können, soll folgendes Beispiel veranschaulichen. Es soll über den Nachtisch abgestimmt werden, vorgeschlagen wurden Äpfel, Birnen, Kirschen, Kuchen und Eis.
Erster Wahlgang
Nachtisch/Stimmen
Äpfel/2
Birnen/2
Kirschen/1
Kuchen/3
Eis/4Man kann also feststellen, dass eine Mehrheit für Eis ist. Wenn allerdings all diejenigen, die für Obst gestimmt haben, lieber irgendein Obst hätten als Kuchen oder Eis, dann wurde hier offensichtlich dem eigentlichen Wählerwillen nicht entsprochen. Schlimmer noch, auch eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen, wie sie häufig üblich ist, fördert den Wählerwillen nicht zu Tage. Erst in weiteren Wahlgängen, die zum Beispiel wie folgt aussehen könnten, wird offensichtlich, was tatsächlich eine Mehrheit der Wähler für die beste Lösung hält:
Zweiter Wahlgang
Nachtisch/Stimmen
Äpfel/3
Birnen/2
Kuchen/3
Eis/4Dritter Wahlgang
Nachtisch Stimmen
Äpfel/5
Kuchen/3
Eis/4Nun muss natürlich aus dem gleichen Grund noch ein vierter Wahlgang folgen, der dadurch entschieden werden wird, wie viele der Kuchenanhänger lieber Eis oder lieber Äpfel wollen.
Die Entsprechung zu verschiedenen Nachtischsorten könnten bei tatsächlichen Wahlen beispielsweise politische Lager wie „rechts” und „links” sein, wo es absurd wäre, wenn ein Lager schlechtere Chancen hätte, nur weil in ihm mehr Kandidaten antreten, auf die sich die Wählerstimmen aufteilen können. In echten politischen Situationen muss aber natürlich auch berücksichtigt werden, dass bei zu vielen Wahlgängen Wähler durch den Aufwand abgeschreckt werden, weswegen man sich häufig auf eine einfache Stichwahl – also einen zweiten und letzten Wahlgang – beschränkt.“
9. April 2014 um 22:16 Uhr #92169Letzter Wahlgang: geschmolzenes Eis vs. Trockenobst.
10. April 2014 um 16:02 Uhr #92269Ich stimme für Erdbeerkuchen.
10. April 2014 um 21:12 Uhr #92315Steht nicht auf dem Wahlzettel.
10. April 2014 um 22:59 Uhr #92333Viel wichtiger wäre für mich die Veränderung des kommunalen Wahlrechts für EU-Ausländer, jetzt kann jeder Erntehelfer aus anderen EU-Ländern mitwählen, wenn er zwei Monate in Deutschland gemeldet ist.
10. April 2014 um 23:33 Uhr #92336Is nicht schlimmer, als dass ich auch mitwählen darf. Wo ich nicht mal bei der Ernte mitgeholfen habe.
Hei-Wu
Sozialistische Baubrigade Westgimritz11. April 2014 um 08:34 Uhr #92348@Lackmus: Ich bezeichne deinen Beitrag als SPAM, zukünftig werde ich solche Beiträge als SPAM kennzeichnen.
11. April 2014 um 10:33 Uhr #92355Wahlen die nicht mindesttens 55% der Bevölkerung repräsentieren sind für mich immer bedenklich. Da kann mann noch so sehr über Modalitäten hin und her diskutieren.
11. April 2014 um 10:53 Uhr #92358Was aber tun, wenn die Leute nicht wählen gehen?
Bei der Kommunalwahl 2009 betrug die Beteiligung 37 % , bei der OB-Wahl 2012 im 1. Wahlgang 34 % und im 2. Wahlgang 29 %.11. April 2014 um 11:00 Uhr #92360Es muss ja Gründe geben, warum die Leute nicht wählen gehen.
11. April 2014 um 11:10 Uhr #92361Weil sie mit den bestehenden Verhältnissen grundzufrieden sind, und es deshalb für sie keine Veranlassung gibt, den Arsch hochzukriegen.
11. April 2014 um 11:27 Uhr #92362Kann mir mal einer erklären, warum bei einer Stichwahl nicht der Kandidat mit der breitesten Zustimmung gewinnt?
Wenn es nach dem Willen der CDU geht, haben wir bald ein amerikanisches Wahlsystem, wo man sich nur noch zwischen Pest und Cholera entscheiden kann. Alternative Ideen unerwünscht.
11. April 2014 um 11:37 Uhr #92368Beängstigender finde ich eher, wie oft Pest und Cholera auf breite Zustimmung stoßen.
11. April 2014 um 11:47 Uhr #92371Die Mummmache wirkt eben.
11. April 2014 um 11:53 Uhr #92372Dummmache!
11. April 2014 um 17:24 Uhr #92415„Spannend, wie die CDU ihren Demokratiebegriff jeweils für sich auslegt. Damals schürte sie Empörung, als Schröder sich zum Wahlsieger erklärte, weil er die CSU nicht zur CDU zählen wollte.“
dem füge ich mal nichts hinzu
Der Vorschlag der CDU ist rational nicht nachvollziehbar, scheinbar wollten sie sich mal wieder zu Wort melden, damit die Leute merken, dass sie noch da sind11. April 2014 um 17:31 Uhr #92416Nein, er ist m.E. sehr gut nachvollziehbar, in Halle lag die Wahlbeteiligung zur letzten OB-Wahl im 2. Wahlgang nur bei 29 %. In den Landkreisen, Dörfern etc. ist sie vermutlich noch viel niedriger, daraus muss man doch Konsequenzen ziehen.
11. April 2014 um 17:34 Uhr #92418man könnte die Wahlen auch ganz abschaffen……
geht eh niemand hin……*Ironie off*
Sorry Wolli, aber das ist kein Argument.11. April 2014 um 18:19 Uhr #92422Was sind denn dann Deine Argumente, die kommunalen Stichwahlen trotz stark sinkender Wahlbeteilgung beizubehalten?
11. April 2014 um 19:24 Uhr #92455Ich bin jetzt sicher kein Freund von unserem OB, aber der Vorschlag der CDU ist wohl nur als verspäteter Aprilscherz zu werten. In der ersten Runde hatte Herr B. 23593 von 67449 abgegebenen Stimmen (Herr W 13285), hatte also etwa 35% Stimmen für sich ODER EBEN 65% FÜR ANDERE; im zweiten Wahlgang hatte Herr W dann 29326 von 56343 abgegebenen Stimmen- letztlich hat Herr W eben mehr Wähler hinter sich vereint – egal, ob man das jetzt schön findet oder nicht.
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