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17. März 2016 um 06:28 Uhr #235965
Erinnert irgendwie an leserbriefschreibende Kollektive zu DDR-Zeiten.
Warst Du der „Vor“schriftenmacher? Damals schon?
17. März 2016 um 07:32 Uhr #235966Auf meine untenstehende mail hat der Intendant des nt, Herr Brenner, wie folgt geantwortet:
Sehr geehrter Herr Kupke!
Ich möchte kurz auf ihren Protest gegen den Protest antworten! Facebook ist ein soziales Netzwerk – keine offizielle Website!
Deshalb werden wir uns über diese Plattform immer einmischen und auch Gegenwind nicht scheuen!!!
Mein persönlicher Kommentar:
Die sind antidemokrstisch, sobald sie sich nicht von Höcke, Poggeburg, v. Storch & co distanzieren! Die sind offen feindselig, rassistisch und gehören bekämpft!!!!
Gegenwind darf uns die Kraft nicht nehmen!
Es wird ein offener gesellschaftlicher Schlagabtausch gefordert, wenn wir in Zukunft ohne Krieg auskommen wollen!
Dass wir dabei unser Gehirn und unser Herz benutzen sollten, das ist wohl ebenso wichtig! Aber politisch enthaltsames Verhalten kann zu folgendem führen, wie uns die Geschichte lehrt:
Else Ury (jüdische Autorin der Nesthäkchen-Kinderromane) ist für ihre zurückhaltende Nichteinmischung und trotz ihrer durchaus deutsch-nationalen, aber eher gemäßigten Haltung in die Gaskammer nach Auschwitz gekommen! Solange Höcke als Landeschef der AfD die Rassentheorie bekennend und für jedermann vernehmbar befeuert, kann es nur öffentliche Empörung und demokratischen Widerstand geben, egal aus welchen mannigfachen Gründen Menschen in unserem Lande diese Partei wählen! …..Und ich weiß, dass ich dafür auch ein paar auf die Fresse kriegen werde! Das ist der andere Preis der Demokratie!
Ich hoffe, dass sie weiter unser Theater besuchen werden, denn unser Spielplan bleibt überparteilich!!!
Ich bedanke mich ehrlichen Herzens für den Diskurs und wäre an einem persönlichen Gespräch durchaus interessiert!Von Herzen
Ihr Matthias Brennermeine mail:
An das Team Kommunikation & Marketing der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle :Betreff Aufruf zur Beteligung an einer Kampagne gegen die AfD
Jeder vierte Wähler hat sich für die AfD entschieden, damit ist diese Partei – ob wir es wollen oder nicht – zu einer nennenswerten Kraft im Landtag geworden. Auch die Wähler der AfD, so vielfältig ihre Gründe sind, sind in Ihrer Mehrzahl weder Rassisten noch Fremdenfeinde und sie sind auch Besucher unserer Kultureinrichtungen und sollen das auch bleiben.
Dass die Bühnen Halle sich einseitig an einer Kampagne gegen eine politische Partei beteiligen ist neu und findet meine Zustimmung nicht. Das Theater hat andere Mittel, so vor allem die kulturelle Bildung, sich am gesellschaftlichen Diskurs zu beteiligen. Die Bühnen Halle sollten ihre politische Neutralität gegenüber den Parteien nicht aufgeben, sie sollten sie dagegen sogar hüten, denn diese Unabhängigkeit ist ihr hohes Gut. Als Demokrat, Hallenser und CDU-Mitglied protestiere ich deshalb gegen den Aufruf auf Ihrer facebookseite.
Wolfgang Kupke17. März 2016 um 08:14 Uhr #235970Tja, Wolli. Das war leider vergebliche Liebesmüh. Herr Brenner und sein Team pflegen halt ihr Feindbild. So frei nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Das ist unsäglich dumm und ich hoffe, das vielleicht doch noch ein Umdenken einsetzt. Mehr oder minder über 20 % der Wähler in Sachsen-Anhalt als Antidemokraten zu bezeichnen ist schon ein starkes Stück.
17. März 2016 um 08:19 Uhr #235971Herzstück ist dabei die Ausbildung von hunderten „Stammtischkämpfer*innen“, die fit gemacht werden für Aktionen vor Ort und mit schlagkräftigen Argumenten ausgestattet werden.
Ist das nun Demokratie, oder doch eher Faschismus?
Das ist eine Frage des Intellekts. Für die einen ist es die Anstiftung zur Meinungsfreiheit und für die anderen eine Demokratur. Such es dir aus.
17. März 2016 um 08:20 Uhr #235973Brenner hat gewichtige Argumente benannt. Die treffen doch allesamt zu. Deswegen haben sich ja diejenigen, welche nicht dem Gauleiter und Heil-Petry folgen, allesamt bei Alfa versammelt. Wer AfD wählt, steht deswegen zu recht unter Nazi-Verdacht.
17. März 2016 um 08:29 Uhr #235975SfK, was du da schreibst ist absoluter Unsinn, möglicherweise weißt du das aber selbst.
17. März 2016 um 08:35 Uhr #235976Achso. Dann begründe mal. Was ist denn daran nicht Nazi, im Gleichschritt hinter Höcke zu marschieren, dem Vertreter des rechten Flügels, ebenso wie Poggenburg auch? Warum wählt man so eine Partei und nicht Alfa – sozusagen die AfD ohne Nazi-Gen?
17. März 2016 um 08:42 Uhr #235977Neutralität gegenüber Rassismus erscheint mir schwer vorstellbar.
17. März 2016 um 08:52 Uhr #235978Was ist denn daran nicht Nazi, im Gleichschritt hinter Höcke zu marschieren […]
Und im Gleichschritt für Vielfalt zu marschieren, ist wohl keine heuchlerische Doppelmoral? Übrigens hast du mir noch nicht meine Frage aus dem anderen Thread beantwortet: Gibt es für dich gute und schlechte Diskriminierung? Warum muss der Staatsschutz ermitteln, wenn ein Hauseingang (spurlos reversibel) zugemauert wird, aber nicht, wenn Farbbeutel und Steine gegen Schaufenster von Einzelhandelsgeschäften geworfen werden?
Neutralität gegenüber Rassismus erscheint mir schwer vorstellbar.
Alles pauschal als Rassismus zu bezeichnen, was nicht der eigenen Meinung entspricht, zeugt aber auch nicht von intellektueller Größe.
Das einzige, was neutral ist, ist offensichtlich deine Hirnaktivität.17. März 2016 um 08:54 Uhr #235979Für die einen ist es die Anstiftung zur Meinungsfreiheit und für die anderen eine Demokratur.
Argumente erfolgen in einer Zivilisation stets verbal, nicht schlagkräftig. In gewissen Kreisen gibt es da aber offensichtlich noch evolutionären Nachholbedarf.
17. März 2016 um 08:56 Uhr #235980Deine merkwürdige Art, „Nazis“ zu identifizieren spricht für sich! Zu ALFA: Die haben, glaube ich, sich ein wenig spät offensiv in den Wahlkampf eingeschalten.
17. März 2016 um 08:57 Uhr #235982mein letzter Beitrag galt SfK
17. März 2016 um 09:00 Uhr #235983
Anonymich verstehe hier die Aufregung nicht. Kunst, gerade am NT-Theater war immer politisch. Bislang hat sich da auch nie jemand aufgeregt. Ohne ein politisches Theater(Kunst) als ein Katalysator/eine Triebfeder wäre die Wende auch nicht so verlaufen, wie sie es dann gewesen ist. Man erinnere sich nur an die Rolle von Leuten wie Masur in LE.
Und in dem Augenblick, wo nun eine neue politische Kraft auftaucht, die das Selbstverständnis des Theaters in ihrem Programm offen angreift, wehren sich die Theaterleute.
Und schon kommen einige hier mit geheuchelte Aufregung. Ich finde das bigott.
17. März 2016 um 09:24 Uhr #235986Was ist denn daran nicht Nazi, im Gleichschritt hinter Höcke zu marschieren […]
Und im Gleichschritt für Vielfalt zu marschieren, ist wohl keine heuchlerische Doppelmoral? Übrigens hast du mir noch nicht meine Frage aus dem anderen Thread beantwortet: Gibt es für dich gute und schlechte Diskriminierung? Warum muss der Staatsschutz ermitteln, wenn ein Hauseingang (spurlos reversibel) zugemauert wird, aber nicht, wenn Farbbeutel und Steine gegen Schaufenster von Einzelhandelsgeschäften geworfen werden?
Neutralität gegenüber Rassismus erscheint mir schwer vorstellbar.
Alles pauschal als Rassismus zu bezeichnen, was nicht der eigenen Meinung entspricht, zeugt aber auch nicht von intellektueller Größe. Das einzige, was neutral ist, ist offensichtlich deine Hirnaktivität.
Wenn es eine pollitisch motivierte Straftat war, dann erstatte doch Anzeige beim Staatsschutz. Ich nehme aber mal an, der ermittelt schon. Oder woher beziehst du dein Wissen vom Gegenteil?
17. März 2016 um 09:27 Uhr #235987Porbitzer schrieb:
„Herr Brenner und sein Team pflegen halt ihr Feindbild. So frei nach dem Motto: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Das ist unsäglich dumm …“ (Zitat Ende)Irrtum, Porbitzer. Das Wahlprogramm ist eindeutig gegen die Freiheit der Kultur gerichtet, denn die AfD verlangt, Zitat Wahlprogramm AfD: “ … dass [die Bühnen des Landes] stets auch klassische deutsche Stücke spielen und sie so inszenieren, dass sie zur Identifikation mit unserem Land anregen.“ (Zitat Ende). Wenn Du Poggeburgs Reden gehört hast und auch mal die von von Storch und Höcke, dann kriegst Du eine Vorstellung davon, dass die AfD auch vorschreiben wird, wie diese „Identifikation mit dem Land“ auszusehen hat.
17. März 2016 um 09:37 Uhr #235992klara
Irrtum
, Nö eben nicht. Es geht nicht um eine Kampagne für die Freiheit der Kunst , sondern gegen eine der Parteien die zur Wahl mit Erfolg angetreten waren. Und die beim Aufruf benutzte Wortwahl erinnert doch eine wenig an die der sogenannten „Antifa“.
17. März 2016 um 09:39 Uhr #235993Wann sollen sich denn die Theater deiner Meinung nach gegen die beabsichtigte Beschneidung ihrer Freiheiten erheben? Wenn ein Dr. G. eingesetzt ist?
17. März 2016 um 09:49 Uhr #235996
AnonymUnd die beim Aufruf benutzte Wortwahl erinnert doch eine wenig an die der sogenannten „Antifa“.
Vielleicht weil der Aufruf von Vernuft geprägt ist. Immerhin ist Vernunft nicht exklusiv irgendwo beheimatet. (wenn auch nicht immer überall vorhanden)
17. März 2016 um 09:57 Uhr #235997SfK- Ließ dir den Aufruf durch. Die Freiheit der Kunst ist dort als Thema primär nicht erkennbar.
Fractus: Vernunft und Antifa schließen sich aus. Der Aufruf ist von Vernunft geprägt? Dein Verständnis von Vernunft spricht für sich.
17. März 2016 um 10:20 Uhr #236000
AnonymFractus: Vernunft und Antifa schließen sich aus.
Sicher? Ich finde eher, vernünftiges Denken führt notwendigerweise auf antifaschistische Positionen. Eine Negierung der historischen Erfahrungen zeugt dagegen von Unvernunft.
17. März 2016 um 10:28 Uhr #236003Fractus: Ja, da bin ich sicher. Wenn historische Erfahrungen ohne Differenzierung auf Alles und Jeden projiziert werden, nur weil andere Ansichten als die eigene vertreten werden und dabei auch Gewalt als geeignetes Mittel sehr gerne in Anspruch genommen wird, dann kann ich mir da nur sicher sein. Schau die linksunten.indymedia.org an, dann weißt du was ich meine.
17. März 2016 um 10:52 Uhr #236005
AnonymFractus: Ja, da bin ich sicher.
ich glaube da irrst du fundamental. Vernunft setzt Antifaschismus voraus.
Wenn historische Erfahrungen ohne Differenzierung auf Alles und Jeden projiziert werden
ich kann solches in der Position der Künstler nicht erkennen. Sie argumentieren sehr rational und verantwortungsvoll.
17. März 2016 um 11:17 Uhr #236008Fractus. meine letzte Aussage bezog sich aud die Antifa. Um auf Herrn Brenner zurückzukommen: In seinem Aufruf kann ich nur partiell etwas Vernunft erkennen. Sein Kampf gegen faschistische Positionen ist schon vernünftig, aber er schießt über das Ziel hinaus.
17. März 2016 um 11:21 Uhr #236010@ Porbitzer: ich nehme nochmal einen Satz aus Deinem posting. Du meinst, die Theater gegen nach dem Motto vor: „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns.“
Das AfD-Programm ist GEGEN die Theater wie sie jetzt sind. Denn jetzt ist es so, dass die Theater (und andere Künstler) NICHT vorgeschrieben bekommen, wie sie zu spielen oder was sie sonst zu schaffen und zu denken haben. Genau das aber haben AFd und Co vor. Insofern geht es sehr wohl um die Freiheit der Kunst wenn die Theater und die Unterzeichner des Aufrufs gegen die Programmatik der AfD mobil machen.17. März 2016 um 11:26 Uhr #236011So ein Theater aber auch. Mensch Porbitzer, geh mal wieder ins Theater!
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