Startseite Foren Halle (Saale) Autofreie Innenstadt in Halle: Wiegand will Klausur

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  • #190931

    Oder du siehst einfach mal ein, das für viele, offensichtlich die Mehrheit, das Auto ein Zugewinn ist

    Und welcher Statistik entspringt diese Weisheit jetzt? Oder ist das genauso zusammenfantasiert wie man mir meine Annahmen manchmal unterstellt? Vielleicht ist „die Mehrheit“ gar nicht so glücklich damit, ein Auto zu besitzen, und würden ganz gerne auch ohne klarkommen und benutzen es nur aus einer kurzfristig gedachten Bequemlichkeit, ohne sich einer Alternative bewusst zu sein? Aber das beantwortet immernoch nicht die eine Frage: Warum müssen die unbedingt in die Altstadt einfahren dürfen? Wäre es ein grober Einschnitt in die Lebensqualität, wenn sie z. B. am Hansering im Parkhaus parken und den Rest des Weges laufen?

    Jemand der in Neustadt wohnt und irgendwo bei Dow oder einem Gewerbegebiet im Osten von Halle arbeitet im Schichtsystem vielleicht noch, kann sich nicht auf öffentliche Verkehsrmittel verlassen oder immer mit dem Rad fahren.

    Ja, aber das hat doch überhaupt nichts mit dem Thema zu tun? Hier gehts um die autofreie Altstadt. Und dass dazu nicht z. B. die Hochstraße zählt, sollte ja wohl klar sein. Also, wer in Halle-Neustadt wohnt und im Schichtdienst in Buna arbeitet, der kann ja wohl trotzdem für einen gelegentlichen Altstadtbummel aufs Auto verzichten, oder nicht? Ich frage mich wirklich und immernoch, wo das große Problem an einer autofreien Alstadt sein soll?

    #190942

    campino schrieb: „Jemand der in Neustadt wohnt und irgendwo bei Dow oder einem Gewerbegebiet im Osten von Halle arbeitet im Schichtsystem vielleicht noch, kann sich nicht auf öffentliche Verkehsrmittel verlassen oder immer mit dem Rad fahren.“

    Das ist ja eine Ursachen für so viel Autoverkehr (der übrigens kräftig mitverantwortlich ist für die irre hohen Temperaturen z.B. im letzten Sommer und die ständigen Jahrhunderhochwasser, Stichwort Klimawandel).

    Es gibt immer weniger ÖPNV. Wo wenig ÖPNV ist und noch dazu teurer, fahren die Leute mit dem Auto zur Arbeit.

    DUMM ist es aber, wenn dem ÖPNV systematisch das Wasser abgegraben wird.
    Zuschüsse werden gestrichen (dabei helfen sie, gute Taktzeiten zu halten, auch nachts genug Bahnen etc. fahren zu lassen und die Fahrpreise erschwinglich zu halten. Wo aber gute Angebote sind, wird der ÖPNV auch genutzt).

    Die Innenstadt wird mit Parkplätzen zugepflastert. (Wer einen Parkplatz findet, wird eher mit dem Auto in die Stadt fahren.)
    Dadurch fallen viele Straßenbahnfahrten einfach aus und die HAVAG hat Einnahmeprobleme.

    DUMM ist es,nach Parkplätzen zu schreien, damit die Innenstadt belebt wird. Sind die Händler Verkehrsexperten? Nee. Und so wissen die nicht, wie Kunden einkaufen, die bummelnd zu Fuß unterwegs sind. DIESE Kunden sind es, die die Schaufenster wirklich betrachten und so auch entdecken, was wir an Geschäften in der Stadt wirklich haben. DIESE Kunden sind es, die pro Innenstadtbesuch mehr Geschäfte aufsuchen, weil sie eben NICHT zielgerichtet vorfahren, rein ins Geschäft, raus aus dem Geschäft und ab nach Hause. Fußgänger sind es, die auch mal einkehren während ihrer Einkaufstour durch die Stadt, z.B. weil sie jemanden treffen. Und in die Kleine Uli setze ich mich schon lange nicht mehr, weil ich es einfach ätzend finde, da immer nur auf Autos zu glotzen.

    Die positiven Auswirkungen auf den Handel in der autofreien Innenstadt sind lange erforscht. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen. Und endlich diese Affenliebe zum Auto auf den -ganz persönlichen- Prüfstand stellen.

    #190955

    Das ist ja eine Ursachen für so viel Autoverkehr (der übrigens kräftig mitverantwortlich ist für die irre hohen Temperaturen z.B. im letzten Sommer und die ständigen Jahrhunderhochwasser, Stichwort Klimawandel).

    Dumm ist es, den Autoverkehr in Halle für den Klimawandel verantwortlich zu machen. Der Löwenanteil des Co² wird in anderen Ländern emittiert.
    http://de.statista.com/infografik/2765/co2-emissionen-der-usa-chinas-deutschlands-und-brasiliens/

    Die positiven Auswirkungen auf den Handel in der autofreien Innenstadt sind lange erforscht. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen.

    Ich würde es auf einen Versuch ankommen lassen, um Dummheit vorzuführen.
    Es ist dumm, anzunehmen, Autofahrer als potentielle Kunden würden in der Innenstadt von Geschäft zu Geschäft mit dem Auto fahren wollen.
    Übrigens bin ich gestern (Dienstag) auch über Günthersdorf gefahren. ich war erstaunt, wie voll die Parkplätze in der Woche waren.

    #190957

    farbspektrum schrieb:“Dumm ist es, den Autoverkehr in Halle für den Klimawandel verantwortlich zu machen. Der Löwenanteil des Co² wird in anderen Ländern emittiert.“

    @:Natürlich haben die Verkehrsemissionen der Bundesrepublik nicht den Löwenanteil am Klimawandel. Aber es hilft gegen den Klimawandel nichts, wenn wir immer nur auf andere zeigen. Hier, bei uns, müssen wir endlich was tun.

    #190962

    Wenn ich hier Wasser spare, hat Afrika nicht einen Tropfen mehr.

    #190963

    Anonym

    Dann aber nicht wundern, wenn es immer mehr Afro-Hallenser gibt. #schlaraffenland

    #190964

    Anonym

    Jemand der in Neustadt wohnt und irgendwo bei Dow oder einem Gewerbegebiet im Osten von Halle arbeitet im Schichtsystem vielleicht noch, kann sich nicht auf öffentliche Verkehsrmittel verlassen oder immer mit dem Rad fahren.

    Ja, aber das hat doch überhaupt nichts mit dem Thema zu tun? Hier gehts um die autofreie Altstadt. Und dass dazu nicht z. B. die Hochstraße zählt, sollte ja wohl klar sein. Also, wer in Halle-Neustadt wohnt und im Schichtdienst in Buna arbeitet, der kann ja wohl trotzdem für einen gelegentlichen Altstadtbummel aufs Auto verzichten, oder nicht? Ich frage mich wirklich und immernoch, wo das große Problem an einer autofreien Alstadt sein soll?

    bezog sich auf die 500% Aussage von SfK

    #190965

    Deutschland ist so stolz auf die Reduzierung seiner CO²-Emmisionen und in China steigen sie an. Schaut euch doch das „Made in China“ auf fast allen technischen Artikeln an, die ihr kauft, da erkennt ihr vielleicht Zusammenhänge.

    #190971

    Anonym

    Sagte er und plante seine nächste Shoppingtour mit dem Auto. 😉

    #190975

    Wenn man vor Weihnachten die Tiefgaragen schlie8t, ist die Innenstadt leer.
    Träumt weiter!

    #190998

    „Die Mehrheit“ weiß vermutlich nicht einmal genau, welcher Bereich tatsächlich auto“frei“ werden soll, geschweige denn, welche Einschränkungen genau angestrebt werden (Stichworte Lieferverkehr, Bewohner). Vielleicht wären die meisten Bewohner sogar für Auto“freiheit“, wenn sie darin bestünde, dass Fremde ihnen nicht die Parkplätze blockieren.

    Das ist wahrscheinlich auch genau das, was Herr Wiegand mit „autofreie Innenstadt“ meint.
    Auch ich wäre froh, wenn das so passieren würde. Und NEIN, es geht mir nicht darum, das ich kostenfrei in der Innenstadt parken kann. Ich habe einen Tiefgaragenstellplatz für den ich nicht gerade wenig Miete zahle.
    Und wenn jetzt jemand auf die Idee kommen sollte, ich könne ja auch mit ÖPNV bzw. Fahrrad auf Arbeit fahren, dem sei gesagt, das ich eben 1. im Schichtdienst tätig bin und 2. ich zu meiner Arbeitstelle mit ÖPNV ca. 2 Stunden bräuchte (einfache Fahrt), während ich mit dem PKW gerade mal ca. 20 min brauche.

    Und stimmt, sehr viele Radler fahren ohne Licht, fast alle ohne Helm, 50% ignorieren Ampeln oder Regeln. ich weiß nicht, ob es fehlende Hirnmasse ist oder nur Ignoranz. Kontrollen finden z.Z. nicht statt. Ich habe in den letzten Monaten nicht eine gesehen.

    Schön, das es endlich auch mal andere gibt, die es genauso empfinden, das eben sehr viele Radfahrer sich nicht die Bohne um die StVO kümmern.
    Ich denke males ist einfqach die Ignoranz teilweise auch Arroganz, das viele eben denken, die Autofahrer haben Scheinwerfer, die werden mich doch wohl sehen. Bei vielen merke ich auch, das sie Fahrräder fahren, die nicht der StVO entsprechen. (fehlende Leuchteinrichtungen, teilweise nicht funktionierende Bremsen, etc.)
    Was die Ampelfrage angeht, denke ich, wissen viele Radfahrer gar nicht, welche Ampel für sie gilt. Habe sogar schon zu hören bekommen, „wenn keine Radfahrerampel existiert, gilt gar keine Ampel für mich, also weder die für Autos, noch die für Fussgänger“. Und genau solche Antworten zwecks Unwissenheit oder auch einfach Interessenlosigkeit, lassen für mich zu dem Entschluss kommen, das eben auch Radfahrer zumindest nachweisen müssen, das sie geignet sind, ein Fahrrad zu führen, ähnlich wie es bei Auto-/Motorradfahrern eben die MPU ist, wenn sie grob fahrlässig gegen die StVO verstossen.

    #191054

    Also, wer in Halle-Neustadt wohnt und im Schichtdienst in Buna arbeitet, der kann ja wohl trotzdem für einen gelegentlichen Altstadtbummel aufs Auto verzichten, oder nicht? Ich frage mich wirklich und immernoch, wo das große Problem an einer autofreien Alstadt sein soll?

    Genau das ist das, was die meisten eben ablehnen. Ich kann es auch nicht verstehen, aber daran zeigt sich eben, das der Mensch 1. ein „Gewohnheitstier“ ist und 2. viel zu bequem.

    Das andere ist, schaut euch mal die Leute an, die eben nicht in die Parkhäuser fahren, das sind nicht die VW Polo, Nissan Micra, Toyota Yaris Fahrer/innen, sondern das sind BMW 3er, 5er, 7er; Audi A4, A6, A8; Mercedes C-Klasse, E-Klasse, S-Klasse Fahrer. Und das nicht, weil sie sich die 3,- € Parkhausgebühr nicht leisten können, sondern eben reine Beqwemlichkeit.

    #191056

    In Oslo geht es doch auch: http://www.gulli.com/news/26678-oslo-ab-2019-autofrei-2015-10-20

    In der Innenstadt der Metropole wohnen nur rund tausend Menschen.

    Mit Halle also nicht ganz zu vergleichen.

    Ebenfalls muss die norwegische Stadtverwaltung Lösungen anbieten, die den Warentransport innerhalb der Stadt ermöglichen. Auch behinderte Mitbürger haben bislang keine Antwort auf die berechtigte Frage nach geeigneten Alternativangeboten zum klassischen Fahrrad.

    Und alle Fragen sind auch noch nicht geklärt.
    Warten wir ab, wie die Lage in 3 Jahren aussieht.

    #191080

    Anonym

    Aber mit Warentransport und Behinderte/Alte könnte man kreativ umgehen, z.B. kann Oslo städtische E-Shuttle einsetzen, welche für Behinderte kostenfrei sind und beim Personen-/Warentransport einen Obolus kostet. In der ganzen Diskussion geht es doch nicht auf den Verzicht von Mobilität und alle menschen müssen Radler oder fußgänger werden, sondern um 2 Sachen: Individualverkehr ( 1 Tonne Blech pro Person ) im Innstadtraum zu bewegen und abzustellen und Verringerung der Abgaskonzentration.

    @xsara3112 Ich bin selbst Radler gelegentlich auch Autofahrer und kann diesen Schlag von Menschen absolut nicht verstehen, gerade die Lichtproblematik!
    Mit den Ampeln, es gibt wirklich Ampeln, wo ich grüble, Kreuzung Uniring-Geiststr. man kommt aus der Geiststr. und will und die große Ulli, als Radler. Ampel zeigt mit Pfeil links rot und die Ampel gegenüber für die vom Uniring auch rot. Da geht es um die Fussgänngerquerung ostseitig. Ich will ja nicht nach links!

    #191082

    farbspektrum schrieb:“Es ist dumm, anzunehmen, Autofahrer als potentielle Kunden würden in der Innenstadt von Geschäft zu Geschäft mit dem Auto fahren wollen.“

    Das habe ich auch nicht gemeint. Ich sage es nochmal ausführlicher: Wer mit dem Auto in die Stadt fährt, macht dort weniger Wege zu Fuß und sucht weniger Geschäfte auf. Und oft wird eben nur ein geschäft angesteuert, besorgt was man braucht und das war es dann.

    #191132

    Und genau solche Antworten zwecks Unwissenheit oder auch einfach Interessenlosigkeit, lassen für mich zu dem Entschluss kommen, das eben auch Radfahrer zumindest nachweisen müssen, das sie geignet sind, ein Fahrrad zu führen, ähnlich wie es bei Auto-/Motorradfahrern eben die MPU ist, wenn sie grob fahrlässig gegen die StVO verstossen.

    Das ist, mit Verlaub, dummes Zeug! Mit den selben Argumenten könntest du auch fordern, dass jeder Fußgänger ne MPU bräuchte.

    #191147

    Anonym

    Man muss nicht alle überregulieren, einfach 1. Erziehung ab Kindesalter, und 2. natürlich wenigstens etwas bessere Kontrollen.
    Eigentlich bräuchte man dann auch eine Hundeführerschein, Rollstuhlführerschein, Rollatorführerschein ganz dringend 😀

    Helmpflicht für Kinder und Jugendliche wäre ein Anfang! Unbeleuchtete Kollegen, sowieso und ohne Lampe ist das dann Vorsatz. ich habe immer kleine Ersatzfahrradlampen dabei Owleye sin echt mini und helfen in der Not.

    Die MPU selbst ist in Teilen auch umstritten.

    #191161

    Man muss nicht alle überregulieren, einfach 1. Erziehung ab Kindesalter, und …

    2. vor allem etwas weniger Prinzipienreiterei und Rechthaberei auf den Straßen

    und 3. (na von mir aus:) natürlich wenigstens etwas bessere Kontrollen.

    #191218
    #191240

    Aber ja. Sieht man doch auch am Verlauf dieses Threads, dass es überhaupt nicht klar ist, wohin der Hase läuft. Die MZ hätte sich die Mühe machen sollen, in Erfahrung zu bringen, was Stadtverwaltung und Stadtrat für Lösungen abwägen, zu zeigen, welche Lösungen es andernorts schon gibt und ob und wie sie sich bewähren oder nicht bewähren.

    Autofrei heißt nicht Autoarm. Wie man dem Artikel entnehmen kann scheint ja nicht mal klar zu sein ob man es will geschweige denn wie.

    „Die Mehrheit“ weiß vermutlich nicht einmal genau, welcher Bereich tatsächlich auto“frei“ werden soll, geschweige denn, welche Einschränkungen genau angestrebt werden (Stichworte Lieferverkehr, Bewohner). Vielleicht wären die meisten Bewohner sogar für Auto“freiheit“, wenn sie darin bestünde, dass Fremde ihnen nicht die Parkplätze blockieren.

    Was war an Autofrei und Innenstadt jetzt so unklar? Für ein grobes Meinungsbild sollten die Informationen reichen. Zudem ist es ja offensichtlich nicht statthaft einzelne Personengruppen von der Benutzung öffentlicher Straßen auszuschließen, ist auch der letzte Fall unwahrscheinlich.

    Und welcher Statistik entspringt diese Weisheit jetzt? Oder ist das genauso zusammenfantasiert wie man mir meine Annahmen manchmal unterstellt? Vielleicht ist „die Mehrheit“ gar nicht so glücklich damit, ein Auto zu besitzen, und würden ganz gerne auch ohne klarkommen und benutzen es nur aus einer kurzfristig gedachten Bequemlichkeit, ohne sich einer Alternative bewusst zu sein?

    Unter anderem der Zulassungsstatistik. Da es keine Verpflichtung zum Auto besitzen gibt kann man wohl davon ableiten das die Menschen sich das Auto angeschaft haben, weil es ihnen einen Vorteil bringt. Ich könnte jetzt noch mit Opportunitätskosten anfangen.
    Ich unterstelle den Menschen mal, dass sie sich der Alternativen bewusst sind. Oder hast du diese Weisheit alleine gepachtet?

    campino schrieb: „Jemand der in Neustadt wohnt und irgendwo bei Dow oder einem Gewerbegebiet im Osten von Halle arbeitet im Schichtsystem vielleicht noch, kann sich nicht auf öffentliche Verkehsrmittel verlassen oder immer mit dem Rad fahren.“
    Das ist ja eine Ursachen für so viel Autoverkehr (der übrigens kräftig mitverantwortlich ist für die irre hohen Temperaturen z.B. im letzten Sommer und die ständigen Jahrhunderhochwasser, Stichwort Klimawandel).

    Also ich bin weit davon entfernt den Klimawandel an sich zu Leugnen aber deine Übertreibungen sind schon putzig. Was ist den kräftig für dich? Und was sind irre hohe Temperaturen? Solange wir eine Eiszeit haben, wäre ich da vorsichtig. Übrigens zu den Jahrhunderfluten, die höchsten Marken in Halle waren vor der Industrialisierung und weit vor dem aktuellen MIV aufkommen.

    Es gibt immer weniger ÖPNV. Wo wenig ÖPNV ist und noch dazu teurer, fahren die Leute mit dem Auto zur Arbeit.
    DUMM ist es aber, wenn dem ÖPNV systematisch das Wasser abgegraben wird. Zuschüsse werden gestrichen (dabei helfen sie, gute Taktzeiten zu halten, auch nachts genug Bahnen etc. fahren zu lassen und die Fahrpreise erschwinglich zu halten. Wo aber gute Angebote sind, wird der ÖPNV auch genutzt).

    Der ÖPNV in Halle und wohl vermutlich in Deutschland wird seit Jahren ausgebaut.

    Die Innenstadt wird mit Parkplätzen zugepflastert. (Wer einen Parkplatz findet, wird eher mit dem Auto in die Stadt fahren.) Dadurch fallen viele Straßenbahnfahrten einfach aus und die HAVAG hat Einnahmeprobleme.

    Seit Jahren werden in der Stadt Parkplätze, vor allem freie, abgebaut. Bei jeder Sanierung fallen hier großflächig Parkplätze weg. Also ist die Theorie genauso schlüssig wie der Rest bisher.

    DUMM ist es,nach Parkplätzen zu schreien, damit die Innenstadt belebt wird. Sind die Händler Verkehrsexperten? Nee. Und so wissen die nicht, wie Kunden einkaufen, die bummelnd zu Fuß unterwegs sind. DIESE Kunden sind es, die die Schaufenster wirklich betrachten und so auch entdecken, was wir an Geschäften in der Stadt wirklich haben. DIESE Kunden sind es, die pro Innenstadtbesuch mehr Geschäfte aufsuchen, weil sie eben NICHT zielgerichtet vorfahren, rein ins Geschäft, raus aus dem Geschäft und ab nach Hause. Fußgänger sind es, die auch mal einkehren während ihrer Einkaufstour durch die Stadt, z.B. weil sie jemanden treffen. Und in die Kleine Uli setze ich mich schon lange nicht mehr, weil ich es einfach ätzend finde, da immer nur auf Autos zu glotzen.
    Die positiven Auswirkungen auf den Handel in der autofreien Innenstadt sind lange erforscht. Man muss sie nur zur Kenntnis nehmen. Und endlich diese Affenliebe zum Auto auf den -ganz persönlichen- Prüfstand stellen.

    Bist du jetzt Verkehrsexperte? Und ich glaube der Einzelhändler kann SEINE Kunden weit besser einschätzen als irgendwelche Forumsteilnehmer. Und da hilft es nicht das deine Theorien bis jetzt schon, na sagen wir, löchrig waren.

    #191253

    Weder gibt es für „Autofrei“ eine eindeutige Definition noch für Halles „Innenstadt“. Nimmt man den verwendeten Begriff „Innenstadt“ nämlich ernst und damit neben dem alten Stadtkern (Altstadt) noch die nördliche und südliche Innenstadt hinzu wird „autofrei“ gänzlich absurd.

    Der ÖPNV wird in Halle nicht ausgebaut. Es werden für ÖPNV vorgesehene Fördermittel für die grundhafte Sanierung von STRAßEN verwendet, das Verkehrsangebot der Öffentlichen hingegen wird immer weiter reduziert.

    Und das Verschwinden von „Parkplätzen“ auf Brachen hat nichts mit einer planhaften Reduzierung von Parkplätzen zu tun.

    #191266

    Weder gibt es für „Autofrei“ eine eindeutige Definition noch für Halles „Innenstadt“. Nimmt man den verwendeten Begriff „Innenstadt“ nämlich ernst und damit neben dem alten Stadtkern (Altstadt) noch die nördliche und südliche Innenstadt hinzu wird „autofrei“ gänzlich absurd.

    Na da sind wir uns einig das Autofrei gänzlich absurd ist. Übrigens eine teilweise Ausgrenzung in einem kleinen Bereich wird sicher den ÖPNV nicht ankurbeln, da dies ja wohl Ziel sein soll dürfen wir sicher im Fall des Falles von weitreichenden Änderungen ausgehen.

    Der ÖPNV wird in Halle nicht ausgebaut. Es werden für ÖPNV vorgesehene Fördermittel für die grundhafte Sanierung von STRAßEN verwendet, das Verkehrsangebot der Öffentlichen hingegen wird immer weiter reduziert.

    Delitzscher Str., Kröllwitz usw? Das Steintor ist wohl auch keine klassische Sanierung. Die HAVAG hat seit der Wende einige Kilometer Gleise gebaut. Die Mittel die die HAVAG aus dem Stadtbahnprogramm abgreift sind per Definition allesamt für den AUSBAU gedacht.

    Und das Verschwinden von „Parkplätzen“ auf Brachen hat nichts mit einer planhaften Reduzierung von Parkplätzen zu tun.

    Es ging zwar nicht um planhafte Reduzierung, welche aber dennoch nachweislich stattfindet. Für gewöhnlich durch „Aufgrünung“ wie z.B. am Uniring damals.

    Aber die liebe Klara lehnte sich mit folgender Aussage ziemlich weit aus dem Fenster:

    Die Innenstadt wird mit Parkplätzen zugepflastert.

    #191268

    Delitzscher Str., Kröllwitz usw? Das Steintor ist wohl auch keine klassische Sanierung. Die HAVAG hat seit der Wende einige Kilometer Gleise gebaut. Die Mittel die die HAVAG aus dem Stadtbahnprogramm abgreift sind per Definition allesamt für den AUSBAU gedacht.

    Dieser ganze „AUSBAU“ hat aber nicht die Taktfrequenz verbessert, was ein zentraler Punkt für einen attraktiven ÖPNV ist. In der Steinstraße wird dazu dank des „AUSBAUS“ eine Haltestelle entfernt („ausgebaut“, sozusagen) und der vernachlässigbare Fahrzeitgewinn von 40 Sekunden als große Errungenschaft gepriesen. Im Böllberger Weg wird der „AUSBAU“ der Straßenbahn tatsächlich nur als Vorwand genutzt, um die Straße für Autofahrer attraktiver zu machen, indem diese nämlich ihre eigene breite Spur bekommen, auf der sie, von ein- und aussteigenden Fahrgästen ungehindert, vorbeifahren können (Beispiel Lu-Wu/Reilstraße).

    Was den ÖPNV attraktiv macht, sind zuallererst die Häufigkeit (Frequenz) und die Verlässlichkeit/Pünktlichkeit, erst dann kommt die Geschwindigkeit. Wenn man weiß, dass man schnell und kurzfristig ein öffentliches Verkehrsmittel bekommt, und wenn man damit rechnen kann dass man zu einer bestimmten Zeit abfahren und ankommen kann, dann hat man als Nutzer des ÖPNV gleich zwei Sorgen weniger. Erst dann kommt die Kalkulation, wie lange man für einen Weg braucht, denn wenn man keine Sorgen um die Verlässlichkeit haben muss, dann kann man sich während der Fahrt entspannt zurücklehnen und was anderes machen.

    Deswegen – und das habe ich schon öfter gesagt – ist die marginale Erhöhung der Geschwindigkeit des ÖPNV (um ihn an die theoretische Geschwindigkeit des Autoverkehrs anzupassen) nur oberflächliche Symptombehandlung und macht ihn nicht attraktiver, solange er trotzdem nur selten fährt. Wenn man 20 Minuten auf die nächste Bahn warten muss, dann nimmt man halt lieber mal das Auto, da hat man das (falsche) Gefühl, dass man irgendwie vorankommt und es auch noch selbst beeinflussen kann.

    #191273

    Anonym

    Als unbeirrte ÖPNV-Nutzerin kann ich @10010110 nur beipflichten.

    #191274

    @nix idee:

    Guck Dich doch mal um direkt in der Innenstadt und auch sonst im Stadtgebiet: Es sind inzwischen sehr viele freie Flächen mit Schotter planiert und mit Zaun drumrum als Parkplatz vermietet. Wenn es die nicht gäbe, würde es mehr Straßenbahnfahrten in die Stadt geben, oder natürlich Radfahrer.
    In Halle ist die sogenannte Wahlfreiheit besonders ausgeprägt. Es gibt viele Menschen, die ein Ato vor der Tür haben, gleichzeitig genug Geld haben Straßenbahn zu fahren und die die Bahn auch in der Nähe haben, die aber körperlich auch fit genug sind zu gehen oder Rad zu fahren.

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